Zum Inhalt wechseln


Foto
- - - - -

Die Qual der Wahl: A2-Stahl oder 1.2519


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
9 Antworten in diesem Thema

#1 Fosset

Fosset
  • 65 Beiträge

Geschrieben 06. April 2012 - 11:20

Hallo zusammen,

ich diskutiere seit etwa vier Wochen mit mir selbst das Thema, welches Messer ich auf meine nächste Reise einpacke. Die in Frage kommende Auswahl ist begrenzt. Zum einen ein Bark River Messer (Aurora oder Bravo 1) oder das Custom von Daniel Boll.

Ich überlege, ob ich das Custom mit seinem 1.2519 Kohlenstoffstahl zu Gunsten des pflegeleichteren A2-Stahl zu Hause lasse.

Hat hier vielleicht mal jemand einen "Dauerbelastungstest" mit den A2-Stahl gemacht? Ich habe die Messer noch nicht so lange geschunden um wirklich etwas sagen zu können.

Salute
F.

#2 outdoorfriend

outdoorfriend
  • 1.165 Beiträge
  • WohnortRhein/Main
  • Sport:Angeln, Bogensport, Kanusport, Survival, Wandern

Geschrieben 06. April 2012 - 12:48

Messer schindet man nicht! ;-)
Joe Vogel macht eine klare Aussage wozu ein Messer da ist - nämlich nicht zum hacken, graben, etc.! Sondern, um sich die richtigen Werkzeuge herzustellen.
Die Bark River Messer kannst du auf jeden Fall mitnehmen - die halten die Schärfe ohne Ende.

#3 Fosset

Fosset
  • 65 Beiträge

Geschrieben 06. April 2012 - 13:09

Ich denke auch, dass A2 einiges aushält. So wie ich das verstanden habe ist das ja eine Mischung aus D2 und 1.2510.
Wie Du auch schon gesagt hast, sind Messer zum schneiden da. Und bei einer Klingendicke von >4mm ist so manches schon mehr brechen als schneiden. Aber ich habe irgendwie eine Affinität zu Kohlenstoffstählen.

Eine andere Sache ist die Härte des Stahls. Bark River gibt 58-59HCR an. Das andere zur Auswahlstehende Messer bringt es auf etwa 60-61 HCR und das mit einem doch sehr schnitthaltigen Stahl.

Mir persönlich fehlt halt noch der Beweis, dass das BRKT Aurora trotz seiner geringeren Härte zäh genug ist, was die Verschleißfestigkeit angeht.

#4 northmansquest

northmansquest
  • 313 Beiträge
  • WohnortKönigstein im Taunus
  • Sport:Angeln, Camping, Survival, Wandern

Geschrieben 06. April 2012 - 13:41

Mir persönlich fehlt halt noch der Beweis, dass das BRKT Aurora trotz seiner geringeren Härte zäh genug ist, was die Verschleißfestigkeit angeht.


Ich will nur mal kurz was korrigieren. Nicht böse gemeint.

Zähigkeit beschreibt die Eigenschaft eines Stahls wie er auf mechanische Belastung also Hebeln reagiert. Ein zäher stahl lässt sich verformen (bis zu einem gewissen grad) ohne zu brechen. Das Gegenteil davon ist die Sprödigkeit.
Die Verschleißfestigkeit hat damit nur bedingt was zu tun. Aber ein Stahl ist nicht zäh im Sinne von " muss nicht oft nachschärfen".

Zu deiner Frage. Ich denke das hält sich ziemlich die Waage. Wobei die Daniel Boll Messer die ich so auf Bildern bisher gesehen habe immer dünn ausgeschliffen waren. Wo hingegen BRKT eher nicht so auf feinen Ausschliff setzt. An dieser Stelle würde ich einfach dein Gefühl darüber entscheiden lassen, welches du mitnimmst. DAs macht dann im Zweifelsfall mehr Bock im Urlaub als wenn du nur auf die technischen Daten achtest.

Gruß
Stefan

Bearbeitet von northmansquest, 06. April 2012 - 13:43.


#5 Fosset

Fosset
  • 65 Beiträge

Geschrieben 06. April 2012 - 13:57

Das Messer von Boll hat einen Schneidenwinkel von etwa 20°.

Ich denke auch, dass ich mein Gefühl entscheiden lassen sollte. Das Gefühl beim scheiden ist bei dem Boll Messer einfach besser (Ich habe sämtliches Altpapier in der Whg zu kleinsten schnipseln verarbeitet). Großartig "falsch" Belasten, also alles andere als schneiden, werde ich es nicht.

Ein Gedanke meinerseits zum Thema Klingenstärke meinerseits ist dabei auch immer der Vergleich zu dem, was sich seit Jahren bewährt hat. Ich kenne kaum skandinavische Messer mit einer Klinge, dicker als 3mm. Selbst ein Leuku, welches ja nun nicht wirklich kein filigranes Werkzeug ist, bietet nicht mehr.

Hat es hier im Forum schon einmal jemand geschafft eine Klinge (Kohlenstoffstahl) ohne die Anwendung von übermäßiger Gewalt zu zerbrechen?

Aber zurück zur eigentlichen Frage. Hat hier jemand mal einen direkten Vergleich gemacht?

Bearbeitet von Fosset, 06. April 2012 - 14:14.


#6 DaBeppo

DaBeppo
  • 461 Beiträge
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 06. April 2012 - 20:33

Och so eine fein ausgeschliffene Bollspitze bricht schnell mal wenn man damit ein wenig hebelt oder falsch ins Holz haut.
Ich selber hab mit wirklich leichten hebeln eine Spitze von einem handgemachten aus 1.2842
abgebrochen.
Hat mich ziemlich geärgert. :-) Und 240 Flocken waren auch weg. :-)

Außerdem wenn du das Boll verlierst ärgerst Du dich noch viel mehr. :D

Bearbeitet von DaBeppo, 06. April 2012 - 23:46.


#7 semaphore

semaphore
  • 905 Beiträge
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 06. April 2012 - 21:16

Wenn du davon ausgehst, dass du dein Messer verlierst oder größer beschädist würde ich ein Mora mitnehmen- da tut es nicht weh. Andererseits wenn du deine Messer übelst rannehmen willst sollte man ohnehin mindestens ein Backup dabei haben- alternativ Beil, Spaten oder Brecheisen- denn auch das Über Über Custom wirst du kaputt bekommen wenn man es drauf anlegt.
Ich denke von den beiden genannten Messern wirst du bei normalen Arbeiten keine Probleme haben- kommt mir eher so vor wie die Frage ob man mit dem Landrover oder dem Landcruiser über den nächsten Waldweg fährt.

#8 Fosset

Fosset
  • 65 Beiträge

Geschrieben 07. April 2012 - 07:28

Also beim Vergleich Landrover und Landcruiser würde ich schon sehr auf die Baureihe achten :-)

Was mir in der Tat einläutet ist die Tatsache mit dem Verlust. Ich werde das Aurora jetzt mal einem Dauertest unterziehen und dann endgültig entscheiden.
Über das Thema Backup müssen wir nicht reden, das versteht sich von selbst. Und fürs Grobe ne Axt macht aus meiner Sicht mehr Sinn als das Schneidewerkzeug(!) zu missbrauchen.

Gruß
F.

#9 Leonardo75

Leonardo75
  • 70 Beiträge
  • WohnortBad Dürkheim
  • Sport:Bogensport, Camping, Geocaching, Wandern

Geschrieben 21. April 2012 - 09:28

Wenn Du ein Messer hast, das Dir besser gefällt (so wie es für mich klingt ist es das Boll), dann nimm as Messer mit. Es macht Dir bei jedem Schnitt Freude und wird den Urlaub in ein psoitives Erlebnis verwandeln. Mehr wegen der Schneidengeometrie, die jeden Schnitt zur Freude macht.
Da Du ja kein Holz spalten willst, bringt Dir der stark ballige Anschliff des Bravo mit der stabilen breiten Klinge nichts. Wenn Du es nur zum Schneiden hernehmen willst, dann würde ich daher das Boll mitnehmen. Es ist schade, die guten Werkzeuge aus Angst sie zu beschädigen nicht benutzen, da man sich so jeder Menge Freude bei der Benutzung beraubt. Klar tut der erste blöde Kratzer in dem Klingenspiegel weh, aber danach ist das Messer zur richtigen Benutzung freigegeben und kann erst anfangen richtig zu leben.

Einen Dauerbelastungstest für den A2 Stahl habe ich noch nicht gemacht, von der Korrosionsbeständigkeit her ist er allerdings auch nicht der Bringer, wenn Du viel Früchte schneidest läuft er auch an. Aber ein wenig Patina an rostenden Messern gehört einfach mit dazu.
Von der Schnitthaltigkeit würde ich den 1.2519 für besser einschätzen, da er mit den 1,4 % Wolfram doch schon die höherwertigeren Karbide beinhaltet. Die 5 % Chrom im A2 bringen keinen richtigen Korrosionsschutz (am Meer wären beide Stähle schnell verrostet, dort würde ich noch ein rostträges Backup mitnehmen), dafür ist es noch zu wenig.

Allerdings ist die Schneide mit 20° Schneidenwinkel beim Bollmesser empfindlicher, aber ohne Hackarbeiten sollte das kein Problem sein.

Fazit: Ich würde sowohl vom Bauch her, als auch vom Verstand her unter den von Dir genannten Einsatzbedingungen das Boll Messer mitnehmen.

#10 Shuya

Shuya
  • 402 Beiträge
  • Sport:Camping, Klettern

Geschrieben 23. April 2012 - 14:06

Eine andere Sache ist die Härte des Stahls. Bark River gibt 58-59HCR an. Das andere zur Auswahlstehende Messer bringt es auf etwa 60-61 HCR und das mit einem doch sehr schnitthaltigen Stahl.

Härte ungleich Schnitthaltigkeit! :tape:
Schnitthaltigkeit heisst, bei Belastung (Schneiden) darf die Schneide nicht versagen. Das hängt aber nicht nur vom Stahl und seiner Härte sondern auch vom Anwender und der Belastung ab.
Bspw. kann ein sehr harter Stahl, der von nem Deppen zum Schnitzen benutzt wird, infolge von Querbelastung (Hebeln) ausbrechen. Der selbe Kerl kommt aber mit nem Weichen Stahl besser zurecht und schimpft, dass das "harte" Messer nichts taucht. Ein erfahrener Schnitzer dagegen würde das weiche Messer nie anrühren.
Obacht also. Wird auch gern im MF von Neulingen gefragt, nach den härtesten Klingen (Galileo und co sei Dank :bang: )

Ich wüsst bei beiden Messern nicht recht, welches ich mitnehmen sollte, finde beide eigentlich Top in Ordnung. Nimm das, was dir besser zusagt bzw was dir ein besseres Gefühl gibt ;)




Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0