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Cold Steel Bushman Bowie

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24 Antworten in diesem Thema

#1 dirdeck

dirdeck
  • 248 Beiträge
  • Sport:Wandern

Geschrieben 14. September 2013 - 18:04

Servus,

heute möchte ich Euch ein Outdoormesser der Firma Cold Steel vorstellen; das Bushman Bowie. Das Messer hat so seine Besonderheiten... so ist z. b. das ganze Messer aus einem Stück Stahl gefertigt, aus dem heraus auch der Griff geformt wurde. Auch hat es mit "nur" ca. 2,5 mm Klingenstärke eine eher dünne Klinge, wenn man bedenkt, dass das Messer als robustes Outdoormesser beworben wird. Doch ist es auch so rubust? Wie schlägt es sich bei der Arbeit? Ich hoffe, ich kann diese und auch andere Fragen beantworten. Euch viel Spaß beim Zusehen.

Viele Grüße
Dirk



#2 maku

maku
  • 981 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 15. September 2013 - 00:05

Hi Dirk,
ich kann's wieder mal nicht lassen...

Zum Stahl: SK-5 (japanische Bezeichnung) ist dem Werkstoff 1.1830 (C85U) so gut wie gleich. Hier einige Infos aus dem Stahlschlüssel:

Werkstoffnummer
1.1830

Stahlgruppe
Unlegierte Edelstähle: Werkzeugstähle, unlegiert

Kurznamen
C85U; C 85 W †

Verwendungszweck
Unlegierte Werkzeugstähle:
Holzsägen jeder Art, wie Kreis- und Gattersägen, Handsägen, Stammblätter für Segment-Kreissägen, Mähmaschinenmesser sowie Hammerkerne


Du siehst also schon, eine bessere Stahlwahl konnte CS kaum treffen. Die 2,5 mm Klingenstärke sind kein Grund zur Sorge, eher zur Freude, denn kaputt geht daran nur dann etwas, wenn jemand es darauf ankommen lässt (Gullydeckel? Züge entgleisen?). Stähle wie dieser (oder auch C55 oder C75) werden auch für Macheten verwendet und schlagen sich da sehr, sehr tapfer. Des Weiteren sollte man nicht unerwähnt lassen, dass unlegierte Werkzeugstähle (also Carbonstähle) eine schöne geschlossene Schneide bilden von guter Stabilität. Dies ist die beste Wahl wenn es um Druckschnitt geht, beim Zugschnitt sind die ledeburitischen Stähle (D2, M390, CPM S30V...) die Besseren. Aber in deinem Film kam eigentlich nur Druckschnitt vor.

Die mechanischen Eigenschaften des Stahls kann man z.T. schon im Film hören, aber um es mal auf den Punkt zu bringen - bau dieses Messer aus CPM S90 V und dreh den Film nochmal. Warum ist das Messer so billig? Weil es potthässlich ist - aber wen stört's im Busch...?

In diesem Sinne bis zum nächsten Mal!

Gruß
Matthias

P.S. Ein kleiner Tipp am Rande: Das Buch "Messerklingen und Stahl" von Roman Landes ist das Werk schlechthin, wenn es darum geht, die Messermaterie zu begreifen. Ich habe es gelesen und du glaubst nicht wie viele Lichter da einem angehen - es blendet richtig. Ich kann es wirklich wärmstens empfehlen. Mir hat es Heiko Häß empfohlen als ich über das Skog so böse hergezogen bin. Erinnerst du dich noch?

#3 dirdeck

dirdeck
  • 248 Beiträge
  • Sport:Wandern

Geschrieben 15. September 2013 - 08:14

Servus Matthias,

Hi Dirk,
ich kann's wieder mal nicht lassen...


Na musst Du ja auch nicht... freue mich, dass Du meine Beiträge liest und Deine Meinung sagst. Also... feuer frei! ;-)
Ja, häßlich ist das Messerchen aber dafür steckt es mehr weg, als man dahinter vermutet. Das ist schon mal besser als das es super aussieht und dann nichts kann. :)

Bezgl. Stahl wird es so sein, dass da jeder so seine eigenen Vorlieben und Erfahrungen hat. Da wird es vermutlich schwer sein, D I E Wahrheit zu finden. Da muss aus meiner Sicht jeder selbst für sich einen Weg finden.

Zu Beginn meiner Messerleidenschaft bin ich (wie vermutlich viele) erst mal dem Glauben verfallen: "Je moderner der Stahl desto besser". Inzwischen habe ich gelernt: a) dass verschiedene Stähle jeweils verschiede Eigenschaften haben b) unterschiedliche Anwendungsbeispiele unterschiedliche Stahleigenschaften verlangen könne und c) der Stahl das Eine, aber eine gute Wärmebehandlung noch viel wichtiger ist.

Beim Bushman bin ich bei Dir und glaube auch, dass Cold Steel mit dem SK5 hier eine gute Wahl getroffen hat.

Viele Grüße
Dirk

P. S.: Danke übrigens für den Buchtipp. Hört sich echt gut an. Und ja.... ich kann mich an die Diskussion ums Skog noch erinnern. :D

Bearbeitet von dirdeck, 15. September 2013 - 08:15.


#4 Morales

Morales
  • 236 Beiträge
  • WohnortRE, NRW

Geschrieben 15. September 2013 - 11:31

Schöner Test, danke Dirk! Ich konnte es nicht lassen und habe das Messer gleich bestellt, da hat dein Video ganze Arbeit geleistet. Dem Literaturtipp kann ich mich nur anschließen.

Gruß
Carsten

#5 maku

maku
  • 981 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 15. September 2013 - 12:24

Bzgl. der Literatur: Es gibt ein fantastisches Buch ("leider" auf englisch) über die Metallurgie für Messerschmiede. Es trägt den langen Titel
Metallurgy of Steel for Bladesmiths & Others who Heat Treat and Forge Steel,
gerschrieben von John D. Verhoeven, ein Prof der Iowa State University, bereits im Ruhestand. Das Buch ist im März 2005 erschienen und bringt einem den Stahl von innen sehr nahe. Liest sich wirklich gut, jedoch nicht wirklich einfach, aber wie es so schön heißt: das Wissen tut nur dann weh, wenn man sich's aneignet. Dafür weiß man am Ende wie die Atome tanzen.

Übrigens: HIER zeigt Vater Cold Steel was in diesem Messer steckt. Wer einen kompromisslosen Hauer braucht, der soll unbedingt zugreifen bevor das Teil 100 Euro kostet. Das Sissipuukko M.07 hat auch eine Preis-Metamorphose durchlebt - von 70 auf ~100 Euro. Das Bowie Bushman wird (lt. Infos auf der verlinkten Päge) auf 54 RC angelassen, oder wenn man so will - gehärtet. Aus meiner Sicht bedeutet das, dass es schnell stumpf wird aber es wird noch schneller scharf. Ein guter Ansatz für ein Bushcraft-Knife. Es erhärtet sich auch der Verdacht, dass die Klinge auf Federhärte angelassen wurde (praktisch ein Shockabsorber) und das öffnet sehr viele Grenzen.

Ich brauche so'n Ding zwar nicht aber wer einen Bushcratfer zum vernünftigen Preis haben möchte, der findet im Moment wahrscheinlich keine bessere Alternative. Ich denke auch, dass Dirks Filme gezeigt haben, welche Klingengeometrie am tiefsten ins Schnittgut (Holz) eintaucht. Es waren nicht die teuersten Emotionsträger...

Bearbeitet von maku, 15. September 2013 - 12:48.


#6 dirdeck

dirdeck
  • 248 Beiträge
  • Sport:Wandern

Geschrieben 15. September 2013 - 16:06

Ich konnte es nicht lassen und habe das Messer gleich bestellt, da hat dein Video ganze Arbeit geleistet.


Servus Carsten,

na dann hoffe ich, dass Du mit dem Messer zufrieden sein wirst. :cool: Vielleicht kannst ja ein Teil Deiner Erfahrungen hier wiedergeben.

Viele Grüße
Dirk

#7 Slum

Slum
  • 193 Beiträge

Geschrieben 16. September 2013 - 10:04

Moin,

Von mir auch ein herzliches Dankeschön für Deinen Film :)
Das Messer hatte ich schonmal auf dem Plan und es fast bestellt, zumal es echt günstig ist - der SK5 sagt mir auch zu. Mal sehen, vielleicht wird es ja bald doch was ;-)

Grüße
Slum

#8 Sporty

Sporty
  • 39 Beiträge

Geschrieben 16. September 2013 - 15:40

Von Condor gibt es eine Alternative, das Matagi mit 3 mm Klingenstärke, 1075 Stahl. Bei der Härtung in Rockwell bin ich ratlos, Condor schreibt hier von 52-54 für die Macheten, 56-58 für die Messer. Laut Condor Beschreibung ist das "Matagi" ein Knife = Messer.

Zum Griff siehe Hinweis im Review zum Angebot auf knifecenter.com, der scheint innen oval statt rund zu sein. Villeicht auch nur ein unerwünschte Fertigungsschwankung.

Das Review fand ich gut und sehenswert :first: , es gefällt mir ein Produkt länger im Bild zu sehen, von allen Seiten und am besten im Größenvergleich (wie in dem Review des Linder Super Edge 2). Mir ist das normale CS Bushman mit flachem Rücken vor vielen Jahren über den Weg gelaufen, habe damit aber keine Erfahrung, mich hat der Aufwand abgeschreckt, es am Griff, der Scheide wie im Schliff nachzuarbeiten. Ich verwende für "Machetenarbeiten" im Garten ein Gertel in Kombination mit einem kleinen Fiskars Beil. Die (neue?) Variante mit Secure-Ex Scheide würde ich mir aber zulegen, das sieht robuster und vor allem sicherer aus.

Bisher habe ich an Schneidwerkzeug noch stets eine hierzulande gefertige Alternative gefunden. Bei Fiskars bin ich wegen dem Gewicht schwach geworden, inzwischen gibt es gute und bezahlbare Schmiedearbeiten in Richtung sehr kleine Handbeile.

Aber gerade das Bushman Konzept eines leichten, fast machetenartigen Werkzeuges kenne ich in dieser Form im deutschen Forstbedarf nicht, entweder lange Macheten oder robustere Hau- bzw. Hackwerkzeuge. 10,1 oz der Bushman Series entspricht nach meinem Umrechner 286 Gramm, das dürfte das reine Messergewicht sein !?

Was wiegt denn die Secure-EX Scheide, hat das mal jemand gewogen ?

#9 maku

maku
  • 981 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 16. September 2013 - 19:12

52-54 HRC beim 1075 (oder eingedeutscht C75) für Macheten sind schon in Ordnung. Ich vermute hier ein Anlassen auf Federhärte und besseres kann bei einer Machete eigentlich nicht passieren. Der Stahl bleibt womöglich nicht sehr lange scharf, aber beim Haumesser ist das eher zweitrangig. Im Gegenzug hat man einen geringen Aufwand, es wieder auf Rasierschärfe zu bringen. Und wie ich bereits schrieb - das ist gut im Dschungel.

#10 blue_balu

blue_balu
  • 120 Beiträge

Geschrieben 17. September 2013 - 16:40

Servus,

heute möchte ich Euch ein Outdoormesser der Firma Cold Steel vorstellen; das Bushman Bowie.
...
Viele Grüße
Dirk


Hallo dirdeck,
Toller Film über ein hübsches Messer.
Ich selbst hab die alte Variante mit Cordurascheide und möchte dazu noch 3 Kleinigkeiten bei steuern.
Die Cordurascheide hat auch eine Vortasche, die den Namen endlich mal verdient, da passt echt was rein.
Und zweitens in der Cordura sitzt das Messer am Anfang nicht ganz so sicher wie in deiner SecuEx, aber das wird dann durch eine Griffwicklung gut behoben.
Und drittens nach einer Griffwicklung (Paracord) habe ich die Problematik mit dem Drehen in der Hand gar nicht mehr.

Mein Bushman-Bowie hat sich sogar gegen das Holz vom alten Feuerdorn (unglaublich dicht und hart) gut bewährt, wo arbeiten mit der Machete & Kukrie wg. Platzmangel nicht mehr möglich waren.

MfG Sven





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