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Verhalten in Bärengebieten Teil 2: Braunbären


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67 Antworten in diesem Thema

#61 Tony

Tony
  • 46 Beiträge

Geschrieben 19. Mai 2010 - 16:12

und was ist mit den Menschen passiert, die für eine Zweiwochentrip in die Wildnis gehen u. nie mehr auftauchen?
Besonders Prospektoren welche in lauten Bach - und Flußläufen, hockend oder gebückt nach Waschgold suchen, sind besonders gefährdet, da sie herankommende Raubtiere nicht wahrnehmen und diese durch ihre eigene, niedrige Körperhaltung zum Beutemachen ermuntern. Viele dieser Dramen bleiben unentdeckt und werden somit von keiner Statistik erfaßt.
Kenny S. ein guter Bekannter von mir, wurde im Winter (nix Winterschlaf) von einem 2-jährigen Grizzly verfolgt und vom Baum gerupft. Ken ist ein sehr starker, erfahrener Kerl aber er sagte mir: "He shaked me like a Doll!" Ken rollte sich auf den Bauch und kreutzte die Hände über sein Genick. Trotz der dicken, wattierten Jacke wurden ihm Rippen gebrochen, Arme u. Gesäß zerbissen und mit den Fangzähnen wurde er teilweise skalpiert. Dann verscharrte der Bär ihn unter Schnee u. verzog sich. Nach Stunden kroch Ken zu seinem Skidoo u. gelangte auf eine Straße. Er blieb einen Monat im Hospital, dann erlegte er den Grizzly. Als er den toten Bären untersuchte stellte er vereitertes Zahnfleisch fest. Demnach ließen die damit verbundenen Schmerzen keinen Winterschlaf zu und steigerten das Agressionspotenzial. Die Meldung wurde lediglich vom Local Radio verbreitet.

Bearbeitet von Tony, 19. Mai 2010 - 16:28.


#62 Ahmed

Ahmed
  • 258 Beiträge

Geschrieben 22. Mai 2010 - 10:29

Ich vermute mal das Risiko aufso einen Bären (mit gesteigertem Aggressionspotential) zu stoßen ist halt ähnlich wie wenn man im Straßenverkehr von nem Lenker auf Speed niedergemäht wird (is einem Verwandten von mir passiert). Sprich nix falsch gemacht, trotzdem tot.

#63 Carsten

Carsten
  • 1 Beiträge

Geschrieben 20. Oktober 2016 - 22:54

Für eine Bergwanderung mit Campen in einem Gebiet, wo es vereinzelt Bären gibt, habe ich mir extra aus einem polnischen Baumarkt die guten alten Mottenkugeln besorgt, die noch so richtig stinken. Von denen habe ich dann immer ein paar um unser Zelt und an den ausgelagerten Essensvorräten platziert. Ergebnis: Wir haben uns ziemlich sicher gefühlt, weil Bären eine feine Nase haben. Die Mottenkugeln haben einen derart widerwärtigen Geruch, dass es ein Problem war, diesen nicht über das Gepäck zu verteilen (Plastiktütchen). Als das Zelt dann doch auch innen nach Mottenkugeln roch, zog meine Freundin aus und hat mutig draußen geschlafen. Ich habe den Tipp mal in einem Forum gelesen und denke, dass das mal erforscht werden sollte. Ich glaube, Bären kommen nicht näher oder hauen sogar ab, wenn sie das riechen.



#64 Fliegentod

Fliegentod
  • 602 Beiträge
  • WohnortNah am Kaiserstuhl

Geschrieben 21. Oktober 2016 - 07:13

Es wird nicht der Mottenkugelduft im speziellen sein.

Bären meiden so lange sie die Möglichkeit haben Menschen.

Der Duft signalisiert dem Bären, daß da eben Menschen sind.

 

Problematisch wird es wenn der Bär gelernt hat, daß der Mensch in vielen Fällen keine Bedrohung für ihn ist.

Dann kommen sie auf die Idee Ihr futter einzufordern.



#65 outdoorfriend

outdoorfriend
  • 1.163 Beiträge
  • WohnortRhein/Main
  • Sport:Angeln, Bogensport, Kanusport, Survival, Wandern

Geschrieben 21. Oktober 2016 - 11:46

Als Lilly (Youtube) jetzt in Kanada war hat sie immer viel Lärm gemacht und den Bär gerufen.
Der Bär möchte nicht zum Menschen - also Lärm ist gut.
Ganz wichtig - Essen ganz hoch hängen - am besten in einem wasserdichten Beutel - dann riecht der Bär es auch nicht.

#66 Fliegentod

Fliegentod
  • 602 Beiträge
  • WohnortNah am Kaiserstuhl

Geschrieben 21. Oktober 2016 - 12:28

Richtig, Bären wollen im Normalfall nicht zu uns.

Mit Lärm und duft kann man auf sich aufmerksam machen, dann macht der Bär schon selbst einen Bogen um uns. Nachts lärmt man ja nicht umbedingt... außer man schnarcht sehr laut. Daher ist die Idee mit Duft recht gut.

Gefährlich wird es nur, wenn der Bär den Menschen als Futterquelle und nicht als Gefahrenquelle kennen gelernt hat, oder der Bär keine Rückzugsmöglichkeit sieht.

Das Knallen mit einer Tüte hilft auch sehr gut. Ich las mal einen Reisebericht indem der Verfasst Luftballons als super Reiseutensil bewarb.

1. Der Knall kann Raubtiere verscheuchen.

2. Auftrieb bei Wasserdurchquerung

3. Speicherung von Wasser.

4. Genügend aufgeblasene Luftballons werden im Notfall gut aus der Luft gesehen.

 

 

Es gibt tatsächlich Leute, die Widtiere füttern um sie anzulocken, oder machen das Essen unbeabsichtigt gut erreichbar.

Das Problem ist, daß die Tire den Menschen mit Futter in Verbindung bringen. Und Immer aufdringlicher werden. Bei Raubtieren, auch wenn es knuffige Bären jeder Form (Waschbären, Braunbären etc.) sind, kann das eben auch schlimme folgen haben.

 

Einige Tiere spezialisiren sich ja jetzt schon auf Leben in Städten, zwischen den Menschen.

- Füchse

- Wildschweine

- Bären in Nordamerika

- Krähen

- Tauben

- diverse Vogelarten sind jetzt schon mehr in Städten vorhanden als in Wäldern

 

Je nach Tier sind da Probleme vorpürogrammiert.

 

Grade bei Bären und Wölfen sollte man darauf achten, daß dise scheu bleiben.

Also keine Essensreste und Verpackungen in Waldnähe liegen lassen. Vorräte nicht zugänglich lagern.



#67 Lodjur

Lodjur
  • 100 Beiträge
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  • Sport:Bogensport, Camping, Kanusport, Wandern

Geschrieben 26. Oktober 2016 - 10:55

Hi, ist ja schon so einiges über das Thema geschrieben worden. Gebe mal meinen Senf dazu über 3 Braunbärenkontakte in Schweden. Zuerst mal es gibt wie ja auch schon bekannt, einen grossen Unterschied zwischen den Europäischen und den Amerikanischen Bären. Letztere sind durch unvernünftiges Fütterverhalten von dämlichen Menschen ja inzwischen zum Teil an den Menschen gewöhnt und verbinden Menschen und deren Behausung mit Futter.

Ich kenne keinen Fall von Bäreneinbrüchen in Häuser in Skandinavien geschweige denn von Fällen wo Bären lagernde Touris um Ihr Essen gebracht hätten.

Ich bin seit 1983 jedes Jahr in Schweden/Norwegen unterwegs und habe niemals mein Futter in Bäume gehängt. Inzwischen habe ich 10 Jahre in Värmland gewohnt  und war in der glücklichen Lage das mein Grundstück recht einsam lag und dahinter sozusagen die Wildnis begann. Das heisst das es gut 80 km

keine Bebauung und ausser ein paar Holzrückewegen auch keine Strassen gab. Wir lagen in dem Revier eines Braunbären was sich an den Spuren im Bereich hinter unsere Scheune regelmässig zeigte. Die Scheune lag 50 Meter vom Haus entfernt, niemals gingen die Spuren näher als bis zur Scheune und dann wieder in den Wald zurück.

Im Gegensatz zu Luchsspuren die wie man im Frühjahr im letzten Schnee sehen konnte auch ums Haus rumführten. Der Luchs Kater hatte sich soweit an mich gewöhnt das er manchmal recht lange auf einer so 30 Meter entfernten Anhöhe sass und mir beim Rasenmähen und werkeln auf dem Grundstück zusah. Dem Burschen verdanke ich meinen Nicknamen Lodjur = Luchs ;-). Dem Bären bin ich in der ganzen Zeit 3 mal begegnet. Einmal war er am Ufer als ich mit dem Canadier von einer Tour zurück kam. Schon auf über 100 Meter Abstand machte er sofort kehrt und verschwand spurlos. Einmal bin ich in der Dämmerung in den Wald hinter der Scheune um nach unsere Quelle zu schauen weil der Wasserfluss irgendwie verstopft war. Die Quelle lag etwa 200 Meter hinter der Scheune. Plötzlich kam der Bär aus einem Gebüsch. Wir standen vielleicht 20 Meter voneinander entfernt. Noch bevor ich überhaupt reagieren konnte hob der die Schnauze flämte und schnüffelte etwas und drehte sich um und verschwand so schnell wie er aufgetaucht war. Der Wind stand anscheinend ungünstig und ich war zu leise gewesen. Ich bin dann aber lieber nicht hinterher und habe die Quelle am nächsten Morgen überprüft. Ein drittes mal habe ich den Burschen beinahe angefahren. Die Zufahrt auf das Grundstück war etwas steil und man musste wenn man einen Hänger dran hatte etwas Gas geben um da hoch zu kommen. War mit Bully anstatt Jeep da und der brauchte ohne Allrad den Schwung. Ich kam gerade über die Kante da stand der Bär plötzlich vor mir. Er kam von der Seeseite hoch und da steht vom Grundstück bis zum Seeufer ziemlich dichter Wald. Vollbremsung, Bär erschrocken, ich erschrocken. Bär auf und davon und ich hing halb oberhalb und halb unterhalb der Kante. Musste dann vorsichtig rückwärts wieder runter rangieren und neuen Anlauf nehmen. Danach habe ich den aber nie wieder gesehen. Im Nachhinein kann ich mich glücklich schätzen das ich überhaupt mal Bären gesehen habe. Die sind normalerweise so scheu das man als normaler Tourist fast eher einen 6er im Lotto hat als einem Bären zu begegnen. Vor drei Jahren habe ich bei einer Paddeltour im Oktober im Rogenreservat eine Bärenhöhle gefunden. Frische Kratzspuren zeigten das es tatsächlich ein Bär sein musste. Die Höhlung war ganz schön geräumig. Leider keinen Bären gesehen  ;-) Aber der war definitiv da. Also ich persönlich habe keinerlei Angst vor den skandinvischen Bären. Respekt aber schon.

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Bearbeitet von Lodjur, 26. Oktober 2016 - 10:58.


#68 Fliegentod

Fliegentod
  • 602 Beiträge
  • WohnortNah am Kaiserstuhl

Geschrieben 27. Oktober 2016 - 12:36

Sei froh, daß kein Bär drin war  ^^

Ich glaub nicht, daß Bären entspannt reagieren wenn man vor Ihrer Höhle steht und sie keine Fluchtmöglichkeit haben.

 

Aber inzwischen gibt es auch in Europa Idioten, die wilde Raubtiere Füttern.

Man will ja das ganze dann Filmen und den daheim gebliebenen zeigen.

Verkennen aber was sie damit anrichten.






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