8 Antworten in diesem Thema

[foliengott]

Hallo,
ich weiß, Ihr könnt mir helfen. Hab schon gegooglet und auch hier mir alle Beiträge durchgelesen, wo ich dachte es könnte was dabei sein. Also bitte nicht böse sein, wenn ich hier ein Thema ansprechen, welches schon mal beantwortet wurde.

Nun meine dumme Frage: Wofür soll ein taktisches Blitzlicht gut sein?

Gruß Till

[BiBaButzeBen]

Die Blitzlichtfunktion, die viele Taschenlampen haben, dient dazu einen Angreifer zu blenden und somit leichter abwehren zu können.
Bei Tageslicht macht das Ganze nur wenig Sinn, im Dunklen funktioniert das aber ganz gut.
Wer schonmal direkt in eine 150 oder mehr Lumen Lampe geschaut hat weiss, dass man da wirklich nichts mehr sehen kann.
Da das menschliche Auge sich nicht so schnell von hell auf dunkel umstellen kann, wie die Lampe blitzt, wird es so noch wirksamer als bei konstantem Licht.

Meiner Meinung nach eine vollkommen unsinnige Funktion, die mehr stresst als dass sie was bringt. Als Polizist oder Soldat macht das ja noch irgendwie Sinn, im normalen Alltag aber total unnütz. Ausserdem würde ich mich im Ernstfall nicht auf die Blendkraft einer Taschenlampe verlassen um mich zu verteidigen....

[R31N1]

BiBaButzeBen hat weitestgehend Recht.

Das Blitzlicht (engl. Strobe) dient zur Ablenkung, Verwirrung, o.vgl von Gegnern. Der Einsatzbereich ist aber meist offensiv, z.B. zum Stürmen von Häusern. Durch das Strobe kann man denjenigen der gerade die Tür eintritt nicht fokusieren und ist zusätzlich abgelenkt. Auch bei normaler Helligkeit (bewölktes Wetter) hat man schon deutliche Schwierigkeiten im näheren Umkreis des Strobes etwas zu erkennen. Das wiederum verschafft dem Türeintretenden etwas mehr Zeit (im Bereich von ner zehntel bis halben Sekunde) was im Extremfall den entscheidenden Unterschied machen kann. Es hat eine ähnliche Wirkung wie eine Blendgranate ist aber auf Dauer günstiger und verlezt keine Geiseln.

Für den Normalverbraucher im allgemeinen sinnlos, weil es defensiv keinen Nutzen hat. Aber man kann damit prima Leute ärgern kann. ;)

Gruß
R31N1

Bearbeitet von R31N1, 05. Januar 2012 - 15:24.

[pulswerk]

Meiner Meinung nach eine vollkommen unsinnige Funktion, die mehr stresst als dass sie was bringt.

... sinnlos, weil es defensiv keinen Nutzen hat.

Dem muss ich widersprechen!
Ich bin im Bereich Ordnungsdienst/Soziale Arbeit tätig und habe Umgang mit allerlei Klienten. U.A. Konsumenten harter Drogen und perspektivenlose Jugendliche welche nicht selten mit Gewalt Probleme zu lösen versuchen.
Zu unserer Grundausrüstung gehört ein Pfefferspray, jedoch verlasse ich mich lieber auf meine Fenix mit eben dieser Funktion.

Die Gründe sind einfach.
Eine Taschenlampe die ich bei unseren nächtlichen Patroullien sowiso in der Hand halte wird, im Gegensatz zum Pfefferspray, nicht als Bedrohung empfunden. Trotzdem bietet sie mir aber Sicherheit den sie verschafft mir in bränzligen Situationen Zeit. Zeit um Abstand zu gewinnen und Abstand bedeutet Sicherheit. Wer sich mit Selbstverteidigung auskennt, z.B. KravMaga, weiss wovon ich spreche.
Zudem ist die Strobo-Funktion ein gutes Mittel um bei eskalierender Gewalt einzuschreiten. Stichwort "AHAB", ein nicht represives Vorgehen um sich Prügelnde Klienten auseinander zu bringen wobei akustische und visuelle Ablenkung zum Einsatz kommt. .
Mir hat die Storbo-Funktion schon bei so mancher Intervention geholfen und ich möchte nicht darauf verzichten müssen .
Unsinnig mag es vielleicht für den 0815 Benutzer sein. Da die Lampenhersteller aber nicht nur den 0818 Menschen bedienen wollen, sondern eben auch Firmen aus dem Sicherheitsbereich, ist es verständlich, dass die Funktion in allen möglichen Lampen eingebaut wird.

Bearbeitet von pulswerk, 05. Januar 2012 - 15:29.

[semaphore]

Ein Strobe an der Lampe schadet nicht- aber ob es so einen Unterschied macht ob man einem 500 Lumen konstant oder als Strobe ins Gesicht wirft- eher nicht. Ansonsten sollte man so einen Strobe nicht überschätzen- früher war so ein Teil Standard in jeder Disco und da sind die Leute ebenfalls nicht reihenweise umgekippt.
Um sich eine Überraschungssekunde rauszunehmen, Abstand zu bringen, etwas Verwirrung zu stiften ist sowas allemal gut, als Kubotan ebenfalls. Wer nach der Schrecksekunde aber dann kein Pfefferspray/CS Gas etc. zur Hand hat ist selbst schuld.
Ich kann jedem nurmal im Rahmen eins SV trainings den Einsatz so einer Lampe empfehlen um die Wirkung davon einschätzen zu können.

[tarzan]

Ein Strobe an der Lampe schadet nicht- aber ob es so einen Unterschied macht ob man einem 500 Lumen konstant oder als Strobe ins Gesicht wirft- eher nicht.

ich habe das Gegenteil als Erfahrung gemacht, allerdings eher zum ärgern als als SV

bei meiner TaLa, der Fenix Tk35 ändert sich darüberhinaus die Frequenz, damit sich das Auge nicht so schnell an das Licht gewöhnen kann.

[Freund der Sonne]

Ich möchte mal behaupten, den 99% der Benutzer, die eine Lampe zum Leuchten brauchen, benötigen kein Blitzlicht. Diese Selbstverteidigungs- / Angriffsszenarien halte ich erstens für sehr (!) selten und dann nützt es einem ja auch nichts, wenn man erstmal 5 Modi durchklicken muss.
Allerdings geht es bei vielen guten Lampen m.M.n. eher nicht darum, was man wirklich braucht.

OT: Bitte neutral lesen! (Keine Kritik) Ich erinnere mich an einen kürzlichen Thread mit der sinngemäßen Frage: "Reicht mir zum nachts Wandern und Geocachen eine TK 35 oder soll ich doch lieber die Tiny Monster nehmen?"

Aber einen Strobe mit aufzunehmen kostet den Hersteller fast nichts und man hat eben noch ein Feature mehr. "Taktisches Blitzlicht" klingt ja auch super und man hat was zum spielen, passend z.B. zum "combat ring".

[pulswerk]

....und dann nützt es einem ja auch nichts, wenn man erstmal 5 Modi durchklicken muss.

Du bringst es auf den Punkt. Bei Lampen bei denen man erst durch 5 Modi durchklicken muss macht eine solche Funktion gar keinen Sinn und ist wirklich nur eine unnötige Spielerei. Bei meiner Fenix PD30 kann ich aber gedimmt einen Weg ausläuchten und mit einem kleinen Druck auf den Schalter hab ich den Strobo mit voller Leuchtraft.Ich würde also eher diese Durchklickmodelle der Lampen als Unsinn bezeichnen und nicht die Funktion an sich.

Jeder von uns macht ganz eigene Erfahrungen. Meine habe ich im vorherigen Post bereits geschildert und ich denke bei Jobs in denen es zu direkten Konfrontationen kommen kann und der Selbstschutz einen hohen Stellenwert hat ist man um jedes noch so kleine, hilfreiche Werkzeug dankbar.
Nur weil es jemand nicht braucht (oder zu gebrauchen weiss), heisst das noch lange nicht, dass es Unsinn ist.

[R31N1]

[...]

Die Gründe sind einfach.
Eine Taschenlampe die ich bei unseren nächtlichen Patroullien sowiso in der Hand halte wird, im Gegensatz zum Pfefferspray, nicht als Bedrohung empfunden. Trotzdem bietet sie mir aber Sicherheit den sie verschafft mir in bränzligen Situationen Zeit. Zeit um Abstand zu gewinnen und Abstand bedeutet Sicherheit. Wer sich mit Selbstverteidigung auskennt, z.B. KravMaga, weiss wovon ich spreche.
Zudem ist die Strobo-Funktion ein gutes Mittel um bei eskalierender Gewalt einzuschreiten. Stichwort "AHAB", ein nicht represives Vorgehen um sich Prügelnde Klienten auseinander zu bringen wobei akustische und visuelle Ablenkung zum Einsatz kommt. .
Mir hat die Storbo-Funktion schon bei so mancher Intervention geholfen und ich möchte nicht darauf verzichten müssen .
[...]

Interessanter Gesichtspunkt!
Zum Streithähne trennen ist der Strob natürlich ideal, hätte ich auch selbst drauf kommen können. Mir wurde "mit der Taschenlampe anblinken" beigebracht. Die Transferleistung war wohl zu viel Verlangt. ;)
Das defensive Anblitzen muss ich mal beim Sparring versuchen. Letztes mal hats nicht geklapt. Aber da wusste der "Angreifer" auch was er zu erwarten hat.

Gruß
R31N1