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Schweiz Bushcraft


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3 Antworten in diesem Thema

#1 Micha

Micha
  • 12 Beiträge
  • WohnortPlüderhausen
  • Sport:Fahrradfahren, Survival, Wandern

Geschrieben 04. Juni 2012 - 07:33

Hallo zusammen,

mein Kumpel und ich haben vor 3-4 Tage in der Schweiz zu Bushcraften.

Auf was müssen wir denn genau achten in der Schweiz was darf man was nicht was ist Grauzone? (Feuer, schlafen, angeln, messer,...,... )

Auch suchen wir eine geeignete Stelle am liebsten mit Bach/Fluss/See und darum herum Wald --> einsam und verlassen sollte es sein ;-)

Freue mich auch baldige Antwort

Euer Micha

Bearbeitet von Micha, 04. Juni 2012 - 07:53.


#2 Johannsen

Johannsen
  • 776 Beiträge
  • WohnortNiedersachsen
  • Sport:Camping, Survival, Tauchen, Wandern

Geschrieben 05. Juni 2012 - 12:00

mein Kumpel und ich haben vor 3-4 Tage in der Schweiz zu Bushcraften.

Auf was müssen wir denn genau achten in der Schweiz was darf man was nicht was ist Grauzone? (Feuer, schlafen, angeln, messer,...,... )


Natürlich befindet man sich schnell in rechtlichen Grauzonen bei der Ausübung "unseres" Hobbys. In Deutschland ist ja nahezu alles reglementiert, doch da kommt es meiner Meinung nach ganz auf die Art und Weise an wie man sein Hobby betreibt.

Wenn man natürlich, Machetenbewaffnet und Müll hinterlassend riesige Lagerfeuer in Naturschutzgebieten entfacht um das selbst gewilderte Tier zu braten dann sollte man seine Grundeinstellung zum Bushcraften gründlich überdenken. ^^

Wenn man sich entsprechend verhält so kann man auch durchaus mit den "Ordnungsorganen" (Förster, Jäger, Ranger, Polizei) sprechen...wenn man denn überhaupt auffällt. Ich bi sehr häufig draussen und mache eigentlich immer ein kleines Lagerfeuer; Probleme habe ich noch nie bekommen.
[Dies soll kein Aufruf zu einer Straftat sein! Die geltenden Gesetze haben natürlich Bestand!]

Eine gewisse Vorsicht ist natürlich in speziell abgegrenzten Gebieten wie: Wildruhezonen, Naturschutzgebieten und Nationalparks geboten. Hier könnte die man durchaus negativ auffallen und im schlimmsten Fall böse zur Kasse gebeten werden.

So zurück zu deiner Frage ^^ ...
In der Schweiz herrscht das "Jedermannsrecht", d.h. : "Jeder Mensch hat das Recht die Natur, unabhängig von Besitzansprüchen, zu nutzen."
Allerdings gibt es natürlich auch hier Regelungen.

(Hier einmal der Wiki Auszug für die Schweiz)

Schweiz

Die allgemeinen Nutzungsrechte bestimmter Länder haben ihren Ursprung in den mittelalterlichen Rechten aller Bürger eines bestimmten Gebietes an gemeinschaftlichem oder herrenlosem Eigentum wie Allmenden oder herrenlosem Land (z. B. im Hochgebirge, öffentliche Gewässer etc.). Die Regelungen befinden sich in erster Linie im Schweizerischen Zivilgesetzbuch (ZGB). Einzelne Kantone regeln die Zutritts- und Nutzungsrechte von Personen ohne spezielle Nutzungsrechte noch detaillierter.

Nach ZGB gilt, dass Wald und Weide für jedermann zugänglich sind, soweit dadurch keine übermäßige Nutzung verbunden ist. Außer in speziellen Fällen, wie z. B. zum Schutze von Jungwald oder Biotopen, darf auch Privatwald nicht eingezäunt werden, um den Zutritt fremder Personen zu verhindern. Besonders nutzungsintensive Aktivitäten mit möglichem Schadenpotenzial am Eigentum (z. B. Veranstaltungen im Wald, Zufahrt mit Wagen oder Motorfahrzeugen) können aber von Bewilligungen abhängig gemacht werden. Analoge Regelungen gelten auch für nicht nutzbares Land wie öffentliche Gewässer, Fels, Schnee und Eis - unabhängig davon, ob dieses tatsächlich herrenlos ist (d. h. der Hoheit der Kantone untersteht, so dass kein neues Privateigentum begründet werden kann) oder sich das unfruchtbare Land in Ausnahmefällen in Privateigentum befindet.

Auch kann zum Schutze der Kultur durch den betreffenden Kanton eine Begrenzung der Ausübung des Jedermannsrechtes erlassen werden (z. B. zum Pflücken von Pilzen, Sammeln von Beeren und Holz im Wald).


...sprich, Info über das jeweilige Kanton einholen...

(Und nochmal ein Wiki Auszug über das Feuermachen)

Feuer

Prinzipiell ist es – ausgenommen in Finnland – zulässig, auf unkultiviertem Land ein Lagerfeuer anzuzünden, solange man dabei größtmögliche Vorsicht walten lässt. Falls die Gefahr besteht, dass Vegetation in Brand geraten könnte, darf kein Feuer gemacht werden. Auch auf Felsen darf kein Feuer gemacht werden, da diese bersten könnten. Besondere Vorsicht ist auch auf Moos, Torf und ähnlichen Untergründen geboten, da hier ein Feuer unter Umständen unbemerkt weiterschwelen kann. Idealerweise benutzt man eine hierfür eingerichtete Feuerstelle. Auch sollte man stets darauf achten, dass im Notfall genügend Löschwasser zur Verfügung steht. Bevor eine Feuerstelle verlassen wird, muss unbedingt sichergestellt werden, dass das Feuer vollständig gelöscht ist.

Bei Brandgefahr durch Trockenheit können die örtlichen Behörden das Feuermachen verbieten. Ein solches Verbot gilt dann auch für speziell eingerichtete Feuerstellen! In Nationalparks und Naturschutzgebieten kann das Feuermachen weiter eingeschränkt oder auch gänzlich verboten sein. Ob Feuermachen an einer bestimmten Stelle gerade erlaubt ist oder nicht, ist im Einzelfall bei der jeweiligen Gemeindeverwaltung, Polizeistation oder Touristinformation zu erfragen.

Als Brennmaterial darf auf dem Boden liegendes Totholz, Reisig etc. verwendet werden. Es dürfen keine Äste, Zweige oder Rinde von lebenden Bäumen abgesägt oder abgebrochen werden.

Finnland: Das Entfachen von offenem Feuer ist ohne Genehmigung des Grundeigentümers nur in Notfällen erlaubt. Campingkocher und ähnliche Geräte, bei denen das Feuer nicht mit dem Boden in Berührung kommen kann, sowie speziell eingerichtete Feuerstellen dürfen jedoch benutzt werden.

Norwegen: Im Zeitraum 15. April bis 15. September ist das Entfachen von offenem Feuer in der Nähe von Wald generell verboten.


Vieleicht äussern sich ja noch ein paar Schweizerfahrene zu dem Thema um dir weiter zu helfen. Ich kann eben nur von meiner Erfahrung in Deutschland und Norwegen sprechen.
Hier noch ein Zitat aus einem ähnlichen Thread:

natürlich, auch schweizer wälder sind brennbar, erstaunlicherweise habe ich seit 77, so lange lebe ich in der schweiz noch nie von einem walbrand auf der alpennordseite gelesen. das ist keine frage der vorstellung, das ist in der schweiz so, mit der ausnahme in der alpensüdseite, das wie bereits erwähnt, publiziert wird.

vor zwei jahren hatten wir einen extrem heissen sommer und die behörden erwägten ein feuerverbot im wald das war kurz vor dem 1.8. dem nationalfeiertag der schweizer. die leute sind deswegen fast durchgedreht.:)

vielleicht hast du mal lust auf eine waldtour in der schweiz, herzlich willkommen.bin immer dabei mit feuern natürlich:) 14.11.es war 18 grad!
misfit


Der Link zum Thread: Bushcraft Ja, aber wo?

Zu deiner Frage mit dem Messer: Da gibt es einen bestehenden Thread der das Europäische Messerrecht bis ins Detail auseinandernimmt ;-) Da wirst du sicher Antworten finden!

Hier der Link: Messerrecht in Europa

Hoffe das konnte schon mal ein wenig Klarheit bringen.

Beste Grüsse und allzeit "Gut Weg",

Johannes

#3 Micha

Micha
  • 12 Beiträge
  • WohnortPlüderhausen
  • Sport:Fahrradfahren, Survival, Wandern

Geschrieben 05. Juni 2012 - 13:26

WOW!!!
Erst einmal vielen Dank für die ausführliche geniale Antwort so etwas bekommt man selten!!!

Nun gut dann muss ich auf jeden Fall mein Großkaliber daheim und die Bären am Leben lassen ;-)

Spaß beiseite - hat echt ein wenig Licht ins Dunkel gebracht!
Jetzt fehlt nur noch eine Tour bzw. Ort. Ich werde mich mal an misfit wenden!

Noch einmal DANKE!!

Viele Grüße Micha

#4 pulswerk

pulswerk
  • 492 Beiträge
  • WohnortLuzern (Schweiz)
  • Sport:Angeln, Camping, Survival, Wandern

Geschrieben 17. Juni 2012 - 23:19

Deine Nachricht habe ich gelesen und wieder vergessen. :embarrest:
Aber nun habe ich ja in diesen Thread gefunden und möchte dich als erstes mal fragen was du dir denn genau vorstellst.
Was willst du auf der Tour erleben, sehen und was nicht.

Bei uns gibt es einige einsame Plätze. Die wirklich einsamen liegen aber meist über der Baumgrenze irgendwo in den Alpen.
Dort bist du dann aber je nach Uhrzeit wirklich für dich und musst keine Angst haben, dass irgendwer dich beim nächtlichen Sternegucken stört.




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