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Griffmaterialien und ihre Eigenschaften


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26 Antworten in diesem Thema

#11 lilmaroni

lilmaroni
  • 134 Beiträge
  • WohnortBaden-Württemberg
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 30. Januar 2011 - 22:00

Als Griffmaterial gibt es noch Cellidor. Es besteht aus natürlicher Cellulose (Baumwoll- oder Holzfasern) und ist glatt und hart, aber verkrazt leicht und nach einer Weile in der Hosentasche werden die Schalen "stumpf" (also nicht mehr so schön glänzend wie vorher).
Dieses Material wird z.B. von Victorinox bei ihren Offiziersmessern eingesetzt.

Gruß lilmaroni

#12 BiBaButzeBen

BiBaButzeBen
  • 411 Beiträge
  • WohnortBaden
  • Sport:Angeln, Camping, Survival, Tauchen, Wandern

Geschrieben 30. Januar 2011 - 22:19

Man kann auch Griffwicklungen aus Paracord oder Leder machen.
Hat den Vorteil, dass man so immer eine gewisse Menge brauchbare Schnur dabei hat.

Mein Favorit was Outdoormesser angeht ist eindeutig Micarta.
Ist sehr robust (bekommt zwar Macken, bricht aber nicht), griffig auch wenns nass wird, fühlt sich auch im Winter nicht zu kalt an, lässt sich recht einfach reinigen und sieht deutlich besser aus als "Plastik".

G10 hat ähnliche Eigenschaften, ist aber meiner Meinung nach nicht ganz so bruchfest und fühlt sich auch nicht so hochwertig an wie Micarta.

Holz macht optisch auf jeden Fall am Meisten her. Ist aber etwas pflegeintensiver als die oben genannten.

#13 FOH_Freak

FOH_Freak
  • 9 Beiträge

Geschrieben 31. Januar 2011 - 14:54

Bei Griffwicklungen aus Paracord bekomme ich bei längerem Schnitzen immer Blasen an den Handflächen.

Bei Foldern mag ich eigentlich G10 am liebsten, auch wenn bei manchen Modellen die Struktur meine Hosentaschen "zerfrisst"
Bei feststehenden Messern finde ich auch Micarta (wegen der Optik) am besten.

G10(GFK) und Micarta sind sich vom Herstellungsverfahren sehr ähnlich.
Bei G10 bilden Glasfasern das Trägermaterial und bei Micarta (je nach Typ) Zellstoff, Leinen, Stoffgewebe...

Es gibt auch noch "Stabilisierte" Hölzer als Griffmaterial.
Dazu wird Holz in einem Vakuumverfahren mit Kunstharz getränkt.
Vorteile:

- natürliche Holzoptik
- Wasser- und temperaturunempfindlich
- bricht nicht so leicht wie Tropenhölzer (Ebenholz, Wüsteneisenholz etc.)
- Pflegeleicht

Nachteile:
- relativ teuer
- hohes Gewicht

Was mir persönlich auch noch sehr gut gefällt sind Carbon-Griffschalen.
Je nach Verarbeitung sind da auch verschiedenste Varianten im Aussehen und der Haptik möglich.
Nachteilig ist bei CFK-Griffschalen nur das sie nicht so unempfindlich gegen Stöße sind wie z.B. G10.
(Auch die Verarbeitung ist wegen dem Schleifstaub der Horror)

Bearbeitet von FOH_Freak, 31. Januar 2011 - 15:09.


#14 skelettor

skelettor
  • 332 Beiträge
  • WohnortIn der ältesten Stadt Deutschlands!
  • Sport:Camping, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 23. November 2011 - 10:59

Hallo Leute!

Ich beabsichtige mir ein Bark River Bravo 1 (http://www.barkriver...SAR-Bravo-1.htm) zu kaufen. Da es sich um ein Semi-Custom handelt, gibt es eine Vielzahl von Griffmaterialien und Versionen zur Auswahl. Bei vielen kenne ich den Unterschied gar nicht. Zum Beispiel zwischen Linen und Canvas Micarta.

Für die Vitrine würde ich mir das Messer mit einem Edelholz wie Wüsteneisenholz kaufen. Da das Messer aber mit nach draußen kommen und dort auch entsprechend genutzt werden soll, tendiere ich persönlich eher zu einem robusten und unanfälligen Kunststoff.

Welches Material würdet ihr bevorzugen und warum?

Das Messer gibt es auch mit Linern zwischen dem Erl und dem eigentlichen Griff. Hat das irgendwelche Nachteile? Optisch sieht das ganz schick aus.

Sollte das jetzt nicht ganz zum Thema passen, bitte ich den Beitrag zu verschieben.

Danke!

Bearbeitet von skelettor, 23. November 2011 - 11:00.


#15 Shuya

Shuya
  • 402 Beiträge
  • Sport:Camping, Klettern

Geschrieben 23. November 2011 - 11:20

Als Edel-Material hat Carbon noch keine Erwähnung gefunden.
Carbon sind Kohlefaser-Gewebematten mit Kunstharz verklebt.
Vorteil: Sehr leicht, sehr stabil und Bruchfest, allerdings nicht Schlagfest und teuer.
Ausserdem soll es nach Berichten im Messerforum an den Kanten auch mal ausfransen, das wird allerdings nicht oft bemängelt. Einzelerscheinung?

Was ist mit Ganzstahlgriffen? Spydercos SS Griffe zum Beispiel?

Oder andere Naturmaterialien wie Knochen, Horn etc?

Grüße
Micha


OT: ich habe 2 Bark River mit G10 Griff und bin davon sehr angetan. An deiner Stelle würde ich zu einem schönen 2farbigen G10 raten, das ergibt eine schöne Maserung ohne allzu künstlich zu wirken

Bearbeitet von Shuya, 23. November 2011 - 11:22.


#16 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

  • 3.888 Beiträge
  • WohnortKerpen, Rheinland
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 23. November 2011 - 21:18

Zum Beispiel zwischen Linen und Canvas Micarta.


Die Grundmaterialien sind hierbei anders. "Linen" bedeutet übersetzt "Leinen". Leinen ist eine Naturfaser aus Flachs. Canvas heißt auf deutsch Segeltuch. Segeltücher, obwohl früher meist auch aus Flachs oder auch Hanf, sind gröbere Stoffe, die aus Kunstfasern hergestellt werden. Als Naturprodukt ist Leinen Micarta etwas gröber und in der Struktur weniger gleichbleibend als das künstlich hergestellte Segeltuch.

#17 semaphore

semaphore
  • 905 Beiträge
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 23. November 2011 - 21:38

Noch eine Option die wir nicht hatten: Den "nicht Griff" bzw. Skelettgriff. Die Haptik hängt hier an der Dicke der Klinge und der Verarbeitung (gerundete Kanten etc).
Vorteil: Kein Spalt zwischen Griff und Messer möglich, sehr gute Reinigungsmöglichkeiten, leicht individualisierbar durch Paracord-wraps oder Custom-scales.
Nachteil: Aufgrund des relativ dünnen griffs eher nicht für langes und sehr kraftvolles arbeiten geeignet.

#18 Tony

Tony
  • 46 Beiträge

Geschrieben 27. April 2013 - 16:28

Wenn ich mehrwöchig - oder monatlich Draussen und "in the middle of nowhere" bin, fällt es meistens auch schwer irgendwelche Ersatzmaterialien dorthin beizuholen. Somit sollte man sich zweimal überlegen ob man nach Schönheit oder Tauglichkeit das Material auswählt. Obwohl ich zu wissen glaube wie ich mich im Bush zu bewegen habe, ist mein Messer bereits in`s Campfeuer gefallen, auch ein rückwärtsfahrender Truck rollte bereits darüber. Diese Situationen führt Niemand absichtlich herbei aber sie können da draussen leicht passieren. Was wäre in den vorgenannten Situationen wohl mit Kraton, Edelholz oder Horn etc. passiert? Deshalb habe ich mich grundsätzlich für resistentes Material wie Alu entschieden. Das hin - und wieder auftauchene Kälteargument lasse ich dabei nicht gelten den in der Praxis merkt das kein Mensch, wohl aber bei Haarspaltereien auf dem Sofa oder vor dem Rechner. Eine natürliche Alternative sehe ich in einer Griffumwicklung mit nassem Rohhautriemen (5 - 8 mm) und letztlich einem Überzug aus ebenfalls nassem Darm. So lange das Material noch nass ist kann man es durch einfachen Druck der Handform anpassen. Nach ca. 3 Std. ist es ausgetrocknet und liegt unverrückbar eng an dem Messerheft an. Klar, dass der Ein oder Andere sich nun fragt wie man im Bush an Rohhaut und Darm kommt aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls klappt das in einigen Jäger - und Sammlerkulturen seit man dort Messer kennt.

Besten Gruß,
Tony

#19 northmansquest

northmansquest
  • 313 Beiträge
  • WohnortKönigstein im Taunus
  • Sport:Angeln, Camping, Survival, Wandern

Geschrieben 27. April 2013 - 22:38

Das hin - und wieder auftauchene Kälteargument lasse ich dabei nicht gelten den in der Praxis merkt das kein Mensch, wohl aber bei Haarspaltereien auf dem Sofa oder vor dem Rechner. E


Da haben sich die Physiker aber auch einen Mist einfallen lassen mit ihrer Thermodynamik, dass die Summer aller Energien in einem System 0 ist und somit das energiereichere Medium(Hand) ein Ausgleichsbestreben mit dem energieärmeren Medium(Alu) hat und das ganze schneller oder langsamer abhängig vom Wärmeleitkoeffizient des jeweiligen Metalles abläuft. Denn genau aus diesem Grund mag ich Holz für Griffe sehr und auch G10. Zumindest nicht wenns kalt ist.

Heute beim Streichen fand ich den Alu Griff meines PRt8 sehr geeignet, da man die Farbe mit Sicherheit leicher abwaschen kann als bei Micarta oder Holz.
Gruß
Stefan

#20 blue_balu

blue_balu
  • 120 Beiträge

Geschrieben 28. April 2013 - 13:26

Wenn ich mehrwöchig - oder monatlich Draussen und "in the middle of nowhere" bin, fällt es meistens auch schwer irgendwelche Ersatzmaterialien dorthin beizuholen. Somit sollte man sich zweimal überlegen ob man nach Schönheit oder Tauglichkeit das Material auswählt. Obwohl ich zu wissen glaube wie ich mich im Bush zu bewegen habe, ist mein Messer bereits in`s Campfeuer gefallen, auch ein rückwärtsfahrender Truck rollte bereits darüber. Diese Situationen führt Niemand absichtlich herbei aber sie können da draussen leicht passieren. Was wäre in den vorgenannten Situationen wohl mit Kraton, Edelholz oder Horn etc. passiert? ...


Hallo Tony,
Die Griffe werden ersetzt, wie Sie im weiteren Verlauf ja auch selbstsagen !
Aber, haben Sie schon einmal die fest aufgesprizten Alugriffschalen abgeschmirgelt, die einige bevorzugen, seit Ihrem Entwurf f. Puma ?!
Ich hab schon mal die Griffschalen meines Herbertz Matrosenmesser an Sandstein zugeschmirgelt, weil die alten gerissen waren - gut und schön.
Aber ich hab zu meinem großen Glück kein Messer mit Alugriff gehabt, den das wäre nach dem knapp 30 Meter Sturz bei weitem mehr Schleifarbeit geworden.
Einem Riß im Holz kann ich schließen (Birkenteer, etc.) umwickeln oder die Griffschalen ersetzen (und da schon fluchen warum Herbertz 6 kleine Nieten für einen Griff braucht). Einen Alugriff muß ich ab einer gewissen Kerbtiefe sauber abschleifen, denn sonst mach ich mir die Finger bei der Arbeit kaputt, ...

MfG blue_balu, der Ihr Messer trotzdem liebt ;-)

Bearbeitet von blue_balu, 28. April 2013 - 13:28.





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