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Teil II: Feueraufbauarten


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17 Antworten in diesem Thema

#1 Bjoern

Bjoern
  • 2.022 Beiträge

Geschrieben 12. Juni 2009 - 17:38

Die Grundlagen zum Thema Feuer, wie Feuer entfachen, Feuerholzarten usw., wurden ja bereits im ersten Teil dieser Reihe erläutert. In diesem zweiten Teil sollen nun Arten, um ein Feuer aufzubauen, genannt und näher beschrieben werden.
Auch wird geklärt, welche Feuer zum Kochen oder Wärmen geeignet sind und welche Eigenschaften diese überhaupt haben müssen.


Pyramidenfeuer
Das Pyramidenfeuer ist eines der bekanntesten und am leichten aufzubauensten Feuer überhaupt.
Es wird einfach Feuerholz kegelförmig aufgestelt und in dem inneren Hohlraum ein Feuernest eingebracht. Um nachzulegen wird einfach weiteres Holz außen an die Konstruktion angelehnt.
Diese Feuer sind sehr beliebt als Wärmefeuer und können sehr hoch gebaut werden.

http://forum.odoo.tv...=1&d=1244824150



Sternfeuer
Die niedrigere Variante des Pyramidenfeuers ist das Sternfeuer. Dabei wird auf einem Feuernest sternförmig Brennholz angeordnet. Bei Nachlassen der Feuerstärke werden die Äste weiter in die zentrale Glut geschoben.
Dieses Feuer eignet sich dank der niedrigen Konstruktion, der guten Regulierbarkeit und der großen Hitze sehr gut zum Kochen.

http://forum.odoo.tv...=1&d=1244824150



Pagodenenfeuer
Beim Pagoden- oder auch Gitterfeuer wird zwischen zwei dicken Ästen ein Feuernest angelegt. Auf diese parallelverlaufende Grundkonstruktion werden nun weiter immer zwei Äste um 90° versetzt daraufgelegt.
Das Feuer brennt mit starker Hitze und ergibt viel Glut.
Es eignet sich vorzuglich zum Wärmen. Aufgrund der Konstruktion können bei geringen Abstand zwischen zwei parallelen Ästen, Töpfe und Pfannen aufgesetzt werden.

Eine Abwandlung des Pagodenfeuers ist das Kastenfeuer, bei dem jedoch mehrere Äste nebeneinander auf die gleiche Grundkonstruktion gelegt werden. Es ergibt durch die Mehrzahl an Holz sehr viel Glut und brennt mit einer sehr großen Hitze ab.

http://forum.odoo.tv...=1&d=1244824150




Balkenfeuer
Vier dickere Äste werden in Zweierpaaren mit einem Abstand von 60+ cm (je nach Bedarf) in den Boden gerammt. Zwischen den Stämmen eines Paares sollte etwa eine Astbreite Abstand vorhanden sein.
Sind die Pfosten aufgestellt, so wird nun dazwischen gemäß der rechten Abbildung Holz eingeführt.
Mit der Konstruktion wird erreicht, dass das Brennmaterial wie in einem Spender nachrutscht und man sich so fast gar nicht um sein Feuer kümmern muss, was bei einem Nachtfeuer, sprich Wärmefeuer zum Schlafen, sehr vorteilhaft ist.
Es gibt die Möglichkeit die Wand wie hier gezeigt schief aufzustellen oder genau vertikal. Beim zweiten brennt das Holz schneller ab, da die Flammen direkt den nächsten Balken erreichen.
Diese Aufbauart ist ein excellentes Wärmefeuer, welches sehr lange brennt (bis zu 10 Stunden) und viel Glut hergibt.

http://forum.odoo.tv...=1&d=1244824150



Grubenenfeuer
Ein sehr sicheres, windfestes und fast unsichtbares Feuer ist das Grubenfeuer. Dabei muss zuerst eine ca. 40-70 Zentimeter tiefe und fast genauso breite Grube ausgehoben werden und zentral ein Feuernest angelegt werden. Um die Wände können nun Hölzer angelegt werden. Man sollte jedoch beachten, dass nicht zu viel Holz in der Grube vorhanden ist, da es sonst zu Sauerstoffmangel kommen kann, was im schlimmsten Fall das Erlöschen des Feuers nach sich ziehen kann.
Es eignet sich hervorragend als Kochfeuer, da die Hitze nach oben hin konzentriert wird, was allerdings gegen eine Nutzung als Wärmefeuer spricht.

http://forum.odoo.tv...=1&d=1244824150



Kreuzfeuer
Beim Kreufeuer werden, wie beim Pagodenfeuer auch, zwei Stämme als Grundkonstruktion mit einem gewissen Abstand parallel hingelegt.
Darauf wiederum werden sternförmig Äste gelegt und unter den Treffpunkt des "Sterns" ein Feuernest angelegt.
Das Feuer brennt sehr langsam ab und bietet eine mäßige Hitze.

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Altarfeuer
Eine weitere Feuerart welche besonders bei sehr nassem oder schneebedecktem Untergrund nützlich ist.
Dabei werden einfach mehrere nasse Äste sehr dicht beeinander gelegt, sodass ein floßartiges Holquadrat entsteht. Darauf wird nun versetzt eine weitere Schicht halbtrockenes Holz aufgelegt. Auf dem so entstandenen Podest kann nun ein Pyramiden oder Sternfeuer entfacht werden, ohne das dies Berührung zum Schnee oder zum nassen Boden bekommt.


Welches Feuer braucht man zum Kochen oder Wärmen?


Wärmefeuer:
Bei Wärmefeuer kommt es auf einen breiten gleichmäßigen Abstrahlungsraum der Wärme an. Auch sollte langsam abbrennendes Holz (siehe Teil I dieses Berichtes: Verschiedene Brennholzarten) in Verbindung mit der richtigen Aufbauart gewählt werden, da keine zu starke und kurzwährende Hitze gewünscht wird.
Manche Feuer brennen auch so lange, dass sie als Nachtfeuer (z.B. Balkenfeuer) verwendet werden können.

Kochfeuer:
Hier wird wiederum eine starke nach oben hin konzentrierte Flamme benötigt. Bei einigen Arten ist auch schon eine eingebaute Topfauflage wegen der dicht beeinanderliegenden Äste vorhanden. Wenn dies nicht der Fall ist, wie beim Sternfeuer zum Beispiel, gibt es noch andere Methoden um eine Topfauflage oder Topfaufhängung aus Behelfsmaterial zu bauen. Aber dazu mehr in Teil III dieser Reihe zum Thema Feuer.

Bei beiden Methoden kann nach dem Abbrennen in der übriggebliebenen Glut gebacken werden, vorrausgesetzt man hat ein Holz gewählt, welches eine langwährende Glut hinterlässt.


Bitte entschuldigt meine miesen Zeichnungen! :rolleyes:

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#2 ausgeruestet

ausgeruestet
  • 83 Beiträge

Geschrieben 12. Juni 2009 - 18:28

Bitte entschuldigt meine miesen Zeichnungen!


Mies? das sehe ich aber anders...davon mal abgesehen, dass du erst mal meine Zeichnungen sehen solltest...;-)

Klasse Arbeit! sage ich nur....

#3 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 12. Juni 2009 - 19:24

SEHR GUT! Danke Bjoern! Einzig beim Kreuzfeuer musste ich schmunzeln, das kenn ich anders. Mit pfeifenden Kugeln und so ;-)

#4 Hermes

Hermes
  • 45 Beiträge
  • WohnortHamburg
  • Sport:Camping, Klettern, Wandern

Geschrieben 12. Juni 2009 - 22:15

@Bjoern, an dieser Stelle mal ein RIESIGES Dankeschön und meine Hochachtung!:first:
Deine Kommentare und Tipps hier sind einfach klasse.
Verständlich,informativ und sehr gut gemacht!

Dieter

#5 SlaX

SlaX
  • 692 Beiträge

Geschrieben 13. Juni 2009 - 10:22

Reizend :D Wirkt durch die Zeichnungen gut verständlich :D.

#6 Irish Stew

Irish Stew
  • 321 Beiträge
  • WohnortResidenzstadt Detmold im Fürstentum zu Lippe
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 13. Juni 2009 - 12:25

Man, da hast du dich aber wieder richtig ins Zeug gelegt! Hut ab! Eingefügtes Bild

OT: Björn Feuergott! (Remember Ice Age 2 mit diesen kleinen Sid-Verschnitten)
Eingefügtes Bild

Bearbeitet von Amadeijn, 13. Juni 2009 - 12:28.


#7 metal_1986

metal_1986
  • 51 Beiträge

Geschrieben 16. Juni 2009 - 20:50

Sehr schön und ausführlich erklärt!!!
Und die Zeichnungen finde ich auch nicht schlecht. Zumindest sind sie verständlich und man erkennt was gemeint ist ;-)

#8 Mathias

Mathias
  • 24 Beiträge

Geschrieben 24. Januar 2010 - 14:48

Super gemacht! Zugegeben: Ich kannte nur eine einzige Methode: Das Pyramidenfeuer! :embarrest:

Von nun an werde ich nachts das Balkenfeuer verwenden(Hat mir gut gefallen :lol:), denn bei dieser Art des Aufbauens kann auch feuchtes Holz(das sich selbst nachlegt) trocknen und dann ins Feuer rutschen.
Und niemand muss eine Hand anlegen!

MfG
Mathias

#9 Diaaark

Diaaark
  • 8 Beiträge

Geschrieben 29. Januar 2010 - 01:53

Sehr schön gemacht Björn nur das ich das, das "Sternfeuer" ehr unter dem Name "Jägerfeuer" kenne das beruht aber ehr auf meine Zeit bei der Bundeswehr.

#10 Gast_peterpan

Gast_peterpan

Geschrieben 29. Januar 2010 - 12:44

Sehr schön gemacht Björn nur das ich das, das "Sternfeuer" ehr unter dem Name "Jägerfeuer" kenne das beruht aber ehr auf meine Zeit bei der Bundeswehr.


Jägerfeuer war mir bislang kein Begriff.

Ich kannte bis heute das Sternfeuer auch nur unter dem Begriff Sternfeuer.

Feuerarten Feuer Sternfeuer Tipifeuer Balkenfeuer Hartmann




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