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Immer nur Custom-Messer


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60 Antworten in diesem Thema

#31 HolgerD

HolgerD
  • 202 Beiträge
  • WohnortMadrid
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 09. September 2011 - 14:00

Ich glaube nicht, daß das sinnvoll ist. Ein Messer ist wie eine Versicherung.


Ein teures und/oder überdimensioniertes Messer kann aber auch selbst zum Problem werden. Ich war 1986 vier Monate in Afrika mit dem Rucksack unterwegs. Ich hatte das hier schon erwähnte Aitor Jungle King Überlebensmesser mit Hohlgriff dabei (ja ich weiss dass das lächerlich ist, aber es waren die 80er Jahre und ich war jung) und zusätzlich mein BW-Marinetaschenmesser. Das teure Messer zog permanent die Aufmerksamkeit der Leute auf sich und ich wurde von einigen Soldaten beraubt, die nur auf das Messer aus waren. Sogar das BW-Taschenmesser war noch zu viel und ich habe es im Kongo einer Gastfamilie geschenkt (war für die Dorfbewohner ein Luxusgeschenk) und hatte dann nur noch ein lokal gekauftes Küchenmsser dabei.

Ich sage ja nicht, dass man ein 5-Euro-Billigtool mitnehmen soll und den Film "127 Hours" habe ich gesehen. Auch ich habe gerne mal ein Luxusmesser dabei, aber Arme und Beine kann ich mir auch ohne D2-Stahl abschneiden und in Europa braucht man in der Regel keine schwere Bewaffnung als Versicherung (besser ein wasserdichtes Handy). In Afrika habe ich auch oft wildgezeltet. Wenn man von Löwen oder Räubern angegriffen wird, hat man auch mit einem Luxusmesser wenig Chancen und auch dort kann man alle normalen Arbeiten mit einem einfachen und stabilen Messer erledigen.

Ein Custommesser oder Luxus-Serienmesser kann man gerne als Ausdruck der Individualität mitnehmen (mache ich auch oft ganz ähnlich), aber die Begrünung dass das Messer teuer sein muss, um eine gute Lebensversicherung darzustellen, verstehe ich nicht. Ist halt meine Meinung. Jeder kann mittragen was er möchte, aber rational ist das nicht immer. Unter dem Blickwinkel "Outdoor-Ausrüstung" sollten einfache Messer und Tools durchaus mehr im Vordergrund stehen.

#32 semaphore

semaphore
  • 905 Beiträge
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 09. September 2011 - 14:03

127 Hours habe ich nicht gesehen. Aber vom Trailer her liegt das Problem weniger bei Tools als bei dem Typen. Aber werde mir den irgendwann mal auf DVD ausleihen.
5$/€ Tools sind sicher auch ein (negatives) Extrem- aber ein vernünftiges Einsteigertool gibts auch für 50€ bzw. $ (je nachdem wo man wohnt).
Wenn es um Messer geht sind wir doch eher wie Gunny Ermey

#33 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

  • 3.888 Beiträge
  • WohnortKerpen, Rheinland
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 09. September 2011 - 16:24

Auch ich habe gerne mal ein Luxusmesser dabei, aber Arme und Beine kann ich mir auch ohne D2-Stahl abschneiden und in Europa braucht man in der Regel keine schwere Bewaffnung als Versicherung


Naja, man braucht in der Regel auch kein Messer um sich einen Arm abzuschneiden. ^^ Es geht ja genau um Situationen außerhalb der Regel. Ich bin jetzt kein Paranoiker oder so, aber ich glaube schon, daß es einen auch hier in Europa kalt erwischen kann. Da habe ich dann lieber ein vernünftiges Messer dabei, das einen gewissen Spielraum bietet. Und den bietet das 22g Baladeo eben nicht. Dabei rede ich jetzt nicht von einem Luxusmesser, sondern von einem guten mittelgroßen Messer wie etwa das Helle Eggen für rund 100 Euro. So ein Messer leistet gute Arbeit und weckt auch keine Begehrlichkeiten.

Darüber hinaus möchte ich klarstellen, daß ich beim Messer als Versicherung nicht von einer Waffe sprach! Ein Messer ist für mich primär ein Schneidwerkzeug.

#34 MikeB

MikeB
  • 238 Beiträge
  • Wohnort39606 Osterburg/Altmark
  • Sport:Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 09. September 2011 - 17:05

Ich bin auch der Meinung das man lieber ein gutes, zuverlässiges Messer immer dabei hat und hoffentlich nie braucht, als das man in eine Situation gerät wo man es bräuchte und nicht dabei hat. Wie Arthur sagte, muss es nicht außergewöhnlich teuer sein. Arthur nannte das Hell Eggen, bei mir ist es das Fällkniven F1.

#35 Phadfinder

Phadfinder
  • 528 Beiträge
  • Sport:Camping, Survival, Wandern

Geschrieben 09. September 2011 - 18:51

Ein gutes Messer darf auch ruhig etwas kosten, allerdings alles im Rahmen.
F1, Helle Eggen wurden schon genannt, das Enzo Trapper oder das Eka Nordic W11 sind auch noch sehr gute Messer die preislich ca. bis 120,- € im höchstfall liegen.
Somit sind diese zwar auch schon etwas teurer aber bezahlbar und gut.
Ein 300,-€ bis .....,€ Messer wäre mir persöhnlich viel zu Schade für Bushcraft und Servival, und würde es daher erst gar nicht mit raus nehmen wenn ich eines in der Preisklasse hätte.

#36 Gast_Richard

Gast_Richard

Geschrieben 09. September 2011 - 19:45

Da hier einige günstigere und bewährte Messer empfohlen wurden (wie das F1), will ich an dieser Stelle auch ein Messer empfehlen:

Das Muela Rhino. Gibts schon für 63€

#37 fizzy

fizzy
  • 82 Beiträge

Geschrieben 10. September 2011 - 14:49

Hi Leute
als Hobby Metallbastler und Messerfreak kann ich nur jedem, der sich über die Preisgestaltung bestimmter Messer wundert, empfehlen mal den Selbsttest zu machen. Nehmt doch mal ein Stück Stahl zeichnet euch eine Form vor und versucht diese nachzuarbeiten. Anschließend versucht ihr euch an der Oberfläche.
Polieren oder anderes finishen dauert einfach ewig und wenn man sich selbst dann noch die Nähe zur Perfektion auferlegt wird richtig übel.
Wenn man sich dann noch vor Augen führt, das schon in manchen Hobby-Messermacherwerkstätten allein handgeführte Werkzeuge im Wert von mehreren hundert bis Tausend Euro liegen, die ja industriel genutzt nochmal nen ganz anderen Verschleiß haben, wird deutlich auf welchem handwerklichen Level sich das Messermachen befindet.

Mit dem Material braucht man da noch nicht mal anfangen. Bei S30V ist es auch mit dem normalen Härten vorbei. Härteofen mit Gasausblasung etc. Fachwissen und Geschick, das alles will erworben und anschließend bezahlt werden und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass der Gewinn bei solchen Gegenständen nicht unbedingt der Hauptgrund ist, warum der Macher macht was er macht ;)

Ich selbst besitze auch teure Messer für die ich lange sparen musste. Klar benutze ich sie nicht als Spaten o.Ä. aber die Haptik eines schönen Holzgriffs gepaart mit der Schneidfreude eines guten Stahls rufen in mir einfach ein gutes Gefühl hervor, welches mir das Geld und die Entbehrungen Wert ist.

in diesem Sinne: ein Hoch dem Handwerk.
liebe Grüße
Fizzy

#38 fizzy

fizzy
  • 82 Beiträge

Geschrieben 10. September 2011 - 17:17

Bleibt noch zu erwähnen, dass ich in Arthurs Filmen keine Tendenz zu "sauteuren" Messern erkenne.
So wie ich das sehe alles gute Gebrauchsmesser von der unteren bis zur oberen Mittelklasse.

Und wenn wir mal ehrlich sind, brauch niemand wirklich einen grandiosen Review über ein 20 Euro Messer, da gibts schon genug Filme auf Youtube, die sich auf die wesentlichen Kriterien beschränken, sagen wir dem Preis der Messer angepasst sind.
Bei Mora oder Opinel brauch ich wahrlich keine Supernahaufnahmen vom Klingenfinish oder dem Schliff. Bei nem 200+ Schneideisen ist das was anderes, da ich nach so einem Film besser beurteilen kann ob (meistens ja leider "dass") ich soviel Geld in die Hand nehmen will.

Und selbst wenn mich das Mora dann doch nich so antörnt verklopf ichs für 10/15 statt 20 euro neu in der Bucht.
Mit nem 200 Euro Messer kanns mir passieren das ich nur noch 150 krig, was zwar prozentual gesehen das gleiche wäre aber doch 10 mal so weh tut ;)

So gesehen sind mir persönlich Reviews über die hochpreisigeren Messer wichtiger, als über Großserienmesser welche hundertfach in Berichten in sieben verschiedenen Sprachen zu finden sind.

lG
Fizzy

#39 M-chen

M-chen
  • 69 Beiträge

Geschrieben 11. September 2011 - 15:11

Die Rede war von "vernünftigen" Messern und dass sie Werkzeuge sind.
Bei der Vernunft spielt bei mir der Preis eine große Rolle. Bei dreistelligen Preisen ist für mich einfach kein Gegenwert da. Es ist mir egal ob das Werkzeug handgemacht oder indusriell hergestellt wurde. Hauptsache der Preis und die Qualität stimmt.
Als Kfz-ler lege ich auch viel Wert auf gutes Werkzeug, wofür man auch etwas Geld in die hand nehmen muss.
Jedoch wurden die Werkzeuge auch industriell hergestellt und sind trotzdem gut. Ein hochwertiger Knarrenkasten kostet je nach Ausstattung auch mehrere hundert Euro. Jedoch ist dieser dann sehr umfangreich, die Teile müssen auch einiges abkönnen, lange halten sind aus hochwertigen Materialien, auf höchste Präzision gefertigt und gehärtet.
Wenn ich dann ein einziges Messer daneben lege und mir vorstelle, dass dieses den gleichen Preis hat, ist für mich keine Relation da.
Die reine Tatsache zu wissen, dass ein Messer handgemacht ist, bringt mir doch keinen Vorteil.

#40 Ruebe

Ruebe
  • 748 Beiträge
  • WohnortPreetz
  • Sport:Camping, Geocaching, Kanusport, Wandern

Geschrieben 11. September 2011 - 18:27

Die Rede war von "vernünftigen" Messern und dass sie Werkzeuge sind.
Bei der Vernunft spielt bei mir der Preis eine große Rolle. Bei dreistelligen Preisen ist für mich einfach kein Gegenwert da. Es ist mir egal ob das Werkzeug handgemacht oder indusriell hergestellt wurde. Hauptsache der Preis und die Qualität stimmt.


Was vernünftig ist, dass ist wie gesagt, Ansichtssache. wie ich bereits oben erwähnte besitze ich ein, für mich, vernünftiges Messer für 10€ das mich auch schon über 5 Jahre begleitet im Kanu und beim Wandern. Wenn einer sagt das es kein vernünftiges Messer ist, dann ist das seine Meinung aber ich sehe nicht ein warum ich das 10fache ausgeben soll wenn es mein Messer auch tut.

Unabhängig davon wie Du oder ich oder sonst wer das sieht, macht Arthur die Filme und seine Meinung hat er kundgetan. Wenn Arthur der Meinung ist, Messer unter hundert Euro taugen nichts, gibts eben dafür auch kein Film. Fertig und gut. Darüber Hinaus hat Arthur viel Erfahrung im Gearbereich und bei Messer im besonderen. Von daher wird er wissen was er sagt und tut.

Letztlich finde ich die Diskussion langsam ermüdend, weil jeder da seine eigene Philosophie hat und die kann auch jeder haben. Ich Messer = 9,99€ gut und praktisch, Andere Messer = 100€ Beginn der guten Messer.

Im übrigen, kann ich damit auch sehr gut leben weil ich weder Messer sammle, noch eins fürs survival brauche, sondern zum Brotschmieren, Stock anspitzen und Seil durchschneiden. Von daher reicht für mich ein Billigmesser

Gruß

Ruebe




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