Von dem Gerber tät ich die Finger lassen. Mir währen Klingenform, der Wellenschliff und der seltsam gewellte Rücken zu unpraktisch. Zum verwendeten Stahl wird auch nichts genaues angegeben.
Das Böker ist einer meiner Lieblinge! Ich benutze meines seit,ich glaube, 18 / 19 Jahren und da ist von Gebrauchsspuren mal abgesehen, kein Vergang dran. Es ist stabil, sehr rutschfest, recht schnitthaltig und für mich auch sehr vielseitig.
Definitiv das mit der Drop-Point-Klinge. Das andere Messer ist durch die Tanto-Klinge und den Wellenschliff bzw. dessen Position z.B. nicht so gut einsetzbar für Schnitzarbeiten.
Zudem ist beim Tanto keine Stahlsorte angegeben. Der 440C der Drop-Point-Klinge ist meines Erachtens schon ganz in Ordnung, wenn auch nichts besonderes.
Bearbeitet von Vennwanderer, 01. Dezember 2014 - 21:14.
Entscheiden sollte man sich für ein Messer, nachdem man es in der Hand hatte. Nicht aufgrund von Internet Fotos oder noch so gut gemeinten Ratschlägen. Anhaltspunkte geben Vergleiche, wenn man schon eines der Konkurrenten in der Hand hatte und grob abschätzen kann, wie sich die Breite eines Griffes oder das Gewicht anfühlt. Bei Bushcraft wird viel mit dem Messer gearbeitet, es gibt verschiedene Griffhaltungen, deshalb ist m.M. das eigenhändige Probieren "entscheidend".
Wen interessieren ein paar Euro Preisunterschied, wenn man sich nach 10 Minuten im Gebrauch grün und blau ärgert, weil der Griff scharfkantig ist, zu dick oder zu dünn, das Messer kopflastig, die Scheide zu hoch oder zu tief am Gürtel sitzt usw. usf.
Für "mittlere" Belastungen ist das Böker Arbolito verwendbar, der Griff ist jedoch relativ dick, für kleine Hände würde ich deshalb abraten, besonders wenn man noch Handschuhe angezogen hat. Wir haben schließlich Winter. Die Lederscheide des Arbolito trägt dick auf und man muss beim Ein- und Ausstecken schon aufpassen, sonst schneidet man Zug um Zug ins Leder tiefer.
Das Gerber Warrant wird offiziell in 7CR17MoV gefertigt, entspricht dem 440A, an sich i.O., jedoch gibt es in dieser Preisklasse hochwertigere Stähle, im direkten Vergleich mit 440C würde ich Letzteres klar vorziehen. Aluminium als Griffschalen können im Winter sehr unangenehm werden. Tanto zum Bushcraften ? Das muss ein Witz sein. Oder der Fragesteller hatte noch nie ein Tanto in Holz verwendet. Für Bushcraft m.M. ein absolutes No Go. Die Firma Gerber bietet viele Messer, darunter wirklich geeignete Exemplare. Beispiel das Gator fixed in 420HC Stahl, den ich gleichauf mit dem 440C verorten würde.
Aber ... es geht auch um Klingenform und Schneidgeometrie, ein Messer mit Wellenschliff-Anteilen bei einem Bushcraft Einsatz halte ich für die falsche Wahl, wie soll man das unterwegs schärfen ? Eines der wenigen mir bekannten Exemplare mit brauchbaren Wellenanschliffen ist das Begadi Feldmesser mit vorne angebrachtem Wellenschliff. Siehe zum Grundmodell die Review Videos von MrDirdeck, der hier im Forum Mitglied ist und sicher gerne Antworten für Details beantwortet. Wobei in den Videos eigentlich alles gesagt ist.
Falls dein Budget doch größer ist, schau doch in die vielen anderen Diskussionsfaden hinein. Als erster Hinweis: Linder Super Edge, deutsche Produktion und Qualitäts-/Härtegarantie, der m.M. mit unter 100 Euro günstigste Einstieg in einen "Superstahl", jedoch mit Anforderungen an das Schleifequipment.
P.S. Das Böker Arbolito gehört zu meinen Lieblingen, davon abraten fällt mir schwer, weil als älterer Geheimtipp für eine tollen Allrounder noch immer erhältlich auf dem Markt, doch man sollte den Verwendungszweck ganz oben als Kaufkriterium definieren und für "grobe" Arbeiten halte ich es für verfehlt. Weil der Klingenschliff nach vorne sich stetig verdünnt, besser weil stabiler sind für hohe und höchste Belastungen solche Klingenstärken, die bis knapp vor die Klingenspitze durchgehend sind. Für feinste Arbeiten hat man i.d.R. sowieso ein leichtes Klappmesser dabei.
Es ist so habe ich gelesen - so in ein bis zwei Wochen wieder lieferbar.
Dieses spezielle Böker kenne ich jetzt nicht, macht aber einen guten Eindruck. Auch ich würde dir von der Tantoklinge mit den Serations abraten - da kann man nicht viel mit machen.
Grobe Arbeiten gehen mit dem Arbolito auch, auch wenn manches wegen der kompakten Größe schwerfallen mag. Das Arbolito ist in der Preisklasse ein gutes Messer, wer etwas mehr will und auf höherwertige Verarbeitung steht kann sich die Linder Superedge 1&2 anschaue.
Ich frage mich nur wie man darauf kommt die oben genannten Messer gegeneinander abzuwägen, die sind doch komplett unterschiedlich. Man sollte mal überlegen welche Ambitionen man hat, nur ein paar Stöcke anschnitzen oder mal Äste durchschlagen- das geht mit fast jedem Messer, bekomme ich im Zweifelsfall auch mit einem Zwilling/WMF Küchenmesser, oder einem Ontario Old Hickory hin.