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Feuer


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Eine Antwort in diesem Thema

#1 Gast_Teila

Gast_Teila

Geschrieben 31. März 2009 - 16:43

Seit Jahrtausenden wärmt und fasziniert es den Menschen, jeder mag es, mit einem Bierchen am Lagerfeuer zu sitzen und sich Geschichten anzuhören. Und trotzdem kann nur ein kleiner Teil der Leute ein richtiges Feuer ohne Grillanzünder oder Spiritus anfachen oder das Feuer sogar schon im Vorfeld geschickt planen. Denn nicht jedes Feuer ist für jede Situation brauchbar und früher oder später wird man auf Probleme stoßen. Deswegen will ich hier mal grob zusammenfassen, was für praktikable Arten es gibt, Feuer zu machen und zu halten, sowie einige Hintergründe dazu.


Chemischer Hintergrund

Was passiert eigentlich bei einer Verbrennung? Eine Verbrennung ist eine exotherme chemische Reaktion, das bedeutet, dass Energie durch Wärme und Licht abgegeben wird. In diesem Fall reagiert der in der Luft enthaltene Sauerstoff mit dem Kohlenstoff, aus dem trockenes Holz zu fast 100% besteht. Der einfachste Weg, ein Feuer zu löschen besteht also darin, dem Prozess einen der beiden Stoffe zu entziehen, ein weiterer wäre die Abkühlung unter den Zündpunkt.


Entzünden eines Feuers

Einem Feuer Leben einzuhauchen hat bestimmt jeder schon einmal gemacht: Mann nehme feines Brennmaterial (Stroh, sehr dürres Reisig, trockene Blätter, Sägemehl, etc.) und entzünde es durch Feuerzeug/Streichholz oder Zunder und Feuereisen. Nach und nach gibt man gröberes Material (kleine Zweige, Rinde) darauf, wenn man es nicht schon im Vorraus aufgeschichtet hat. Wenn eine stabile Unterglut entstanden ist, können dicke Äste oder Scheite problemlos entzündet werden. Dazu folgender Hinweis:


kleine Brennholzkunde

Nicht jedes Holz brennt gleich gut oder schnell. Grundsätzlich schnell und gut brennend sind Nadelhölzer, sie Bilden jedoch wenig Glut und sind daher eher zum Anfeuern geeignet. Dagegen weniger schnell, jedoch um einiges länger brennen die Harthölzer wie Buche oder Eiche, sie bilden eine herrliche Glut. Je mehr Harzanteil das Holz hat, desto besser und schneller wird es brennen, außerdem neigt es zum rußen (was uns draußen nicht stören sollte). Schlecht brennend und teilweise sogar giftige Dämpfe entwickelnd sind diverse Exoten wie Tujas (das sind die Heckenbäume, bei denen man nicht wirklich sagen kann, dass es wirklich nadeln sind, was sie da haben) und ähnliche Nadelhölzer sowie manche Eschenarten.


Feuerarten

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen vier verschiedenen Feuerarten. Die Feuerstelle dient schlicht und einfach dazu, das Zelt, Haus oder sich selbst aufzuwärmen. Das Koch- oder Herdfeuer ermöglicht eine Erhitzung eines Steines/Topfes/einer Pfanne mit möglichst geringem Wärmeverlust nach außen und somit wenig Brennmittelverbrauch. Ein Erdfeuer könnte man zu den Kochfeuern zählen, welches aber dazu noch gewisse Vorteile wie Wetterfestigkeit, eine gute Regulierbarkeit und die Möglichkeit, ohne Topf zu gaaren, bietet. Das letzte im Bunde ist das Speicherfeuer, welches eine möglichst lange Brenndauer ohne aktives Nachschüren des Pyromanen aufweisen sollte.


Feuerarten - das Pyramidenfeuer

Die wohl verbreitetste Art des gemeinen Lagerfeuers: Man lehnt zwei oder drei Scheite oder Äste im 45°-Winkel zum Himmel zeigend aneinander und stellt nun ringsherum andere Scheite daran. Der im so entstandenen Hohlraum im Inneren der Pyramide entsteht ein Sog nach oben, der Kamineffekt. Dadurch können sehr hohe Flammen entstehen, Vorsicht sei geboten.
Eine modifizierte Art des Pyramidenfeuers ist das Stern- oder Trapperfeuer. Außer bei sehr großen Pyramidenfeuern wird über kurz oder lang jedes zu einem Sternfeuer, welches flacher angeordnet ist. Vorteile: Klein, wenig Holzverbrauch und gute Dosierbarkeit, indem man einfach die Scheite/Äste je nach Bedarf nach Innen, ins "Herz" des Feuers schiebt. Bei trockenen und windstillen Verhältnissen das wohl beliebteste Feuer zum Kochen.


Feuerarten - das Pagodenfeuer

Der Jumbo unter den Feuern: Meist mit einem Pyramidenfeuer als Starter in seinem Inneren leuchtet das Pagodenfeuer meilenweit und strahlt so viel Wärme ab wie kein anderes. Nachteile: Brennt sehr schnell ab, ist nur in sehr kleinem Rahmen zum kochen geeignet und lässt sich nur umständlich als Pagodenfeuer halten und nachschüren (mutiert schnell zu einem riesigen Gluthaufen, der sich nichtmehr in die Feuerarten eingliedern lässt). Aufbau: Man lege zwei ungefär gleich lange, dickere Äste parallel nebeneinander, der Abstand voneinander sollte etwas weniger als die eigenlänge betragen. Danach wiederholt man die Prozedur senkrecht zu den schon liegenden Ästen, und zwar auf diesen. Nach einigen Stockwerken erhält man so einen Würfel, der sich statisch günstig nach oben nach und nach verjüngen sollte. Dieser wird jetzt gefüllt mit Brennmaterial, was je nach Zweck variieren kann: Viel Reisig als Signalfeuer, Massivholz, wenn man bis zu 5 Tage danach aus dem zurückbleibenden Aschehaufen noch Glut ausgraben will.


Fortsetzung folgt

#2 axel

axel
  • 426 Beiträge

Geschrieben 02. April 2009 - 21:21

Weiß nicht, ob es in dieser Sparte angesagt ist zu loben, aber hat mir Spaß gemacht den Beitrag zu lesen!:D

Gruß.. axel




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