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Frage Benutzt im Zeitalter von GPS noch jemand einen Kompass?


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61 Antworten in diesem Thema

#51 Syma

Syma
  • 59 Beiträge

Geschrieben 20. Januar 2011 - 21:24

Das hätte echt ins Auge gehen können, aber man lern ja bekanntlich aus Fehlern.:)

Ich denke aber das es trotzdem eine Erfahrung war die du nicht missen möchtest, ist ja zum Glück auch gut aus gegangen.


gruß

#52 ThomasL

ThomasL
  • 16 Beiträge

Geschrieben 04. März 2011 - 09:55

" Frage Benutzt im Zeitalter von GPS noch jemand einen Kompass? "
Ja, auch wenn bei Geräten mit guter Kartenunterstützung sowie Autorouting, in Verbindung mit einer PC Routenplanungssoftware die ausschließliche Nutzung des GPS Gerätes sicherlich möglich ist, halte ich einen Kompass sowie Karten weiter für zwingend erforderlich.
Gerade beim Wandern ist das Peilen über einen Kompass dem ständigen beobachten der GPS Anzeige weit überlegen, außerdem benötige ich hier auch die Möglichkeit eines umfassendes Bildes von der Umgebung mittels einer großen Karte zu bekommen um mir damit schnell einen Überblick zu verschaffen, z.B. um alternative Routen bewerten (Dauer, Schwierigkeitsgrad) und planen zu können. Mit einem kleine Kartenbild wie auf einem GPS Mapgerät ist dies deutlich schwieriger. Auch die kurzfristige Planung von Touren (z.B. im Urlaub), ohne jedesmal einen PC zu benötigen, ist mir sehr wichtig und erfordert eine Karte.
Gekauft habe ich mir ein GPS Gerät (Garmin eTrex Gelb - Basisgerät ohne Kartenunterstützung) in erster Linie um mich mit der Navigation mittels Koordinaten vertraut zu machen. In Zwischenzeit betrachte GPS auch als eine nützliche (wenn auch entbehrliche) Ergänzung zu Karte / Kompass. Selbst wenn ich GPS aber als alleiniges Navigationsmittel nutzen würde, hätte ich immer noch Karte und Kompass zur Sicherheit dabei.
Mein Anwendungsgebiet ist in erster Linie das Wandern und Bergwandern.
Folgende Nutzungsarten der einzelnen Navigationshilfsmittels wende ich an (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Aufgaben die mit einem GPS Gerät inklusive guter Karte, barometrischen Höhenmesser und eingebautem Kompass meines Erachtens nach auch erledigt werden können sind wie folgt markiert (etwas unscharf da z.T. auch vom verwendeten GPS Gerät abhängig).
GPS++ GPS besser geeignet
GPS+ GPS gut geeignet
GPS- GPS nur bedingt geeignet
GPS- - GPS nicht geeignet
Analog dazu die Markierung (KK++,...) für GPS Verfahren die auch mit Karte / Kompass durchführbar sind


Beim Wandern auf festen Wegen mit aktuellem Kartenmaterial verwende ich:
- Karte: Generell ist der alleinige Einsatz der Karte ausreichend (bevorzugt 1.25000), Kompass / GPS sind aber besonders hilfreich wenn man die Karte nicht ständig mit der Gegend abgleicht und dann doch mal nicht mehr genau weiß wo man ist, oder einfach zum Spielen (GPS+)
- Sonne / Sterne: Zum groben Einnorden der Karte (GPS-) und zur Kontrolle der Bewegungsrichtung (GPS+)
- Kompass: Zur Überwachung der Bewegungsrichtung (GPS++)
- Kompass: Zur Standort Bestimmung und Wegauswahl anhand der Umgebung (genaues Einnorden, Abgleich mit der Karte an Punkten wo der richtige Weg unklar ist, speziell beim Start einer Wanderung), (GPS+, ohne eingebautem Kompass GPS-)
- Kompass: Zum Umgehen von Hindernissen (GPS++)
- Kompass: Zur Standortbestimmung mittels Kreuzpeilung (GPS++)
- Höhenmesser: Zur Positionsbestimmung und für die Kreuzpeilung (bei nur einem sichtbaren Peilungspunkt) - nicht in Holland (GPS++, ohne baro. Höhenmesser GPS-)
- GPS: Zur zur exakten Positionsbestimmung mittels Koordinaten (Karte mit Koordinatensystem vorausgesetzt) (KK-)
- GPS: Zur Peilung mittels vorher gesetzter Wegpunkte (Vorteil: diese müssen nicht sichtbar sein) (KK-)
- GPS: Zur schnellen Bestimmung der verbleibenden Strecke (beim Wandern mit meinen Kindern) (KK+)
Außerdem:
- Kompass. Zur Identifikation von entfernten POIs (GPS+)
- GPS: Als Motivation für meine Kinder wenn sie nicht mehr weiterlaufen wollen (wirkt Wunder!)(KK-)
- GPS: Vordefinieren von Wegpunkten zur Übung im Umgang mit Koordinatensystemen (benötigt man in der Praxis nicht wirklich) (KK- -)
- GPS: Messen der Wegstrecke und der Geschwindigkeit zur Optimierung der zukünftigen Tourenplanung (KK+)
- GPS: Distanzmessung zur Verbesserung der Fähigkeiten zur Distanzschätzung (KK-)
- GPS: Dient im Notfall zur Übermittelung des genauen Standorts an Rettungskräfte (KK- bis KK- -)

Beim Wandern ohne feste Wege bzw. ohne oder mit veraltetem Kartenmaterial (normale Karte) verwende ich:
- Karte: Zur groben Richtungsbestimmung (GPS++), Standortbestimmung (GPS ++) und Festlegung der Auffanglinien (bei GPS nicht nötig)
- Sonne / Sterne: wie oben
- Kompass: Zur Standort und Richtungsbestimmung (GPS++)
- Kompass: Zur Überwachung der Bewegungsrichtung (vor allem im unübersichtlichen Gelände) (GPS++)
- Höhenmesser (wie oben)
- GPS: Zur Ermittelung der aktuelle Peilung zum nächsten Wegpunkt und / oder Ziel, dies ist besonders hilfreich den damit entfällt die Notwendigkeit Auffanglinien zu verwenden da die Peilung jederzeit durchgeführt werden kann (KK - -). Die eigentliche Peilung kann dann durch Einstellen des Peilwinkels im Kompass erfolgen. Ein verfehlen des Ziels ist ebenfalls ausgeschlossen. Ansonsten sind alle Verwendungen wie oben beschrieben auch hier gültig.
Die Möglichkeit jederzeit eine genau Peilung erhalten zu können, sowie die exakte Standortbestimmung sind für mich die größten Pluspunkt für die zusätzlichen Verwendung von GPS.



Zur Stadtnavigation verwende ich:
- Kompass: Zur Bestimmung der richtigen Bewegungsrichtung (zu Fuß wie im Auto) (GPS++)
- GPS: Markierung des Parkplatzes / Hotels (eher aus Spaß, habe ich letztlich dann noch nie gebraucht) (KK+)
- GPS: Außerdem verwende ich mein GPS gerne auch im Auto wenn ich allein in einer fremden Stadt einen Veranstaltungsort suche. Hierbei setzte ich dort einen Wegpunkt und bin immer grob darüber informiert wo ich hin muss (nein ich habe kein Navi) (KK-)

Zum Thema Ausfall der verwendeten Navigationsmittel:
- Generell kann natürlich jedes Mittel ausfallen, Sonne und Sterne sind verdeckt, Karten gehen verloren (Schande über mich, ist mir letztes Jahr am Anfang einer Wanderung passiert), Kompasse gehen verloren oder werden beschädigt, GPS Geräte gehen verloren, kaputt, Batterien funktionieren nicht oder es gibt keinen Empfang (habe ich in den Bergen durchaus öfters erlebt).
Je komplexer ein Gerät dabei ist, desto größer ist das Risiko eines Ausfalls.
Aus diesem Grund sollte man immer Ersatz (Karte und Kompass für GPS und umgekehrt) und Redundanzen (zweite Karte, zweiter Kompass, ausreichen Ersatzbatterien bei extremen Unternehmen zweites GPS) einplanen . Die Wichtigkeit dieses Punktes, hängt dabei natürlich vor allem davon ab, wie sich ein Verlust auswirkt. Bei einer sonntäglichen Tour im Odenwald ist es eher unwichtig, bei einer Wüstendurchquerung ist es dagegen lebensnotwendig. Auch die Verwendbarkeit unter den jeweiligen Umständen ist zu berücksichtigen (GPS bei extremer Kälte, Karte im Dunkeln etc...)

Bearbeitet von ThomasL, 04. März 2011 - 14:45.


#53 Tod

Tod
  • 98 Beiträge

Geschrieben 04. März 2011 - 12:51

Ich bin da etwas hin und her gerissen. Zum einen neige ich dazu, dass ich ständig aufs GPS gaffe, wenn ich damit unterwegs bin und so nichts mehr mitbekomme. Darum lasse ich das mittlerweile grade bei kurzen und einfachen Touren daheim.
Einmal in Norwegen war ich aber wirklich froh drum. Da waren wir im Fjell unterwegs als urplötzlich ein Nebel aufgezogen ist, dass ich meine Fußspitzen kaum zu sehen bekam ;-)
Mit dem GPS konnt man schön ohne was zu sehen da durchmarschieren. Mit dem Kompass hätte man da nicht die Position auf der Karte bestimmen können. Das ist dann schon ziemlich risikobehaftet in den Bergen.

Was mich aber mal interessiert. Wie viele GPS Nutzer können den die abgelesenen Koordinaten auf einer Karte wiederfinden? ^^

Bearbeitet von MaPeTh, 04. März 2011 - 12:52.


#54 Floyd

Floyd
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  • Sport:Fahrradfahren, Geocaching, Kanusport, Wandern

Geschrieben 04. März 2011 - 22:40

Was mich aber mal interessiert. Wie viele GPS Nutzer können den die abgelesenen Koordinaten auf einer Karte wiederfinden? ^^


Ist mit geodätischen Koordinaten ja nicht so ein Problem. In den aktuellen deutschen Karten ist das UTM Gitter ja schon eingezeichnet und viele Kompanten haben nen Planzeiger. Bei Geografischen Koordinaten ist es etwas aufwändiger, da müste man erstmal das Gitter einzeichnen und das trapezförmige Gitter macht das ganze nicht leichter. Einen Planzeiger nutzt da recht wenig. Es würde gehen aber das GPS auf UTM umschalten geht schneller und einfacher.

#55 ThomasL

ThomasL
  • 16 Beiträge

Geschrieben 09. März 2011 - 09:15

Was mich aber mal interessiert. Wie viele GPS Nutzer können den die abgelesenen Koordinaten auf einer Karte wiederfinden?

Meine Motivation ein GPS Gerät zu kaufen war die damit verbundene Möglichkeit jederzeit seinen aktuellen Standort genau bestimmen und in die Karte übertragen zu können. Von den weiteren Möglichkeiten eines (nicht Map-Gerätes) wusste ich zu diesem Zeitpunkt allerdings auch noch nichts. Nach dem ich das Gerät dann hatte, habe ich sehr viele mit der Übertragung der Koordinaten vom GPS auf die Karte und aus der Karte ins GPS (manuelles Anlegen von Wegpunkten) gearbeitet, auch heute übe ich dies noch regelmäßig da nur ein eingeschliffener Umgang mit Koordinaten, die Anwendung dieser Verfahren auch unter Stress ermöglicht. Bisher verwendete ich aber ausschließlich UTM Koordinaten. Die Verfahren zum Arbeiten mit geographischen Koordinaten sind mir zwar in der Theorie bekannt, leider konnte ich aber noch keine geeigneten Karten zum üben finden und vom selbst einzeichnen bin ich auch nicht begeistert. Falls jemand hier eine Bezugsquelle hat, bitte bescheid geben (Vorzugsweise für den Bereich Spessart / Odenwald sowie Berchtesgadener Land)

#56 Avesjünger

Avesjünger
  • 28 Beiträge
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Geschrieben 07. April 2011 - 09:59

Zum Gruße!

Wie viele (fast alle?) Vorredner halte ich es nicht für sinnvoll, Karte/Kompass in Gänze zu ersetzen. Ein GPS ist in den meisten Fällen ein nettes Spielzeug und manchmal auch eine nützliche Hilfe (Stichwort 'Nebel'), allerdings würde ich immer zuerst auf Karte/Kompass zugreifen. Ist zum einen etwas "uriger", man achtet automatisch mehr auf die Umgebung, und der Reiz des Sich-doch-mal-verlaufen-Könnens ist doch auch etwas schönes. Viele schöne Erlebnisse erlebt man nunmal auch abseits der geplanten Routen. :lol:

Außerdem behält man sich so das Training, mit Karte und Kompass umgehen zu können. Use it or lose it! Ich denke, viele, die sich auf GPS verlassen, können auf Dauer nicht mehr so gut mit Karte/Kompass navigieren, wie es früher Gang und Gäbe war.

Gut Pfad

Avesjünger

#57 sierrasix

sierrasix
  • 42 Beiträge
  • WohnortGronau
  • Sport:Geocaching, Survival

Geschrieben 07. April 2011 - 18:08

Moin !

Zu meinem Leidwesen muss ich sagen, dass mein GPSMap 62 die erste Geige spielt, wenn es um Navigation geht. Ich habe zwar ein Kompass dabei, aber fast nie eine Karte von der Örtlichkeit, wo ich unterwegs bin.
Ich habe aber mehrere Batterien dabei, um evtl. einen Blackout zu vermeiden. Füer harte Routen nehme ich auf jedenfall zusätzlich mein altes Navi Oregon mit.

Ich werde mal überdenken, ob ich mir zumindest eine Karte von dem Gebiet mitnehme, aber ich muss sagen, ich weiss gar nicht welche Karten zu gebrauchen sind und woher man diese bekommt.

Am liebsten wären mir natürlich ÙTM Karten, da ich da meine aktuelle Position am Besten finde.

Fazit:

1. Navi GPS
2. Backup Navi
3 . Karte / Kompass

#58 Gast_Kenny

Gast_Kenny

Geschrieben 07. April 2011 - 19:08

Karten bekommt man entweder im örtlichen Buchhandel, in diversen Onlineshops (z.B. Globi) oder direkt bei den Landesvermessungsämtern.

#59 ThomasL

ThomasL
  • 16 Beiträge

Geschrieben 08. April 2011 - 11:46

Ich würde auch immer die Karten von den Landesvermessungsämtern bzw. Karten die in Zusammenarbeit mit diesen entstanden sind den Vorzug geben. Diese sind i.d.R. die günstigsten und Besten.
Bei anderen Karten ist die Qualität teilweise wenig berauschend. Allerdings kann ich hier nicht alle Herausgeber beurteilen, es mag hier auch sehr gute geben.

Vom Maßstab bevorzuge ich 1:25.000 (od. 1:20.000). Ist man in einem größerem Gebiet unterwegs
kann aber der 1:50.000 Maßstab vorteilhaft sein.
Bezüglich UTM Gitter, die Umstellung ist zurzeit noch im Gange, d.h. man kann sich noch nicht darauf verlassen das jede Karte (BRD) bereits ein UTM Gitter hat. Daher am Besten vorher erkundigen und immer möglichst aktuelle Ausgaben kaufen (bei gleicher Datenbasis bzw. gleichem Datum der Vermessung und Erstellung der Karte, kommt es vor das ein älteres Druckdatum ohne und ein neueres mit UTM Gitter ist).

#60 Floyd

Floyd
  • 888 Beiträge
  • WohnortCastrop-Rauxel
  • Sport:Fahrradfahren, Geocaching, Kanusport, Wandern

Geschrieben 08. April 2011 - 13:24

Die topografischen Karten werden alle 5 Jahre aktualisiert. Am Kartenrand ist auch noch das Gaus Krüger Gitter markiert und die Winkelminuten. Diese beiden Angaben finden sich auch in älteren Karten auch ohne UTM. Von den Vermessungsämtern gibt es noch Freizeitkarten die enthalten in der Regel gar keine Angaben der Koordinaten also für deinen Zweck wertlos.




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