Teil 1 Angefangen hat alles mit dem Kauf eines Lowriders für die Federgabel:
Ich habe meinem Alltagsrad gerade einen Lowrider verpasst. Den günstigen Nachbau eines Orginals habe ich bei einem "Bike Discount" erworben. Der Einbau war erst nach einem zusätzlichen Besuch im Baumarkt möglich. Jetzt wirkt das Teil dafür aber erstaunlich stabil.
Nicht wundern, dass das Schutzblech so gebogen ist. Die sind nämlich für ein 28er Rad, das hier ist aber ein 26er. Der Kenner sieht natürlich den meinen sportlichen Hintergrund an den Pedalen:cool:.
Der Schweineaufkleber ist übringens Orginale. Die Marke hieß "Checker Pig". Gibt es aber mein ich nicht mehr. Ob der Name schuld war?
Packtaschen für vorn hab ich auch schon. Die habe ich ma günstig bei Aldi erworben. Für erste Reiseerfahrung werden sie wohl genügen. Hinten hab ich nur eine Tasche, meinen Ortlieb Office Bag. Mal schauen, vielleicht kann ich mir eine zweite von einem Kumpel ausleihen.
Das Fahrrad ist sowie so ein Unikat. Orginal zum Rahmen gehört nur noch der Umwerfer und die Hinterradbremse. War mein erstes "richtiges" Fahrrad überhaupt, aber dank Stahlrahmen hält das ja ewig. Verbaut ist nun ein wilder Teilemix, im übringen auch aus dem damaligen "Nachfolgerad", zu dem es jeweils eine Geschichte gibt. Das Rad ist auf jeden Fall richtig gut und das beste dabei: Man sieht es ihm nicht an! Sehr wichtig in einer Studentenstadt, neben einem ordentlichem Bügelschloss^^.
Teil 2 Nach diesem Einstieg wurde mir schnell klar, dass ich noch einiges am Rad machen musste. Vor allem der Komfort war mir wichtig.
Nach dem Beginn der Aufrüstaktion sind nun noch neue Teile hinzugekommen:
Reifen:
Begonnen habe ich mit neuen Reifen. Die alten waren an dein Seiten porös und besaßen keinen Pannenschutz. Gewählt habe ich die Schwalbe Big Apple. Darauf gekommen bin ich über einen Test eines Fahrrads, das auch diese Reifen hatte. Dies wurde wohlwollend im Test bemerkt. Auszeichnend für die Reifen ist, das sie sehr breit und voluminös sind.
Aus meiner Mountainbikevergangenheit weiß ich aus Fachzeitschriften, dass breite Reifen fast nur Vorteile mit sich bringen. Der Fahrkomfort ist wesentlich besser. Oft wird fälschlicher Weise angenommen, dass breite Reifen einen höheren Rollwiderstand haben. Dies stimmt aber so nicht bzw. trifft nur zu wenn man breite Reifen mit sehr niedrigen Luftdrücken fährt, was im Vergleich zu schmalen Reifen möglich ist. Erhöht man den Reifendruck nimmt der Rollwiderstand mit dem Komfort ab. Letzterer ist dabei aber immer noch höher als bei schmalen Reifen. Je nach Straßenlage kann man mit breiten Reifen flexibel auf die Beschaffenheit reagieren. Bei gleichem Rollwiderstand hat man immer noch ein deutliches Komfortplus beim dicken Reifen. Zudem wird auch das Fahrrad geschont, vor allem wenn es Beladen ist. Einziger wirklicher Nachteil ist das in der Regel höhere Gewicht. Dies merkt man in der Tat auch beim Anfahren, weil die höhere Masse erst mal in Bewegung gesetzt werden muss. Da ich aber nicht vorhab mit dem Rad sportlich zu fahren, kann ich damit leben.
Ich habe mir zuersten einen 2.15 Zoll breiten Reifen gekauft, weil der Laden meinte die Ballonversion (2.35 Zoll) würde nicht in die Schutzbleche passen. Nach der Montage fiel mir dann aber auf das dies doch möglich ist. Somit hab ich mir noch einen 2.35er gekauft, diesen auf das Hinterrad gebaut und den 2.15er nach vorn verfrachtet. Die Reifen fahren sich richtig gut. Ich hab in der Stadt und auf dem Weg nach Hause schon über 200 Kilometer abgespult. Vor allem auf dem Hinterrad ist der Komfortgewinn sehr deutlich spürbar.
Für die Stadt war der Halogenstrahler ausreichend, außerhalb ist die Lichtausbeute aber sehr eingeschränkt. Daher hab ich mir von B&M den IQ Cyo Plus geholt und zwar die Variante mit Nahbereichsausleuchtung und integriertem Rückstrahler. Das nenne ich mal Licht am Fahrrad. Ich bin begeistert und würde gern mal die Sportversion mit 60 statt 40 Lux in Aktion sehen. Das Licht des Scheinwerferes stellt das meiner Fenix HL20 mit max. 105 Lumen in den Schatten. Um Diebstahl vorzubeugen hab ich ihn mit Tape abgeklebt um das Erscheinungsbild etwas herruntergekommener wirken zu lassen. Zudem hab ich die Imbusschraube mit Uhu befüllt.
Um es mal auszuprobieren, hab ich mir eine günstige Sattelstütze von Trans-x für ca. 20 Euro zugelegt. Der Sattel ist von SQlab, die ergonomische Fahrradsättel produzieren. Ich habe den Sattel sehr günstig auf ebay erworben. Der Sitzkomfort ist ... anders. Im Gegensatz zu anderen Sätteln sitz man fast nur auf den Sitzknochen. Dies führte zu Beginn und ich fahr eigentlich regelmäßig Fahrrad zu unerwarteten Sitzproblemen, da sich der Hintern erst dran gewöhnen muss. Mit der Zeit wird es besser. Vollkommen überzeugt bin ich aber noch nicht.
Inzwischen hat sich noch mehr getan und ich bin mit meinem Umbau nun quasi fertig. Dies folgt im nächsten Beitrag.
Teil 3 Ist man erst mal im Umbaufieber, ist man schwer aufzuhalten. So kamen auch ein paar zunächst nicht geplante Investitionen hinzu.
Gepäckträger
Eigentlich hat der alte Gepäckträger aus Stahlstreben seine Aufgabe erfüllt und es war nicht geplant ihn auszuwechseln. Bei einem Besuch beim örtlichen "Bike Discounter" bin ich bei einem Modell dann aber doch Schwach geworden. Mit 25 Euro hielten sich die Kosten in Grenzen. Durch die dicken Alurohe ist der Gepäckträger wesentlich steifer. Dies war der Hauptkritikpunkt bei meinem Alten. Den Neuen konnte ich zudem ein gutes Stück tiefer montieren. Die ist günstig für den Schwerpunkt. Ein unbedachter positiver Nebeneffekt ist, dass mein Einkaufkörpchen jetzt auch besser passt und durch den Bügel ist das Rücklicht besser vor Stößen geschützt.
Hauptständer
Bei angebrachten Gepäcktaschen zeigte sich, dass beim Abstellen des Rades die Standsicherheit vor allem auf weichen Untergrund nicht mehr gegeben war. Daher hab ich einen Hauptständer von Pletcher montiert. Das Modell Esge hat zwei Füsse, die zu einer Seite abklappen und somit mit einer Kettenschaltung kompatibel sind. Nachdem ich den Ständer auf die richtige länge gekürzt hab bin ich sehr zufrieden. Ein weiterer Vorteil ist, dass man sehr einfach Wartungsarbeiten am Rad vornehmen kann. Je nach Belastung schweben Voder oder Hinterrad in der Luft. Das Nachziehen von Speichen, Arbeiten an der Lichtanlage, Schaltung und Bremsen lassen sich so viel leichter durchführen.
Rückspiegel
Für Touren habe ich mir einen kleinen Rückspiegel von B&M gekauft. Vor allem auf der Straße ist es sehr angenehm einen schnellen Blick nach hinten erhaschen zu können ohne sich zu verrenken. Im Alltagsbetrieb demontier ich den Spiegel aber. Beim Parken zwischen anderen Fahrrädern verstellt er sich sonst ständig.
Gepäcktaschen
Bei den Gepäcktaschen bin ich in die Vollen gegangen. Eigentlich war geplant mich mit dem Ortliebsortiment von Globetrotter einzudecken. Durch einen Zufall gelang es mir aber die BackPacker Plus, also ohne Rollverschluss sondern mit Klappe, von Ortlieb zu einem sensationell günstigen Preis zu bekommen. Die Taschen sagen mir sehr zu. Durch den Deckel kommt man schnell an die Sachen. Die ebenfalls spritzwasserdichten und erstaunlich sicher zu verschließenden Außentaschen sind sehr praktisch für Dinge die man noch schneller griffbereit haben will.
Wenn auch nicht ganz so günstig habe ich die Lenkertasche von Ortlieb erworben und zwar das große Modell mit 8,5 Litern Volumen.
Bei den Fronttaschen werden ich nun aber erst mal sparen. Ich hab mir vor einiger Zeit mal Taschen von Aldi in dieser Größe gekauft. Diese werde ich erst mal nutzen. Da ich eh nur vor habe leichte Sachen ans Vorderrad zu bringen, geplant ist mein Schlafsack und meine Isomatte, sollten diese ihre Aufgabe erfüllen. Für den Schlafsack hab ich mir einen Wasserdichten Packbeutel besorgt, da die Taschen selber nicht wasserdicht sind. Von den Taschen hab ich gerade kein Bild.
Ansonsten bin ich soweit erst mal fertig mit meinem Umbau.
Ein paar Kleinigkeiten muss ich noch erledigen. Ins Schaltwerk kommen noch ein neue Röllchen und den Lowrider muss ich noch ein kleines Stück nach vorn verschieben.
Meine erste Tour ist auch schon geplant. Im April soll es in einer Woche auf das Bushcrafttreffen und zurück gehen. Insgesamt werde ich über eine Woche unterwegs sein und mehr als 700 Kilometer abspulen. Die Strecke hab ich schon geplant. Ich hoffe nun das mir nichts ungeplantes dazwischenkommt und das Wetter einigermaßen ist.
Langfristig denke ich bei dem Rad noch darüber nach die Gabel auszutauschen. Bei der montierten Federgabel ist eigentlich die Dämpfung kaputt. Vielleicht greife ich auch wieder auf eine Starrgabel zurück. Eventuell werde ich den Vorbau auch etwas weniger sportlich gestalten. Bald hat die Hinterradfelge wohl auch ihre Verschleißgrenze erreicht. In diesem Fall werde ich wohl gleich auf ein neuen Hinterrad zurückgreifen.
Insgesamt lagen die Investitionskosten am Fahrrad ohne die Packtaschen bei ca. 250 Euro.