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Ouo Vadis Wasser?


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27 Antworten in diesem Thema

#21 moringa

moringa
  • 87 Beiträge
  • WohnortNRW
  • Sport:Camping, Skifahren, Survival, Wandern

Geschrieben 20. Januar 2013 - 13:44

Quo vadis aqua?

Ich teile die Bedenken, die hier geäußert werden. Monopolisierung durch Wasserversorger und Energiekonzerne betrachte ich langfristig als problematisch.

Sehr besorgt mich auch die Erdgasgewinnung durch Fracking, was zu dauerhafter Verseuchung von Wasser führt. Stark vereinfacht sieht das so aus: Giftige Chemikalien werden in den Boden gepumpt, die das Gas aus dem Gestein lösen. Das Gas tritt aus, wird mehr oder weniger abgesaugt. Der größte Teil der Chemikalien bleibt im Boden. Ein Teil der Chemikalienbrühe wird abgepumpt und in riesigen unterirdischen Behältern gelagert. Die Chemikalien sind so gefährlich, dass sie als Gefahrgut nicht per LKW durch Wasserschutzgebiete transportiert werden dürfen.

Glaubt man der Industrie, ist Fracking natürlich ganz ungefährlich für die Natur, weil die Chemikalien natürlich ganz ungefährlich sind. Auch wird das Gas zu 100% abgesaugt und kann sich nicht mit dem Grundwasser vermischen. Weil alles so ungefährlich ist, wird alles mit Beton ummantelt. Und weil alles sooo umweltfreundlich ist, sieht man ab und zu im Fernsehen Reklame, derart, dass ein Ingenieur erklärt, wie wichtig ihm die Natur und das Erhalten der Umwelt für die Zukunft sei, er sich als nur für den Umweltschutz einsetzt. Hintergrund ist offensichtlich, positive Stimmung für Fracking zu machen.

Wen es interessiert:

http://www.n-tv.de/w...cle9937431.html

http://www.n-tv.de/p...cle9885331.html


So weit ich weiß, ist in Frankreich der Abbau von Gas durch Fracking verboten, und dabei sind die Franzosen sicherlich nicht die Erfinder des Umweltschutzes. Die haben also verstanden, wie gefährlich das ist. Für Fracking fällt mir wirklich nur der Vergleich mit Heuschrecken ein. Gas raus, Gewinne privatisieren, zurück bleibt auf ewig versuchter Boden; die Kosten trägt die Gesellschaft.

Vielleicht gelingt es ja großen Wasserversorgern Fracking zu verhindern. Dann haben wir wenigstens teures, aber sauberes Trinkwasser.

#22 BiBaButzeBen

BiBaButzeBen
  • 411 Beiträge
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  • Sport:Angeln, Camping, Survival, Tauchen, Wandern

Geschrieben 07. Februar 2013 - 20:36

http://www.youtube.com/watch?v=gBg5AY5rfvQ

http://www.right2water.eu/de

http://www.wdr.de/tv...213/wasser.php5

Bearbeitet von BiBaButzeBen, 07. Februar 2013 - 20:37.


#23 Freund der Sonne

Freund der Sonne
  • 257 Beiträge

Geschrieben 08. Februar 2013 - 00:32

Ich habe für diese Petition unterschrieben. Trotzdem bin ich der Meinung, dass sich der Themenstarter erstmal ein wenig informieren könnte bevor er laut aufschreit - nicht böse gemeint, aber es ist keineswegs so, dass die böse EU, die du ja schon fast für den Teufel persönlich zu halten scheinst, irgendjemand zwingt, die Wasserversorgung zu privatisieren.

In der Richtlinie geht es um einheitliche Regeln für den Fall, dass die Versorgung bereits privatisiert IST. Ab 20% Privatanteil muss demnach eine Ausschreibung erfolgen. Das war´s auch schon. Unterschrieben habe ich dennoch, weil ich europaweite Ausschreibungen in diesem Bereich für ungünstig halte.
.
Ich sähe es auch nicht gerne, wenn die Wasserversorgung überwiegend in privater Hand ist, denn ein privater Investor muss halt einfach Geld verdienen und da ist vermutlich Kostensenkung und mehr Gewinn naheliegender als Geld in Leitungen und Qualität zu investieren (sieht man sehr schön in GB). Hier wird aber imho auf der Basis von Halb- und Nichtwissen auf die EU eingeprügelt, wie man es halt immer gerne macht. Kleiner Hinweis: ALLE Mitgliedsstaaten incl. Deutschland wussten bereits vorher Bescheid und hatten offensichtlich nichts dagegen..dass es dann hinterher nur die pöse pöse EU alleine gewesen sein soll, ist mir dann doch zu einfach.

#24 rob

rob
  • 112 Beiträge

Geschrieben 08. Februar 2013 - 08:38

Wir hier in Deutschland haben so viel Wasser, daß wir niemals ein Problem damit haben werden.


Einspruch, Euer Ehren! Ich kann mich daran erinnern, dass es in Deutschland - wie auch schon hier in der Schweiz in den letzten Jahren - immer wieder Empfehlungen bis hin zu Verboten gab, das Auto zu waschen oder den Rasen zu sprengen. Es ist also keinesfalls so, dass wir unendlich Wasser zur Verfügung haben. Zudem klingt das für mich so wie: Eigentlich brauchen wir doch gar keine Bauern, ich kaufe meine Milch doch eh' im Laden...

My 2cents: Es gibt Dienstleistungen, die gehören einfach nicht in private Hand sondern sind - und müssen - 'service public' bleiben. Öffentliche Gebäude verscherbeln und sich nachher für teuer Geld genau dort wieder einmieten kann ja wohl nicht die Lösung der Probleme sein. Ich hab's genau umgekehrt gemacht: Ich habe gebaut, damit ich das, was ich an Miete gezahlt habe, für mein Eigentum ausgebe. Und mit Wasser ist's nichts anderes - übrigens: Ein Kollege hat gesagt, dass es in Stuttgart schon privatisiert sei - das Wasser ...

Greetz
Rob

#25 Vennwanderer

Vennwanderer
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Geschrieben 08. Februar 2013 - 09:43

Einspruch, Euer Ehren! Ich kann mich daran erinnern, dass es in Deutschland - wie auch schon hier in der Schweiz in den letzten Jahren - immer wieder Empfehlungen bis hin zu Verboten gab, das Auto zu waschen oder den Rasen zu sprengen. Es ist also keinesfalls so, dass wir unendlich Wasser zur Verfügung haben.


"In Deutschland" ist schon sehr pauschal. Bei mir zu Hause gehen ca. 1200 mm im Jahr runter. Im Großraum Stuttgart beispiels weisenur die Hälfte. Deshalb müssen Stuttgart und Umland auch mit Trinkwasser versorgt werden, dass mit großem Aufwand vom Bodensee herangeführt wird. Im Sommer sind die Niederschlagsmengen in Deutschland absolut ausreichend. Wir haben also grundsätzlich erstmal keinen Wassermangel. Eher ein Verteilungsproblem.

#26 aoseesink

aoseesink
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  • Sport:Geocaching, Wandern

Geschrieben 08. Februar 2013 - 13:04

Ist es wirklich erwiesen dass Privatunternehmen effizienter sind? Wenn ich mir überlege wie sich die Subunternehmer der Subunternehmer von DHL, Hermes und anderen bei der Paketzustellerei anstellen kommen mir da sehr starke Zweifel.

Effizienz in diesem Zusammenhang wird leider so oft auf eine Kostenreduzierung bezogen. Selten jedoch auf die Effizienz der Leistungserbringung. Und gerade die sollte bei der Versorgung des alltäglichen Grundbedarfs im Vordergrund stehen.

Ich möchte jetzt keinen Wasserdientleistungsbeamten das Wort reden, aber ich denke dass bestimmte grundlegende Bereiche der Gesellschaft vom Gewinnstreben ausgenommen werden sollten. Schliesslich handelt es sich um Ressourcen die allen gehören, warum sollte die Gewinnerzielung dann nur einem Teil der Gesellschaft möglich sein?

#27 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

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  • WohnortKerpen, Rheinland
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Geschrieben 08. Februar 2013 - 13:50

dass es in Deutschland - wie auch schon hier in der Schweiz in den letzten Jahren - immer wieder Empfehlungen bis hin zu Verboten gab, das Auto zu waschen oder den Rasen zu sprengen. Es ist also keinesfalls so, dass wir unendlich Wasser zur Verfügung haben.


Doch, wir hier haben unendlich Wasser zur Verfügung. Es mag durchaus sein, daß nach ein paar heißen Sommerwochen in bestimmten Regionen Deutschlands nicht mehr alle Wasserreservoirs so voll sind wie sonst, aber das Wasser wurde ja nicht in eine andere Galaxie gebeamt. Es ist verdunstet und hängt in Form von Wolken am Himmel. Und von dort kommt es auch irgendwann wieder herunter. Wer die Tage im Kölner Karneval unterwegs ist, dem rate ich einfach mal zu einem Besuch des Rheins. Dort kann man am aktuellen Hochwasser recht eindrucksvoll sehen, wie viel Wasser wir in Deutschland haben. ^^

Ganz ehrlich, aber diese Diskussion um Privatisierung des Wassers ist in meinen Augen wieder so ein typisches Wohlstandsproblem. Über eine Milliarde Menschen auf dieser Welt haben überhaupt keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Das ist das Problem mit Wasser auf unserem Planeten und nicht ob der Liter Trinkwasser in Deutschland 0,3 Cent, 0,5 Cent oder vielleicht sogar einen ganzen Cent kostet.

Habe mal spasseshalber mal nachgerechnet. ^^ Am Delta des Rheins fließen pro Sekunde 2330 Kubikmeter ins Meer. Das sind 2.330.000 Liter pro Sekunde. In der Stunde sind das 8.388.000.000 Liter. An einem einzigen Tag kommt der Rhein auf 201.312.000.000 Liter. Rechnet man das auf ein Jahr hoch, so kommt man auf die unglaublich Zahl von 73.478.880.000.000 Liter.

Im Durchschnitt verbraucht jeder Deutsche 120 Liter Wasser am Tag. Das sind 43.800 Liter pro Jahr. Das Wasser, was jedes jahr durch den Rhein fließt könnte also problemlos 1.677.600.000 Menschen mit Wasser versorgen. In Europa leben aber nur 740.000.000 Menschen. Da bleibt also noch viel übrig. Und wir reden hier nur vom Rhein!

Moderationshinweis:

Ich habe die Diskussion um die EU und den Euro mal abgetrennt. Ihr findet sie jetzt hier:

http://forum.odoo.tv...uro-pro-contra/

Bearbeitet von Arthur, 11. Februar 2013 - 12:52.
EU Diskussion abgetrennt


#28 Vennwanderer

Vennwanderer
  • 664 Beiträge
  • WohnortHohes Venn
  • Sport:Angeln, Camping, Kanusport, Wandern

Geschrieben 20. Februar 2013 - 15:43

Wer aktiv werden möchte bzgl. der heiß diskutierten Privatisierung der Wasserversorgung, kann sich hier beteiligen:

https://www.campact....ell/teilnehmen/




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