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Wie erhält Rotlicht die Nachtsichtigkeit?


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6 Antworten in diesem Thema

#1 Kampfpudding

Kampfpudding
  • 788 Beiträge

Geschrieben 20. November 2010 - 14:39

Ich hoffe das ist jetzt nicht zu sehr OT:

Was hat es denn mit diesem Rotfilter und der Nachtsichtigkeit auf sich? Wäre schön, wenn mir das mal jemand näher erläutern könnte :)

Grüße
pudding

#2 Floyd

Floyd
  • 888 Beiträge
  • WohnortCastrop-Rauxel
  • Sport:Fahrradfahren, Geocaching, Kanusport, Wandern

Geschrieben 20. November 2010 - 15:23

Bei der Netzhaut gibt es verschiedene Rezeptoren. Die Stäbchen und die Zäpchen. Die Stäbchen erhöhen vereinfacht gesagt ihre Empfindlichkeit in der Dunkelheit. Da gibt es ein einfaches Beispiel ist man geht ins Bett macht das Licht aus scheinbar ist alles dunkel. Wenn man aber nachts aufwacht kann man sich recht gut im Zimmer orientieren es sei den der Raum ist komplett abgedunkelt. Bis sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben dauert relativ lang ca. 15-30 Minuten umgekert geht es relativ schnell. Bei weißem Licht wird also die Empfindlichkeit der Stäbchen zurückgefahren nicht so bei Rotlicht(es sei den es ist extrem hell und man schaut direkt rein). Das hat gerade im militärischen Bereich zwei Vorteile. Wenn man plötzlich ins dunkle kommt sind die Augen schon an die Dunkelheit adaptiert und man kann sich mit relativ wenig Licht orientieren und Gegner deren Augen noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt sind können einen schlechter entdecken. Ich hab auf der Arbeit eine zweite Nachttischlampe mit roter Birne. Das blendet nicht ist deutlich angenehmer als weißes Licht wenn man mal Nachts raus muß und der Kollege mit dem ich mir das Zimmer teile wacht davon nicht auf.

#3 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

  • 3.888 Beiträge
  • WohnortKerpen, Rheinland
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 20. November 2010 - 15:23

Was hat es denn mit diesem Rotfilter und der Nachtsichtigkeit auf sich? Wäre schön, wenn mir das mal jemand näher erläutern könnte :)


Wie du vielleicht weißt, sehen wir Menschen mit den Zapfen und Stäbchen auf unserer Netzhaut. Die Zapfen sind für das Sehen am Tage zuständig. Mit ihnen können wir das bekannte Farbspektrum sehen. Die Stäbchen sind für das Sehen in der Nacht da. Dabei gibt es jedoch eine Besonderheit: die Stäbchen benötigen etwa 30 Minuten bis man mit Ihnen überhaupt etwas sehen kann. Man spricht davon, daß sich "die Augen erst an die Dunkelheit gewöhnen müssen". Kommt nach dieser Zeit wieder weißes Licht ins Auge, so verlieren die Stäbchen diese Nachtsichtigkeit wieder und man muss sich erneut im Dunkeln auf die Anpassung warten.

Es gibt allerdings einen Trick, mit dem man das Verhindern kann. Das wahrgenommene Spektrum ist bei den Stäbchen in Richtung blau verschoben. Rotes Licht kann man mit den Stäbchen daher gar nicht sehen. Leuchtet man nun Nachts einen Gegenstand mit rotem Licht an, so kann man den Gegenstand wunderbar mit den Zapfen erkennen. Für die Stäbchen ist aber nach wie vor finstere Nacht, so daß sie auch nicht gereizt werden und ihr Nachtsichtigkeit verlieren.

#4 Kampfpudding

Kampfpudding
  • 788 Beiträge

Geschrieben 20. November 2010 - 15:45

Okay Danke euch beiden :)

Grüße
pudding

#5 Floyd

Floyd
  • 888 Beiträge
  • WohnortCastrop-Rauxel
  • Sport:Fahrradfahren, Geocaching, Kanusport, Wandern

Geschrieben 24. November 2010 - 17:51

Hat nichts mit dem Rotfilter zu tun, aber mit der Dunkeladaption des menschlichen Auges:
Piraten trugen keine Augenklappen, weil eines kaputt war, sondern um beim Überfall auf ein fremdes Schiff schon ein dunkeladaptiertes Auge zu haben, wenn's in die dunklen Schiffsbäuche ging. Sie mussten eben nur die Augenklappe abnehmen und nicht 'ne halbe Stunde warten.. ;)
*klugscheiß*:rolleyes: ;-)

Das das auch funktioniert wurde in einer Folge der Mystbuster bewiesen.

#6 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

  • 3.888 Beiträge
  • WohnortKerpen, Rheinland
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 24. November 2010 - 22:43

Piraten trugen keine Augenklappen, weil eines kaputt war, sondern um beim Überfall auf ein fremdes Schiff schon ein dunkeladaptiertes Auge zu haben,
...
Das das auch funktioniert wurde in einer Folge der Mystbuster bewiesen.


OT: Warum brauchen wir überhaupt teure und seriöse Historienforschung, wo doch Mythbuster alle Rätsel dieser Welt in 45 Minuten aufklären kann. ;-)

Piraten, aber auch viele andere Seeleute, trugen in der Vergangenheit Augenklappen. Zwar gibt es Theorien, daß die Augenklappen von Piraten dem Erhalt der Nachtsichtigkeit dienen könnten, aber diese ist mittlerweile sehr umstritten. Genauso wie eine weitere Theorie, daß die Augen im Kampf verletzt worden wären.

Dies liegt an zwei Dingen: 1. hatten wie gesagt auch normale Seeleute oft Augenklappen und diese enterten bekanntlich keine Schiffe. 2. traten die Augenklappen nur in einer bestimmten Zeit auf. Weder in der Antike hatten Piraten Augenklappen, noch tragen heutige Piraten vor Somalia Augenklappen.

Als Grund für die Augenklappen geht man heute tatsächlich von Erblindungen aus. Diese rührten von der Benutzung des Jakobsstabes (ab 14. Jhd.) und später dem Sextanten (ab 17. Jhd.) her, bei dem die Seeleute zur die Sonne anpeilen mußten. Diese nautischen Instrumente waren auch exakt in der Zeit im Einsatz, die man als das goldene Zeitalter der Piraterie bezeichnet.


Aber wir driften immer mehr ab. Ist ja an sich nicht schlimm, ich trenne es aber jetzt mal ab und mache ein eigenes Thema draus.

#7 Floyd

Floyd
  • 888 Beiträge
  • WohnortCastrop-Rauxel
  • Sport:Fahrradfahren, Geocaching, Kanusport, Wandern

Geschrieben 24. November 2010 - 23:58

Der Beitrag #5 ist gar nicht von mir. Der war von jemand anderem. Von mir ist der letzte Satz das ich das bei den Mystbustern gesehen hab das dies funzt. Hatte mal überlegt das für Nachtcaches zu übernehmen weil ich mal an einer Station mal etwas länger brauchte weil meine Augen durch die Stirnlampe nicht an die Dunkelheit gewöhnt waren hab das dann aber verworfen. Genau wie die Idee mit einer roten Brille oder Rotlicht. Bei den meisten Nachtcaches ist es wichtig rote und weiße Reflektoren unterscheiden zu können also geht das nicht immer.




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