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Victorinox Messerschärfer


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7 Antworten in diesem Thema

#1 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 25. April 2009 - 15:59

Ich schreibe hier ja viel zu Messern, und irgendwann wird das beste Messer stumpf. Idealerweise schärft man es bevor es wirklich stumpf ist, die Frage ist nur: Wie?

Ich verwende gern den Sypderco Sharpmaker oder auch den Byrd Duckfoot (siehe Usertest), die sich beide bewährt haben. Auch Banksteine sind mit nicht fremd, und ich verwende sie gerne. Aber unterwegs sind all diese Lösungen nicht ideal, da passt nur ein sehr kleiner und leichter Schärfstahl, oder der Duckfoot bedingt (relativ leicht und geringes Packmaß, aber immerhin...)
Nun sah ich den Victorinox Dual Messerschärfer in einem Youtube Video zu irgend einem Messer (habs vergessen, Sorry), und dachte mir: Interessant, so wirklich Mist verkauft Victorinox nicht, versuch ich mal.
Gedacht, gekauft - um 7 Euro kam der Schärfer zu mir. Um das Geld kann nicht viel verloren sein.

Der Schärfer sieht aus wie ein Kugelschreiber, er hat auch ziemlich genau die Abmessungen eines handelsüblichen Einwegstiftes. Mit 23g ist er sehr leicht, passt daher gut in jedes EDC Setup - zB in die Stifthalterungen in vielen Taschen und Rucksäcken.
Der Dual Schärfer hat - Nomen es Omen - 2 Funktionen

Zum Einen ist da der V-Schleifer. Er enthält 2 Keramikelemente die im 45° Winkel zu einander stehen. Dünne Klingen wie die der Victorinox oder Wenger Taschenmesser und Tools, aber auch Opinels oder Löwenmesser zieht man da einfach ein paar mal durch. Die Klinge wird ausreichend scharf, Armhaare rasieren geht mit etwas Druck. Nicht zu fest aufdrücken, das ist eher schädlich als hilfreich!
Nun sind das alles eher weiche Klingen, und da geht das Schärfen ausreichend schnell. Bei meinen Spyderco oder Fällkniven würde es ewig dauern, und die 45° wären mir da auch zu wenig, da bevorzuge ich 30-35°. Da die weicheren Stähle ohnehin öfter nachgeschärft werden müssen und die Schärfe weniger gut halten sind die 45 Grad aber OK, ein brauchbarer Kompromiss zwischen Schärfe und Schnitthaltigkeit.

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Funktion 2 ist ein Schleifstab. Er verbirgt sich unter der längeren Kappe, und besteht aus Silicium/Carbid. Man stelle sich das so vor:

Man nimmt den "Stift" und entfernt beide Kappen.

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Die lange Kappe nimmt man nun, und steckt sie über den V-Schärfer, wo in geschlossenem Zustand die kurze Kappe mit dem Clip sitzt. Nun hat man den Schärfstab mit längerem Griff, da die Kappe als Griff genutzt werden kann.
Mit dem Schleifstab lassen sich - Übung im Freihandschärfen voraus gesetzt - Messer aber auch Werkzeuge wie zB Angelhaken schärfen. Der Stab ist wie ein Wetzstab, aber auch wie eine Feile nutzbar. Er ist ausreichend fein um gute Ergebnisse zu erzielen, aber grob genug um gut Material abzutragen. Klar, er ersetzt keinen Sharpmaker, aber für unterwegs leistet er gute Dienste.
Leider halten die Kappen nicht grade gut, es kommt vor dass in der Tasche eine Kappe abgeht. Schade, aber ok. Bei mir steckt er in einer Stifttasche, da kann er auch ohne die Sicherung durch den Clip (an der Kappe) nicht verloren gehen. Aber es ginge besser.

Fazit: Um 7 Euro liefert Victorinox einen Schärfer der durchaus taugt. Er ersetzt keine Steine oder gute Schärfsysteme. Aber als Behelf auf Reisen oder unterwegs taugt er jedenfalls, und das berühmte Ferienhaus-Kochmesser bekäme man auch scharf (wobei ich auf Urlaubsreisen mit Basis Ferienhaus sicher den Sharpmaker oder Duckfoot mitnehmen würde). Als schneller Schärfer für Ungeübte die mal eben Opinel oder Schweizermesser schärfen wollen ist er empfehlenswert, um den Preis geradezu geschenkt!

#2 Mücke

Mücke
  • 74 Beiträge
  • Sport:Angeln, Geocaching, Jagd, Wandern

Geschrieben 25. April 2009 - 20:37

Hi,

der Test kam genau richtig, hatte mir das ding schon immer mal genauer anschauen wollen, da ich einen Messer-"instandhalter" für unterwegs suche.

Danke und Gruß

Mücke

#3 Bjoern

Bjoern
  • 2.022 Beiträge

Geschrieben 25. April 2009 - 21:50

Auch von mir ein Dankeschön!

Bin schon etwas länger auf der Suche nach einem Ersatz für den US Mini-Schleifstein. Bisher war ich jedoch der Ansicht, dass der Victorinox Schleifstein sehr grob ist, aber du als Spezialist hast alle Zweifel ausgeräumt.

#4 knifemaniac

knifemaniac
  • 197 Beiträge

Geschrieben 26. April 2009 - 08:35

Danke für dieen Bericht.
ich habe mir das Gerät vor ein paar Jahren bei dem Outdoorausstatter mit G gekauft.
Ich war jedoch mit der Schärfleistung in keinster Weise zufrieden.
Der Stein ist meines Erachtens zu grob, während die Keramiksegmente keinen rechten Effekt zu haben scheinen
Ich habe ihn dann, nachdem der Stein zu allem Unglück nicht fest mit der Kappe verklebt war, umgetauscht.
Mit meinem kleinen Arkansasstein kan ich diese Aufgaben weitaus besser erledigen.

Dennoch: Viel Freude mit dem Gerät, wenn ihr damit klarkommt.

Gruß

#5 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 26. April 2009 - 09:56

Naja, ich hab ja geschrieben das Gerät ersetzt keinen Stein oder ein gutes Schärfsystem.
Der Stab ist relativ grob, aber gerade deswegen schärft man damit schnell und erzielt brauchbare Schärfe. Für unterwegs ist er fein genug, daheim nehme ich Full-Size Werkzeug.
Das V ist doch recht fein, aber dadurch langsamer. Darum mein Tipp nur weiche Stähle damit zu bearbeiten.

In Summe sind die 7 Euro schwer OK, aber als alleiniges Schärfgerät taugt es nichts, das ist klar. Ich hoofe nun ist es ein wenig eindeutiger,


lg
Woz

#6 blackris

blackris
  • 75 Beiträge

Geschrieben 19. April 2010 - 13:58

Mal eine Frage zu dem Schleifstab: Muss man ihn wie einen Schleifstein benutzen, also die Klinge in Richtung Messerrücken ziehen, oder wie einen Abziehstab, also vom Rücken weg?

Macht es Sinn, erst den Schleifstab zu nutzen und das Messer dann den V-Schleifer? Nutze meist mein INOX Opinel. bei etwas Schleifen mit dem Keramikschleifer wird es zwar scharf aber man kann sich nicht damit rasieren. :)

Greetz!

Bearbeitet von blackris, 19. April 2010 - 14:25.


#7 Marix

Marix
  • 1 Beiträge

Geschrieben 26. August 2016 - 09:35

Der Messer-Schärfer ist schon, Top, Preis und Leistung. sind OK.

Was man allerdings beachten muss, er ist für Victorinox Messer konzipiert, (schmale Klinge)

 

Wenn ich mein Militärmesser damit schleife habe ich eine Klinge mit der ich mich rasieren könnte.

 

Allerdings hab ich auch Messer von TOPS-Knives  und Böker (Field Marshal von Todd Begg) Diese Klingen sind einfach breiter, 5-5.7 mm...

Da muss man schon auf die herkömmliche schleifen. Ich benutze dazu ein Schärfeisen von Krupp-Stahl, ca. anno dazumal.... drei bis viermal abgezogen haut das Messer wieder wie am ersten Tag.

Aber für den Alltagsgebrauch ist das Teil von Victorinox echt gut, nur zum Empfehlen!!!


Wie gesagt, für einen kleinen EDC-Pack ist der super geeignet, so mal zum zwischen-schärfen.

Ich kam heute in die Versuchung den "Grossen" von Victorinox zu kaufen. 15€, und ich muss sagen der zieht die Klinge ab wie Butter, und liefert ein super Ergebnis, gleichmässig geschliffene Klinge, also da ist eine Rasierklinge im Hintertreffen.

 

Ich habe mal ne Zeit lang, als es noch Mode war, Teppiche zu verlegen, einen super Cutter mit Sharks Klingen. Eine Woche dann war Klingen-wechsel angesagt, egal ob Haken, oder Feinklinge. Schleifen liessen sie sich erst recht nicht, vorher brachen sie lieber auseinander.

 

Den Schärfer von Fiskars hab ich auch noch.... aber der ist ein Witz gegen den von Victorinox.

 

Wer hats erfunden?   Die Schweizer :-)

 

Übrigens, wenn von euch jemand ein Victorinox Messer hat das defekt ist, schickt es ein, und ihr bekommt kostenlos ein repariertes oder sogar ein neues  Messer.

 

Ich habe eines das ist von 1966, da war die Feder gebrochen, ich hab es eingeschickt und 14 Tage später kam das Messer zurück wie geleckt.  Nur so als Tip!!!

 

Gruss Marix



#8 machine

machine
  • 488 Beiträge
  • WohnortHeidelberg
  • Sport:Angeln, Survival, Wandern

Geschrieben 28. August 2016 - 15:46

Hab meinen gerade heute wider benutzt, und zwar zum Nachschärfen meines Rangers. Und was soll ich sagen? Sauscharf!!!






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