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Ranziges Öl aus Klappmesser entfernen

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17 Antworten in diesem Thema

#1 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

  • 3.888 Beiträge
  • WohnortKerpen, Rheinland
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 09. Februar 2013 - 21:13

Bei der Durchsicht meiner Messersammlung die Tage habe ich festgestellt, daß sich zwei meiner CRKT Ripple Folder so gut wie gar nicht mehr bewegen. Da kein Dreck oder ähnliches in die Klappmesser gekommen ist, wußte ich zuerst nicht, was da los war. Nachdem ich die Folder auseinander gebaut hatte, stellte ich fest, daß das Öl mit dem ich die Messer für die Lagerung vorbereitet hatte, komplett dick und ranzig geworden ist. Nun meine Fragen:
  • Wie bekomme ich das alte Öl da am besten wieder raus? Heißes Wasser und Seife? Waschbenzin?
  • Welches Öl könnt ihr mir empfehlen? Hatte bisher immer Kamelienöl genutzt. Balistol? Wie gesagt, es sollte auch ein paar Jahre Lagerung abkönnen.


#2 Slum

Slum
  • 193 Beiträge

Geschrieben 09. Februar 2013 - 21:40

Hallo Arthur,


also zum Entfernen des Öls kann ich Dir keine verbindliche Methode sagen, mit Wasser und Seife bin ich jedoch bis jetzt immer erfolgreich gewesen.

Habe mich mit dem Thema Öl auch letztens ein wenig beschäftigt und gelesen, dass Ballistol Kupfer und Messing anlösen kann. Daher bin ich für meine Folder auf "Sentry Tuf Glide" umgestiegen. Das ist zwar nicht lebensmittelecht, hat aber eine gute Viskosität und bildet z.B. bei Benutzung auf der Klinge einen sichtbaren, schützenden Film. Außerdem lässt es die Folder wirklich butterweich aufgleiten. Hatte es nicht mehr erwartet, aber mein ZT0561 ist jetzt noch leichtgängiger ;-)

Hoffe, dass ich ein wenig helfen konnte.

MfG
Slum

Bearbeitet von Slum, 09. Februar 2013 - 21:41.


#3 AndreasR

AndreasR
  • 212 Beiträge
  • Wohnort39576 Stendal, Altmark, Sachsen-Anhalt

Geschrieben 09. Februar 2013 - 21:47

Hallo Arthur,

vertraue einem Chemievertreter und benutze dafür einen Fettlöster auf Wasserbasis.

Ein sehr guter Fettlöser steht in jedem Lidl Markt. Der heißt W5.

Wenn du willst kann ich dir auch eine Flasche Konzentrat senden.

Balistol geht sicher. Ansonsten ein leichtes Öl, wie Nähmaschinenöl. Auch dafür hab ich ein Produkt.

PN an mich...

Gruß Andreas

#4 semaphore

semaphore
  • 905 Beiträge
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Geocaching, Survival, Wandern

Geschrieben 09. Februar 2013 - 22:11

Ja das mit dem Öl ist so eine Frage- ich nutze inzwischen Öl für Märklin Eisenbahnen oder das Victorinox Öl. Verharzen/ranzig werden hatte ich da noch nie. Letzt habe ich mal meine alte H0 Bahn getestet ob die noch funktioniert- nach über 10 Jahren einlagern gab es keine Probleme, auch nicht an den geölten Teilen. Nahrungsmittelecht ist das wohl nicht, das trifft aber wohl auf das Victorinox Öl zu.
Ballistol schützt nicht wirklich vor Feuchtigkeit und kann die Phosphor Bronze Washer angreifen- gab es sogar mal eine offizielle Stellungnahme von Klever (dem Ballistol Hersteller). WD40 kann man sicher auch nehmen, der Stahl wird sich da nicht beschweren, nur bei empfindlicheren Griffmaterialien oder Naturmaterialien wie Holz oder Horn oder polierten Kunstharzen bin ich mir nicht sicher ob es dann das nicht doch angreift.

Zum entfetten hatte ich mal einen entfetter/entöler aus dem Fahrradhandel gekauft- das ganze war auf Zitrusbasis und war bei verschmierten Ketten sehr effektiv und auch sonst beim reinigen von Metallteilen. Aber auch hier wäre ich vorsichtig mit Washern und Griffmaterialien, nicht dass da ungewollte Reaktionen kommen- gerade Zitrus kann Kohlenstoffstahl ja anlaufen lassen- ich weiß nicht woraus die Innereien des Ripple genau sind.

#5 SüdSauerländer

SüdSauerländer
  • 402 Beiträge
  • Sport:Wandern

Geschrieben 09. Februar 2013 - 22:39

Die Reste entfernen mit heißem Wasser alleine wenn das reicht . Wenn nicht heißes Wasser mit Spüli .( Wenn die Lager angefressen sind ist nix mehr zu machen)

Meine ganz klare Empfehlung : Lupus PTFE Waffenfett oder Waffenöl . Kann man auch mischen um das Fett flüssiger oder das Öl dicker zu machen . Damit habe ich die mittlerweile abgegebenen Schusswaffen meines verstorbenen Vaters präpariert vor vielen Jahren . Nix dran an den Waffen . Mit dem Fett reibe ich meine neuen Messer ein wo es möglich ist . Also Klinge , je nach Material ( besonders gut geht Holz)den Griff und auch Lederscheide. Min zwei Stunden einziehen lassen . Wenn man das mit der Klinge macht ( als Beispiel) und wischt die Überreste restlos weg kann man die Klinge unter fließendes Wasser halten und das Wasser findet überhaupt keinen Halt mehr. Perlt einfach ab.

@Arthur : ich finde es immer schwierig Dir etwas zu empfehlen . ( Kennst doch weit mehr als wir User )

Kamelienöl kenne ich gar nicht ( habe ich aber auf dem Schirm)
Ballistol ist sehr gut. Wenn man das innerhalb von Räumlichkeiten anwendet stinkt Ballistol aber äußerst intensiv durchs ganze Haus .


Meine klare Empfehlung : Lupus PTFE Fett und Öl.



http://www.kettner.d...-variation.html

http://www.kettner.d...oel-76-578.html

Quelle: Kettner

Bearbeitet von SüdSauerländer, 09. Februar 2013 - 22:56.


#6 maku

maku
  • 981 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 10. Februar 2013 - 00:07

In vergleichbaren Situationen benutze ich Aceton, aber bei Messern musste ich noch nie zu solchen Maßnahmen greifen.

#7 PsychoGurke

PsychoGurke
  • 91 Beiträge

Geschrieben 10. Februar 2013 - 09:20

Bremsenreiniger :cool:

Ist stark fettlösend und "verschwindet" rückstandsfrei.

#8 Floyd

Floyd
  • 888 Beiträge
  • WohnortCastrop-Rauxel
  • Sport:Fahrradfahren, Geocaching, Kanusport, Wandern

Geschrieben 10. Februar 2013 - 09:25

Tja das nenn ich mal schlechtes Timing. In der Januar Ausgabe der Waffenzeitschrifft Caliber ist ein Artikel wo verschiedene Waffenöle auf ihre Rostschutzwirkung getestet wurden. Die gute Nachricht ist das ich das Heft noch habe. Die schlechte das es auf der Arbeit auf dem Nachttisch liegt und ich da für 4-5 Wochen nicht hinkomme weil ich letzten Montag operiert wurde und erstmal krank geschrieben bin. Da waren auch 2 oder 3 Öle dabei die speziel fürs längere Einlagern gedacht sind und den Test auch gut bestanden haben. Der Testaufbau war folgender: Auf Scheiben aus einem für Läufe typischen Stahl wurden die Öle und Fette aufgebracht und dann mehrmals täglich mit Salzwasser besprüht. Abgesehen von der Trockenschmierstoffen die aber auch nicht für sich in Anspruch nehmen das sie gute Korosionsschutzmittel sind war das "gute alte Ballistol" das zweitschlechteste Öl im Test. Dort war am Abend des ersten Tages schon die ersten Rostspuren. Wohingehend die Testsieger die Scheiben über die volle Distanz von 30 Tagen rostfei hielten. Sobeit ich mich erinner hat Barricade von Birchwood Casey und Brunox Lub&Cor abgeschnitten. Was auffällig war ist das wenn ein Hersteller mehre Produkte im Test hatte die Leistungen sehr dicht im Mittelfeld beieinander lagen oder sehr weit auseinander so ist zum Beispiel das normale Öl von Birchwood Casey noch schlechter abgeschnitten als Ballistol.
Das Ballistol hier so schlecht abschnitt war auch zu erwarten. Es enthält Ölsäuren die es wasserlöslich machen. Die sorgen auch dafür das Kupfer und dessen Legierungen gelöst werden. Dies ist eine gewollte Eigenschaft damit man es auch zur Laufreinigung benutzen kann um den Messingabrieb von den Geschossen zu lösen. Gunex aus den Hause Klever dem Hersteller von Ballistol hat sich übrigens im Rosttest im oberen Mittelfeld platzieren können.

Was das Kamelienöl betrifft hat es sich ja als Rostschutzmittel für Carbonstähle seit Jahrhunderten in Japan bewährt aber dort wird es dann aber auch regelmässig aufgetragen also für längeres einlagern wohl eher doch nichts und ob es jetzt als Schmiermittel eine gute Wahl ist bin ich jetzt überfragt.

Was das Reinigen angeht würd ich jetzt erstmal auf Mittel zurückgreifen die du eh im Haus hast: Lösemittel wie Benzin (egal ob Waschbenzin oder fürs Feuerzeug oder Kocher) oder Aceton(Nagellackentferner). Oder einem Lösungsvermittler wie den Fettlöser den Andreas erwähnte oder die Low Budget Variante Spülmittel.
Ein sehr gutes Produkt zum entfernen von fettigem Schmutz ist Slig von Stockhausen. Das ist eigentlich ein Handreiniger, eine dünnflüssige ölige Flüssigkeit die wie ein Lösemittel fettigen Schmutz und Farbe und Lacke löst. Dabei aber nicht verdunstet wie "normale" Lösemittel. Das ganze lässt sich dann mit Wasser abspülen. Das nehmen wir auf der Arbeit als Ersatz für Kaltreiniger und sind damit sehr zufrieden. Nur manche Kunstoffe werden von dem Zeug angegriffen.

#9 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

  • 3.888 Beiträge
  • WohnortKerpen, Rheinland
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 10. Februar 2013 - 11:26

Schon mal danke für die vielen tollen Antworten. Bin gerade dabei die beiden Ripple mal zu reinigen. Es ist die Hölle! Baut dieses Messer niemals, ich wiederhole NIEMALS auseinander! ^^ Die Kugeln des Kugellagers liegen alle einzeln in dem Messer. Da braucht man eine Pinzette und eine extrem ruhige Hand. Habe schon 20 Minuten damit verbracht eine heruntergefallene Kugel zu suchen. Habe sie zum Glück gefunden. Das erste Ripple ist nach einer Stunde endlich fertig, nun ist gerade das zweite dran. Anbei ein Screenshot von den Arbeiten...

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#10 Floyd

Floyd
  • 888 Beiträge
  • WohnortCastrop-Rauxel
  • Sport:Fahrradfahren, Geocaching, Kanusport, Wandern

Geschrieben 10. Februar 2013 - 12:42

Tja ist halt der Nachteil an dieser Bauart. Bei der Montage könnte Fett helfen dann "pappen" die einzelnen Kugeln an den Lagern. Auf dem Bild ist zu sehen das sie Lager hell glänzen, ist da nee Stahleinlage oder ist da nur keine Anodisierung?





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