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Zelt Nordisk Telemark 1 LW

leichtzelt nordisk 1-personen-zelt

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3 Antworten in diesem Thema

#1 gagligna

gagligna
  • 235 Beiträge
  • WohnortOberhalbstein, Graubünden, Schweiz
  • Sport:Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 09. Oktober 2016 - 20:09

Ich bin durch einen Newsletter auf das Nordisk Telemark 1 LW aufmerksam geworden. Es war im Ausverkauf zu haben, also preislich interessant. Weil ich schon lange mit einem leichteren Zelt liebäugelte, war ich sofort interessiert. Ich habe im Netz nach Tests gesucht und das Zelt hat lauter gute Noten erhalten. Einmal stand was von Kondensfeuchtigkeit und nur einmal hab ich was von einer Tropfsteinhöhle gelesen. Wird wohl das Zelt nicht richtig aufgestellt haben... 

 

Also Zelt bestellt. Meins kam mit Alu-Gestänge, also etwas schwerer als mit Carbon. War zwar nirgends so vermerkt, oder ich hatte es nicht gelesen, aber mir war das recht. Irgendwo meinte ich mal gehört oder gelesen zu haben, dass Alu robuster sei. Also alles bestens. 4 Heringe und eine Reparaturhülse sind dabei, sowie ein Packsack. Allerdings liesse sich das Zelt auch ganz in der inneren Zelttasche verstauen! 

 

Ich habe das Zelt gleich im Garten aufgestellt. Das ging recht gut, lässt sich auch gut spannen, Innen- und Aussenzelt haben überall genügend Abstand. Der Platz erschien mir auch recht grosszügig für eine Person. Dadurch, dass in den vier Ecken kurze Stangen sind, hat man mehr Kopf- und Fussfreiheit. Die Abspannschnüre in den Ecken sind nicht so lang, so stolpert auch nicht so schnell jemand drüber. Mit den vier Heringen scheint mir das Zelt recht gut zu stehen. Es gibt aber noch zwei Abspannmöglichkeiten, aber kein Material dazu. Also habe ich gleich noch 2 Abspannschnüre und 2 Erdnägel dazu gepackt. Letztere habe ich gerne dabei, falls der Bodem mal sehr hart sein sollte. So ganz ohne Unterlage wollte ich das Zelt auch nicht benutzen, ein bisschen Schutz sollte der Boden schon auch noch haben. Also habe ich eine Rettungsdecke zweckentfremdet. Darin habe ich auch Gestänge und Heringe eingewickelt, um den doch sehr dünnen Zeltstoff zu schützen. Insgesamt blieb das Gewicht immer noch unter einem Kilo. 

 

Solchermassen gewappnet machte ich mich also auf, das Teil zu testen. Ich hatte Pech. Die erste Nacht war da ein Biwak, danach eine doch noch offene Hütte, aber in der dritten Nacht kam endlich mein Zelt zum Einsatz. Ich stellte es sehr sorgfältig auf, achtete darauf, dass die etwas höher geschnittenen Kopf- und Fussenden, die der Lüftung dienen sollen, wirklich frei waren, nutzte auch die zusätzlichen Abspannleinen. Dann kroch ich in meine neue Unterkunft. Zuerst merkte ich, dass mit meiner 9 cm dicken Matte nicht mehr so viel Platz nach oben ist. Das heisst, ich musste genau aufpassen, wie ich mich hinsetzte. Ich bin es gewohnt, mich im Zelt aus- und am Morgen wieder anzuziehen, das war dann schon die erste Herausforderung. Aber ich wollte je ein leichtes Zelt, da muss man Abstriche machen. Aber es ging, schlussendlich lag ich gemütlich im Schlafsack auf meiner Matte. Rucksack und Schuhe hatten im Vorzelt gut Platz, ich würde auch dran vorbei kommen, falls ich in der Nacht raus müsste. Etwas hell schien es mir, obwohl kein Mond mehr war. Aber dünneres Material lässt offenbar auch mehr Licht durch, auch wenn gar keins vorhanden ist ;-) 

 

Irgendwann in der Nacht fiel mir beim Kehren von einer Seite auf die andere, ein Tropfen auf die Stirn. Hoppla, da bin ich wohl etwas unsorgfältig vorgegangen...
Am Morgen dann die grosse Überraschung: Überall am Innenzelt hingen grosse Wassertropfen. Die kleinste Bewegung liess sie fallen. Zerst angelte ich mir mein Microfasertuch und begann die Nässe abzuwischen, was natürlich schwierig war. Während ich am einen Ende wischte, fielen am andern Ende die Tropfen. Auch das Aussenzelt war innen nass, was aber nicht so problematisch war. Zum ersten Mal habe ich mich ausserhalb des Zeltes angezogen. Bei -2°  :evil:

 

Also, die Lüftung scheint ungenügend zu sein. Offenbar ist die Feuchtigkeit zum Teil sogar im Innenzelt geblieben, sonst wäre das ja nicht innen nass gewesen. Auch das Aussenzelt war nass, aber damit muss man rechnen. Ich weiss jetzt nicht so genau, was da abgelaufen ist. Ich vermute mal, dass vor allem auch die Kälte einen grossen Einfluss hatte. Wenn es wärmer ist, sollte ja die Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen, sich also nicht so viel an den Zeltwänden absetzen. Andererseits, finde ich, sollte die Feuchtigkeit nicht am Innenzelt hängen bleiben. Aber da ist ja auch nur eine kleine Ecke mit Meshgewebe versehen. Ich weiss nicht, wie Feuchtigkeitsdurchlässig normaler Innenzeltstoff ist... Kommt dazu, dass es eine vollkommen windstille Nacht war. Vielleicht hätte etwas Wind auch geholfen. 

 

Nun, ich werde das Zelt jetzt nicht gleich entsorgen. Habe mir auch überlegt, es ohne Innenzelt zu benutzen, aber ich mag kein Krabbelgetier und schon gar keine Blutsauger. Also wenn ich ein Zelt brauche, dann möchte ich auch ein Innenzelt. Ich bin am Überlegen, ob ich es eigenhändig noch etwas anpassen soll, z.B. eine grössere Meshfläche im Innenzelt. Nur weiss ich nicht, wie sich das dünne rutschige Zeugs mit der Nähmaschine verarbeiten lässt. Hat da jemand Erfahrung? Und gerade handlich ist so ein Innenzelt auch nicht. Ich frage mich auch, ob es etwas nützen würde, das Aussenzelt etwas offen zu lassen. Bringt das Innen etwas? Für Ideen, Ratschläge und Aregungen wäre ich sehr dankbar. Das Zelt gefällt mir, vor allem das Gewicht, aber es sollte auch funktionieren. 

 

Rückblickend bin ich froh, musste ich nur eine Nacht im Zelt verbringen. Es wäre mühsam und zeitraubend gewesen, es tagsüber an der Sonne trocknen zu lassen. Am Abend hätte es vermutlich nicht mehr getrocknet, da war jeweils schon keine Sonne mehr. 

Ich werde Euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten! 



#2 Fliegentod

Fliegentod
  • 602 Beiträge
  • WohnortNah am Kaiserstuhl

Geschrieben 10. Oktober 2016 - 09:15

Irgendwann ist auch die beste Lüftung ausgehebelt.

Bei -2°C außen und einer etwas höhren Temperatur im Zelt kondensiert die Luftfeuchte sehr schnell.

Wenn die Gräser außerhalb des Zeltes nass waren, dann hättest du auch das Zelt ganz offen lassen können und es wäre feucht gewesen.

 

So wie ich das sehe, gibt es im Kopfbereich am Boden die möglichkeit diesen hoch zu nehmen und eben die Eingangstüre etwas geöffnet zu lassen.

Aber die Öffnungen sind beides recht klein bei hoher Luftfeuchte in Verbindung mit kalter luft ist man wohl wirklich besser beraten den Eingang auf zu stellen, um die wärmere, feuchte Atemluft möglichst schnell aus dem Zelt zu lassen.



#3 Peter M.

Peter M.
  • 109 Beiträge

Geschrieben 10. Oktober 2016 - 21:07

Bei diesem Test hat es sich nicht in eine Tropfsteinhöhle verwandelt... es kommt wohl immer auf die Bedingungen an..

http://www.outdoorsh...-telemark-1-lw/

 

Aber so eine "Hundehütte" ist natürlich viel weniger gemütlich (und trocken) als ein richtiges 1,5 Personen- Zelt.

 

Mit meinem Nordisk Finnmark2 PU (3,5kg) hatte ich nie ein Problem. 

 

Weniger Gewicht, weniger Pack-maß... mehr Probleme, höherer Preis und teilweise weniger Haltbarkeit. 

 

Die leichten SI-Zelte sind weniger Dicht (Test) als die schwereren PU-Zelte, kosten aber das doppelte...

 

Für mich muss es schon ein 1,5 Personen Zelt sein und dazu noch ein Tarp. 

 

Sonst kann ich ja unterwegs nicht Kochen wenn es draußen regnet. 


Bearbeitet von Peter M., 10. Oktober 2016 - 21:07.


#4 Fliegentod

Fliegentod
  • 602 Beiträge
  • WohnortNah am Kaiserstuhl

Geschrieben 11. Oktober 2016 - 08:23

Nicht zwingend mehr Probleme.

Aber die UL-Zelte sind etwas Pflegeintensiver.

Kohlefaserstangen mögen zwar leichter sein. Aber das material slittert mehr wenn es bricht.

Aluminiumgestänge splittert nicht, und läßt sich mit einer Holse, welche man über die Stange schiebt notfalls befestigen.

 

So hat alles Vor- und Nachteile.

Ich kenne auch Leute, die ziehn ganz ohne Zelt los, und verbringen trotzdem eine schöne Zeit sogar bei Regenwetter.

 

Die Ausrüstung muß eben zu einem passen. Und da hat Jeder eigene Vorstellungen.







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