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Jagen mit Bogen


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16 Antworten in diesem Thema

#11 Boerger

Boerger
  • 608 Beiträge
  • WohnortBamberg
  • Sport:Angeln, Camping, Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 20. Februar 2011 - 17:13

Ein gut gebauter Bogen ist sicherlich brauchbar für die Jagd, hatte auch mal so ein Sportgerät in der Hand und die haben schon ordentlich Zug drauf. Aber so einen selbst aus Naturmatrialien herzustellen ist quasi unmöglich. Bogenbau ist ein eigenes Handwerk das von der Auswahl des Holzes über die Lagerung und Verarbeitung bis hin zum Tillern ? Wikipedia wahnsinnig viel Erfahrung und handwerkliches Geschick bedarf, dass es für den Laien kaum zu bewältigen ist.

#12 windling

windling
  • 147 Beiträge
  • WohnortMittelhessen
  • Sport:Bogensport, Camping, Survival, Wandern

Geschrieben 20. Februar 2011 - 17:46

hallo shinsen,
interessante frage.

Vorausschickend natürlich der fakt, dass bogenjagd in deutschland VERBOTEN ist und im falle von missachtung SCHWER bestraft wird.
In einigen anderen ländern europas ist sie allerdings erlaubt (immer unter auflagen und fast immer unter der voraussetzung des jagdscheins). auf dem amerikanischen, afrikanischen und pazifischen kontinent ist sie durchaus üblich.

ich kann dir da gerne deine fragen beantworten bzw. einige missverständnisse/mythen, die auch jetzt schon hier genannt worden sind, ausräumen.

ich schiesse seit jahren selber, baue bögen bzw habe mich auch schon lange zeit mit allen aspekten den bogenschiessens beschäftigt.

allerdings gehe ich davon aus das wir dieses ausführliche thema lieber per IM, wenn nicht sogar in einem telefonat besprechen sollten, da: 1. ausführlich und 2. einige dinge wohl nicht allzu gern gelesen würden (wenn man sich schon am waidmännischen fachausdruck "zerwirken" in einem anderen fred so stört, dass er gelöscht wird).

aber mal, einige dingen der vorposter aufnehmend, folgende bemerkungen:

Das Problem beim Jagen mit einem (selbstgebauten) Bogen ist oft, dass größere Tiere, wenn sie getroffen wurden, noch mehrere Meter weglaufen werden und das Tier nachher unauffindbar ist. Damit hätte man ein Tier getötet, das man aber nicht verwerten kann.


Die nachsuche ist bei der bogenjagd normal (ist sie übrigens auch bei der knalljagd, nur das dort aufgrund der energie des projektils, das wild oft nur eine geringere strecke zurücklegt) und man sollte also auch versiert in der nachsuche sein und die spuren des wildes genau lesen können.
Kann man das nicht (oder hat zb taugliche hilfe (hund wäre hier das stichwort)) hat man bei KEINER jagd etwas verloren.

…, aber kannst Du ihn benutzen und was bewegendes, lebendes (Vogel, Wildschein, Reh) treffen ? ;-)


Auf bewegte größere (in deinem fall reh und wildschwein) ziele zu schiessen ist normalerweile sehr unüblich, da es zu viele unwägbarkeiten dabei gibt, den schuss nicht gut zu machen, deswegen verzichtet der vernünftige bogenjäger lieber auf einen solchen schuss.
Auf vögel wird durchaus mit dafür vorgesehenen pfeilen im auffliegen oder im flug geschossen.


Bogenjagd wie sie heutzutage betrieben wird ist mit einem selbstgebauten Bogen kaum möglich.
Um einen sauberen "weidgerechten" Treffer zu landen, der das Tier schnellstmöglich tötet, muss man schon sehr gut schießen können. Auf sich bewegende Tiere wird sowieso nicht geschossen (von verantwortungsbewussten Jägern). Dann sind moderne Jagdspitzen auch unglaublich scharf. Es gibt leute die damit Großwild jagen.
Allerdings fällt ein auf die schnelle selbergebauter Bogen sowieso zu schwach aus um damit was größeres Als einen Hasen zu erlegen, selbt mit guter Spitze.
Selber Pfeilgift herstellen würde ich mir jetzt auch nicht zutrauen....

Ein großes Problem ist auch die geringere realistische Schussdistanz (normalerweise <30m, oft nur 10 bis 15) im Vergeich zum Gewehr. Sich auf so kurze Distanz an Wildtiere anschleichen kann schwerer sein als man denkt.
Und wenn man nicht sowieso schon sehr gut Bogenschießen kann trifft man sowieso nix :p


Großteils ein sattes: WORD!
Allerdings sehe ich es anders was den selbstgebauten bogen angeht. das ist IMHO sicherlich mit selbstgebautem material genauso möglich, wie mit einem glasbelegtem bogen oder hightech compound, WENN das können/abstimmung des materials passt. Einige tausend jahre jagderfolg mit dem bogen sprechen da eine deutliche sprache ;)

…Das mag durchaus auch an unserem Unwissen liegen wie man Schießt. Allerdings habe ich auch enorme Zweifel, das der richtig gebaut war. In der Wildnis dürfte die Sehne auch ein Problem sein. Ich weis nicht, ob Paracord das hält.

Aber nen Tier damit zu jagen kann ich mir nicht vorstellen. Ich würde vermuten, dass du da wirklich einen professionellen Bogen und nach meinem Vorredner viel Übung brauchst.

Schonmal an ne Zwille gedacht?

Aber ganz im Ernst denke ich, dass man Tieren das nicht antun sollte. Dann triffste das Tier nur halb und quälst es nur. Ob mit Bogen oder mit Zwille. Ist vllt. Fallen aufstellen effektiver


Zu ersterem vermute ich, dass du recht hast und ein falsches design, mangelnde bogenbauerfahrung und mangelnde schiesserfahrung da die kombi war, die das projekt zum scheitern verurteilt haben, denn eibe ist ein vorzügliches bogenholz (wenn auch gute eibenrohlinge 1. äusserst rar und 2. preislich exclusiv sind, sowie eibe sowieso eine bogendiva ist *fg*)
man findet in der wildnis übrigens auch vorzügliche sehnen (wenn man sich dann natürlich eben aber auch in der fertigung einer sehne auskennen muss). Beispiele wären da flachs, brennessel, tiersehnen, leinen, etc.

Zu zweiterem habe ich ja schon oben gesagt, dass die abstimmung bogen/schütze/pfeil immer passen muss, damit es erfolg haben KANN.
Und immerwärende übung sowie schiesserfahrung und vor allem BOGENJAGD-SCHIESSERFAHRUNG (es ist nochmal was GANZ anderes ob man auf eine stille scheibe erfolgreich schiesst oder dann wirklich auf vertretbare distanz ans wild herangekommen ist und sich nun den erfolgreichen schuss zutraut und ihn setzen kann) sind das a und o.
Wer auf 10-15 meter nicht 10 von 10 pfeilen im „jagdtrim“ auf einen dessertteller (ich würde sogar sagen bierdeckel) bringt, hat beim jagen mit dem bogen nichts verloren.

Zu dritterem hast du ebenfalls recht. Eine gut gebaute schleuder erfüllt den zweck fast genauso gut.

Zu vierterem kannst du eigentlich nochmal die antwort zu zweiterem nehmen.
Wenn du dir nicht hundert prozent sicher bist, das jagdziel mit dem ersten schuss sicher tödlich zu teffen, dann überlege nicht erst es zu versuchen!

Soweit nur mal ein kurzer abriss zu dem thema.
Wenn dich da etwas genauer interessiert, dann wie gesagt lieber per IM (gilt natürlich für alle ;) ) oder gleich fernmündlich.

grüssle
flo

Edit zu den dazugekommenen posts:


Die Speerschleuder gäbe es ja auch noch, aber hier gehts ja um Bögen.


Atlatljagd ist nochmal ein tacken schwerer (wenn ich auch 2 menschen in gb kenne, die mit der lattl eichhörnchen jagen…)

Ne Schleuder halte ich auch für wesentlich praktikabler.
Zumal man doch oft recht nahe an Vögel herankommt, die sich auf einem Baum oder im Wasser sicher fühlen.

Die Idee mit dem Schleuderbogen ist nicht neu. Allerdings ist mir der Typ etwas zu optimistisch. Sich auf 10 yards (9 meter) an einen Hirsch anzuschleichen scheint ja für den Herrn das einfachste auf der Welt zu sein, ich kann das nicht. Und auf den "kill in a heartbeat" würd ich auch nur zählen, wenn ich viel geübt habe, genau weis wo ich treffen muss, und ich eine wirklich scharfe Pfeilspitze parat habe. Sonst wünsch ich viel Spaß beim Hirschesuchen^^


Zu ersterem: ob du nun einen bogen oder eine schleuder in der hand hast ist dem vogel an den du dich nah angepirscht hast egal ;)

Zu zweiterem: der herr konnte das anpirschen auf 10 yards bestimmt nicht schon in der wiege, sondern wird sich das wohl auch über eine gewisse zeit erlernt haben, findest du nicht?
Zum „kill in a heartbeat“ sage ich mal folgendes: absolute sicherheit den eigenen schuss betreffend!
Fundierte tieranatomische kenntnisse um den schuss setzen zu können! Eine pfeilspitze kann niemals zu scharf sein!

Bearbeitet von windling, 20. Februar 2011 - 17:59.
dazugekommene posts in die antwort includiert


#13 Snolting

Snolting
  • 22 Beiträge
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  • Sport:Angeln, Bogensport, Kanusport, Wandern

Geschrieben 20. Februar 2011 - 17:55

Allerdings sehe ich es anders was den selbstgebauten bogen angeht. das ist IMHO sicherlich mit selbstgebautem material genauso möglich, wie mit einem glasbelegtem bogen oder hightech compound, WENN das können/abstimmung des materials passt. Einige tausend jahre jagderfolg mit dem bogen sprechen da eine deutliche sprache ;)


Da hab ich mich villeicht missverständlich ausgedrückt.
Ich bin vom bauen eines Bogens in einer Survivalsituation aus gerade verfügbaren Materialien ausgegangen.

Ich würde nie was gegen Bögen aus Holz und co. sagen, dafür schieß ich zu gerne damit :p

Zu ersterem: ob du nun einen bogen oder eine schleuder in der hand hast ist dem vogel an den du dich nah angepirscht hast egal ;)

Zu zweiterem: der herr konnte das anpirschen auf 10 yards bestimmt nicht schon in der wiege, sondern wird sich das wohl auch über eine gewisse zeit erlernt haben, findest du nicht?
Zum „kill in a heartbeat“ sage ich mal folgendes: absolute sicherheit den eigenen schuss betreffend!
Fundierte tieranatomische kenntnisse um den schuss setzen zu können! Eine pfeilspitze kann niemals zu scharf sein!


Auch dazu möchte ich anmerken das es laut Threatersteller um eine Notfallsituation geht.
Eine Schleuder ist einfach viel leichter herzustellen, man hat eher eine dabei, oder zumindest die Materialien. Munition liegt überall herum.

Wer natürlich jahrelange übung hat und mit deiner Bogenjagdausrüstung in solch eine Situation kommt ist fein raus :D

mfg
Jojo

Bearbeitet von Snolting, 20. Februar 2011 - 18:06.


#14 windling

windling
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  • Sport:Bogensport, Camping, Survival, Wandern

Geschrieben 20. Februar 2011 - 18:06

du hast nicht unrecht, trotzdem ist das buschmännern, amazonasindianern, unseren prähisorischen vorfahren,etc. ziemlich egal.
die nehmen/nahmen grünes holz, bearbeite(te)n es und haben sich damit ihr essen gejagt/jagen es.

das taugliches,gut gelagertes, in ruhe getillertes holz zu besser performenden bögen führt ist unabhängig davon.

grüssle
flo

p.s. ich übrigens auch :rolleyes:

#15 survivalman

survivalman
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Geschrieben 20. Februar 2011 - 18:11

Ich melde mich nochmal, naja auf ein bewegtes ziel schießen habe ich noch nicht gemacht:D
Auf das kaninchen von meiner schwester, ne das lassen wir lieber:lol:

Bogenschißen habe ich vor 2 jahren hobbymäßig gemacht also auf 15 m traf ich damals die zielscheibe ein reh aufgemalt, muss ja auch realistisch sein wo ich wollte:D

Aber das ist 2 jahre her schießen kann ich noch aber da bogenjagd verboten ist, bringt mir das auch nicht so viel.

Früher hatten wir hier 50m wo wir üben konnten, leider ist das feld jetzt bebaut:evil:

Bogenschießen macht spaß und in ner survivalsituation würde ich mir denke ich einen bauen.
Mit noch aufgestellten fallen natürlich, in der zeit wo sich ein tier in die falle verirrt gehe ich mit dem bogen auf jagd:cool:

#16 Snolting

Snolting
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Geschrieben 20. Februar 2011 - 18:12

Die Leute haben aber jahrelange Übung würde ich mal sagen.

Die verwenden doch nur keine Schleudern weil sie keine Fahrräder haben :D

Bearbeitet von Snolting, 20. Februar 2011 - 18:27.


#17 Lodjur

Lodjur
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Geschrieben 20. Februar 2011 - 18:30

Hi, ungeachtet der rechtlichen Situation halte ich die "Bogenjagd" im survival Fall für mehr als rethorisch. Alles was aus Amiland ins Netzt kommt kann man da eh vergessen, die Leute da werden teilweise mit der Jagd gross und das mit Bogen und oder Feuerwaffen. Das so jemand zumindest besser trifft ist wohl klar. Ich behaupte mal das hierzulande kaum jemand in einer Notsituation in der Lage sein wird sowohl einen passablen Bogen und schon gar nicht entsprechend für die Jagd geeignete Pfeile herzustellen. Gelingt das doch bevor derjenige verhungert ist wird er kaum in der Lage sein auf realistische Entfernung ein Tier sei es nun Hase oder was grösseres zu erlegen.

Schon der Glaube eine einfache Pfeilspitze reiche aus um ein Tier sicher zu töten ist absolut daneben. Ob nun ein angefummeltes spitzes Metallstück oder gar nur im Feuer gehärtete Holzspitze. Das ist Nonsens und Tierquälerei. Siehe die öfter mal angeschossen Schwäne in diversen Parks wenn sich mal wieder ein paar Idioten ausgetobt haben. Ohne eine echte Jagdspitze mit wirklich rasiermesserscharfen klingen geht da nichts. Auch muss der Bogen, um überhaupt jagdtauglich zu sein, eine Stärke haben die ein mal eben aus der Not Bauer gar nicht hinbekommt. Gift ist ja wohl keine Alternative, den wer hat schon die Kenntnisse sich wirklich tödlich wirkendes Gift selber herzustellen. Dazu müsste der sich auch im entsprechenden Land aufhalten in dem die entsprechenden Zutaten überhaupt vorkommen. Hierzulande einen Salamander an der Pfeilspitze reiben bringt nix. :D. Und nur mit Gift würde ein schwacher Bogen reichen der aber trotzdem erstmal sicher bedient werden will.

Ich schiesse jede Woche an die 200 Pfeile im 3 D Parcours und bin in der Lage einem Hirsch oder Reh auf 25 Meter sicher ins Kill zu treffen. Einen Bison z.B sogar aus 60 Metern. Ein Hase müsste aber schon so "nur" 10-12 Meter weg sein. Damit bin ich aber noch kein Bogenjäger, den der muss in der Lage sein erstmal auf eine solche Entfernung an das Wild heran zu kommen. Ich trainiere auch Anfänger und weiss wie lange es dauert aus einem völlig ungeübten aber lernwilligem, jemand zu machen der dann so sicher schiesst. Unter einem Jahr geht da gar nix. Wir reden hier ja von Schiessen ohne Visier! Dann noch mit einem Selbstbau...das geht gar nicht.

(Ich weiss natürlich das geübte Bogenbauer ob nun Profis oder Laien sehr wohl in der Lage sind entsprechende Bögen zu bauen, aber die sind nicht Gegenstand der Diskussion...es sei die wären dijenigen die in der Patsche sässen ;-))

Da sind Fallen wesentlich effektiver wenn auch nicht so spektakulär
CU Bernd




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