Der Ort und die dort vorherrschende Klimaverhältnisse sind entscheidend für die Auswahl des richtigen Schlafsackes.
Grundsätzlich gibt es zwei Füllmaterialien:
- Daune und
- Kunstfaser
Daune:
+ kleines Packmaß
+ geringes Gewicht
+ hoher Komfort
+ angenehmes Gefühl beim Schlafen
+ längere Lebensdauer
- feuchtigkeitsempfindlich --> verliert einen Großteil des Isolationsvermögens
Daunen sind ideal für Touren in trockenere Regionen. Ein großes Manko ist die große Feuchtigkeitsempfindlichkeit. Wenn die Daunen nass werden verklumpen sie und die Isolation ist dahin.
Für den Winter ist ein VBL (Vapor Barrier Liner) sehr empfehlenswert. Er ist mit einer wasserdichten Tüte vergleichbar und wird in den Schlafsack gelegt, damit die Daunen keine Feuchtigkeit vom Körper aufnehmen.
Jedoch sind Daunen sehr langlebig und können durch spezielle Prozesse wieder "aufgebausch" werden.
Ein weiterer Vorteil ist das geringer Gewicht und ein damit verbundenes geringeres Packmaß bei sehr guter Isolation.
Kunstfaser:
+ leicht zu reinigen
+ feuchtigkeitsunempfindlich
+ trocknet schnell
- relativ großes Packmaß
- relativ hohes Gewicht
- kürzere Lebensdauer
Wegen der feuchtigkeitsunempfindlichkeit der Kunstfaserschlafsäcke, sind diese ideal für Regionen mit hoher Regen- bzw. Feuchtigkeitsintensität und für Wintertouren, bei denen der Schlafsack nicht zum Tocknen aufgehangen werden kann, geeignet.
Die Kunstfasern liegen sich jedoch auch um einiges schneller platt, als Daunen bzw. bei Daunen kann die Bauschkraft durch eine spezielle Behandlung wieder in den Urzustand gebracht werden, was bei Kunstfasern nicht möglich ist.
Dem schnelle Plattlegen kann jedoch mit einer Beschichtung der Fasern entgegengewirkt werden. Dies geschiht in den meisten Fällen mit Silikon.
Die Form:
Neben dem Material gibt es auch noch ein weiteres Auswahlkriterium: Die Form.
Es gibt drei Formen, von denen jedoch nur zwei wirklich outdoortauglich sind:
- Mumienschlafsack
- Ei-Formschlafsack
- Deckenschlafsack
Im Schlafsack sollte man möglichst wenig Freiraum haben, da dieser zusätzlich durch die Körperwärme beheizt werden muss. Probeliegen ist hier immer eine gute Empfehlung!
Wenn der Schlafsack jedoch wirklich zu groß ist, so hilft ein Gürtel, mit dem man ein Teil abbinden kann, immer weiter.
Der Deckenschlafsack ist mit seinem hohen Platzangebot jedoch der denkbar ungeeignetste Schlafsack für Touren: Er at ein hohes Packmaß, ist schwer und bietet keine hohe Isolation.
Mumienschlafsäcke sind das Optimum für Trekkingtouren. Sie sind dem menschlichen Körper in der Form angepasst und bieten sehr gute Isoliereigenschaften, sowie ein kleines Packmaß und ein geringes Gewicht.
Die Ei-Form bietet einen guten Kompromiss aus der Mumienform und der Deckenform. Er bietet viel Platz bei relativ guter Isolierung.
Temperaturangaben:
Alle zur Zeit verfügbaren Schlafsäcke sind gemäß der Schlafsacknorm EN 13537 gekennzeichnet.
Sei werden an standisierten Personen gemessen:
Standard-Frau: Sie ist 25 Jahre alt, 1,60 m groß und 60 kg schwer.
Standart-Mann: Er ist 25 Jahre alt, 1,73 m groß und 70 kg schwer.
Der Schlafsack wird in den meisten Fällen mit drei Temperaturen gekennzeichnet:
T comf: Dieser Wert gilt für die Frau, welche bei der gegebenen Temperatur noch nicht friert.
T lim: Dieser Wert gilt für den Mann, welcher bei der gegebenen Temperatur noch nicht friert.
T ext: Dieser Wert gilt für die Frau. Unterhalb der vorgegebenen Temperatur kann es zu Erfrierungen kommen und es besteht die Gefahr der Unterkühlung.
Features:
Schlafsäcke haben zum "Speichern" der Wärme einige nützliche Funktionen eingebaut:
Wärmekragen: Er ist im Schulterberich im Schlafsack angebracht und verhindert ein Entweichen der warmen Luft nach außen.
Kapuze: Sie verhindern einen Wärmeverlust über den Kopf. Die meisten sind mit einem Kordelzug versehen, welcher es ermöglicht den Schlafsack bis auf ein kleines Atemloch zu schließen.
Reißverschlussabdeckung: Bei Schlafsäcken, die für kältere Zielgebiete geeignet sind, hat der Reißverschluss im Innern des Schlafsackes eine Abdeckung, welche das Eindringen on kalter Luft unterbindet. Außerdem gibt es noch Abdeckungen aus Gurtmaterial, welche das Einziehen vom Innenmaterial in den Reißverschluss verhindert.
Bei den allermeisten neueren Schlafsäcken ist auch ein Koppeln per Reißverschluss möglich. Dazu muss der eine Schlafsack jedoch einen Reißverschluss auf der rechten un der andere auf der Linken Seite oder umgekehrt haben.
Lagerung/Transport:
Zuhause sollte der Schlafsack immer offen bzw. in mitgelieferten Aufbewahrungssäcken gelagert werden, damit der Loft nicht verloren geht.
Um ein möglich geringes Packmaß zu erreichen, statten Hersteller ihre Packsäcke oft mit Kompressionsriemen aus.
Ein Schlafsack sollte auf keinen Fall gerollt oder gefaltet in den Beutel gesteckt werden. Richtiger ist ihn einfach in den Beutel zu stopfen, damit der Schlafsack nicht an den gleichen Stellen belastet und die Füllung nicht zusammengedrückt wird.