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Brennmaterial aufbereiten - aber wie... Messer, Beil oder Axt?


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10 Antworten in diesem Thema

#1 Fliegentod

Fliegentod
  • 602 Beiträge
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Geschrieben 29. März 2016 - 08:00

Im Fred, bei dem es um die Messer geht, welches Ihr so mit nehmt, ist in einem Beitrag ein "Messer vs. Axt" gefallen. Daher mal meine Erfahrungen dazu.

 

1. In den Wäldern Europas ist es nicht erlaubt Bäume zu fällen, außer sie stehen auf einenem Grund und Boden. Abgefallene Äste dürfen jedoch gesammelt werden.

2. In Survivalsituationen wird man sich die Kraft möglichst spaaren wollen, daher lieber Äste vom Boden Sammeln.

3. Feuerholz klein zu machen möglichst vermeiden. Das spart Kraft. Man kann einen großen Ast einfach immer weiter in die Feuerstelle hinein schieben.

 

Wozu braucht man dann überhaupt ein Messer oder eine Axt?

Um Äste, welche äußerlich nass/feucht sind Aufzuspalten, denn im inneren sieht es meist besser aus.

Das Mittel zum Zweck heißt Batoning und läßt sich mit einem kleinen Beil oder einem größeren Messer erledigen.

Warum nicht die Axt nehmen und damit Spalten?

Nun, Ihr sammelt ja das Holz auf. Es ist meist durch einen Sturm abgebrochen worden. Daher bietet es sicherlich keine gerade fläche zum hinstellen. Mit der Hand festheben sird es sicher keiner wollen ^^

Daher wird eine Axt mit langem Stiel wenig Einsatz finden und nur unnötg schwer sein.

 

Wie bereite ich Feuerholz mit Messer oder Beil auf?

Nun, ich für meinen Teil mache das immer so.

Ich nehme kleine Äste die in etwa so Dick sind, wie mein Zeige- und Mittelfinger breit sind.

Diese kürte ich mittels Batoning, Muskelkraft oder Gewicht auf eine länge von ca. 40 cm.

Die dabei entstehenden Spähne und Holzsplitter auch einsammeln.

Ich kürze jedoch nicht mein ganzes Holz ein, sonder nur bis ich so ca. 10 Stücke habe.

Diese Stücke werden längs gespalten. Das genügt in der Regel.

Damit ist das entstehende Feuerchen meist kräftig genug um feuchtes und nasses Holz zu verbrennen.

 

Eine große Axt ist also nicht nötig. Ein kleines Beil ist beim Batoning in sofern unpraktisch, da es auf Grund der Länge eher zum "seitlichen Ausbrechen" neigt. Ein Beil erfordert also mehr Übung. Daher verwende ich dazu ein fixed Messer, welches obendrein noch weitere Verwendung finden kann, und leichter ist. In manchen Ländern ist jedoch das Mitführen eies größeren Messers nicht erlaubt. Das kleine Beil hingegen schon.

Man ist gut beraten mit beidem umgehen zu können, und zu wissen wo welches erlaubt ist.

 

Eure Erfahrungen sind gefragt :D

 

 



#2 Lodjur

Lodjur
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Geschrieben 29. März 2016 - 12:10

Nun in den gut 35 Jahren die ich mich in der Natur rumtreibe habe ich noch keine wirkliche Survival Situation gehabt. Dabei wäre einiges sicher ganz anders.

So aber habe ich für mich persönlich seit Anfang der 90ziger beschlossen auf „offenes“ Feuer komplett zu verzichten. Seitdem nur noch mit Hobo und konsequenterweise mit perfektem Bodenschutz unterwegs. Da brauche ich für optimalen Betrieb Holz von so 20-25 cm Länge und einer Stärke so bis etwas über Daumendick. Hier reicht also ein stabiles Messer. Sehr selten brauchte ich bislang Batoning, wenn dann eher aus Spass an der Freud und Zeitvertreib.

Da ich mich zu 90% in Skandinavien bewege habe ich bislang immer noch was trockenes gefunden. Da ich nicht wirklich nur zu Fuss unterwegs bin sondern überwiegend mit dem Canadier bzw. Auto ist Gewicht und Ausrüstung nicht unbedingt minimal. Im Boot habe ich auch immer ein kleines Wetterlings Beil und noch viel wichtiger eine kleine Klappsäge dabei. Die beisst so giftig das ein armdicker Ast in 5/6 Zügen durch ist. Damit bin ich für alles ausgerüstet um recht problemlos Feuerholz auch auf Vorrat her zu richten. Der Hobo hat den grossen Vorteil das der auch Material wie kleine Zapfen usw. effektiv in nutzbare Wärme umwandelt während son Kleinzeug in einem normalen offenen Feuer quasi verpufft. Etwas anders ist die Situation wenn ich im Frühjahr/Herbst/WInter mit der Lavuu und Zeltofen unterwegs bin. Der frisst deutlich grösseres, sowohl Länge und Durchmesser betreffendes Holz. Hier ist dann wieder Säge und eine richtige Axt im Spiel. Da reicht dann aber die kleine Wetterling fürs aufbereiten von Anzündholz. So Spielkram wie Feuerbäumchen schnitzen mag beim Surviveln nützlich sein, ich gebe zu ich hab reichlich von den gewachsten Holzwolle Anzündern dabei ;-)

CU Bernd



#3 Fliegentod

Fliegentod
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Geschrieben 29. März 2016 - 13:09

Daher habe ich auch beschrieben, wie ich mein Feuerholz finde und verwende.

Den ich finde es ist mit ausschlaggebend für die Wahl des Werkzeugs.

Ich bereite das Holz für offene Feuerstellen vor. Normaler weise nutze ich öffentliche Feuerstellen.

Das ist dann doch ein Unterschied zu Deiner Verwendung.



#4 machine

machine
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Geschrieben 29. März 2016 - 14:24

Als Übungsmaßnahme wird auf Terrasse und Balkon gerne Batoned was das Zeug hält ^^. Dieses Ritual gehört seit Jahren zum Grillen dazu, auch auf den Grillplätzen im Urlaub. Dazu verwende ich entweder mein Ka-Bar USMC oder mein BG Ultimate. Fürs Spalten größerer Stücke kommt mein 7er Fiskars-Beil zum Einsatz. Zum anmachen schnitze ich kleine Späne vom trockenen Holz die ich zu einem kleinen Haufen aufschichte und dann mit dem Feuerstahl entzünde. Danach kommen dünne ca, 15 cm lange Stöckchen drauf und dann ca. 30 cm lange und fingerdicke Scheite bis ein schönes gleichmäßiges Feuer entsteht. Noch ein paar Briketts drauf und fertig.

 

In der "Wildnis" verzichte ich weitgehend auf offenes Feuer mit Holz. Da verwende ich Brennstoffkocher. Auch wenn diese zum offenen Feuer zählen, sind sie für mein Empfinden beherrschbarer und erregen nicht so viel Aufsehen wie ein loderndes Feuer.

 

Man glaubt auch garnicht wie viel Holz man braucht um zum Beispiel in einer Notsituation ein Feuer eine ganze Nacht am brennen zu halten. Ich habe das mal bei einem Jugend-Zeltlager miterlebt. Da war am nächsten Morgen im näheren Umfeld kein loses Ästchen mehr zu finden. Also, müsste man um richtig gerüstet zu sein Axt, Klappsäge und Messer dabei haben aber wie schon erwähnt ist das Bäume fällen bei uns nicht erlaubt. Holz sammeln übrigens auch nicht soweit ich weiß?



#5 Fliegentod

Fliegentod
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Geschrieben 29. März 2016 - 15:18

Eine genaue Regelung wie das mit dem Todholz am Waldboden ist kenne ich auch nicht. Aber ich habe schon des öfteren in der nähe von Feuerstellen Förster und Jäger getroffen. Nie hat sich einer über meine Holzentnahme beschwehrt.

So lange sie sehen, daß es Holz ist, welches am Boden lag wird das auch keiner tun. Anders schaut es aus wenn man Äste vom Baum bicht, oder fällt. Auch wenn man Holz sucht und am Wegesrand einen größeren Stapel "Todholz" in Meterlänge findet wird keiner begeistert sein, wenn man sich dort bedient.

 

Und ja, ein offenes Feuer braucht deutlich mehr material. Da ich aber das Feuer nicht die ganze Nacht im Auge behalten will, finde ich es gut, wenn es irgendwann aus geht. ^^ Wenn ich keine Feuerstelle finde weiche ich auf meinen Benzinkocher aus. Aber ich "Grille" meist meine Speisen. Daher ist das offene Feuerchen mein Favorit. Mir ist das Verwenden von Feuerstellen deshalb so wichtig, weil ich mir 1. die Arbeit ersparen möchte selbst eine Feuerstelle zu machen, 2. Selber eine Feuerstelle aufzumachen meist nicht erlaubt ist. Egal wie Fachmännisch man das gemacht hat. und 3. Ist bei öffentlichen Feuerstellen meist eine Warnung angebracht, wie es mit der Brandgefahr ausschaut. Ich muß mich also nicht auf mein Gefühl verlassen. Unfallvermeidung finde ich wichtig ^^ Ich möchte ja auch wieder in die Wälder gehen können. :D 



#6 machine

machine
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Geschrieben 29. März 2016 - 16:12

In unserer Gegend sind öffentliche Feuerstellen leider äußerst rar. Deshalb bleibt nur Terrasse und Balkon oder die Grillhütte anzumieten :cry:. Aber da ich ziemlich nah am Wald wohne bin ich andererseits froh das da nicht jeder einfach rumzündeln darf. Ab und zu verbrennen die Schrebergärtner im Feld ihren Grünschnitt. Da kann man sich dann zum helfen einklinken und zumindest "halbwild" mitfeuern ^^.



#7 Lodjur

Lodjur
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Geschrieben 29. März 2016 - 16:51

Jepp, das mit den Feuerstellen ist ein Knackpunkt. Hier in D.land gibt es das ja wirklich kaum. Ich bin wg. offenem Feuer insofern etwas sensibilisiert weil ich 10 Jahre einige Monate des Jahres in Schweden gelebt habe. Da hat es eine ganz andere Kultur des Feuermachens. Und seit das Land von Touris überlaufen wird hat sich das leider sehr zum Nachteil entwickelt. Es gibt und gab immer sehr viele angelegte Feuerstellen, sogar sehr oft mit bereitgelegtem Brennholz! Der Schwede an sich nutzt die Feuerstelle weil die lieben Ihr Feuerchen, und dann da auch direkt was zu grillen/braten ist das Grösste. Inzwischen gibt es kaum einen Rastplatz der nicht komplett einer Feuerstelle gleicht. Jeder macht sein eigens Feuer/chen und da wird auf gar nix Rücksicht genommen. Egal ob auf Klippen oder Brandgefährdeter Boden. Da brennen manchmal ein Dutzend Feuer an einem grösseren Lagerplatz. Nachdem ich auf meinem eigenem Land dann mal den Versuch gemacht habe wie lange so eine Feuerstelle sichtbar bleibt, das war in Nord Värmland, 9 Jahre!! Selbst im 10 Jahr war noch die Holzkohle sichtbar. Da habe ich aufgehört normales Feuer zu machen. Ok, an einer zugelassenen Feuerstelle macht man dann natürlich auch mal Feuer. Aber da ich eigentlich meistens wild campe ist ein Brandfleck eben ein absolutes No go. Das bezieht sich aber nur auf die ganz speziellen Verhältnisse im Norden.

Hier bei uns ist so ein Brandfleck spätestens im zweiten Jahr überwuchert. Und ich meine ein stabiles Messer und eine handliche (Klapp)-Säge sind in den meisten Fällen völlig ausreichend. Es geht natürlich auch nur mit Messer, sogar ohne ;-). Dann aber mit erheblichem Such- und Arbeitsaufwand. Muss ja  nicht sein. :-)

CU Bernd



#8 Fliegentod

Fliegentod
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Geschrieben 30. März 2016 - 07:23

Ja, das mit den wilden Feuerstellen um eine öffentlich angelegte Feuerstelle herum ist allerdings häufiger ein Problem. Das sind auch meist die "Gelegenheitstäter", die das nur ein mal Im Jahr machen, und davon ausgehen den Platz lange Zeit nicht mehr zu sehen.

Ich verstehe manchmal nicht, warum man sein Feuerstellchen nicht teilen will. Bei den Gesprächen mit den Leuten hört man dann schon recht seltsame Begründungen warum man das nicht will. Wenn dann tatsächlich jemand ein Plätzchen für mein bischen Grillgut bereit stellt, dann ergeben sich meist nette Begegnungen heraus. Aber das ist wohl ein ganz neues Thema.

 

Mein bevorzugstes Mittel zur Holzaufbereitung ist ein feststehendes Messer. In gegenden, von denen ich weiß das ein solches Messer nicht erlaubt ist nehme ich ein kleines Beil.


Bearbeitet von Fliegentod, 30. März 2016 - 07:24.


#9 Vennwanderer

Vennwanderer
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Geschrieben 01. April 2016 - 12:01

@Lodjur: Ja, viele unserer Landsleute benehmen sich leider in Schweden wie "yxan i skogen".

Das Messer ist ja ohnehin ein "Must-Have" und sollte fester Bestandteil der (Grund-) Ausrüstung sein. Leider muss man sich da natürlich je nach Land Einschränkungen unterwerfen. Eine Axt oder Säge kommen dazu, wenn es die die Situation erlaubt, also wenn der zus. Platzbedarf und das Gewicht keine so Große Rolle spielen.

Eine Säge ist in vielen Fällen effektiver als eine Axt, sicherer in der Handhabung als Axt oder Messer. Das ist insbesondere dann sehr wichtig, wenn medizinische Hilfe weit weg ist. Sägen sind auch üblicherweise sehr leicht. Im Prinzip reicht es sogar (fast), nur das Blatt mitzuführen. Größter Nachteil einer Säge ist m.E. dass das Schärfen des Sägeblatts aufwendig ist und nur mit speziellem Werkzeug erfolgen kann.

Insbesondere, wenn das Holz quer zur Faser geteilt werden soll, sind Sägen kaum zu übertreffen. Ein Axt oder ein Beil sehe ich hingegen beim spalten klar im Vorteil.

Das Sammeln von Totholz würde ich grundsätzlich immer erstmal bevorzugen, aber spätestens, wenn es daran geht, nicht nur Brennholz zu produzieren, sondern einfache "Gebäude" und "Alltagsgegenstände" herzustellen, wird man meisten nicht darum herumkommen, auf lebendes Material zurückzugreifen.

Das Messer würde ich faktisch nur dann zum Spalten verwenden, wenn ich keine Axt zur Verfügung habe.

#10 Fliegentod

Fliegentod
  • 602 Beiträge
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Geschrieben 06. April 2016 - 09:29

Geht hier ja Primär um Brennholz.

Ein Blockhaus würde keiner aus einem morschen Stamm, der schon am Boden liegt bauen.






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