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Brennstoffzelle für die Hosentasche - Brunton Hydrogen Reactor

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9 Antworten in diesem Thema

#1 Johannsen

Johannsen
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Geschrieben 04. März 2014 - 21:55

Jeder der gerne und viel in der Natur unterwegs ist wird es kennen! Man läuft selten an einer Steckdose vorbei! ^^
In Zeiten von Smartphone, GPS, Kameras und den weiteren "elektrischen Helferlein" die im Outdoor Alltag ihren Platz gefunden haben, ist die Frage der Energieversorgung sehr präsent!

Bisher konnte mittels Solarzelle und / oder Akkus für erneute Akkufüllung des Endgerätes gesorgt. Die mechanisches oder thermoelektrischen Varianten haben sich durchaus in Nischenprodukten durchgesetzt, schaffen aber nicht die Leistung um die gängigen Geräte laden zu können.

Die Brennstoffzelle war schon lange im Gespräch und es gab in der Vergangenheit auch Produkte die im militärischen Bereich ihren Einsatz gefunden haben.
Im letzten Jahr jedoch stellte die Firma Brunton ihren "Hydrogen Reaktor" vor. Eine tragbare Brennstoffzelle, die im Hinblick auf ihre Leistung sehr kompakt gehalten und mit ca. 150€ auch erschwinglich ist.

Der "Hosentaschen Reaktor" ist ungefähr so groß wie 2 Zigaretteschachteln und wird mittels "Wasserstoff Patronen" betrieben.
Die Patronen sollen jeweils eine Leistung von 4500mah erreichen und somit für ca. 3 Ladungen eines Smartphones reichen.
Sie sind nachfüllbar und laut Brunton für ca. 1000 Benutzungen ausgelegt. Ferner haben sie eine TSA Zulassung, sodass man die "Wasserstoff Patronen" auch auf Flugreisen mitführen kann.
Das Auffüllen kann von Fachhändlern übernommen werden und kostet pro Patrone 6€.
Ansonsten ist es auch möglich sich eine Ladestation für die Patronen zusätzlich zu kaufen, die von Brunton für ca. 250€ angeboten wird.

Das Komplettpaket würde also gute 400€ kosten. Ich persönlich finde die Idee der Brennstoffzelle sehr interessant, vorallem da man sich bei einer guten Solarladestation ebenfalls in diesem Preissegment befindet.

Ein Wehrmutstropfen ist in meinen Augen das Wiederaufladen der Patronen. Für angegebene 6€ pro Neuladung, wäre es mir viel zu teuer! Mit dem "Hydrolyser" zusammen muss man eine ganze Stange Geld hinblättern ... Allerdings ist man damit auch nicht autark, da das Gerät zum Auffüllen der Patronen ebenfalls Strom benötigt.

Dennoch hoffe ich, dass ich das Gerät in der nächsten Zeit mal ein wenig näher anschauen kann.
Ich würde es zu gerne mal ausprobieren!

Was haltet Ihr von dem Teil?

#2 Vennwanderer

Vennwanderer
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Geschrieben 05. März 2014 - 21:38

Hmmm...

Eine Patrone à 4500 mAh soll 96 g wiegen, vier eneloop-Akkus mit jeweils 2000 mAh wiegen 108 g. Die Brennstoffzelle schlägt mit 142 g zusätzlich zu Buche.
Das NiMH-Ladegrät kostet ca. 10% des Preises für die Wasserstoff-Lösung. Die Akkus halb so viel wie der Hydrogen-Core. Die Ladung bloß ein paar Cent...

Evtl übersehe ich etwas, aber ich sehe im Moment keinerlei Grund, die Brennstoffzelle einzusetzen.

#3 Johannsen

Johannsen
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Geschrieben 05. März 2014 - 22:54

Ich denke die Brennstoffzelle ist definitiv ein Produkt, ähnlich wie auch andere Produkte zur alternativen Stromerzeugung, dass eine Nische füllen soll.
Mit der Brennstoffzelle ist es so möglich noch für Stromversorgung sorgen zu können, wenn andere Systeme z.B. wetterbedingt an ihre Grenzen stoßen.

Mich interessiert der Praxistest schon wirklich sehr ... Ich überlege ob ich mir das Geräte Bundle nicht sogar kaufen sollte.
Ich finde die Idee der sehr kompakten und wetterunabhängigen (und sogar noch "sauberen") Energieversorgung doch schon sehr interessant!

Sollte man den Hydroliser mit Solarenergie betreiben, kann man seine Geräte "Hightech- und Ökomäßig" aufladen und wäre unabhängig von der öffentlichen Stromversorgung. ^^
So richtig Zuhause ist das Gerät wohl eher im Expeditionsbereich!

Leider gibt es noch nicht viele Erfahrungsberichte zu Bruntons "Brennstoffzelle"!

#4 Vennwanderer

Vennwanderer
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Geschrieben 06. März 2014 - 17:10

Grundsätzlich sehe ich 4 große Vorteile einer Brennstoffzelle gegenüber anderen Methoden zur Erzeugung elektrischer Energie:
1. Hoher Wirkungsgrad
2. Hohe Energiedichte
3. Keine schädlichen Emissionen vor Ort
4. Geringe Geräuschentwicklung

Nachteilig ist vor allem der Preis. In der Raumfahrt oder im militärischen Bereich spielt dieser nicht so die Rolle, daher wird da auch schon länger auf diese Technik gesetzt.

Die Nachteile 3. und 4. hat ein Akku oder eine Batterie auch nicht

Zur Energiedichte muss man mal etwas mehr ausholen als in meinem Beitrag oben. Der war eher als grober Anhaltspunkt gedacht.
Der "Hydrogen Reactor"™ leistet 22,5 Wh elektrische Arbeit pro Füllung. Das macht 234 mWh/g. Ein Eneloop-Akku liefert 2,2 Wh und wiegt 27 g. Das macht 81 mWh pro g. Das liest sich auf jeden Fall schon mal ganz gut pro Brennstoffzelle. Rechnet man die Brennstoffzelle mit rein, landet man bei 95 mWh/g. Interessant wird das, wenn man viele Kartuschen und nur eine Brennstoffzelle mit sich trägt, dann kann dass System gegenüber NiMH punkten. Außerdem hinkt der Vergleich etwas, denn wir haben ja noch keine Wandlung der Batteriespannung auf 5V vorgenommen. Hier büßen wir etwas ein (Wirkungsgrad). Außerdem bringt der Spannungswandler natürlich auch Gewicht mit. Ich persönlich schaue da eher, dass ich Geräte einsetze, die mit Standard AA-Akkus betrieben werden können, bei Smartphones wird das natürlich schwierig.

Zum Vergleich sollte man aber noch auf Li-Ion-Akkus schauen, da NiMH-Akkus natürlich nicht berühmt sind für ihre Energiedichte. Nehmen wir mal den 18650 von Nitecore, der bietet mit 9,6 Wh und 40 g eine Energiedichte von 240 mWh/g und übertrifft damit die Brennstoffzellenfüllung knapp. Auch bei der im Vergleich zur NiMH-Technik teureren Li-Ionen-Technik sind die Kosten deutlich unter denen für die Brennstoffzellentechnik.

Ich vermute mal, dass der Skalierungsfaktor bei Brennstoffzelle und Tanks an der Stelle nicht besonders glücklich ist. Ich spekuliere mal, dass eine größere Einheit vermutlich eine bessere Energiedichte aufweisen würde..

Einen Nachteil des Hydrolisers zur Wiederaufladung der Kartuschen sehe ich neben dem Preis in der mangelnden Mobilität (knapp 2 kg und ca. 15x15x20 cm), zudem vermutlich netzspannungsabhängig. Ein Akku-Ladergerät ist wesentlich kleiner und leichter, z.B. auch für das 12V Kfz-Bordnetz preiswert zu haben und es gibt etliche PV-Lader am Markt.

Ein großes Problem für den Outdoor-Einsatz sehe ich in der Frostempfindlichkeit. Brennstoffzellen produzieren neben Elektrizität und Wärme auch Wasser. Im Dauerbetrieb heizt sich das Gerät also selbst. Aber diese Brennstoffzelle ist wohl nicht sinnvoll für den Dauerbetrieb. Anwendungsfall ist wohl eher einmal am Tag ein Gerät aufladen, danach wird die Zelle wieder verstaut. Nun ist die Zelle aber noch nass, vernünftig trocknen lassen kann man das Gerät im Feld selten. D.h. ich muss sie demnach am Körper tragen, damit sie nicht durch gefrierende Feuchtigkeit beschädigt wird. Wie und ob der Start einer kalten Brennstoffzelle funktioniert, weiß ich leider nicht und der Hersteller macht keine Angaben zu Temperaturbereichen (oder ich bin zu blöd, sie zu finden ^^ ).

Also vor allem, wenn ich, so wie du, gerne im borealen Winter unterwegs wäre, würde ich es mir gut überlegen, so viel Geld dafür zu investieren.

Ich habe nichts gegen Brennstoffzellen, sie haben sicherlich ihre Daseinsberechtigung. Aber dieses Produkt kann mich persönlich noch nicht überzeugen.

#5 Johannsen

Johannsen
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Geschrieben 06. März 2014 - 20:31

Ich denke auch, dass dieses System noch lange nicht ausgereift ist! Aber es ist zumindest schon mal ein erster richtiger Schritt im Hinblick auf ein wirklich "Outdoor- taugliches" Gerät.

Meine Begeisterung für das Gerät liegt im größten Teil von der Vorstellung der autarken Versorgung!
Also z.B das Aufladegerät von einer Solarzelle gespeist im Basislager stehend das über keine eigene Stromversorgung verfügt. Somit könnte man sich dort theoretisch über einen längeren Zeitraum autark mit Energie versorgen für entsprechende "Expeditionen".
Das ist natürlich alles ein sehr weit hergeholter Fall und das Gerät hat im "normalen" Outdoor Alltag definitiv seine Schwächen im Bezug auf die Kosten!

Aber ich finde es einfach sooo interessant! Willkommen in der Zukunft! ^^

#6 SüdSauerländer

SüdSauerländer
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Geschrieben 06. März 2014 - 20:37

Hallo
Vom rechnerischen und elektrotechnischem her gesehen kann ich Venn nur Recht geben. Aber ehrlich gesagt bin ich auf Seite von Johannsen. Ich finde es auch super interessant. Scheiß aufs Geld. Nee Scherz. Ist/wäre ne Menge Müll. Aber das Teil reizt. Ganz klar.

#7 Vennwanderer

Vennwanderer
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Geschrieben 06. März 2014 - 21:18

Aus der Perspektive kann ich es auf jeden Fall nachvollziehen. Ist dann eher sowas hier:

http://www.kosmos.de...lle_classic-273

Nur eben mit echtem praktischen Nutzen. :D

#8 Johannsen

Johannsen
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Geschrieben 07. März 2014 - 07:40

:D Klasse! So stelle ich mir das vor! Ein kleines "sauberes" Kraftwerk für die Wildniss!

Ich habe gestern mal im Relags Katalog geblättert und habe den Brunton Reactor dort auch gefunden. Relags hat die Wasserstoffpatronen im Katalog mit 8500mAh angegeben. Das wären ja nochmal 4000 mehr als ich bisher vermutete.

#9 Vennwanderer

Vennwanderer
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Geschrieben 07. März 2014 - 11:07

Ich habe schon oft gesehen, dass Händler falsche Angaben machen, warum auch immer... Auf jeden Fall würde ich mich da eher auf die Angabe des Hersteller verlassen.

Allerdings könnte es sein, dass diese Angabe die "tatsächliche" Kapazität darstellt, während die 4000 mAh die praktisch nutzbare Ladung abzüglich der Brennstoffzellen- und Spannungswandlerverluste angeben.

#10 semaphore

semaphore
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Geschrieben 07. März 2014 - 17:46

Für mich ist schon die Frage ob sich das lohnt. Man schleppt eine Menge gewicht, hat unnötige Kosten. Ein paar Akkus mehr mitnehmen regelt die Sache auch. Abgesehen davon, dass solche günstige Elektronik meist doch sehr Fehleranfällig ist, gerade in rauer Umgebung, schließlich nutzt man das Teil auch nicht im heimischen Garten wo es dann ordentlich wieder in die Vitrine gelegt wird.
Allerdings frage ich mich auch teilweise was die Leute so für einen Batteriebedarf haben bei einer Tour. Es ist auch mal angenehm wenn Smartphone, Taschenlampe und Navi nicht am Dauerfunken sind. Ist man wirklich über mehrere Wochen unterwegs und muss viel mit Elektrogeräten Arbeiten würde ich dann schon eher was professionelleres mitnehmen auf das ich mich auch 100%ig verlassen kann. Dem Teil würde ich nicht unbedingt trauen wenn ich 200 km plus vom nächsten Ort weg bin, es einen Wettereinbruch gibt und das Material nach Tagen des Regens immer weiter durchweicht oder auch nicht bei 45° plus und praller Sonne.




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