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Giftstoffe in Outdoorkleidung


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6 Antworten in diesem Thema

#1 BiBaButzeBen

BiBaButzeBen
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  • WohnortBaden
  • Sport:Angeln, Camping, Survival, Tauchen, Wandern

Geschrieben 29. Oktober 2012 - 10:55

Ich bin gerade bei spon auf einen interessanten Artikel über giftige Chemikalien in Outdoorkleidung gestoßen.
Da ich nicht wirklich etwas anderes erwartet habe, hält sich meine Entrüstung in Grenzen.
Toll ist das aber trotzdem nicht.

Belastete Outdoorkleidung

Quelle: Spiegel.de

#2 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

  • 3.888 Beiträge
  • WohnortKerpen, Rheinland
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 30. Oktober 2012 - 07:41

Auslöser für die aktuelle Diskussion ist eine Studie von Greenpeace zu dem Thema PFOAs in Outdoorjacken. Dazu gibt es auch einen hochdramatischen Bericht vom ZDF:

http://www.heute.de/...und-giftig.html

Wenn man hier sieht, wie die Moderatorin mit angstverzerrtem Gesicht immer wieder Worte wie "schlimm" oder "erschreckend" murmelt und von "gefährlichen Outdoorjacken" spricht, glaubt man, daß wir alle bald an unseren Jacken sterben werden. Allein schon die Überschrift des Beitrages beim ZDF, "regenfest und giftig", zeigt deutlich, daß es hier nicht um seriösen Journalismus geht, sondern um reine Panikmache.

Der Bericht vom Spiegel ist da zum Glück deutlich sachlicher. Hier wird zumindest darauf hingewiesen, daß 2 der 14 getesteten Jacken nachweislich ohne PFOAs hergestellt werden, aber trotzdem irgendwie kontaminiert sind. Auch wird bei Spiegel gesagt, daß alle Jacken unter dem zulässigen Grenzwert sind.

Ich sehe hier eher ein grundsätzliches Problem. So nimmt sicherlich jeder, der eine Teflonpfanne besitzt bei einer Mahlzeit genauso PFOAs auf, wie beim Tragen von Outdoorjacken. Oder beim Trinken von Trinkwasser aus dem Wasserhahn. Wir müssen uns fragen, ob wir wirklich Stoffe herstellen wollen, die so persistent sind, daß sie sich nur extrem schwer wieder abbauen lassen. Das gilt in meinen Augen aber nicht nur für PFOAs, sondern auch für eine ganze Reihe anderer Nanopartikel.

Unsere Jacken sind heute 10 Mal zu gut, wie die, mit der Amundsen zum Südpol gelangte. Dafür aber lassen sich die Partikel unserer Jacken im Blut von Eisbären nachweisen. Das kann nicht sein...

#3 BiBaButzeBen

BiBaButzeBen
  • 411 Beiträge
  • WohnortBaden
  • Sport:Angeln, Camping, Survival, Tauchen, Wandern

Geschrieben 30. Oktober 2012 - 08:54

Oh verdammt.
Jetzt hab ich versehentlich auf -1 anstatt +1 geklickt. :embarrest:
Kann man das irgendwie ändern?

#4 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

  • 3.888 Beiträge
  • WohnortKerpen, Rheinland
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 30. Oktober 2012 - 09:16

Oh verdammt.
Jetzt hab ich versehentlich auf -1 anstatt +1 geklickt. :embarrest:
Kann man das irgendwie ändern?


Ja, ja, würde ich jetzt auch sagen. ^^ Ich habe mal geschaut, aber finde auch nichts um das zu ändern. Bleibt es halt so. Vielleicht gibt ja irgendwer ein Plus, dann bin ich wieder auf 0. ^^

#5 semaphore

semaphore
  • 905 Beiträge
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Geschrieben 30. Oktober 2012 - 09:51

Ich sehe das ähnlich wie Arthur. Letztlich läuft es darauf hinaus, dass man heute kaum ein (komplexes) Produkt kaufen kann das komplett "Nachhaltig" ist und die Ökonomische, Ökologische und Soziale Komponente zufriedenstellend abdeckt.
Vor einigen Jahren wurde bemängelt, dass bei der Produktion von Outdoorbekleidung nicht ausreichend auf die Arbeitsbedingungen geschaut würde- und letztlich ist das das gleiche in grün.

Irgendwie komme ich mir dabei vor wie in einer Kabarettstunde mit Hagen Rether, denn -Alles finden die raus, wirklich alles. Lauter Dinge im übrigen, die man eigentlich schon weiß wenn man darüber nachdenkt. Kunststoffe entstehen nunmal fast alles aus Rohöl und Nanopartikel stehen auch nicht seit gestern erst im Blickpunkt (glaube bei uns in der Mensa hat man schon vor 4 oder 5 Jahren gegen Nanopartikel im Lebensmittelbereich demonstriert).

An mir selbst merke ich, dass ich damit ziemlich unzufrieden bin, dass es letztlich immer einen Haken gibt was Produktion, Umwelt, Nachhaltigkeit, Produktionsbedingungen angeht- da macht es deshalb schon irgendwie Spaß in die Barbourjacke zu schlüpfen (ich weiß auch die ist nicht perfekt). Aber wenigstens mal eine Jacke die nicht zum wegwerfartikel mutiert, aus Rohöl besteht oder von Kindern in Bangladesch gefertigt wird.

OT: Na einen Pluspunkt gibts natürlich, nicht dass du noch in den Minusbereich kommst :D


#6 gabrielo

gabrielo
  • 429 Beiträge
  • Sport:Camping, Kanusport, Skifahren, Wandern

Geschrieben 30. Oktober 2012 - 17:20

Unsere Jacken sind heute 10 Mal zu gut, wie die, mit der Amundsen zum Südpol gelangte. Dafür aber lassen sich die Partikel unserer Jacken im Blut von Eisbären nachweisen. Das kann nicht sein...


Ich frage mich ernsthaft, welcher der vielen Kunden von The North Face, Jack Wolfskin, Patagonia, und wie die ganzen anderen heißen, eine Expidition in solche klimatischen Regionen unternimmt...Aber Hauptsache, die Jacken werden immer besser und wasserdichter, denn man will sich ja von der Natur abschotten anstatt in ihr zu leben. Ist ja auch sehr schlimm, wenn man beim Sonntagnachmittagsspaziergang von einem kleinen Regenschauer heimgesucht wird. Ohne seine 300-Euro-Jacke mit dem Siegel der Firma wäre man da natürlich gleich nass und würde sich ne Lungenentzündung holen.
(Wer Sarkasumus findet, darf ihn behalten!)

Aber im Ernst, ich könnt mich über dieses Thema stundenlang aufregen. Würde aber zu nichts führen. Deshalb hier kurz meine Gedanken zum Thema. Natürlich haben gewisse Materialien Vorzüge wenns um das Leben unter freiem Himmel geht. Aber man muss deshalb nicht alles glauben und kaufen, was einem von der ach so nachhaltigen und umweltfreundlichen "Outdoor"-Industrie serviert wird. Viele der Produkte, die ich draußen verwende, sind auch aus Kunststoff bzw. Mischgewebe, bspw. mein Rucksack, meine Jacke, Hose, Poncho, etc. Dennoch habe ich bei meiner kompletten Ausrüstung auf eine Membran verzichtet, weil ich die Dinge eben gerne einfach halte und mir nicht Probleme mache, die keine sein müssten.

Ich würde mal behaupten, die meiste Zeit unseres Lebens verbringen wir drinnen, so schade es auch ist. Und dort fängt meiner Meinung nach wahre Nachhaltigkeit an. Jeder kann selbst entscheiden, ob er länger sich und die Erde auf der er lebt vergiften und zerstören möchte. Jeder kann entscheiden, ob er in einer Lüge leben, oder sich selbst Gedanken über sein eigenes Leben machen möchte.

"Schön und gut, aber was hat das, was der verrückte Typ da schreibt, mit Outdoor zu tun?", mag sich jetzt vll. der eine oder andere von euch fragen. Ich persönlich unterscheide nicht zwischen "outdoor" und "indoor", nicht zwischen Freizeitvergnügen und Arbeit, man lebt doch unabhänig von Ort und Umgebung immer das selbe Leben. Die Aufregung um giftige Inhaltsstoffe in Draußen-Jacken ist meiner Meinung nach berechtigt, aber nur die Spitze des Eisbergs. Es gibt so viele Dinge in unserem Alltag, die es sich lohnt, zu hinterfragen. Das fängt für mich schon dabei an, ob der Kochlöffel aus Kunststoff oder Holz ist...

#7 Hermsi

Hermsi
  • 16 Beiträge

Geschrieben 11. November 2012 - 00:18

Ich bin nicht gerade verwundert über diese Meldung. Ich denke, dass war jedem (oder zumindest den meisten) von uns schon vorher klar.
Es ist heutzutag anscheinend einfach nicht machbar mit natürlichen Mitteln und unter guten Bedingungen für die Arbeiter solche Produkte zu produzieren denn, machen wir uns nichts vor, viele achten mehr auf den Preis als darauf wo es her kommt und wie es produziert wird.

Also greift man auf Chemie und andere umweltschädliche und ganz und gar nicht nachhaltige Rohstoffe zurück denn das ist auf Dauer ja günstiger und einfacher. Aber das ist heutzutage ja nichts neues mehr und in fast jedem Bereich der Fall. Ich will gar nicht wissen was man zum Beispiel durch Handelsübliche Plastikflaschen mitaufnimmt.

Und zu denen die sich in der von der Natur abschotten spare ich mir mal jeden Kommentar sonst vergesse ich mich noch... :bang:

Soviel von meiner Seite




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