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37. KW: Unfälle am Berg


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7 Antworten in diesem Thema

#1 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

  • 3.888 Beiträge
  • WohnortKerpen, Rheinland
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 08. September 2008 - 14:18

Immer wieder gibt es tödliche Unfälle am Berg. Erst vor kurzem starben 11 Bergsteiger am K2. Über 200 Menschen starben schon am Mount Everest, am Nanga Parbat 66. Selbst an eurpäischen Bergen sterben immer wieder Bergsteiger, 400 etwa am schweizer Matterhorn. Als Killerberge sind der vor allem der K2 und auch der Annapurna I verschriehen. An letzterem sterben knapp 40% aller Bergsteiger (154 Bergsteiger, 59 Tote).
(Quelle: Focus 33/2008)

Angesichts solcher Zahlen stellt man sich die Frage, ob Bergsteigen wirklich sinnvoll ist. In unserem Thema der Woche wollen wir darüber reden.

- Seid ihr selbst schon einmal auf Berge gestiegen
- Wie gefährlich ist Bergsteigen tatsächlich?
- Was haltet ihr vom Massentourismus auf den Berg?
- Oder davon, daß heutzutage jeder gegen Geld auf jeden Gipfel geschleift wird?
- Ist der Mythos vom Killerberg real oder sind die Bergsteiger nur schlecht vorbereitet?
- usw.

Sagt uns eure Meinung zu diesem Thema. Wir freuen uns auf eure hoffentlich zahlreichen Beiträge. Bitte beachtet die besonderen Regeln für dieses Forum.

#2 Gast_Messerfreund

Gast_Messerfreund

Geschrieben 08. September 2008 - 14:51

-Ich selbst bin schon auf Berge "geklettert", wenn man das denn so sagen kann. Es waren viellleicht 600 Höhenmeter und zwischendrin gab es immer wieder Abschnitte auf denen man gehen konnte ohne zu klettern.

-Dazu kann ich keine so genauen angaben machen. Was ich aber weiß ist, dass man es tunlichst unterlassen sollte z.B. in den Alpen auf eigene Faust loszuziehen.

-Massentourismus in den Alpen finde ich auf gut deutsch gesagt einfach scheiße. Wer dort im Winter zur Apres Ski Party fährt kann gleich zuhause bleiben, finde ich.

-Das überschneidet sich doch wieder mit dem Tourismus, das finde ich ebenfalls nicht gut. Wege oder ähnliches können zwar angelegt werden, aber gemütlich mit der Bahn rauffahren finde ich einfach faul. (Gut es gibt Ausnahmen, immerhin eröffnet das auch z.b. Gehbehinderten Leuten die Möglichkeit einen Gipfel zu sehen.)

-Wenn im Himalaya professionelle Bergsteiger mit einer ordentlichen Erfahrung und einer mindestens genauso guten Ausrüstung immer wieder abstürzen, glaube ich nicht, dass sie sich einfach nur blöd anstellen. Killerberg würde ich das zwar nicht nennen, aber dran ist schon was.

#3 chris

chris
  • 126 Beiträge

Geschrieben 08. September 2008 - 18:20

Ich glaube das die Bergsteiger die ins Himalaya oder Karakorum gehen ganz genau wissen was sie erwartet, die können schließlich auch die Statistiken lesen, natürlich denkt wahrscheinlich so ziemlich jeder das es ihn nicht erwischt.

Erschreckend finde ich die Zahl der tödlichen Bergunfälle im Alpenraum, die natürlich auch durch eine Art Massentourismus steigt. Ich persönlich bin nicht davon begeistert wenn ich Leute sehe die Touren machen für die sie nicht ausgerüstet oder fit genug sind, die gefährden ja schließlich auch andere durch ihren Leichtsinn z.B. mich! Ich denke da z.B. an den Steinschlag den manche durch ihr ungeübtes getrampel auslösen, oder an Wartezeiten an kritischen Schlüsselstellen weil sich jemand schwertut oder nicht weiterkommt. Wenn ich mich nicht fit oder sicher genug für eine Tour fühle mache ich sie nicht, fertig. Mit der heutigen Ausrüstung, die ja jedem zugänglich ist macht sich irgendwie ein Gefühl der Sicherheit breit und das verleitet halt viele auch das bergsteigen mal auszuprobieren.

Wer sich mit Umsicht auf Touren konzentriert denen er sich gewachsen fühlt und für die er ausgerüstet ist kann wunderschöne Erlebnisse haben in den Bergen, ein Restrisiko bleibt immer.

Gruß

Chris

#4 zukka

zukka
  • 1.600 Beiträge
  • WohnortCelle
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 09. September 2008 - 07:13

Ich selber bin noch nie auf Berge geklettert, wandern ja, aber nicht mit Seil&Co.

Die Gefahr geht m. E. nicht vom Berg, sondern von den Personen aus. Ich denke mal die meisten Unfälle passieren, weil die Leute sich überschätzt haben oder auf irgendetwas nicht vorbereitet waren. Und dann wird halt nicht abgebrochen, sondern durchgezogen... Wenn jeder das tut was er KANN, dann passiert da auch nicht viel. Aber das wäre ja langweilig.
Ich denke mal wenn man mit einen Fachmann loszieht, um sich das beibringen zu lassen, sollte es gehen. Man sollte halt nur informiert und Vorbeeitet sein, wenn man alleine (in einer Gruppe) loszieht.

Etwas anderes sind die Touri-Angebote. Diesen stehe ich sehr kritisch gegenüber, da nicht abzuschätzen ist, wie gut die Leute vorbereitet werden. Es gibt ne Kurzeinweisung und los geht's. Dass da dann etwas passiert ist ja schon fast klar.

Klar, es bleibt ein Restrisiko, man kann immer mal daneben treten/greifen und dann war's das. :rip: Und dass ein Seil reißt oder ne schnalle bricht kann auch sein.

#5 AlpenMax

AlpenMax
  • 50 Beiträge

Geschrieben 12. September 2008 - 19:50

Wer braucht denn einen "Killerberg" um sich in Gefahr zu begeben?!?

Aktuelles Beispiel:
Letzten Samstag Nachmittag hat mich der Ehrgeiz gepackt und ich hab mich kurzfristig entschlossen den nahegelegenen Hochgrat raufzulaufen. Das Wetter war nicht besonders, kalt und neblig und hat nach Regen ausgeschaut, aber ich bin bestens gegen Regen gerüstet (s. Album auf meiner Seite) und wenns heftig anfangen sollte zu regnen, fährt man zur Not halt mit der Seilbahn runter.
Aber was mir da wieder an Touristen begegnet ist absoluter wahnsinn. Birkenstock-Sandalen, nur kurze Hose und T-Shirt an, nicht mal je Regenjacke dabei, ... aber ich denke es hat jeder hier schon ähnliche Beobachtungen gemacht.

Ich denke, die meisten Unfälle lassen sich auf schlechte Vorbereitung, Leichtsinn, Selbstüberschätzung und falschen Ehrgeiz zurückführen. Alles Probleme des Menschen, der Berg kann da nichts dafür!!!

#6 bluezook

bluezook
  • 358 Beiträge
  • WohnortInnsbruck
  • Sport:Camping, Survival, Wandern

Geschrieben 12. September 2008 - 20:42

- Seid ihr selbst schon einmal auf Berge gestiegen
Bergsteigen ja, klettern nein.

- Wie gefährlich ist Bergsteigen tatsächlich?
Bergsteigen beinhaltet sicher einiges Gefahrenpotential. Dieses heißt es durch entsprechende Ausbildung, Übung, Ausrüstung, Information etc. zu minimieren. Wenn man am Berg mit Hirn am Weg ist, ist die Gefahr beim Bergsteigen sicher gut kalkulierbar.

- Was haltet ihr vom Massentourismus auf den Berg?
Nichts, aber mit diesem Problem müssen wir leider heute leben. Jeder von uns trägt ja in gewisser Weise auch dazu bei.

- Oder davon, daß heutzutage jeder gegen Geld auf jeden Gipfel geschleift wird?
Auch davon halte ich nichts, es lässt sich heute aber genauso wenig vermeiden wie der Massentourismus. Aus Prestigegründen macht sich so ein Gipfelsieg eben sehr gut.

- Ist der Mythos vom Killerberg real oder sind die Bergsteiger nur schlecht vorbereitet?
DEN Killerberg gibt es sicher nicht. Im Hochgebirge oder auf sehr schweren Routen gibt es einfach sehr vielfältige Gründe warum etwas schief geht.
Ein Teil der Bergsteiger wird möglicherweise schlecht vorbereitet sein aber selbst Profis sind nicht immer gegen Naturgewalten wie etwa Wetterumschwünge, Lawinen, Felsstürze etc. gefeit.
Amateure und das sind eben die meisten, schätzen vielfach eben die Gefahren und sich selbst falsch ein und gelangen dadurch, trotz bester Ausrüstung, in gefährliche Situationen. Gefährliche Situationen am Berg bedeuten dann eben oft den Tot.

ANDY

#7 Gast_Alzwolf

Gast_Alzwolf

Geschrieben 13. September 2008 - 07:33

Hallo Arthur, dies ist ein interessantes Thema.

Seid ihr selbst schon einmal auf Berge gestiege?
Ja. Freeclimbing, Bouldern, Klettern, Klettersteig, Eisklettern.

Wie gefährlich ist Bergsteigen tatsächlich?
Ein Risiko ist immer mit dabei. Die größte Gefahr ist die Überschätzung durch den Kletterer.

Was haltet ihr vom Massentourismus auf den Berg?
Davon halte ich nicht viel. Klar die Berge und die Gegenden darum sind wunderschön, aber ich bekomme selbst ein schlechtes Gewissen, wenn die 60 Kilometer in Richtung Berge fahre. Ich bin gerne in den Bergen, aber auf Biegen und Brechen dahin zu fahren, brauche ich nicht.

Oder davon, daß heutzutage jeder gegen Geld auf jeden Gipfel geschleift wird?
Ich halte davon absolut nichts. Früher hat man sich was erarbeitet, heute wird es einem nachgeschmissen. Das Problem ist, daß die Teilnehmer zum großen Teil ihre Grenzen nicht kennen und erkennen, hauptsache rauf auf den Berg, Fotos gemacht und dann rumprahlen. Es wird leider alles mit "Fun" verkauft.

Ist der Mythos vom Killerberg real oder sind die Bergsteiger nur schlecht vorbereitet?
Es gibt Berge, die kann man nicht besteigen, bzw. warum muß jeder Berg bekraxelt werden. Falsche Selbsteinschätzung, schlechte Vorbereitung, nicht erkennen von Signalen, schlechte körperliche Verfassung, ungenügende Vorbereitung, nicht beherrschen der Ausrüstung sind die gravierensten Fehler im Berg.

Grüße

Hubert

#8 zukka

zukka
  • 1.600 Beiträge
  • WohnortCelle
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 15. September 2008 - 05:54

So, das war mal wieder ein Thema der Woche. Ich danke allen, die ihren Beitrag zu diesem Thema geleistet haben. Bald erwartet euch hier das nächste Thema der Woche. Also schaut wieder rein und sagt uns dann eure Meinung zum neuen Thema.

:sgclosed:




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