Frage Schnee nutzen, statt Wasser mitnehmen?
#1
Geschrieben 28. Dezember 2010 - 21:26
die Überschrift erklärt eigentlich alles...
Gibt es Meinungen dazu, Schnee statt mitgebrachtes Wasser für Fertigmahlzeiten zu nutzen?
Was spricht dagegen, hats schon jemand probiert?
Bin auf Eure Kommentare gespannt.
Grüße, Eastpak1984
#2 Gast_Kenny
Geschrieben 28. Dezember 2010 - 21:54
Ein weiteres Problem "on Tour" ist aber wohl der Energieaufwand. Wenn man einen Topf Schnee schmilzt, hat man hinterher nur einen Bruchteil in flüssiger Form. Da geht dann mal schnell ne Gaskartusche drauf.
#3
Geschrieben 28. Dezember 2010 - 21:58
Hinzu kommt, daß du zunächst einmal jede Menge Energie aufwenden mußt, um aus dem Schnee Wasser zu machen. So verbrauchst du zusätzlich Brennstoff, der nicht nur Geld kostet, sondern auch zusätzliches Gewicht mit sich bringt, da du mehr Brennstoff mitnehmen mußt als sonst. Zugegeben, daß ist natürlich weit weniger als das Gewicht von 2-3 Litern Wasser, aber die Kosten sind weitaus höher, als Trinkwasser aus dem Hahn mitzunehmen.
Zu guter Letzt ist der Schnee in unserer Region und Höhe keineswegs sauber, sondern eher schmutzig. Du mußt also zwischen Schmelzen und Kochen das Wasser noch reinigen. Daher nimmt man hier in der Gegend besser einfach das Wasser mit oder filtert Wasser aus Flüssen mit einem Wasserfilter.
Lediglich im hochalpinen Bereich, wo der Gewichtsvorteil alle anderen Nachteile überwiegt und wo der Schnee bzw. das Gletschereis extrem sauber ist, lohnt sich das Schmelzen von Schnee zur Trinkwassergewinnung.
#4
Geschrieben 28. Dezember 2010 - 22:02
Hat man dann nicht destilliertes Wasser? Man müsste dann eben nach dem Schmelzen etwas Salz oder einen Brühwürfel o.ä. hinzugeben.
Halte ich für meine Anwendung (Fertigmahlzeiten) für vernachlässigbar.
Aber fürs Trinken magst du Recht haben.
#5
Geschrieben 29. Dezember 2010 - 03:32
[...]
Gibt es Meinungen dazu, Schnee statt mitgebrachtes Wasser für Fertigmahlzeiten zu nutzen?[...]
Nicht nur das Wasser für das Essen, auch das Trinkwasser kann man bei mehrtägigen Wintertrekking aus Eis oder Schnee schmelzen. Auf einem Primus OmiFuel brauche ich etwa 15g Benzin und 10 bis 15 Minuten um 1 Liter Wasser aus Schnee zu schmelzen. Aus meiner Sicht ist das ein Vorteil beim Wintertrekking, dass das Wasser überall herumliegt. Ich schleppe lieber 50g Benzin mit, um abends auf meinem Rastplatz 3 Liter Wasser aus Schnee schmelzen zu können. Wenn Du längere Zeit Wasser aus Schnee schmelzen musst, dann macht es Sinn Mineralstofftabletten zu verwenden. Damit habe ich aber keine Erfahrung, weil ich nie solange Zeit unterwegs war.
Gruss
Urs
#6 Gast_Wildschwein
Geschrieben 29. Dezember 2010 - 07:53
Lediglich im hochalpinen Bereich, wo der Gewichtsvorteil alle anderen Nachteile überwiegt und wo der Schnee bzw. das Gletschereis extrem sauber ist, lohnt sich das Schmelzen von Schnee zur Trinkwassergewinnung.
Lohnt sich das wirklich? Im Hochalpinen Bereich muss man doch sowieso schon einen erhöhten Brennstoffbedarf einrechnen da sich der Siedepunkt des Wassers nach unten verlagert. (Man braucht also länger bis das Essen gar ist) Oberhalb der Baumgrenze ein Feuer zu machen um Kocher-Brennstoff zu sparen dürfte imho dann auch schwierig werden
habe übrigens einen interessanten Link gefunden, der sich mit dem Sparen von Brennstoff beschäftigt: Eco Cooking ? Die ?Zehn Gebote fürs richtige Kochen? | Welt des Kletterns
Bearbeitet von Wildschwein, 29. Dezember 2010 - 08:05.
#7
Geschrieben 29. Dezember 2010 - 08:46
Lohnt sich das wirklich?
Ja, denn jedes Gramm das mehr nach oben getragen werden muss ist eine echte Belastung. 1 Liter Wasser wiegt genau 1.000 Gramm. Um mit Schnee 1 Liter Wasser zu produzieren braucht man dagegen je nach Höhe zwischen 20-50 Gramm Brennstoff.
Darüber hinaus gibt es im hochalpinen Bereich keine anderen Wasserquellen. Unten im Tal hat man die Wahl zwischen Schnee schmelzen, Wasser aus einem Bach filtern oder beim Bauern klingeln. Oben gibt es nur den Schnee.
#8
Geschrieben 29. Dezember 2010 - 09:27
Ein Tipp ist, erst eine kleine Menge zu schmelzen und dann stückchenweise Schnee nachzugeben, bis die gewünschte Menge erreicht ist. Geht schneller, weil sich der Schnee mit Wasser vollsaugt (Arthus schrieb ja schon, dass da viel Luft drin ist) und besser schmilz.
IMO: Es siegt der Gewichtsvorteil gegen den Preis vom Brennstoff, vorrausgesetzt man hat "sauberen" Schnee.
Nein. Dest.-Wasser ist frei (bzw. stark reduziert, 0% gibts ja nicht...) von Verunreinigungen und Salzen. Es kann gut sein, das Schnee weniger Mineralsoffe als im Schnee sind, aber er ist eigentlich gefrorender Regen. Und dieser bildet sich zuerst an den Schwebteilen in der Luft.Hat man dann nicht destilliertes Wasser? Man müsste dann eben nach dem Schmelzen etwas Salz oder einen Brühwürfel o.ä. hinzugeben.
Salz/Mineraltabletten sind also (zumindest aus diesem Grund) nicht nötig.
#9
Geschrieben 29. Dezember 2010 - 13:48
#10
Geschrieben 29. Dezember 2010 - 13:59
Bearbeitet von Urs, 29. Dezember 2010 - 15:19.
Erwärmungstemperatur korrigiert
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