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Die perfekte Outdoor-Systemkamera? E-PM5


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4 Antworten in diesem Thema

#1 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 09. Februar 2012 - 09:16

Als enthusiastischer Hobbyfotograf habe ich - nach Sony und Pentax DSLR - seit langem eine Olympus PEN, die E-PL1 der ersten Generation. So sehr ich diese Kamera mag, ich ziehe sie aufgrund der Größe und dennoch großartigen Bildqualität jeder DSLR vor - ein paar Details gefielen mir weniger. Da wären der Aufstecksucher, der verhindert dass man neben dem Sucher auch einen externen Blitz nutzt, der bei schlechtem Licht gemächliche Autofokus und das kleine (im Vergleich zu Canon und Nikon DSLR) Systemangebot.

Seit einer Presseaussendung gestern sind diese Wünsche an die perfekte PEN erfüllt. Die neue E-PM5 soll auch Profis zufrieden stellen, und kommt mit elektronischem Sucher, 16Megapixel Sensor mit besserer High-Iso Performance, dem (Olympus Versprechen) schnellsten Autofokus aller Kameraklassen und einem Staub- und Spritzwasserdichten Gehäuse. Dazu ein 5 Wege Stabilisator, der mit jedem aufgesetzten Objektiv funktioniert, und einem Adapter der ebenfalls abgedichtet, die preiswerten Olympus Zuiko Digital Linsen an die Pen bringt, wenn gewünscht. Endlich klingt eine Systemkamera so, als könnte sie auch den (Semi)Profi zufrieden stellen.

Ohne die Kamera je gesehen zu haben, sie wurde erst gestern vorgestellt, möchte ich das hier doch erwähnen, da immer wieder die Frage nach guten Kameras für Outdoorfans gestellt wird. Abgedichtet, und dabei klein und kompakt im Vergleich zu DSLR, scheint mir die E-PM5 einen Blick wert. Allerdings sind 1.300.- Euro mit 5 Fach Kitzoom (abgedichtet) schon eine Ansage...

LG Woz

#2 diabolus78

diabolus78
  • 118 Beiträge
  • WohnortSüdbaden
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Skifahren, Survival, Wandern

Geschrieben 09. Februar 2012 - 20:20

Hallo :)

Ja, die neue Oly hab ich bei dpreview auch schon bewundert und sehe sie als tolle Systemkamera für ambitionierte Hobby-Fotografen.
Aber ganz ehrlich - Profis wollte man bei Olypus schon vor Jahren mit den E-Modellen (aktuell E-5) bedienen. Geschafft hat man das nie.

Das große Problem ist und bleibt der winzige Sensor. Wohl gemerkt - ich spreche hier nicht vom Amateur-Lager sondern von Menschen, die ihr täglich Brot damit verdienen und wo z.B. eine 600mm Brennweite mit USM und hoher Lichtstärke den Preis eines Kleinwagens kostet.
Wo Kameras AF-Systeme mit unzähligen Kreuzsensoren besitzen und Gehäuse schon seit Jahren gegen Wasser, Staub und Dreck abgedichtet sind.
Hier geht es um Freistell-Möglichkeiten und ein schönes Bokeh - zum Freistellen braucht man u.a. auch eine große Sensordiagonale. Das bietet Oly eben gerade nicht.
Außerdem geht es oft auch schlichtweg darum, den Bildredaktionen große Dateien zu liefern. So pervers sich das anhört, viele wollen einfach große Netto-Datei-Größen.

Ich glaube nicht, dass Olympus jemals im Profi-Lager jemanden beeindrucken kann mit einem so winzigen Sensor. Für mich ist auch aufgrund der Pixeldichte das Ende der Fahnenstange beim 4/3 Format erreicht. Zumal auch das Seitenverhältnis 4:3 dieser Kameras nicht allzu beliebt ist im Profi-Segment.

Gerade jetzt, wo Pentax recht preiswert das Mittelformat anbietet mit der K 645 (um die 10k Euro) oder wo Nikon mit einer für Profis geradezu preiswerten 36 Megapixel-Vollformat-Kamera aufwartet.
Auch diese Gehäuse sind selbstverständlich komplett abgedichtet und massiv gebaut.

Aber wie gesagt - für einen ambitionierten Amateur ist die Oly bestimmt eine geniale Kamera und selbstverständlich völlig ausreichend.
Toll finde ich auch das Design des Gehäuses - die Oly-Ingenieure haben immer wieder kreative Einfälle.

Ich liebäugle auch schon lange mit einer Pen (im Moment gefällt mir die PL3 am besten) so als Reise-Kamera.


Gruß
Heiko

Bearbeitet von diabolus78, 09. Februar 2012 - 20:34.


#3 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 09. Februar 2012 - 21:51

Einspruch. Ja, du hast prinzipiell recht, zumindest was manche Profis angeht. Aber, und das ist die Mehrheit der Profis, ein freigestelltes Portrait, einen Beautyshot oder ein Landsschaftsfoto macht man mit micro-four thirds locker. Hier ist die Lichtstärke der Objektive genauso entscheidend, wenn nicht mehr, und mit Nortons mit f 1:0,95 ist man da vorn dabei. Ja, größere Sensoren erlauben Freistellung bei lichtschwächeren Objektiven, die sollten in der Profiklasse aber kein Problem sein. Das Micro Four Thirds System hat derzeit zwei Festbrennweiten mit F0.95, zwei längere Festbrennweiten mit F1,8 und die Panasonic Pancakes mit F2.0 und f.2.8, dazu kommen zwei Macros und etliche Zooms. Immer noch wenig Auswahl, aber das nötigste ist da - und die m43 Foren zeigen dass man damit extrem gut arbeiten kann, wenn man es kann.

Olympus IST im Profibereich eine Nummer, aber bei den kaum je bedachten Reportagefotografen. Exakt da, wo auch Pentax punktet. Bei Kriegsberichterstattern, Reportern in Katastrophengebieten und Co sind die Olys weit verbreitet. Leilas übrigens auch, wenn es um dezentere Streetfotografie geht. Die ach so oft genannten "Profis" sind entweder Berufsfotografen, Pressefotografen oder Sportreporter. Und bei letzteren sind kleinere Sensoren kein Thema, es soll ja alles scharf sein. Ebenso bei Landschaftsfotografen. Das Freistellungspotential der größeren Sensoren ist bei Produktfotografie, Machos und Co wünschenswert, und da sind die Cañons und Nikons Standard - wenn kein Mittelformat verwendet wird.

Canon und Nikon sind hierzulande Profiware, weil sie extrem guten Vor-Ort Service bieten, bei größeren Events ist der Profiservice der beiden Marken vor Ort, inklusive Leihobjektiven und schnellen Reparaturen. In Japan tun das auch Olympus und Pentax, da sind die Marken auch beliebter, wenn auch immer noch kleiner als die beiden Riesen.

Wenn das Gewicht der Kameras keine Rolle spielt, sei es im Studio, oder wenn man an einer klar definierten Location werkt, dann sind DSLR kein Problem. Für den Mobilen Einsatz, lange Reisereportagen, Trekkingtouren bei uns hier im Forum, da sind leichtere Systeme von Vorteil. Wobei, der Objektivmarkt ist noch sehr klein, und das behindert die Profis beim Wechsel. Und, nicht zu vergessen, so ein Systemwechsel kostet ein Vermögen in der Oberliga. Genau deswegen kommt die E-PM5 ja, man will die E-5 Anwender halten, da muss ein robustes Arbeitsgerät her, und Adapter für die vorhandene Ausrüstung.

Ich bezweifle ernsthaft, dass man bei "normalen" Vergrößerungen einen Unterschied zwischen m43, APS-C und Vollformat erkennen kann, ausgenommen Low-Light Bilder ab ISO 6.400. ECHTE Vollprofis für Magazine oder Werbung verwenden dann Mittelformat, einfach weil man 40+ Megapixel braucht damit das Bild auf der Plakatwand noch wirkt. Und selbst da scheitert es dann oft am Druck.

Ich will dir deine - technisch richtigen - Einwände nicht absprechen, nur relativieren. Am Sensor scheitert es nur für wenige Profis, am Service leider schon. Und da der wichtig ist werden Canon und Nikon kaum Marktanteile verlieren, was sie bei Einsteigerkameras und der Mittelklasse massiv tun. Olympus, Panasonic und Sonys NEX haben den Markt umgegraben, mal sehen wie sich die Nikon 1 verkauft. Die Einsteiger- und Mittelklasse DSLR sind mit den neuen System stark unter Druck geraten.

Ein paar Quellen:

Welt.de

Heise.de

ORF.at

Spannend finde ich auch, dass Pentax eine Systemkamera mit winzigem Sensor baut, Canon aber eine Kompaktkamera mit großem Sensor. Canon will scheinbar den eigenen DSLR Markt nicht kanibalisieren. Das erklärt auch den kleinen Sensor der Nikon 1. Sony, die schon alles auf spiegellos umgebaut haben (mit NEX und SLT) wird das SLT System wohl bald mal aufgeben, und nur noch NEX bauen. Wieso auch nicht, der Stammkundenstamm für DSLR ist klein. Olympus baut nur mehr die E-5, sonst nur noch Systemkameras. Und Pentax baut - eigenartigerweise - eine große Systemkamera ohne Spiegel und Sucher aber mit k-Bajonett für die Bestandskunden. Abschied von den DSLR?

Über kurz oder lang wird es mehr Systemkameras als DSLR geben, und die Kunden werden mitgehen. Dann wird die DSLR ein Nischenprodukt für Profis und Fans. So zumindest entwickelt es sich in Asien gerade.

#4 semaphore

semaphore
  • 905 Beiträge
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 09. Februar 2012 - 22:12

Woz, ich verstehe Deine Frage nicht. Du hast zwar in der Überschrift ein Fragezeichen verbaut, aber irgendwie habe ich das Gefühl das du lieber antworten gibst ehe du Fragen stellst.
Bezüglich der E-PM5 kann man nicht viel sagen da es keine Reviews/Tests und auch noch kein offizielles Datasheet gibt. Falls Du eines haben solltest, kannst Du das gerne mit uns teilen, dass wir auf dem gleichen Stand sind.

OT: Hinsichtlich der DSLR liegt für mich der Vorteil bei Nikon und Canon auch in der Beständigkeit. Seit Jahrzehnten bieten diese Marken gute Qualität in den jeweiligen Preis und Leistungsklassen, von Einsteiger bis Profi und das ohne große Schwankungen, selbst 20 oder 30 Jahre alte Objektive sind noch verwendbar was man bei anderen Marken nicht unbedingt hat.


#5 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 09. Februar 2012 - 22:24

Hallo!

Ich habe keine Frage, ich wollte zur Diskussion stellen ob ein Konzept wie die E-PM1 für uns Outdoorfans passend sein könnte. Die Praxistests fehlen noch, klar. Und ich wollte deine Meinung auch nicht widerlegen, es gibt hier keine eindeutige Antwort. Canon und Nikon bauen erstklassige Kameras, ohne Zweifel. Ich persönlich, und das ist nur meine Meinung, finde sie auf Tour störend aufgrund der Größe, aber da hat jeder seine Vorlieben.




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