Erfrierungen
#1
Geschrieben 27. Oktober 2012 - 14:08
Dann stellt sich mir natürlich die Frage was für Folgen hat das?
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#2
Geschrieben 27. Oktober 2012 - 14:15
Kalte Hände erwärmt man nicht unter warmen Wasser
#3
Geschrieben 27. Oktober 2012 - 15:31
Da braucht es schon tiefere Temperaturen.
Besonders enge Kleidung an den äusseren Extremitäten und langfristige Kälteeinwirkung unter 0°C führen zu Erfrierungen.
Das kribbeln und "schmerzen" der Hände ist vollkommen normal. Die rötliche Färbung ist ein gutes Zeichen da dies ein Beweis von guter Durchblutung in den Händen ist.
Erfrierungen äussern sich meist anfänglich mit Blässe der betroffenen Areale. Später kann es zu bläulichen Verfärbungen kommen. Der schwerste Grad der Erfrierung ist die Nekrotisierung (Absterben) des betroffenen Bereichs.
Kalte Hände erwärmt man nicht unter warmen Wasser
Warum denn das?
Bei Erfrierungen ist es unabdingbar notwendig die betroffenen Körperstellen möglichst schnell zu erwärmen. Das kann natürlich unter warmen Wasser geschehen. Allerdings ist das im Fall einer echten Erfrierung durchaus schmerzhaft, führt aber im besten Fall durch die erneute Durchblutung des Gefäße zu einer kompletten Regenerierung des "erfrohrenen" Areals.
Beste Grüße,
Johannes
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#4
Geschrieben 27. Oktober 2012 - 16:01
keine.
Kalte Hände erwärmt man nicht unter warmen Wasser
Warum denn das?
Johannes
Er meint warscheinlich, dass sich warmes Wasser bei kalten Händen kochend anfühlt.
#5
Geschrieben 28. Oktober 2012 - 16:33
Er meint warscheinlich, dass sich warmes Wasser bei kalten Händen kochend anfühlt.
Das "Kribbeln" bzw. die "Schmerzen" beim Aufwärmen entstehen dadurch, dass die oberflächlichen Hautnerven zuerst durch die Kälteeinwirkung gereizt wurden und dann durch das warme Wasser erneut einem starken Reiz ausgesetzt werden.
Ich habe es in Norwegen immer so gehalten das ich Morgens meine Hände mit ner ordentlichen Ladung Schnee "abgewaschen" habe. Zunächst ziemlich fies kalt aber wenn man sich ein wenig warm gearbeitet hatte, blieben die Hände den ganzen Tag enorm warm.
Da wissen die Mitochondrien was sie zu tun haben
#6
Geschrieben 28. Oktober 2012 - 16:56
Kälteschäden sind oftmals Hitzeschäden sehr ähnlich. Die Hautrötung, die du beschreibst ist u.U. eine Erfrierung 1. Grades, analog zur Verbrennung 1. Grades (z.B. einfacher Sonnenbrand). Danach kommen Erfrierungen 2. Grades: Frostbeulen (vgl. mit Brandblasen). 3-gradige Erfrierungen/Verbrennungen gehen dann mit ernsthaften Gewebeschäden einher.
Wenn hier jemand medizinisch besser bewandert ist, kann er mich sicher ergänzen oder verbessern.
Die Rötung selbst könnte bei nassen Socken auch durch erhöhte Reibung an der aufgeweichten Haut des Fußes kommen.
Ansonsten sind die beschriebenen Beschwerden auch sehr ähnlich dem Gefühls, was einem die Hände im Winter zum Beispiel nach ausführlichem Eiskratzen ohne Handschuh im Winter bescheren. :-)
Ich glaube an der Stelle mit nassen Füßen hätte ich eher Angst vor Blasenentzündung oder ähnlichem, als vor Erfrierungen. Aber auch die überlebt man üblicherweise ohne bleibende Schäden.
#7
Geschrieben 28. Oktober 2012 - 17:08
Soweit mir bekannt ist (aus diversen Erste-Hilfe- und HLW-Kursen, die allerdings schon lange zurück liegen) werden sowohl unterkühlte Gliedmaßen als auch ein komplett unterkühlter Körper niemals aktiv z.B. durch heißes Wasser aufgewärmt. Das Problem ist, dass der Körper bei Kälte zuerst die Durchblutung der Extremitäten einstellt, um die Kerntemperatur für die lebenswichtigen Organe oben zu halten. Wenn man jetzt von außen aufwärmt, dann regt dies eine starke Durchblutung der Extremitäten an, was dazu führt, dass das kalte Blut von außen ins Körperinnere kommt und dann kann es echt kritisch werden. Also immer passiv aufwärmen. Gut einpacken und dann die Eigenwärme des Körpers nutzen, um wieder warme Füße und Hände zu bekommen. Allerdings ist das im besagten Fall vermutlich noch nicht so kritisch.
Kälteschäden sind oftmals Hitzeschäden sehr ähnlich. Die Hautrötung, die du beschreibst ist u.U. eine Erfrierung 1. Grades, analog zur Verbrennung 1. Grades (z.B. einfacher Sonnenbrand). Danach kommen Erfrierungen 2. Grades: Frostbeulen (vgl. mit Brandblasen). 3-gradige Erfrierungen/Verbrennungen gehen dann mit ernsthaften Gewebeschäden einher.
Wenn hier jemand medizinisch besser bewandert ist, kann er mich sicher ergänzen oder verbessern.
Die Rötung selbst könnte bei nassen Socken auch durch erhöhte Reibung an der aufgeweichten Haut des Fußes kommen.
Ansonsten sind die beschriebenen Beschwerden auch sehr ähnlich dem Gefühls, was einem die Hände im Winter zum Beispiel nach ausführlichem Eiskratzen ohne Handschuh im Winter bescheren. :-)
Ich glaube an der Stelle mit nassen Füßen hätte ich eher Angst vor Blasenentzündung oder ähnlichem, als vor Erfrierungen. Aber auch die überlebt man üblicherweise ohne bleibende Schäden.
Bei einer Unterkühlung stimmt es das man den Körper nicht schlagartig wieder aufwärmt. Die Gefässe weiten sich und das warme Blut aus dem Körperkern fliesst in die Extremitäten.
Bei Erfrierungen allerdings ist man mittlerweile davon abgekommen das ganze "langsam anzugehen". Die Schädigungen des Gewebes werden bei Erfrierungen ja durch eine Minderdurchblutung hervorgerufen.
Die besten Chancen das betroffene Areal zu "retten" hat man wenn man schnellst möglich die Blutversorgung des Gewebes wieder herstellt.
Natürlich fliesst dann kaltes Blut in den Körperkern.
Hier kann man unterstützend mit warmen Getränken einer Unterkühlung vorbeugen. Ferner sollte der Körper des Betroffenen ebenfalls gewärmt werden, bzw. gut vor der Umgebungskälte geschützt werden.
- Vennwanderer gefällt das
#8
Geschrieben 28. Oktober 2012 - 17:35
Bei Erfrierungen allerdings ist man mittlerweile davon abgekommen das ganze "langsam anzugehen". Die Schädigungen des Gewebes werden bei Erfrierungen ja durch eine Minderdurchblutung hervorgerufen.
Wieder was gelernt! Danke.
Du scheinst ja etwas Erfahrung damit zu haben. Bist du im Gesundheistsektor tätig oder beim DRK aktiv oder ähnliches?
#9
Geschrieben 28. Oktober 2012 - 18:05
Wieder was gelernt! Danke.
Du scheinst ja etwas Erfahrung damit zu haben. Bist du im Gesundheistsektor tätig oder beim DRK aktiv oder ähnliches?
Ich war auch in der Feuerwehr aktives Mitglied aber leider habe ich aus beruflichen Gründen keine Zeit mehr dafür.
Ferner halte ich mich gerne auf dem Laufenden was gängige Methoden der Ersten Hilfe angeht.
Grüße,
Johannes
Bearbeitet von Johannsen, 28. Oktober 2012 - 18:13.
#10
Geschrieben 28. Oktober 2012 - 21:01
OT: Ich bin in der Krankenpflege tätig und habe seitens meiner Familie ein wenig medizinischen Background. (Allgemeinmedizin / Chirurgie, Innere. So kann ich bei speziellen Fragen auf Google verzichten^^)
Ich war auch in der Feuerwehr aktives Mitglied aber leider habe ich aus beruflichen Gründen keine Zeit mehr dafür.
Ferner halte ich mich gerne auf dem Laufenden was gängige Methoden der Ersten Hilfe angeht.
Grüße,
Johannes
Dabke, hört sich gut an. Immer gut zu wissen, wer sich mit was gut auskennt.
@Johann: Wie geht es dir bzw. deinen Füßen mittlerwiele? Alles wieder okay?
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