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Reinigung von Multitools


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7 Antworten in diesem Thema

#1 Gast_Steve74

Gast_Steve74

Geschrieben 15. Januar 2012 - 01:14

Mich würde interessieren, wie ihr eure Multitools reinigt. Kann man sie mit Wasser reinigen oder rosten sie dadurch? Welche Alternativen habe ich zur Reinigung mit Wasser?

Bearbeitet von Arthur, 17. Januar 2012 - 19:34.


#2 neozoen

neozoen
  • 20 Beiträge
  • WohnortNRW Aachen

Geschrieben 15. Januar 2012 - 08:09

Moin
Ich selbst geh erst mal (vorsichtig) mit Pressluft an mein Leatherman Charge TTi, danach wird das ganze in nem Spiritus-Bad mit ner Zahnbürste gut geschrubbt und wenn das ganze dann vom gutem Stück verflogen ist wird es mehrfach (sprich zwischendurch trocknen lassen, optimal in der Sonne, ansonsten an möglichst trockener Zimmeratmosphäre, nicht auf ner Heizung) mit Ballistol ein gesprüht (zwängs gesundheitlicher Bedenken beim Direktverzehr von z.b. WD40).
Bevor ich mich entschloss das ganze mit Spiritus zu lösen hab ich bei Leatherman nach geharkt ob eventuell irgendwelches Kunststoff in dem Charge verbaut ist.

E-Mail von info@s-hintz.de:
bezugnehmend auf Ihre E-Mail möchten wir Ihnen mitteilen, dass keine Kunststoffteile o.ä. in dem Artikel Leatherman Charge TTI verbaut sind.
Wir hoffen, Ihnen hiermit weitergeholfen zu haben und stehen für Rückfragen jederzeit gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
i. A. Ernst-Jürgen Clemens

Solch einen Wartungsaufwand mach ich eigentlich immer wenn das gute Stück verschmutzt ist oder wenn der Eindruck entsteht das der Ballistolgeruch zu lasch ist, vielleicht zu oft aber mir lieber als zu wenig, da es ne menge Zeit gekostet hat mein damaliges LM SuperTool nach versehentlicher drei Jähriger Einlagerung wieder flott zu bekommen.

#3 maku

maku
  • 981 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 15. Januar 2012 - 15:20

In der Anleitung von meinem Wave steht, dass man es bei Bedarf mit Wasser waschen soll, danach trocknen und ölen. Handelsüblicher Spiritus hat einige Prozent Wasseranteil, aber das solte jetzt nicht von Bedeutung sein. Spülmaschine ist eher eine schlechte Wahl, denn gerade bei hochwertigen Klingen wird empfohlen, diese nur im KALTEN Wasser zu reinigen. Das bezieht sich erstmal auf hochwertige Kochmesser sowie Rasiermesser. Meine Erfahrung zu Hause hat jedoch gezeigt, dass unsere Küchenmesser länger scharf bleiben, wenn ma ihnen die Spülmaschinenwäsche erspart.

Wenn es bei dir nicht darauf ankommt, kannst du das Teil über Nacht im Waffenöl versenken, danach mit Aceton (Bremsenreiniger) auswaschen und die Achsen wie gewohnt ölen.

#4 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 15. Januar 2012 - 18:55

Erstmal: Ja, die Oberflächen der LM sind anfällig für (Flug)Rost.

Völliger Schwachsinn, wenn auch ein beliebter Mythos, ist die Diskussion um das heiße oder kalte Wasser. Der Stahl darf nicht so weit erhitzt werden, das er ausglüht bzw. seine Härte verliert. So weit, so richtig. Nur: So heiß wird Wasser NIE, auch in der Spülmaschine nicht. Der Grund warum man hochwertige Messer von Hand waschen soll ist nicht begründet in der Hitze der Maschine, sondern im Einsatz von Salzen die - empfindliche - Klingen ramponieren können. Carbonstahlmesser und Messer mit Holzgriffen sind in der Maschine sowieso bald erledigt, klar.

Viele versiffte Messer und Tools kann man auch mal in die Maschine stecken. Gerade das Swiss Tool sowie das Spirit verzeihen das klaglos, und werden wie neu. Das gilt auch für die Taschenmesser, allerdings sind da die Griffe die Schwachstellen. Lieber weniger Hitze und Kurzprogramm, Celidor ist da eine Diva. Ich hab auch schon Spydercos, Benchmades, Fällkniven und SOG gespült wenns mal echt dreckig wurde, kein Problem. Ok, ich beachte den Klingenstahl und das Griffmaterial bevor ich es in die Maschine stecke, aber das sollte klar sein - rostende Stähle sind tabu!

Zu den Leatherman:

Die Modelle mit POLIERTEN Tools, also die Juice Reihe zB, halten die Maschine aus. Den Modellen mit gestrählten Tools würde ich das nicht zumuten, wobei die Wasser und Spüli gut vertragen - völlig egal wie warm das Wasser ist. Waschen, von mir aus auch in so einem Ultrsaschalldings, trocken und ölen. Flugrost danach entfernen, dauert nicht ewig, und fertig ist es.

#5 maku

maku
  • 981 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 15. Januar 2012 - 20:41

Ich weiß nicht ganz was micht dazu bewegt hat zu sagen, dass in der Anleitung vom Wave Wasserreinigung empfohlen wird. :bang: :bang: :bang: Hier also die Korrektur:
Es heißt, das Tool soll regelmäßig gereinigt werden, vor allem dann wenn es feuchter Umgebung ausgesetzt wurde, danach getrocknet und geölt. Womit gereinigt soll, steht allerdings nicht drin.

Das mit dem Wasser habe ich von meinen Victorinox-Messern. Sorry für für den Irrtum. :embarrest:

Petroleum hat wahnsinnig gute Kriecheigenschaften und kostet nicht viel. Wäre im Extermfall sicherlich eine gute Alternative. Hab' grad' schnell in der Bucht geguckt: 10 Liter kosten 22,59 incl. Versand, abgefüllt in 1 Liter-Flaschen. Soviel braucht man nicht unedingt aber 1 Liter wird keinen in den Bankrott stürtzen und reicht 'ne Weile.

Bearbeitet von maku, 15. Januar 2012 - 20:42.


#6 Mister Mora

Mister Mora
  • 6 Beiträge
  • Sport:Camping, Survival, Wandern

Geschrieben 16. Januar 2012 - 17:03

Gerade das Swiss Tool sowie das Spirit verzeihen das klaglos, und werden wie neu.


Das war für mich einer der wesentliche Gründe, das SwissTool Spirit zu kaufen. Ich kann nur bestätigen, daß diese Multitools absolut spülmaschinenfest sind.

Eine kleine Anekdote zur Rostträgheit bei Victorinox. Sie stammt aus dem Buch 'Original Schweizer Offiziersmesser' von Derek Jackson.

Eine der erstaunlichsten Geschichten erlebte Gilbert V. Levin.

"Im Jahre 1973 hatte ich meine Erfindung in der Kläranlage von Seneca Falls, New York, eingebaut. Eines Morgens, als ich die Brücke über das Lüftungsbecken ging, bemerkte ich, dass die Einstellungen an einem der Instrumente falsch war. Ich griff sofort zu meinem zuvrlässigen Schweizer 'Offiziersmesser', um es genau einzustellen. Das Messer rutschte aber aus meiner Hand und fiel in den Tank, in dem der organische Abfall oxidiert wird, was Metalle sehr stark in Mitleidenschaft zieht.

Vier Jahre später bekam ich ein kleines Paket samt Brief vom Chef der Anlage in Seneca Falls. In dem Päckchen lag mein Messer. Im Jahre 1977 hatten sie den Tank geleert und mein Messer auf dem Boden des Tanks gefunden. Ich war erstaunt, in welch gutem Zustand es sich befand. Der einzige feststellbare Defekt war die fehlende Feder der Schere, die sich aufgelöst hatte. Auch die Aluminium-Zwischenlagen hatten etwas Rost angesetzt. Der Kunststoffgriff hatte nur bei den Einschnitten für Zahnstocher und Pinzette gelitten. Ich kann Ihnen versichern, dass nur wenige Produkte eine derartige Behandlung überstanden hätten. Die Einzelteile hätten sich aufgelöst oder wären einfach verschwunden."



#7 AndreasR

AndreasR
  • 212 Beiträge
  • Wohnort39576 Stendal, Altmark, Sachsen-Anhalt

Geschrieben 16. Januar 2012 - 17:34

Hallo Zusammen,

Die Reinigung von Metallen mit Wasser und einem alkalischen Reiniger stellt überhaupt kein Problem dar. Außer Aluminium! Alu kann mit alkalischen Reinigern reagieren und kann eine weiße Oberfläche bekommen (Oxidation). Alkalische Reiniger lösen organische Verschmutzungen. Ob das Harz, Grünbelag oder Fett ist. Bei Klappmessern und Tools ist allerdings auch der Schmierstoff für das Gelenk mit weg.

Ich reinige meine Messer immer mit alkalischen Reinigern nach meinen Outdooraktionen. Kunststoff wird dabei nicht angegriffen.
Flugrost wird mit sauren Reinigern entfernt. Reiniger mit soften Säuren Zitronensäure und Phosphorsäure. Die hat jeder um sein Bad sauber zu halten. Die alkalischen stehen meißt in der Küche um Topf und Pfanne zu säubern.

Vorsicht jedoch bei beschichteten Tools und Messern. Die vertragen nicht unbedingt jeden Reiniger! An versteckter Stelle Probeauftrag durchführen ist Pflicht.

Bsp. mein Glock hab ich mal mit einem sauren Reiniger eingsprüht um Rost zu entfernen. Allerdings war dann nicht nur der Rost runter sondern auch ein Teil der Beschichtung.
Der Reiniger hat Phosphorsäure enthalten.

Ich empfehle die Gelenke danach mit einem silkonfreien Öltropfen wieder zu schmieren. Es reicht dabei eine ganz geringe Menge. Wird das Messer zur Lebensmittelbereitung benutzt sollte es auf jeden Fall ein Lebensmittel ECHTES Schmiermittel sein.

Wer sich was Gutes gönnen möchte... Es gibt auch Edelstahlreiniger als Spray.


Beste Grüße Andreas
Vertreter aus der Chemie und Technikbranche

#8 Nevergrey

Nevergrey
  • 19 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 17. Januar 2012 - 00:18

Ich halte es so wie neozoen und wasche mein Surge in Spiritus. Dieses Tool ist ein Mistvieh, was dreckfreundliche Ecken und Kanten angeht. Gegen Flugrost: Nach Gebrauch wird es am Abend mit WD-40 eingesprüht und darf die Nacht in ausgeklapptem Zustand verbringen. Bisher hat das als Rostschutz genügt.




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