@gagligna, unsere z.T. ehemaligen Kunden aus der Schweiz sind im Besitz von Feuerwaffen und machen regelmäßig Übungen im Gelände, z.T. auch zusammen mit dem Militär. Vielleicht würden dir ihre Namen sogar etwas sagen, einige sind bekannte Unternehmer. Sie sind auch nicht die einzigen, die so was machen. Ich lies mir sagen, dass die schweizer Armee sich soz. in den Schlafzimmer-Schränken der Schweizer befindet und weniger in den mil. Standorten. Stimmt das? Ich halte das für eine sehr gute Lösung, wenn man gewisse Grundlagen im Umgang mit Feuerwaffen drauf hat. Leider ist es dem Volk von heute verboten, sich zu wehren... Wir dürfen uns aber jeder Zeit als Opfer anbieten
Ja, das stimmt wirklich. Jeder Dienstpflichtige in Schweiz darf seine Waffe nach Hause nehmen. Früher war es ein Muss, inzwischen darf man die Waffe auch im Zeughaus abgeben. Munition muss separat aufbewahrt werden, wobei ich mir nicht sicher bin, ob man da welche zu Hause hat. Ich meine, ja, aber nur einen sehr kleinen Bestand. Ausserdem darf jeder Wehrmann, wenn er aus dem Dienst entlassen wird, seine Waffe behalten. Ohne Munition, meine ich. Dann gibt es jährlich das Feldschiessen, das muss jeder Dienstpflichtige absolvieren, damit er in Übung bleibt, sozusagen. Und dann gibt es natürlich noch viele, die Schiessen als Sport betreiben, aus Freude an der Sache. In der Regel auch mit der Dienstwaffe. In unserem Tal mit ca. 2'000 ständigen Einwohnern gibt es immerhin zwei Schiessstände, was doch einiges zur Beliebtheit des Schiesssports aussagt.
Dazu kommen vor allem hier im Kanton Graubünden noch die Jäger. Speziell hier ist, dass es sich um eine Patentjagd handelt. Das heisst, jeder der die Jägerprüfung besteht, kann sich ein Jagdpatent kaufen und darf im Herbst während drei Wochen auf die Hochjagd. Das Jagdpatent gilt für den ganzen Kanton, man darf überall, wo es vom Jagdgesetz her erlaubt ist, jagen. Die Jagd ist sehr beliebt, entsprechend gibt es viele Jäger und natürlich auch Waffen. Mancher Jäger hat mehr als eine Waffe. Eine, vielleicht auch mehr, für die Hochjagd, für die Niederjagd, die dann später kommt, natürlich eine andere... Es stimmt, die Schweizer Wehrmacht wohnt in Schlafzimmerschränken... Manchmal auch auf dem Estrich. Dazu eine Anekdote: Als unsere Jüngere noch sehr klein war, kaum sprechen konnte, war sie mal böse auf mich. Da sass sie dann in ihrem Hochstuhl und drohte, sie gehe auf den Estrich, hole den PengPeng vom Papi, "und dann bist Du tot!" Also alles ganz normal mit den Waffen.
Die Hochjagd beginnt übrigens am nächsen Samstag, dann herrscht zum Teil Ausnahmezustand im Kanton. Es gibt Betriebe, die explizit nur Nichtjäger einstellen, resp. schon im Voraus sagen, dass es während der Jagd keinen Urlaub gibt, weil sonst in dieser Zeit gar nichts läuft...
Bearbeitet von gagligna, 29. August 2016 - 22:09.