Zum Inhalt wechseln


Foto
- - - - -

Erfahrungsbericht: Anton Lennartz


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
5 Antworten in diesem Thema

#1 winti

winti
  • 10 Beiträge

Geschrieben 24. Juli 2010 - 16:12

Survival Training bei Tony Lennartz….aus der Praxis für die Praxis!

Ich habe jetzt schon einige Survival-Trainings bei verschiedenen Anbietern „genossen“ somit denke ich über eine ganz gute Vergleichsbasis zu verfügen. Im Juni 2010 habe ich bei Tony einen Survival Basiskurs gebucht und möchte meiner Erlebnisse einmal kurz schildern.

Man merkt ihn sofort – den Unterschied. Hier werden Dinge vermittelt die aus der Praxis kommen „selbst erlebt und auf Expeditionen und Extremtouren angewendet“ - keine theoretischen Tricks aus irgendwelchen Survivalbüchern die im Ernstfall nicht funktionieren bzw. deren Aufwand in keinem Verhältnis zum Nutzen steht.

Aber nun zum Ablauf:
Das „Training“ ging von Freitag bis Sonntag also drei Tage in denen auch genug Zeit vorhanden war auf viele Details einzugehen. Wer wollte konnte schon Donnerstagabend mit Zug anreisen und wurde dann von Tony am Hauptbahnhof Aachen abgeholt – dieses Angebot habe ich, sowie drei weitere Teilnehmer angenommen!

Übernachtet haben wir nach einem „richtig üppigem“ und tollem BBQ vor Tony’s Blockhütte in der selbigen in Schlafsack und Isomatte.

Am nächsten Morgen ging es dann auch nach einem leckeren Frühstück gleich gegen 9:00 Uhr mit dem eigentlichen Kurs los und somit mit der Vorbereitung der Nahrungsversorgung für die nächsten Tage. Innerhalb von 10 Minuten haben wir am Beispiel von vier Kaninchen erfahren wir man gefangenes Kleinwild fachmännisch tötet und für die Versorgung vorbereitet.

Mit „erlegter“ Beute haben wir uns dann auf den Weg zum eigentlichen Camp im Wald gemacht und auch sogleich die Navigation mit Karte und Kompass geübt. Hier hat sich Tony auf die absoluten Basics beschränkt welche für Wildniswanderer, Trekker und vom Weg abgekommene Wanderer wichtig sind. Auch der Unterschied zwischen für die Praxis „tauglichen“ und „eher unpraktischen“ Kompass-Modellen wurde praxisnah erklärt.
Auf dem Weg zum Camp haben wir dann noch eine verblüffend einfache Methode zur Überquerung eines Flusses geübt – ohne Nasse Füße zu bekommen und ohne sein Seil (auch wenn man ohne Partner unterwegs ist) am anderen Flussufer zurücklassen zu müssen.

Im Camp angekommen haben wir uns entsprechend der Survival-Prioritäten zuerst um die Herstellung einer für Waldverhältnisse „bequemen“ Unterkunft bemüht. Hier möchte ich die Details nicht verraten – nur so viel - „ich brauche definitiv kein Zelt mehr“.
Danach haben wir uns um die Versorgung mit Trinkwasser und um die Vorbereitungen für das Abendessen gekümmert. Am Abend gab es dann noch einige wirklich interessante Tips und Lebenserfahrungen aus Tony’s Wildniskarriere.

Am nächsten Tag haben wir ein wirklich leckeres Bannock „Brot“ im Poncho vorbereitet und auf dem Erd-Ofen gebacken. Im Laufe des Tages haben wir dann sehr viel über die praxisorientierte Versorgung mit Nahrung aus der Wildnis gelernt – auch die Fallenjagd sowie andere Methoden der Jagd wurden ausführlich erklärt. Es wurden auch sehr viele Techniken vermittelt wie man effektiv mit einem Outdoor-Messer umgeht und sich ohne großes Werkzeug sehr gut mit Materialien aus dem Wald behelfen kann.

Abgerundet wurde der Kurs mit Abseiltechniken und Techniken der Hindernis-Überwindung welche in der Gruppe geübt wurden. Zurück in der Blockhütte gab es dann noch nach einer intensiven Dusche leckeren belgischen Reisfladen mit Kaffee.

Alles in allem muss ich sagen, dass ich von dem Kurs doch sehr angetan war und in jedem Fall einen weiteren Kurs bei Tony besuchen möchte. Besonders gut fand ich, dass nicht 20 verschiedene Methoden zu einem Thema erklärt wurden – sondern eben die effektivste – bzw. die Methode die in den meisten Fällen auch wirklich funktioniert. Das gilt für das Feuer machen, Bau einer Notbehausung, Hindernisüberwindung usw…

Jetzt noch ein Wort zu Tony selbst:
Also ich bin wirklich nicht leicht zu beindrucken aber vor diesem „Unikat“ ziehe ich den Hut. Es fällt mir wirklich schwer diese Kombination aus Erfahrung, Lustig und Pfundskerl zu beschreiben. Vor Allem ist Tony echt – nichts gespielt – einfach so wie er ist!
Also ich kann nur jeden empfehlen der wirklich wissen will WAS in der Praxis funktioniert und WAS man getrost vergessen darf einen Kurs bei Tony zu besuchen.

WINTI

#2 saljut6

saljut6
  • 73 Beiträge
  • WohnortChemnitz
  • Sport:Wandern

Geschrieben 24. Juli 2010 - 18:11

@winti
danke für die gute Beschreibung .....
was hat denn dieser 3 Tage Kurs gekostet wenn ich mal fragen darf, denn auf der Seite von Tony findet ich bloß einen 2 Tage BasisKurs

#3 Kampfpudding

Kampfpudding
  • 788 Beiträge

Geschrieben 24. Juli 2010 - 21:14

Danke für den Bericht :)

Auf dem Weg zum Camp haben wir dann noch eine verblüffend einfache Methode zur Überquerung eines Flusses geübt – ohne Nasse Füße zu bekommen und ohne sein Seil (auch wenn man ohne Partner unterwegs ist) am anderen Flussufer zurücklassen zu müssen.


Kannst du das evtl. näher erläutern?

Tony kenne ich bisher nur aus diversen Videos und Serien. Da kam er mir meistens recht seltsam und ziemlich angeberisch vor. Auch ein wenig militärisch angehaucht. Ich denke, dass sind aber einfach falsche Eindrücke, die ich mir da gebildet hab.

Einen Kurs bei ihm würde ich schon gerne mal belegen, aber die Preise sind da (nicht nur bei ihm) ziemlich hoch. Zumindest für einen Schüler ;)

Grüße
pudding

#4 winti

winti
  • 10 Beiträge

Geschrieben 25. Juli 2010 - 07:23

@saljut6

Der Kurs hat wie auch der 2-tägige Basiskurs 220,00 € gekostet. (Dieser gin halt nur 3 Tage somit war auch mehr Zeit für die einzelnen Themen)

@Kampfpudding
Es gibt eine Methode einen Fluss mit einem Seil zu überqueren und dieses mittels spezieller Technik vom anderem Ufer wieder lösen zu könnnen. Ich habe auch gedacht das funktioniert nicht - aber es geht wirklich und zudem noch nicht mal sonderlich schwer.

Also angeberisch ist Tony überhaupt nicht - aber er hat wirklich einen enormen Erfahrungsschatz und hat es somit auch nicht nötig jedem nach dem Mund zu reden.

Zum Preis - also ich kann Dir nur sagen für mich hat es sich definitiv gelohnt. Ich habe auch schon Kurse für 150,00 € gemacht - die im Vergleich absolut für die Tonne waren - da gebe ich lieber etwas mehr aus, aber es bringt auch echt was und macht noch richtig Spaß. Man darf ja auch die Leistungen nicht vergessen Tony hat fast alle vom Aachener Bahnhof abgeholt es gab ein richtig fettes BBQ etc....

WINTI

#5 Gast_steww

Gast_steww

Geschrieben 30. Juli 2010 - 14:39

Hallo Winti,
ich möchte dir mal die Kurse von Joe Vogel empfehlen. Für mich war die Entscheidung ziemlich klar, weil er in Karlsruhe sitzt (rund 15 Kilometer von hier).
Bei ihm bekommt man zwar kein Barby, dafür aber Meerschweinchenkebab :D
Die Kurse sind aber immer ausgebucht und ich hab immer nur spontan Zeit für Kurse.
Nee, im Ernst. Ich weiß, dass hier eine ganze Reihe von Leuten den Kurs bei Joe gemacht haben. Die Preise beginnen von rund 80€ für 2 Tage bis 150 € für drei Tage.
Das ist auch für mich als Schüler bezahlbar gewesen.
War jemand in letzter Zeit bei ihm? Vielleicht hat jemand Lust mal den BlackCourse mit mir zu machen. Alleine trau ich mich das nicht.
Ich hatte seinerzeit den erweiterten Grundkurs gemacht (ist jetzt glaub ich der RedCourse)
Super finde ich, dass Joe als Diplom Biologe extremes, sorry eeeeextreeeeemes Wissen über Natur hat und jeden teilhaben lässt und auch mal kostenlose Kurse veranstaltet. Außerdem merkt man, dass er einige Zeit mit Aboriginals rumgehangen ist.
Vielleicht kennt ihr ihn von seinem YT Kanal, übrigens sehr zu empfehlen.
youtube.com/user/vranger
Ich glaube, das können alle Kursteilnehmer hier bestätigen :D
Hier die Kurse:
vivalranger.com/kursuebersicht
Hier ein paar Bilder, unter anderm aus Australien.
vivalranger.com/galerie
Von Joe ist übrigens auch die das Handbuch der tierischen Notnahrung, was ich erst letztens mitbekommen habe. (Ich dachte, er heißt wirklich Joe)

@Kampfpudding: Den Eindruck habe ich auch. Ich hab mir mal sein "Golddingens" durchgelesen. Ist schon starker Tobak, was er da über Reisekameraden ablässt.
In YT Kursieren einige Videos, die Anton Lennartz, naja, sagen wir, nicht unbedingt glänzend aussehen lässt.

Übrigens, Winti, hat das einen Grund, dass du deinen Erfahrungsbericht in jedem nur erdenklichen Forum postest?

P.S. Ich kann auf Wunsch gerne mal meine Bilder zusammenkratzen und einen eigenen Erfahrungsbericht verfassen, wenn Interesse besteht.

Stew

#6 winti

winti
  • 10 Beiträge

Geschrieben 30. Juli 2010 - 17:03

Hallo steww,

zuerst möchte ich sagen das ich diesen Erfahrungsbericht nicht "in jedem erdenklichem" Forum gepostet habe - sondern nur hier und auf outdoorseiten.net - eben den beiden Foren in welchen ich häufig lese.

Ich möchte in jedem Fall den ein oder anderen Kurs bei Joe Vogel besuchen, da Karlsruhe auch (nur) 1,5 Stunden von mir weg ist und ich sein Buch "tierische Notnahrung" gelesen habe.

Ich denke es sind auch noch Plätze für den Kurs "pflanzliche Notnahrung" (auch wenn ich dem Thema als echte Nahrungsbeschaffung sehr kritisch gegenüber stehe) und dem "Red Course" verfügbar ich muss das sagen wir mal nur noch "zuhause" abklären....

Könntest Du mir aber mal verraten welche Videos auf YouTube Du meinst -
also ich habe ihn ja persönlich kennengelernt und kann nur sagen - super Typ!

winti




Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0