Spyderco Military (zum ruhigen zweiten)
#1
Geschrieben 20. Dezember 2012 - 22:08
Los geht's:
Eine ganze Weile trug ich mein Pohl Force Alpha als EDC. Eines Tages erinnerte ich mich, dass ein ungeliebtes Kind namens Spyderco Military (der zweite) ein Schubladen-Dasein fristet, das Tageslicht nicht zu Gesicht bekommt und sein Können nicht unter Bewies stellen kann. Also tauschte ich. Das Mili benutzte ich zum (oft kraftaufendigen) Holzschnitzen, in der Küche, zum Zerschneiden von Pappe, Packbändern, Schnüren usw, usw... Kein Hacken und kein Batoning! Auffällig war, dass der Liner bei hohem Druck seinen Auslenkungswinkel vergrößerte, ist also (wenn man das so sagen kann) nach Außen gewandert, über die gedachte 50%-Marke. Laut www gab's zwei Möglickeiten: Spiel auf der Klingenachse und/oder loser Stop-Pin. Der Pin war's! Seine Schrauben waren nicht fest genug angezogen. Also nichts wie TX6-Schraubendreher gekauft und nachgezogen. Die Schrauben sind fast so weich wie Knetmasse - also vorsichtig und gutes Werkzeug verwenden! Die Liner-Wanderung nach Außen hat aufgehört. Nun aber meiner Frage. Schaut euch bitte das Bild an. Es Zeigt die Endposition des Liners nach dem Öffnen, egal ob langsam oder schnell geöffnet und unabhängig von einer eventuellen vorherigen Belastung. Wie sieht das bei euch aus? Geht er auch so weit?
liner_lock.jpg 198,52K 32 Mal heruntergeladen
Wenn ich beim geöffneten Messer einen starken Druck auf den Klingenrücken ausübe, so wandert der Liner ein Stück zurück (geschätzer 1 mm), bleibt aber dann stehen und will nicht weiter. Wie seht ihr das? Das Messer hält das sog. spine-whacking aus. Die Endposition des Liners sowie sein "Tanz" ist häufig ein Thema von Forendiskussionen und die Meinungen gehen auch öfter auseinander von "kann nicht sein" über "schicke es lieber ein" bis "das macht nichts".
Jetzt noch ein paar abschließende Worte: Mit einer minimalen Prise Philosophie habe ich das Spyderco Military mit einer echten Spinne verglichen. Für manche sympathisch - für andere nicht, gut gebaut, gut aussehend, für ihren Zweck perfekt konstruiert, effektiv, wirkungsvoll, nützlich. Es reicht aber ein Hausschuh oder eine zusammen gerollte Zeitung aus und die Spinne ist nicht mehr. Analog auf das Military übertragen sage ich: very, very good cutting tool but no more! Meine bisherige Erfahrung sagt mir, dass das Messer sich am besten in der Küche fühlt und für harte Schnitte taugt. Nicht mehr. Aber in seinem Element ist es perefekt. Ich glaube, ich fange an das Mili zu lieben...
#2
Geschrieben 20. Dezember 2012 - 22:32
Für mich wäre das allerdings extrem unbefriedigend. Wenn ich schon 200 Euro für ein Messer ausgebe, dann möchte ich auch, daß es einwandfrei funktioniert. Sonst kann ich mir auch einen China Folder für 50 Euro holen. Von daher würde ich an deiner Stelle das Messer einschicken.
#3
Geschrieben 20. Dezember 2012 - 22:53
Last not least: Deinen Film über die Verschlusssysteme habe ich gesehen und der Hinweis über das behandeln der Messer mit Verschluss wie solche ohne Verschluss war für mich sehr einprägsam. Gut gemacht! Beim Schneiden (in der Küche ) ist der Verschluss auch nicht unbedingt notwendig.
#4
Geschrieben 21. Dezember 2012 - 00:30
ich versuche gerade ein zu bekommen mit Titangriff ohne Flute, und mit M4 Stahl... da nervt aber der Preis von fast 500 Teuronen...
#5
Geschrieben 21. Dezember 2012 - 05:50
200 Euro Messer hin oder her- das ist vielleicht der Preis den ihr hier bei Böker zahlt, aber in den USA kommt das Messer nunmal für 100-120US$ über die Ladentheke- das entspricht im günstigsten Fall gerade mal 80 Euro- und das ist der eigentliche Wert des Messers. Das sollte man bei allem vielleicht doch mal im Hinterkopf behalten.
Bearbeitet von semaphore, 21. Dezember 2012 - 09:03.
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#6
Geschrieben 21. Dezember 2012 - 09:52
200 Euro Messer hin oder her- das ist vielleicht der Preis den ihr hier bei Böker zahlt, aber in den USA kommt das Messer nunmal für 100-120US$ über die Ladentheke- das entspricht im günstigsten Fall gerade mal 80 Euro- und das ist der eigentliche Wert des Messers. Das sollte man bei allem vielleicht doch mal im Hinterkopf behalten.
Naja, der eigentliche Wert dürfte noch geringer sein, wenn man den Wert gleichsetzt mit den reinen Produktionskosten. Das hat aber ja nichts damit zu tun, was ein Gegenstand hier in Deutschland kostet. So kostet das günstigste Spyderco Military bei BladeHQ,.com zum Beispiel 135 USD. Hinzu kämen Versandkosten und Einfuhrumsatzsteuer, so daß es bei Ankunft in Deutschland schon 132 Euro Wert besitzt.
So oder so kann man in meinen Augen als Käufer aber wohl verlangen, daß ein Produkt einwandfrei ist und zwar egal wie hoch der Preis oder Wert ist. Wenn man im Supermarkt einen Jogurt für 50 Cent kauft und zu Hause feststellt, daß er schimmelig ist, dann würde man ihn ja auch zurückbringen. Warum sollte man also bei einem Messer für um die 100 Euro sagen, "Naja, der Wert des Messers ist halt niedrig, da muss ich in Kauf nehmen, daß der Liner lose ist oder der Stop Pin nicht richtig verschraubt wurde."? In meinen Augen haben sich die Leute in den letzten Jahrzehnten immer mehr daran gewöhnt (oder gewöhnen lassen), daß der Kunde nicht der König, sondern der Dumme ist. Aber ich schweife ab und das würde jetzt zu weit gehen.
Ich würde mir da auf jeden Fall nicht so den Kopf zerbrechen. Wenn es hält, dann nutzt man es eben weiter und wenn du dir unsicher bist, dann schick es ein. Für eine Firma wie Spyderco ist so ein Austausch Alltag und keine große Sache.
- northmansquest gefällt das
#7
Geschrieben 21. Dezember 2012 - 15:16
Was nun den Liner angeht: Es gibt viele Reviews und artverwandte Vidoes über das Military. Die Liner haben fast immer unterschiedliche Endpositionen, es variiert sehr stark. Ich war einfach nur neugierig, wie das bei euch aussieht. Wo der Liner zum Stehen kommt, ist mir eigentlich nicht soooo wichtig. Seine Wanderung beim Druck auf den Klingenrücken nervt da schon mehr, aber wer mit seinem Messer nur schneidet, der braucht nicht wirklich einen Verschluss. Außerdem lässt sich der Liner nicht vollständig vom Erl schieben, irgendwann geht's nicht mehr weiter und er biegt sich nur - so wie es sein sollte. Da kann man auch ein Auge zudrücken (oder auch nicht...)
#8
Geschrieben 21. Dezember 2012 - 17:56
Gruß,
Carsten
#9
Geschrieben 22. Dezember 2012 - 11:42
Solange sich der Liner nicht festfrisst oder aber sich die Verriegelung löst, würde ich das Messer behalten. ...
Das -Military- ist sicherlich nicht grundlos ein Klassiker geworden, passt schon.
---
Das sich Liner manchmal "bewegen" kann passieren...tja, was soll man sagen...
wenns "richtig sitzen" und leicht aufflipbar sein soll: Messer mit AXIS-Lock nehmen.
Bearbeitet von RavRee, 22. Dezember 2012 - 11:43.
#10
Geschrieben 22. Dezember 2012 - 12:48
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