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Kletterseil für Geocachen... statisch oder dynamisch?


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13 Antworten in diesem Thema

#1 pyro

pyro
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Geschrieben 04. Februar 2014 - 03:27

Ich möchte mir ein Kletterseil zulegen, vorrangiges Einsatzgebiet ist geocachen.

Aufgaben werden sein Baumklettern, Brückenklettern, einen Hang abseilen, in eine Höhle abseilen.

Was nehme ich da am besten für ein Seil? Dynamisch oder Statisch?

#2 Johannsen

Johannsen
  • 776 Beiträge
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Geschrieben 04. Februar 2014 - 07:41

Da du dich vermutlich in Situationen begeben wirst in denen ein "Absturz" möglich ist, würde ich dir auf jeden Fall ein dynamisches Seil empfehlen!
Man muss sich natürlich ein wenig an die Dehnung gewöhnen (Vorallem wenn man sich mal "ins Seil hängen will")
Beim Abseilen ist es zunächst ein etwas komisches Gefühl wenn man über die Kante geht und das Seil erstmal nachgibt ^^
Im Falle eines Sturzes fängt ein dynamisches Seil schonmal viel Energie ab und trägt maßgeblich zu deiner Sicherheit bei!

#3 Floyd

Floyd
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Geschrieben 04. Februar 2014 - 19:02

Für so etwas nimmt man statische Seile. Man muß unterscheiden zwischen Sportklettern und technischem Klettern. Beim ersteren kletterst du am Fels (einem natürlichen oder einem künstlichen wie in einer Kletterhalle). Da dient das Seil der Sicherung und nicht der Fortbewegung. Beim technischen Klettern bewegst du dich am Seil auf und ab. Das heißt das Seil ist immer auf Zug so das man nicht ins Seil fallen kann. Da könnte man auch ein Dynamisches Seil benutzen was aber einerseits keinen Vorteil bringt weil es keinen Fangstoss aufnehmen muß zum anderen hat man da einen gewissen Jojoeffekt man wippt also abhängig von der Länge des Seils über einem mehr oder weniger stark auf und ab. Was die positionierung in der richtigen Höhe etwas erschwert. Absolut notwendig ist aber auch beim technischen Klettern eine Sicherung zu benutzen. Dazu brauch man dann ein zweites Seil über das man gesichert wird. Und einen Partner der dich dann ablässt fallst du ins Sicherungsseil gefallen bist. Mit einem zweiten Statikseil, Mitläufer und Falldämpfer kann man sich zwar theoretisch auch allein sichern aber im Falle eines Sturzes hängst du dann im Sicherungsseil und kannst da aus eigener Kraft nicht mehr weg. Dann würde das Sicherungsseil dir nicht wirklich das Leben retten sondern nur um ca. eine halbe Stunde verlängern weil du dann an einem Hängetrauma stirbst. Also beim klettern kann viel schief gehen und das geht dann meist nicht glimpflich ab. Meine Freundin hatte die Tage gesehen das da einer tötlich verunglückt ist weil er versucht hat allein einen T5 anzugehen. Ich kann da nur dringlist von abraten sich da rannzu tasten wenn du dir nicht 100% sicher bist was du da tust. Ich weiß wie sonn T5 in den Fingern jucken kann aber das du da dein Leben riskierst ist kein Cache der Welt wert. Einige Kletterschulen bieten spezielle Geocachingkurse an wo die dir dann beibringen können wie so einen Cache sicher angehst.

#4 pyro

pyro
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Geschrieben 04. Februar 2014 - 21:04

Keine Angst, ich würde niemals alleine klettern. Mein Leben ist mir dann doch sehr viel wert.

Aber nun bin ich noch nicht weiter gekommen, einer schreibt dynamisches Seil, einer Statikseil....

#5 gagligna

gagligna
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Geschrieben 04. Februar 2014 - 23:36

Also, wenn Gefahr besteht, dass Du ins Seil fällst, dynamisch. Vor allem wenn grössere Sturzhöhen möglich sind.
Statisch muss das Seil sein, wenn Dehnung unerwünscht ist. Also wenn Du z.B. eine Seilbrücke baust, da bekommst Du dann einen nassen Hintern mit einem dynamischen Seil, weil sich das nicht richtig spannen lässt.
Ich gehe aber davon aus, dass in den allermeisten Fällen ein dynamisches Seil nicht falsch ist.

#6 Floyd

Floyd
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Geschrieben 05. Februar 2014 - 21:56

Du brauchst zwei, eins zum sichern und eins zum dran klettern( auf und abseilen). Die einfachste und kostengünstigste Art der Sicherung ist die Topropemethode. Dafür müßt ihr zwingend ein dynamisches Seil verwenden. Für das Fixseil an den man dann per Seilklemme aufsteigt und sich abseilt kann man beides nehmen. Da dieses Seil immer gespannt ist, muß es keinen Fangstoß aufnehmen können. Vom Sicherheitsaspekt macht es beim Fixseil im Gegensatz zum Sicherungsseil keinen Unterschied ob statisch oder dynamisch da man nicht in dieses Seil fällt. Es ist aber einfacher, kräfteschonender und präziser an einem Statikseil auf und abzusteigen. Da nimmt man also besser ein statisches.
Ums zusammenzufassen: ihr braucht entweder zwei dynamische Seile oder besser ein dynamisches und ein statisches.

#7 gagligna

gagligna
  • 235 Beiträge
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Geschrieben 05. Februar 2014 - 22:45

Ist jetzt vielleicht eine doofe Frage, aber ich kenne halt nur alpines Klettern, weiss nicht wie das bei Baum-, Bruecken- und anderen Klettereien so ist. Aber kennt man da keine Selbstsicherung? Also im allereinfachsten Falle eine Prusikschlinge... Natuerlich immer in der Annahme, dass man Technik und Material beherrscht. Auch Klettersteige begeht man ja mit Selbstsicherung.
Sicher ist eine Topropesicherung nicht falsch, aber ich finde halt den Aufwand schon sehr gross. Wohlverstanden, ich spreche von Klettern an Fixseilen und vom Abseilen. Bei "normalen" Klettertouren ist eine Selbstsicherung nicht moeglich, aber auch da braucht man kein extra Sicherungsseil.
Um auf die Problematik statisch oder dynamisch zurueckzukommen: Ich denke, ein dynamisches Seil ist vielfaeltiger verwendbar, deshalb wuerde ich mir (falls es nur eins sein soll) ein solches zulegen, auch wenn es in einigen Faellen vielleicht etwas unbequemer ist. Ausser natuerlich, wenn die Flexibilitaet stoerend waere, wie eben bei einer Seilbruecke oder fuer Seiltaenzer ^^ Aber letztere gibt es ja nicht mehr, die heissen jetzt Slackliner...

Off Topic: Warum werden Umlaute nicht angezeigt? Ist das überall, oder ein Problem meines Computers?

Bearbeitet von Johannsen, 05. Februar 2014 - 22:47.
Umlaute repariert


#8 Floyd

Floyd
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Geschrieben 14. Februar 2014 - 21:06

So sorry hatte die letzten Tage etwas viel um die Ohren.
Eine Hintersicherung mit Prusikschlinge ist etwas anderes als eine Sicherung beim technischen Klettern. Erstere sorgt dafür das man beim Abseilen das die Bremshand das Seil los lässt aber schützt dich nicht davor wenn das Seil reißt oder die Anschlagspunkte versagen. Genau dafür ist das Sicherungsseil beim technischen Klettern. Ein Hintersichern wird beim technischen Klettern eigentlich nicht gemacht da man dort mit Abseilgeräten wie dem ID von Petzl arbeitet die blockieren wenn man den Hebel loslässt oder vor Schreck ganz durchzieht.

Mal ein kleines Beispiel für eine typische Vorgehensweise: Der Höhenarbeiter muß sich an einem Brückenpfeiler oder an einer Fassade abseilen. Es werden an den geeigneten Festpunkten zwei statische Seile befestigt. Ein Arbeitsseil an dem man sich abseilt und ein Sicherungsseil an dem ein Mitläufer mitläuft der dann mit nem Bandfalldämpfer am Gurt befestigt ist. So kann er allein arbeiten und braucht erst einen Partner für den Fall das er ins Sicherungsseil fällt um ihn dann zu retten. In dem Bereich wird grundsätzlich nur mit statischen Seilen gearbeitet weil dort sehr lange Seile (100m ist da eine Standartlänge) üblich sind wo die Gebrauchsdehnung schon ettliche Meter betragen würde wenn man Dynamische Seile benutzen würde.

Ich glaube da ist ein kleines Mißverständnis aufgekommen: Mein Sportklettern verzichtet man nicht auf das Sicherungsseil sondern auf das Arbeitsseil !

Um einen Cache aus einem Baum zu holen kann man eine Mischform benutzen: Zuerst baut man an zwei unterschiedlichen (wichtig man muß immer damit rechnen das der Ast abricht!) Ästen je einen Kambiumschoner ein. Durch den ersten fürt man das Arbeitsseil, durch den zweiten das Sicherungsseil. Durch Verwendung eines dynamischen Seils kann man auf einen Falldämpfer verzichten. Dann macht der Partner damit eine Topropesicherung mit Tube, Achter oder HMS machen. Falls das Arbeitsseil oder der Ast an dem es befestigt ist versagt kann der Partner einen ganz einfach ablassen ohne aufwendige Rettungstechnik.

Wie man es auch dreht und wendet: Man brauch für diese Art des Kletterns zwei Seile und am zweckmäßigsten wären je ein statisches und ein dynamisches.

#9 pyro

pyro
  • 147 Beiträge
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Geschrieben 18. Februar 2014 - 02:07

Danke für Eure Antworten. Ich denke das ich alles verstanden habe. Die von Floyd beschriebene Methode ist denke ich die beste und sicherste. Ich war in den letzten Tagen bei einem T5 Baum dabei. Nachdem was ich hier lese und mir durch Google angeeignet habe war diese Kletteraktion die ich mir als beobachter angesehen habe aber weniger lehrreich.

Zum einen wurde kein Kambiumschoner verbaut, es wurde mit einer Bigshot ein dünnes Seil eingeschossen, damit wurde ein Statikseil über die Astgabel gezogen, am Boden verankert und dann gings mit einer Handsteigklemme schon nach oben.

Das Seil reibt am Baum, es scheuert auf und wenn man das 100x macht dann geht es evtl. unfreiwillig mit 9,81m/s nach unten auf den Boden der Tatsachen.


Ich wollte zwar nicht so viel Geld ausgeben aber bei der Sicherheit sparen ist auch doof. Deshalb wird es wohl auf zwei Seile, 1x statisch und 1x dynamisch rauslaufen.

#10 Gerd

Gerd
  • 26 Beiträge
  • Sport:Klettern, Survival, Wandern

Geschrieben 12. Mai 2014 - 16:27

Wenn Du Dich mit wenig Aufwand abseilen möchtest, so verwende ein dynamisches Seil (25 m Länge) und benutze den sogenannten Dülfersitz.
Du benötigst hierbei weder einen Klettergurt noch eine Abseilacht noch ein zweites Seil.
In einer Survival-Situation würden Dir solche Dinge sowieso nicht zur Verfügung stehen.
Auch brauchst Du nur für das Abseilen, keinen zweiten Mann.
Wenn Du auch Klettern möchtest, dann bitte nur zu zweit. Hier kämen als Mindestausrüstung noch Seilschlingen und Karabiner hinzu.
Das war jetzt ein Tipp für das Klettern unter feldmäßigen Bedingungen.
Besser ist natürlich der Besuch einer Kletterschule. Hier lernst Du neben den nötigen Knoten, Seil-und Sicherungstechniken auch alle technischen Mittel kennen,
welche in der modernen Sportkletterei eingesetzt werden können.




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