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Rechtslage: Messer und das Waffengesetz (WaffenG)


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173 Antworten in diesem Thema

#131 outdoorfriend

outdoorfriend
  • 1.163 Beiträge
  • WohnortRhein/Main
  • Sport:Angeln, Bogensport, Kanusport, Survival, Wandern

Geschrieben 26. Oktober 2011 - 06:52

Ja so ein wenig hast du mich überzeugt-allerdings die Jungs haben so schnell ein festes Messer draußen, wie ein Einhandmesser oder sie haben ein Einhandmesser, weil es ihnen eh egal ist, was man darf und was nicht. Den jugendlichen Autoanzünder, den sie jetzt gefaßt haben wußte auch, dass man keine Autos anzünden darf, aber er hatte Frust.
Ändern kann man das nur, wenn man die Ursachen bekämpft.
Nochmal Danke für deine Antwort.

#132 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

  • 3.888 Beiträge
  • WohnortKerpen, Rheinland
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 26. Oktober 2011 - 07:39

Ändern kann man das nur, wenn man die Ursachen bekämpft.


Sehe ich ganz genauso. Das strengere Waffengesetze die Situation nicht verbessern, hat das Beispiel Groß Britannien gezeigt. Genausowenig wie unser WaffenG auch nicht dazu beigetragen hat Amokläufe zu verhindern. In den USA gibt es sogar die Todesstrafe und trotzdem ist dort die Mordrate um ein vielfaches höher als hier in Deutschland. Allerdings ist es einfach und günstig nur mal eben ein Gesetz zu verschärfen. Eine Betreuung und Begleitung von Menschen ist dagegen zeit- und kostenintensiv...

#133 Shuya

Shuya
  • 402 Beiträge
  • Sport:Camping, Klettern

Geschrieben 26. Oktober 2011 - 09:35

Das kann man aber nicht verallgemeinern. Ein Feststellungsbescheid ist immer nur für ein ganz bestimmtes Produkt gedacht. Für ein anderes Produkt hat dies keine Gültigkeit, egal wie ähnlich sich die Produkte sind. Und selbst die Aussagen in einem Feststellungsbescheid sind lediglich eine Einschätzung des BKA, aber keine rechtskräftige Aussage. Richter können das durchaus nochmal anders beurteilen. Darüber hinaus schreibt das BKA ja selbst: "in der Regel"

Schon klar, dass die Feststellungsbescheide immer nur für ein Produkt stehen.
Aber: Es wurde nach einer Definition eines Schlagringes gesucht. Wenn man sich verschiedene Bescheide des BKA durchliesst. wird immer dann, wenn der Verdacht des Schlagring-Vorliegens aufkommt bzw auf diesen hin geprüft wird, die o.g. Definition als Maßstab bzw. als Grundlage gewählt.
Das BKA ist allerdings für solch strittige Fragen durchaus der Ansprechpartner und die Bescheide werden auch im Allgemeinen anerkannt. Deswegen würde ich die BKA-DEfinition schon als "verbindlich" nehmen.

Eine Einzelfallentscheidung über das bestimmte Messer kann nur ein Bescheid erbringen.

Grüße
Micha

#134 denic

denic
  • 56 Beiträge

Geschrieben 26. Oktober 2011 - 10:18

Ich bin da glaub ich weiter oben schon einmal drauf eingegangen. Der Sinn dahinter ist eigentlich recht einfach. Ein Einhandmesser, vor allem wenn es klein ist, kann leicht verborgen und gleichzeitig schnell geöffnet werden. Durch den Überraschungseffekt setzt es die Abwehrfähigkeit von Menscher stärker herunter als etwa ein Zweihandmesser, das erst zeitraubend geöffnet werden muss oder ein feststehendes Messer, welches nicht so einfach verborgen werden kann.


Moin zusammen,

@Arthur: Diese Argumentation (Abwehrfähigkeit) klingt erst mal logisch und nachvollziehbar, sie hat nur einen Haken: die Realität deckt das leider überhaupt nicht ab, vor allem nicht die Realität für die dieses Gesetz gemacht wurde ... es sei denn man ist zB Nahkampfexperte. :swordfight: :D

Wenn jemand mit einem Messer auf dich los geht, egal ob er das plötzlich in der Hand hat oder du 5 Sekunden Zeit hattest das Ding zu bewundern, ist ziemlich egal. Das kann ich dir, der selbst schon mehrfach in so einer Situation war, versichern. Wenn jemand sich einmal vorgenommen hat dich abzustechen, wird ihn nichts davon abhalten. Und da können 3,5cm Stahl fast genauso gefährlich sein wie 15cm.

Wie es der Zufall will, habe ich vor nicht allzu langer Zeit im KH zusammen mit jemandem auf einem Zimmer gelegen, der diese Erfahrung mit 4 Wochen Krankenhausaufenthalt und beinahe einem vorzeitigen Ableben bezahlt hat.
Auch wenn die beiden Deppen sich gegenseitig provoziert haben, hat es meinem Zimmerkameraden nicht viel geholfen, dass er wusste, dass der andere ein Messer hat.

Solange sich in den Köpfen dieser Leute nichts ändert, wird auch ein (unsinniges) Messertrageverbot gegen die Wand rennen. Trotzdem finde ich die ursprüngliche Intention, nämlich die, auffällig gewordenen Leuten, ihre Zahnstocher abnehmen zu dürfen immer noch gut. Nur leider hat es (speziell die sinnvollen Ausnahmeregelungen) in der Praxis völlig versagt.

Wir haben doch hier einen Erzieher für Jugendliche?/junge Erwachsene? (@Eiserner), ka ob das in dein Betätigungsfeld passt, aber falls ja, wie ist denn bei deinen Klienten, die Wahrnehmung an der Stelle?

Bearbeitet von denic, 26. Oktober 2011 - 10:36.


#135 semaphore

semaphore
  • 905 Beiträge
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 26. Oktober 2011 - 11:28

Auch wenn die beiden Deppen sich gegenseitig provoziert haben, hat es meinem Zimmerkameraden nicht viel geholfen, dass er wusste, dass der andere ein Messer hat.

Solange sich in den Köpfen dieser Leute nichts ändert, wird auch ein (unsinniges) Messertrageverbot gegen die Wand rennen. Trotzdem finde ich die ursprüngliche Intention, nämlich die, auffällig gewordenen Leuten, ihre Zahnstocher abnehmen zu dürfen immer noch gut. Nur leider hat es (speziell die sinnvollen Ausnahmeregelungen) in der Praxis völlig versagt.

Wir haben doch hier einen Erzieher für Jugendliche?/junge Erwachsene? (@Eiserner), ka ob das in dein Betätigungsfeld passt, aber falls ja, wie ist denn bei deinen Klienten, die Wahrnehmung an der Stelle?


Naja lt. dem Zeitungsartikel kann man sagen: einem alkoholisierten, pöbelnden, der sagt er habe ein Messer ins Gesicht zu spucken ist halt auch etwas :bang: :bang: Hätte dein Bettnachbar nicht zurückgepöbeltund hätte ihm nicht ins Gesicht gespuckt wäre er wohl unbehelligt seines Weges gegangen. Deeskalation sieht anders aus. Irgendwie ist das auch nicht gerade ein Fall wo man sagen kann §42a ist unberechtigt, eher- er ist nicht strikt genug. Ob da das zitieren in diesem Kontext so sinnvoll ist sei mal dahingestellt.

Ansonsten wurde schon mindestens ein dutzend mal gesagt das der besagte § nicht auf irgendwelchen Statistiken, wissenschaftlichen Erkenntnissen oder sonstigen Daten fußt sondern auf einer sehr dubiosen Anhörung eines Herrn Tölle. So traurig das auch ist, es machts nicht besser wenn man das hier zum 20 mal hochholt.

#136 denic

denic
  • 56 Beiträge

Geschrieben 26. Oktober 2011 - 12:16

Naja lt. dem Zeitungsartikel kann man sagen: einem alkoholisierten, pöbelnden, der sagt er habe ein Messer ins Gesicht zu spucken ist halt auch etwas :bang: :bang: Hätte dein Bettnachbar nicht zurückgepöbeltund hätte ihm nicht ins Gesicht gespuckt wäre er wohl unbehelligt seines Weges gegangen. Deeskalation sieht anders aus. Irgendwie ist das auch nicht gerade ein Fall wo man sagen kann §42a ist unberechtigt, eher- er ist nicht strikt genug.


Genau richtig, aber genau um diese Klientel ging es schließlich ursprünglich einmal. Ich hege auch überhaupt keine Sympathie für einen von diesen beiden Kaputten. Und der Typ der mit mir auf dem Zimmer lag, war wirklich ein Idiot, genau wie seine ganzen Freunde und seine Familie(!), die ich bei ihren Besuchen bestaunen durfte. Aber wenn nicht in so einem Fall, wo sollte man §42a dann sinnvoll (präventiv) anwenden?

Ich glaube wir meinen mal wieder das Gleiche ... ;)

Bearbeitet von denic, 26. Oktober 2011 - 12:17.


#137 semaphore

semaphore
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Geschrieben 26. Oktober 2011 - 12:28

"Aber wenn nicht in so einem Fall, wo sollte man §42a dann sinnvoll (präventiv) anwenden?"

Da wäre erstmal die Frage ob es überhaupt mit einem Messer geschah das durch §42a abgedeckt ist, das geht aus dem Artikel nicht hervor.
Der punkt ist aber ein §42a, auch wenn man ihn verschärfen würde bringt genau da nichts, denn genau diese Klientel die es treffen sollte, kümmert sich nicht um derartige Ordnungswidrigkeiten!

#138 Floyd

Floyd
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Geschrieben 26. Oktober 2011 - 18:03

Der punkt ist aber ein §42a, auch wenn man ihn verschärfen würde bringt genau da nichts, denn genau diese Klientel die es treffen sollte, kümmert sich nicht um derartige Ordnungswidrigkeiten!


Die Erfahrungen in Großbrittanien haben auch gezeigt das die sich nicht nur nicht durch sollche Gesetze davon abhalten lassen ein Messer zu führen sondern genau der gegenteilige Effekt eingetreten ist. Diejenigen die vorher schon ein Messer geführt haben tun es weiter und durch die ,die dies nun als Mutprobe ansehen etwas verbotenes zu tun sind noch etliche dazugekommen. Dort ist die Zahl der Straftaten mit Messern auch nicht gesunken sondern stark gestiegen. Dies ist ein Umstand der auch schon vor Einführung des §42a in Deutschland bekannt war und in Kreisen von Messerliebhabern heftig diskutiert wurde.

Das Problem an der Sache ist das Otto Normalbürger auf Gegenstände wie Messer sehr emotional reagieren und dann leicht den Blick für die Tatsachen verliert. So empfindet ein Großteil der Bevölkerung ein sichtbar getragenes Messer bei einem Mitbürger zuerst einmal als eine Bedrohung. Die Tatsache ist aber das Messer weit häufiger als Werkzeug den als Waffe benutzt werden. Auch ist den wenigsten bewust das ein Leben so wie wir es kennen ohne Messer gar nicht möglich wäre. Wir würden alle nackt rumlaufen weil eine Herstellung von Kleidung ohne Schneidwerkzeug nicht möglich ist. Das Rad wäre auch noch nicht erfunden worden weil wir nicht in der Lage wären es herzustellen. Fleisch gibt es nur roh und als komplettes Tier inklusieve Fell. Eine Welt ohne Messer? Eine nicht wirklich angenehme Vorstellung wenn man alle Aspekte mit einbezieht.

Ich kann zwar keine genauen Zahlen nennen aber in anbetracht dessen das sich in jedem Krankenhaus mehrere Operationssäle befinden in dem jeden Tag auch mehrere Opereationen durchgefürht werden, die zu einem nicht geringen Anteil für den Patienten überlebensnotwendig sind, wird die Zahl derjenigen die ihr Leben einem Messer verdanken die Zahl derjenigen die durch Messer ums Leben kommen um ein mehrfaches übersteigen. Da ich letzte woche im Rahmen einer Fortbildung einige Tage in einem OP verbracht habe bin ich selbst Zeuge geworden wie einigen unschuldigen Kindern das Leben mittels einem Messer gerettet wurde.

Meiner Meinung nach ist die einzige Möglichkeit aus der Misere mit diesen Gesetzgebungen, welches ja mittlerweile ein globales Problem ist, unsere Mitbürger davon zu überzeugen das nicht das Tatwerkzeug sondern der Täter das Problem ist und das ein Messer ein ganz normales Werkzeug ist vor dem man sich nicht fürchten muß.

Bearbeitet von Floyd, 26. Oktober 2011 - 18:05.


#139 semaphore

semaphore
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Geschrieben 26. Oktober 2011 - 20:20

@Floyd
Ich bin da ganz mit dir. Für mich sind Messer ebenfalls (vorrangig) Werkzeuge. Schade das dieses Kulturgut heute so einen niedrigen Stellenwert hat und im Alltag fast nur noch in Küchen anzutreffen ist.

#140 Hamburger

Hamburger
  • 33 Beiträge

Geschrieben 27. Oktober 2011 - 17:37

@Floyd
Ich bin da ganz mit dir. Für mich sind Messer ebenfalls (vorrangig) Werkzeuge. Schade das dieses Kulturgut heute so einen niedrigen Stellenwert hat und im Alltag fast nur noch in Küchen anzutreffen ist.

Das sehe ich auch so. Heute wird jeder Messerfreund frank frei erstmal kriminalisiert. Nur ist das Messer einfach ein Werkzeug, was auch Krimanilisierer gern nutzen und wenn es nur zum schmieren einer Bemme ist. Übrigens, ein simpler Teelöffel kann in falschen Händen auch sehr gefährlich werden. Kommt deshalb jemand auf die Idee, Teelöffel zu verbieten?




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