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Usertest: Fenix HL20


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Eine Antwort in diesem Thema

#1 lexa

lexa
  • 1.137 Beiträge

Geschrieben 27. März 2011 - 12:21

Einleitung

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Auf der Suche nach einer leichten, halbwegs hellen Stirnlampe, die mit AA-Akkus betrieben werden kann, bin ich schließlich bei der Fenix HL20 gelandet. Die Möglichkeit AA-Akkus zu verwenden stand dabei ganz oben auf meiner Prioritätenliste, da ich auch meine restliche Ausrüstung komplett auf AA-Akkus ausgelegt habe. Das Angebot an kleinen Stirnlampen mit AA-Akkus ist leider relativ begrenzt. Noch in Frage gekommen wäre ein Modell von Zebralight, welches aber gleich ca. 30 Euro mehr gekostet hätte. Wegen dem Preis und vor allem der Möglichkeit bei der Fenix einen Diffusor vor die Lampe zu schalten, ich habe damit bei meiner alten Petzl sehr gute Erfahrungen gemacht, habe ich mich schließlich für die Fenix entschieden.


Technische Daten


Gewicht

Lampe 49 g
Stirnband 17.2 g
Diffusor 3.4 g

Gesamtgewicht mit einem Akku (30g): 99g


Helligkeit und Akkulaufzeit (Herstellerangaben):

4 Lumen 56 h
48 Lumen 5.5 h
105 Lumen 1.8 h
SOS Signal: 15h
max Leuchtweite: 70 m


Bei der höchsten Stufe habe ich die Leuchtdauer bis zum Abschalten der Lampe nachgemessen und kam auf ca. zwei Stunden mit 2200 mAh (nachgemessen) Akkus.

Verbaut ist eine Cree XP-E LED (R2) und die Lampe ist elektronische geregelt.

Preis: 43 Euro

Beschreibung

Das Gehäuse ist aus Metall, der Batteriekasten aus Plastik. Die Bedienung mit dem Druckknopf ist problemlos und durch die Größe auch mit Handschuhe möglich. Die Leistung der Lampe ist gut und die Helligkeitsmodi sind sinnvoll gewählt. Vor allem im hellsten Modus sind der Akkulaufzeit aber enge Grenzen gesetzt. Der Diffusor sitzt sicher auf der Lampe und ist gut verarbeitet. Er lässt sich in drei Positionen klappen: Ganz ohne oder mit hochgeklappt Diffusor weißt der Lichtkegel in der Mitte einen deutlichen Spot aus. Der Lichtkegel ist aber breit und hell genug um das umliegende Sichtfeld noch auszuleuchten. Mit vorgeklapptem Diffusor geht der Spot nicht ganz verloren. Der Lichtkegel ist aber breiter und er endet an keiner scharfen Kante mehr. In der dritten Position befindet sich ein Teil des Diffusors im ca. 45° Winkel vor dem Lichtkegel. Man behält hier einen starken Spot, aber ein Teil des Lichts wird im 90° Winkel vor den Körper reflektiert. Dies macht Sinn, wenn man den Neigungswinkel der Lampe auf die Ferne eingestellt hat und dann direkt vor dem Körper eine Karte o.ä. lesen will. So spart man sich das Abklappen der ganzen Lampe und wird zudem nicht geblendet, wenn man direkt mit der hellen Lampe auf die Karte leuchtet. Im Vergleich zu dem Diffusor an den Petzl Lampen erreicht der Fenix-Diffusor nicht eine so homogene Verteilung des Lichts.

Nicht so gut finde ich die Kopfhalterung. Das Plastik wirkt fast ein wenig "billig". Der Neigungswinkel lässt sich zwar sicher einstellen, aber die Rasterung ist etwas "stockig". Es gibt ca. fünf Neigungsstufen, die Unterteilung könnte hier ruhig etwas feiner sein.


Praxiseinsatz

Der Sitz der Lampe am Kopf ist sehr sicher. Ich hatte die Lampe beim Joggen an und sie hat keine Anstalten gemacht dabei zu verrutschen. Der Tragekomfort ist dabei akzeptabel. Ich finde die Lampe drückt vorn auf die Stirn. Es ist nicht wirklich schlimm, aber verglichen mit meiner Petzl Myo Xp ist der Tragekomfort schlechter. Die Bedienung ist wie erwartet gut. Der Druckknopf lässt sich ohne Probleme bedienen und auch der Diffusor lässt sich angenehm und sicher vor- und wegklappen. Wie ich aber schon in der Beschreibung erwähnt habe, ist die Unterteilung der Neigungsstufen zu grob. Das empfand ich auch in der Praxis so und die gewünschte Leuchtweite lässt sich z.T. nur unbefriedigend einstellen. Ein unerwartetes Problem zeigte sich beim Diffusor. Dieser streut das Licht so stark an den Kanten, dass man davon im Gesicht leicht geblendet wird. Der Effekt tritt um so stärker zu Tag, je mehr man die Lampe in den Nahbereich schwenkt. Dies ist unangenehm, da sich die Augen so schlechter an die Dunkelheit anpassen. Ich empfand zumindest das joggen ohne Diffusor angenehmer.


Persönliches Fazit und Vergleich mit Petzl myo xp

Ein paar Kritikpunkte hätten mir schon vor dem Kauf auffallen müssen, sind mir aber wirklich erst bewusst geworden als ich mich dann praktisch mit der Lampe beschäftigt hab. Der Hintergrund für den Kauf war bei mir meine petzl myo xp zu ersetzen, die mit 200 g recht schwer ist. Die Fenix wiegt zwar nur 100 g, was aber hauptsächlich daran liegt, dass sie 2 Akkus weniger enthält. Auf längeren Einsätzen müsste ich diese eh mitnehmen um auf gleiche Leuchtdauer zu kommen. Gut möglich, dass die petzl aufgrund des höheren Stromverbrauchs der Fenix hier sogar bald leichter ist. Die Fenix ist dafür eindeutig heller als die myo. Ich besitze aber auch nur das alte Modell. Mit der Neuen wird sie sich wahrscheinlich nicht viel schenken. Die größere Helligkeit zahlt sich allerdings nur bei der Leuchtweite wirklich aus. Die petzl kommt hier nicht so weit, leuchtet dafür im Spotmodus das Umfeld aber besser aus. Dies erreicht man mit der Fenix erst durch das vorklappen des Diffusors. Man hat dann eine sehr breite Ausleichtung, behält aber einen nicht mehr ganz so starken Spott bei. Ein Kompromis ist die 45° Stellung, in der ein Teil des Lichts direkt vor die Füße reflektiert wird. Beim Vergleich der beiden Lampen mit im Nahbereich fällt die Fenix trotz größerer Helligkeit hinter der petzl zurück. Zum einen ist hier das beschriebene Blenden im Gesicht durch den Diffusor. Dies habe ich aber durch lackieren (anmalen mit schwarzem edding) an der unteren Kante des Diffusors halbwegs in den Griff bekommen. Der Hauptgrund liegt aber darin, dass der petzl Diffusor das Licht viel, viel gleichmäßiger verteilt. Die Augen können sich so besser auf das Licht einstellen und man sieht meinem Eindruck nach trotz geringerer Helligkeit besser und entspannter.

Außerdem ist der Fenixdiffusor hochgeklappt relativ "zerstörungsgefährdet". Als letzten Punkt gefällt mir im Vergleich die Konstruktion der Halterung nicht. Dies äußert sich im Tragekomfort, wobei dies auch nicht ganz so schlimm ist, und vor allem in der schlechten Neigungseinstellung.

Ich kann zur Zeit nicht eindeutig sagen, ob ich mir die Lampe noch einmal kaufen würde. Der Markt leichten der AA-Lampen ist leider recht beschränkt. Eine Alternative stellen die Zebralight H51 oder H501 dar. Sie sind nochmal ein gutes Stück heller, dabei sogar etwas leichter und die Qualität scheint insgesamt besser zu sein. Dafür muss man sich vor dem Kauf zwischen Spot oder Breitausleuchtung entscheiden und mit 70 Euro sind die Lampen noch mal ein gutes Stück teurer.


Generelles vorläufiges Fazit

Die Fenix HL20 zeichnet sich vor allem in der Kombination der Nutzbarkeit von AA-Batterien beim geringem Gewicht und im Vergleich zu mir bekannten Konkurrenzprodukten niedrigeren Preis aus. Bedienung und Licht der reinen Lampe sind in Ordnung. Ein Auge sollte man auf die Akkulaufzeit werfen. Abstriche muss man bei der Lampe in der Konstruktion der Kopfhalterung machen, die sich vor allem negativ auf die Neigungseinstellung und den Tragekomfort auswirkt. Der Diffusor stellt zwar eine Verbesserung des Lichts für die Nutzung im Nahbereich dar, erreicht aber bei weitem nicht die Leistung konstruktiv ähnlicher Produkte anderer Hersteller. Die Lampe eignet sich mit und ohne Diffusor eher für den Fern- bis Halbfernbereich, etwa um Wanderwege auszuleuchten. Für den Nahbereich finde ich das Licht durch den Diffusor zu inhomogen. Insgesamt bleibt zu sagen, dass die Lampe viele gute Ideen aufweist, diese jedoch z.T. durch Kinderkrankheiten nicht voll entfalten kann.

Bilder

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Seitenansicht der Lampe ohne Diffusor. Dieser wird in den schmalen Spalt am Lampenkopf eingeklippt.


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Frontansicht der Lampe mit Diffusor.


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Seitenansicht mit halb abgeklappten Diffusor. Ein kleiner Teil des Lichts wird so im rechten Winkel nach unten reflektiert.


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Seitenansicht. Ich glaube die Lampe lässt sich nicht aus der Stirnhalterung entfernen. Ich hätte dabei Angst um die Plastikarme.


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Der Diffusor sitz wirklich sehr sicher in dem kleinem Spalt vorn auf der Lampe. Er lässt sich leichtgängig und gut bedienen. Die Arretierung erfolg mittels einer kleinen Metallkugel und einer Feder


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Die Neigung der Lampe lässt sich sicher einstellen, ist aber etwas "holprig". Die Ursache hierfür mag darin liegen, dass sowohl rechts wie auch links arretiert wird und das Spiel der Synchronisation zu groß ist.


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Der große Druckknopf lässt sich gut Bedienen. Durch Drücken schaltet man die Lampe in den zuletzt gewählten Modus ein. Durch langes Drücken wechselt man die Modi.


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Im Auslieferungszustand ließ sich das Batteriefach nur mit einer Zange öffnen. Jetzt ist es aber leichtgängig. Durch leichtes Aufdrehen unterbricht man den Stromkreis und man kann so ungewolltes Einschalten verhindern.



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Das Kopfband macht einen guten Eindruck und lässt sich sicher anbringen. Die Halterung an der Lampe erlaubt zusätzlich noch die Anbringung eines Überkopfbandes.



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Ich habe den unteren Teil der Diffusorkante schwarz lackiert um ein Blendung durch Streulicht im Gesicht zu vermeiden.

#2 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

  • 3.888 Beiträge
  • WohnortKerpen, Rheinland
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 27. März 2011 - 18:01

Danke für den Test. Das bestätigt auch meinen Eindruck von den Messen, auf denen ich die Lampe ja auch schon befingert habe. Preislich sicherlich interessant, technisch aber noch nicht auf dem Level der Konkurrenz.




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