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Pilze sammeln im Februar? Das Judasohr

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4 Antworten in diesem Thema

#1 Johannsen

Johannsen
  • 776 Beiträge
  • WohnortNiedersachsen
  • Sport:Camping, Survival, Tauchen, Wandern

Geschrieben 26. Februar 2013 - 21:24

Ich habe mich heute von einem bekannten Bushcraft- Youtuber inspirieren lassen und habe mich auf die Suche nach dem Judasohr gemacht.
Den meisten ist das Judasohr vermutlich unter dem Namen Mu Err bekannt, einem Pilz der in der asiatischen Küche eine häufige Verwendung findet.
Hier zu Lande ist er auch als Hollunderschwamm oder auch als Waldohr bekannt.
Er gehört zu der Gattung der Ohrlappenpilze und ist ein parasitärer Pilz der sich vom Substrat altersschwacher, abgestorbener und kranker Bäume ernährt.

Das Leitmotto für meinen kleinen Ausflug lautete: "Suche den schwarzen Hollunder, finde das Judasohr"

Mein Weg führte mich in die Leinemasch, ein Augebiet das sich direkt an der Leine in der Nähe von Hannover befindet.

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Das Judasohr ist zu jeder Jahreszeit zu finden. Aber erst bei feuchtem Wetter entfaltet es sich sodass es gut sichtbar ist. Also war heute genau der richtige Tag ^^ [Niederschlag 10% / Luftfeuchtigkeit 94%]

Ich folgte dem Lauf der Leine und spähte nach Hollunder

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Zunächst waren meine Augen noch im Zivilisationsmodus und ich erspähte nur Abfall der achtlos in der Natur hinterlassen wurde. Für mich immer wieder ein Graus!

Besonders sind mir dabei die Schrothülsen der hier ansässigen Jäger aufgefallen. Besonders ärgerlich da ich der Meinung war das sie eigentlich zu einem Personenkreis gehören denen viel an der Natur liegt

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Doch schon nach kurzer Zeit stellten sich meine Augen wieder auf den wundervollen Anblick der Natur ein und ich fand die ersten Pilze.
Der Name Judasohr oder Waldohr lässt sich aus der Form des Pilzes ableiten die der eines menschlichen Ohres sehr ähnelt.
In der Vergangenheit wurden dem Judasohr heilende Kräfte zugesprochen.
Er wurde bei Entzündungen der Augen als Auflage verwendet um seine entzündungshemmende Wirkung zu nutzen.

Die ersten Pilze. Ob der Hollunder mich wohl gehört hat?

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Die Fruchtkörper werden drei bis neun Zentimeter groß. Sie haben bei feuchter oder nasser Witterung ein lappenartiges oder ohrmuschelförmiges Aussehen. Sie stehen seitlich vom Holz ab, sind nach außen gewölbt und leicht samtig an.
Das Judasohr ist eigentlich mit keinem anderen Pilz zu verwechseln. Die Möglichkeit der Verwechselung besteht zu geringen Teilen wenn man junge Kandisbraune Drüslinge findet. Diese sind zwar nicht giftig, gelten aber als ungeniessbar.

Hier war ich mir nicht zu 100% sicher und liess die Pilze an ihrem Platz

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Nicht immer war der Zugang zu den Pilzen ohne Hindernisse

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Überall in der Natur liessen sich schon die ersten Zeichen des Frühlings erkennen.

Weidenkätzchen und Knospen des Hollunders

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Hier scheinen auch andere Feinschmecker auf der Suche nach dem Judasohr zu sein

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Auf meinem Rückweg hatte ich Gesellschaft von den ersten Graugänsen und Schwänen die auf den feuchten Wiesen ästen.
Ferner lief ich an einem potentiellen Aufschnitt vorbei, einem Rebhuhn ^^
In Ermangelung eines vernünftigen Objektives verwendete ich einfach Fernglas und Handy mit einem Ergebniss das gar nicht so schlecht war.

Eine noch nicht besetzte Sommerresidenz von Familie Storch

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Meine Ausbeute an Pilzen war zwar nicht übermässig, aber für eine kleine Suppe werden sie mir reichen.
Das nächste Mal werde ich versuchen sie zu trocknen.

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Fast wieder bei den, an die Leinemasch angrenzenden, Wohngebieten angekommen lief mir doch glatt noch ein Bote des Frühlings über den Weg.

Wie der Storch im Salat

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Ich hoffe der kleine Ausflug in die niedersächsische Natur hat euch Spass gemacht.
In meinem Blog werde ich mich bei Zeiten noch über Rezepte und Trocknung des Judasohres auslassen.

Ich wünsche euch allzeit "Gut Weg"

#2 Temeon

Temeon
  • 70 Beiträge
  • Sport:Camping, Fahrradfahren, Survival, Wandern

Geschrieben 26. Februar 2013 - 21:46

Sehr schöne Fotos.

Werde nächstes We auch mal wieder ne kleine Runde drehen.

mfg Temeon

PS: Hab das Video auch gesehen ;-)

#3 Johannsen

Johannsen
  • 776 Beiträge
  • WohnortNiedersachsen
  • Sport:Camping, Survival, Tauchen, Wandern

Geschrieben 26. Februar 2013 - 23:53

Danke für die Blumen ^^

Das Endergebnis war, wie ich es auch geplant hatte, ein kleines Süppchen.

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Wenn der Genuss der Natur nicht eigentlich schon genug Lohn meines Ausflugs war, so ist es der Genuss der Champignon meet Mu Err- Suppe auf jeden Fall ^^
Vieleicht lag es an der fast schon emotionalen Bindung die man für selbst Gesammeltes entwickelt aber ich habe das Aroma der Judasohren deutlich geschmeckt.

Ich glaube ich werde fortan eine Zutat von meiner Liste für Asia Geschäfte streichen.

#4 Arthur

Arthur

    Odoo.tv Gründer

  • 3.888 Beiträge
  • WohnortKerpen, Rheinland
  • Sport:Survival, Wandern

Geschrieben 27. Februar 2013 - 09:46

Das Judasohr ist eigentlich mit keinem anderen Pilz zu verwechseln. Die Möglichkeit der Verwechselung besteht zu geringen Teilen wenn man junge Kandisbraune Drüslinge findet. Diese sind zwar nicht giftig, gelten aber als ungeniessbar.


Falls ich die Tage einen neuen Moderator suche und Johannsen sich hier im Thema nicht mehr äußert, dann wisst ihr bescheid warum... :rip:

Schöner Bericht auf jeden Fall! :first:

#5 Johannsen

Johannsen
  • 776 Beiträge
  • WohnortNiedersachsen
  • Sport:Camping, Survival, Tauchen, Wandern

Geschrieben 27. Februar 2013 - 10:29

Ich hab die Nacht überstanden. :D


Natürlich sollte man das Sammelgut immer zu 100% bestimmen können!
Leichtfertigkeit kann äusserst unangenehme Folgen haben.
OT: Bei Risiken und Nebenwirkungen wenden sie sich an Christopher Mc Candless

Pilze

Der Fürwitz dieser alten Erde
lacht in den Pilzen uns hervor.
Daß er dir nicht gefährlich werde,
sieh dich beim Pilzesuchen vor.

Nur für das schöne Märchen sind die roten
und darum für das Leben Gift.
Vielleicht daß sich das Volk der Toten
beim Fliegenpilz zum Tanze trifft.

Der Steinpilz, die bescheidenen Maronen
sind da, beim Suchen dich zu lohnen.
Du findst dann auf der Gabelspitze
ganz köstlich diese Erdenwitze.


*Georg Maurer





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