MoVa ist irgendwie nichtssagend. Vanadium in kleinen Mengen dient der Kornverfeinerung und das gibt uns eine sehr feine Schneide, also ein scharfes Messerchen
Molybdän dient u.a. der transkristallinen Korrosion entgegen und verbessert die Einhärtbarkeit. Beide Elemente sind Karbidbildner - sehr gut für Messer aber hier haben wir es mit anderer Art der Schneide zu tun.
Der chem. Zusammensetzung nach soll es ein rostfreier Stahl sein, Mo und Va sind da "nur" zu der bereits erwähnten Verfeinerung da. Der C-Gehalt von 0,53% lässt an sich keine hohen Härten erhoffen, aber 58 HRC sind m.E. genug. Ich setze hier eine gute Qualität des Ausgangsmaterials voraus.
Die nächste Frage wäre, ob der Hersteller alles aus dem Material heraus holt. Manche Wärmebehandlung ist schon aufwendig, zeit- und kostenintensiv. Den besten Stahl (gibt es den überhaupt???) kann man vollkommen zunichte machen, indem man z.B. zu hoch erwärmt und dadurch einen Kornwachstum verursacht. Von Außen sieht man am Ende nichts aber die mechanischen Eigenschaften leiden darunter... OK, genug der Schwarzmalerei.
Ich würde diesen Stahl an meinem Messer nicht haben wollen, aber das liegt in meiner "Messer-Philosophie" begründet und ist nicht maßgeblich. Ich unterscheide lediglich zwischen sehr harten, feinkörnigen Stählen zum Schneiden (z.B. HS6-5-2) und den gutmütigen unlegierten oder niedrig legierten Eisen (z.B. C60, auch als Carbon-Stahl bekannt ). Aber das nur so am Rande.