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Adventure Medical Kits Trauma Pak mit QuikClot

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14 Antworten in diesem Thema

#11 Wishmaster

Wishmaster
  • 183 Beiträge

Geschrieben 06. Dezember 2014 - 18:13

Ich verstehe die Argumentation von dir auch Vernwanderer.

 

Es ist sehr unwahrscheinlich ein Quickclot im normalen Umfeld zu brauchen. Das Zeug ist verhältnismäßig "teuer" und läuft ab.

Auf der anderen Seite einmal gebraucht aber nicht dabei - scheiße....

 

Eine Info noch Arthur - hast du im Video gesagt, dass man beim Quickclot Handschuhe tragen muss? Man trägt ja eh eigentlich Handschuhe beim verarzten (außer man hat keine Zeit und ist im Stress und kennt die Person etc..) . Aber gerade beim Quickclot ist das echt wichtig - wenn die Hände nass sind dann reagiert das! Soll ziemlich böse aua machen hat man uns gesagt im Kurs.

 

@ Vernwanderer kennst du dich denn "erweitert" mit Erste Hilfe aus?

Es bringt einem ja nix das Ding dabei zu haben und nicht anwenden zu können oder auch nicht zu wissen, wie sich das auf die spätere Behandlung auswirkt.

Quickclot und CAT sind ultima ratio, das sollte man wirklich nur nutzen wenn Druckverband und abdrücken etc.. nichts mehr hilft und der Patient in Lebensgefahr schwebt.

 

Gerade das CAT kann bei unnötiger und schlechter Anwendung Probleme bereiten und im schlimmsten Fall das Leben kosten.

(darf nicht mehr abgenommen werden von Laien - Uhrzeit muss bekannt sein wann angelegt etc..)

Als normaler Ersthelfer lernt man die Anwendung auch nicht und darf es nicht (darf ja auch nichtmal eine Kopfschmerztablette geben - oder Brandwunden mit Wasser kühlen...) Wer keine erweiterten Kenntnisse hat und sich nicht aneignet sollte bei den herkömlichen Sachen bleiben.



#12 Vennwanderer

Vennwanderer
  • 664 Beiträge
  • WohnortHohes Venn
  • Sport:Angeln, Camping, Kanusport, Wandern

Geschrieben 06. Dezember 2014 - 20:05


Eine Info noch Arthur - hast du im Video gesagt, dass man beim Quickclot Handschuhe tragen muss? Man trägt ja eh eigentlich Handschuhe beim verarzten (außer man hat keine Zeit und ist im Stress und kennt die Person etc..) . Aber gerade beim Quickclot ist das echt wichtig - wenn die Hände nass sind dann reagiert das! Soll ziemlich böse aua machen hat man uns gesagt im Kurs.

Laienhaft erklärt und ohne weitergehende Recherche weiß ich folgendes: Soweit mir bekannt ist QuickClot ein Zeolith. Zeolith wird z.B. wg. seiner großen Oberfläche auch in Aquarienfiltern eingesetzt oder in Spülmaschinen als Wärmetauscher.
Zeolith kann Wasser aufnehmen und gibt dann Wärme ab, oder es nimmt Wärme auf und gibt Feuchtigkeit ab. Wenn es Wasser aus Blut aufnimmt und dadurch so verdickt, dass es zu einer stark beschleunigten Gerinnung kommt, dann erwärmt (oder erhitzt) es sich. Das ist wohl auch die große Gefahr bei QuickClot. Allerdings habe ich gehört, dass Verbrennungen aufgrund der Hitzeentwicklung heute kein Problem mehr sein sollen. Außerdem führen Soldaten wesentlich größere Mengen QuickClot mit sich als in so einen Trauma Pack wie Arthur es vorgestellt hat, vorhanden sind. Von daher vermute ich, dass es nur in größeren Mengen problematisch wird. Das mit den Händen/Handschuhen kann ich aber nicht ganz nachvollziehen.

 

Ist vermutlich eher eine allg. Sache wg. Reinhaltung der Wunde und Infektionscchtuz für den Helfer.

 

Zum Thema "bekannte Personen" wäre ich auch sehr vorsichtig. Der freundliche, gepflegte Nachbar, Kollege, Vereinskamerad etc. mir evtl nur vermeintlich gut bekannt. Aber wenn dieser z.B. eine Hepatitis- oder HIV-Infektion hat, kann man sich auch nicht sicher sein, dass er mir davon erzählt. Evtl weiß er es nicht mal selber.

Ich kenne da einen Fall von Hepatitis-C Infektion in meinem Freundeskreis. Der Freund hat sich durch eine Blutkonserve nach Autounfall infiziert und wusste es ewig nicht, bis nach vielen Jahren einem Arzt die schlechten Leberwerte auffielen. Das wäre aber genau der Typ, bei dem ich eigentlich nicht lang zögern würde, auf die Handschuhe zu verzichten. Also besser immer mit Handschuhen ersthelfern...

 


@ Vernwanderer kennst du dich denn "erweitert" mit Erste Hilfe aus?

 

Ich bin "interessierter Ersthelfer". D.h. ich mache alle zwei Jahre meinen Erste-Hilfe Kurs. Darüberhinaus belese ich mich oder frage bei Bedarf auch mal gerne bei Fachleuten wie z.B. Physiotherapeuten oder Ärzten nach, wenn ich etwas spezielles zu Gesundheitsthemen wissen möchte.

Weitergehende Fortbildungen insbesondere in Richtung HLW nach Unfällen am Wasser hatte ich früher mal, als ich noch in der DLRG aktiv war. Ist aber schon länger her. Da haben sich die Erkenntnisse auch z.T schon geändert über die Jahre. Ein paar mal musste ich auch bereits erste Hilfe leisten, war aber nie lebensbedrohlich.

An eine "echte" Weiterbildung kommt man leider ohne Mitgliedschaft in einer Hilfsorganisation oder etwas vergleichbarem nicht so einfach heran. Wobei man ohnehin immer sehr schnell an dem Punkt angelangt, an dem man nichts mehr machen darf, ohne einen Arzt dabei zu haben.

Man ist und bleibt eben ein ERSThelfer. Außer in militärischen Ausnahmesituationen ist da auch nicht viel dran zu drehen, so gut die Kenntnisse und Fähigkeiten auch sein mögen, ohne Arztausweis geht in unserem Rechtsraum halt nicht viel. Und ich denke, das ist im Großen und Ganzen auch gut so. Die Devise ist immer "Zeit gewinnen, bis die Profis da sind". Da kann QuickClot in ein paar Situationen sicher einen unschätzbaren Wert haben.



#13 Wishmaster

Wishmaster
  • 183 Beiträge

Geschrieben 06. Dezember 2014 - 21:17

Ja ich kenn nur die militärische Version des Quickclot, war da deswegen auch sehr verwundert über den niedrigen Preis des Sets von Arthur.

Die gezeigte Version ist wesentlich kleiner und inzwischen ist das ja auch kein Pulver mehr (so wie früher - gab schlechte Erfahrungen mit Wind *hust* ) sondern in einem Beutel. Probierrn ohne Handschuhe würde ich es trotzdem so oder so nicht nutzen.

 

Mache regelmäßig neben dem Roten Kreuz Ersthelfer in der Firma die Bundeswehr Einsatzersthelfer bei Reservisten mit (da finde ich vor allem den praktischen Teil genial). Als BW Einsatzersthelfer darf man auch CATs und Quickclot im Einsatz benutzen - sonst auch nicht.

 

Bin persönlich auch der Meinung, dass weitergehende Maßnahmen dem Fachpersonal vorbehalten sein sollen. Allein schon aus rechtlicher Sicht ist das einfach besser.

Der verletzte muss einfach nur die Zeit überstehen bis die weitergehende Versorgung eintrifft. Nur im Outdoor Bereich ist das dann schon ein Problem. Deswegen kanns wirklich Leben retten. Ist ja eigentlich von der Anwendung her nicht wirklich kompliziert - gerade das ist das schöne.

 

Auch für Sportschützen denke ich mal, ist sowas sehr wichtig.



#14 Markus

Markus
  • 96 Beiträge

Geschrieben 08. Dezember 2014 - 13:55

Was mich hier an diesem Set interessiert (klingt hier ja indirekt auch mit durch "Außerdem führen Soldaten wesentlich größere Mengen QuickClot mit sich als in so einen Trauma Pack wie Arthur es vorgestellt hat,") - von welchen Wunden reden wir hier, die mit 25 g quickclot versorgt werden können???

 

Die Menge scheint ja relativ gering zu sein - wenn es nur für kleinere Wunden reicht, so sind das meist die Wunden, die sich auch mit anderen mitteln beherrschen lassen. Oder reicht die kleine Menge auch für größere, wirklich lebensbedrohliche, Wunden? Da fehlt mir der Vergleich, da ich mit dem Zeug noch nie gearbeitet habe.

 

Besser als eine einzelne Kompresse (so habe ich es verstanden) ist ohnehin die mit dem Wirkstoff imprägnierte Gaze, die sich z.B. auch in Wundhöhlen stopfen lässt. Dasist veilleicht der unterschied zwischen "Quickclot Sport" und anderen Quickclot-Serien, die sich eher an Militär und Profis richten.

 

weiterer - für mich sogar interessanterer - Aspekt ist die Verpackung. Das set ist ja quasi vakuumverpackt und dadurch sehr klein, aber auch stabil verpackt. Das wäre doch auch ideal, wenn man Verbandmaterial (beispielsweise 2 große Verbandpäckchen, 2 paar Handschuhe, Beatmungshilfe, Rettungsdecke) vakuumiert und gemeinsam mit ein paar normalem Pflastern und dem Material, was robuster ist (Rettungsdecke, Schere) in einer kleinen Tasche mitführen kann.


Bearbeitet von Markus, 08. Dezember 2014 - 14:05.


#15 Vennwanderer

Vennwanderer
  • 664 Beiträge
  • WohnortHohes Venn
  • Sport:Angeln, Camping, Kanusport, Wandern

Geschrieben 09. Dezember 2014 - 14:40

Was mich hier an diesem Set interessiert (klingt hier ja indirekt auch mit durch "Außerdem führen Soldaten wesentlich größere Mengen QuickClot mit sich als in so einen Trauma Pack wie Arthur es vorgestellt hat,") - von welchen Wunden reden wir hier, die mit 25 g quickclot versorgt werden können???

 

Die Menge scheint ja relativ gering zu sein - wenn es nur für kleinere Wunden reicht, so sind das meist die Wunden, die sich auch mit anderen mitteln beherrschen lassen. Oder reicht die kleine Menge auch für größere, wirklich lebensbedrohliche, Wunden? Da fehlt mir der Vergleich, da ich mit dem Zeug noch nie gearbeitet habe.

 

Ich denke, hier sollte man sich nicht am Gewicht sondern vielmehr an der Größe orientieren. Das wären, wenn ich richtig informiert bin 8,75 x 8,75 cm und würde somit ausreichen, um z.B. eine stark blutende Schnittwunde von bis zu ca. 12 cm zu versorgen.
 

 

Besser als eine einzelne Kompresse (so habe ich es verstanden) ist ohnehin die mit dem Wirkstoff imprägnierte Gaze, die sich z.B. auch in Wundhöhlen stopfen lässt. Dasist veilleicht der unterschied zwischen "Quickclot Sport" und anderen Quickclot-Serien, die sich eher an Militär und Profis richten.

In Wundhöhlen stopfen? Du machst mir Angst! ;-)

Wenn ich das richtig verstehe, handelt es sich um eine Art Schwamm. Vom Prinzip her ein flaches Kissen aus Polyestergewebe in welchem der Wirkstoff (in Pulverform?) enthalten ist. Ich glaube nicht, dass das Wirkprinzip es effektiv zulässt, eine Gaze damit zu imprägnieren.

Das große Problem beim Einsatz größerer Mengen könnte die Hitzeentwicklung sein. Insbesondere z.B. in Wundhöhlen könnte das richtig problematisch werden. Daher wird es wohl an medizinische Laien bzw. nicht im Umgang mit dem Material geschulte Personen nur in kleineren Mengen herausgegeben.

 

 

weiterer - für mich sogar interessanterer - Aspekt ist die Verpackung. Das set ist ja quasi vakuumverpackt und dadurch sehr klein, aber auch stabil verpackt. Das wäre doch auch ideal, wenn man Verbandmaterial (beispielsweise 2 große Verbandpäckchen, 2 paar Handschuhe, Beatmungshilfe, Rettungsdecke) vakuumiert und gemeinsam mit ein paar normalem Pflastern und dem Material, was robuster ist (Rettungsdecke, Schere) in einer kleinen Tasche mitführen kann.

Also ich habe mein Erste-Hilfe-Set auf 2-3 Ziploc-Beutel aufgeteilt. Da bin ich etwas flexibler, kriege ich zusammen in einer Tasche mit in den große Rucksack oder Kanusack. Kann ich aber bei Bedarf aufteilen und in mein Frontpack packen oder aber auf Jacken-/Hosentaschen aufteilen. Vakuumieren ist auch eine Option, über die ich nachgedacht hab. Allerdings in Ermangelung eines Vakuumierers nie ausprobiert.







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