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Prepper One

prepper one prepper pohl force

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6 Antworten in diesem Thema

#1 machine

machine
  • 488 Beiträge
  • WohnortHeidelberg
  • Sport:Angeln, Survival, Wandern

Geschrieben 30. April 2017 - 20:48

Hey,

 

heute möchte ich euch mal das Pohl Force Prepper One Tactical etwas näher vorstellen.

 

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Ich habe es schon eine Weile,daher denke ich, dass ich schon einiges darüber sagen kann. Warum das Prepper? Ganz einfach, weil es mir seit seiner Vorstellung im Frühjahr 2016 gefallen hat. Es hat fast ein Jahr gedauert bis ich es mir gekauft habe, denn gebraucht hätte ich es ja nicht. Ist ja nicht so als hätte man kein Messer. Lange hat die Vernunft gesiegt, aber an an einem lauen Spätsommerabend fachsimpelte ich mit einem Bekannten bei einem Feierabend-Bierchen darüber wie wohl das ideale oder perfekte Messer für die berühmte einsame Insel aussehen könnte. Als ich ihm meine Vorstellung über ein zu groß geratenes Master Hunter in absoluter Fulltang-Bauweise aus einem Stück besserem Werkzeugstahl mit aufgeschraubten Griffschalen aus Kunststoff oder Holz schilderte, grinste er und sagte: "Dann kannst du dir auch gleich das Prepper One holen." Dieser Satz hat mich dann nicht mehr in Ruhe gelassen und ich habe mir das  Messer bei einem Händler live angesehen und ab da war es vorbei mit der Vernunft und ich wollte es haben :embarrest: .

 

Nun Kurz die Technischen Daten. Auch wenn die alle auf der PF-Homepage zu sehen sind:

 

Gesamtlänge: 24 cm

Klingenlänge: 11,7 cm

Klingenhöhe 3,3 cm

Klingenstärke: 6 mm

Grifflänge: 12,8 cm

Gewicht o. Scheide: 277 g

Stahl: Niolox

Griff: G 10

Scheide: Kydex

 

Alle Angaben ca. und an meinem Exemplar gemessen und gewogen.

 

Zuerst, ja das Messer ist ein Klopper. Von den Proportionen geht es Richtung Bark River Bravo 1, wobei das Prepper einen klobigeren Griff besitzt. Auch das Gewicht von fast 280 g ist nicht von schlechten Eltern.

 

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Vergleich Prepper one/Bravo 1

 

Die Verarbeitung des Prepper ist wie bei Pohl bzw Lionsteel wie immer tadellos. Der Stahl ist sauber verarbeitet. Die Kanten überall sauber abgerundet und die Griffschalen schmiegen sich passgenau und gerade am Erl an. Damit die Griffschrauben korrekt sitzen, wurden diese mit einer Kante gefräst, die exakt in eine kleine Vertiefung der Bohrung in den Griffen passt. So spürt man die Schrauben beim Arbeiten mit dem Messer nicht. Die Fangriemenöse hinten aus dem Griff austreten zu lassen, finde ich persönlich eine gute Idee. Wenn man allerdings das Paracord nicht möchte und weglässt, sieht es ein bisschen aus als würde etwas fehlen.

 

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Die Kydexscheide ist gut verarbeitet und mit dem mitgelieferten Tac-Lock an allen gängigen Bändern oder Gürteln zu befestigen. Aber das Messer ist dadurch sehr hoch. Inzwischen bietet Pohl Force auch einen nachrüstbaren Schlaufenadapter an. Innen ist die Scheide mit einer Art künstlichem Samt versehen. Dieser soll die Klinge vor Beanspruchung durch Sand und Dreck schützen. Ich habe eher Bedenken das diese rauhe Auskleidung die Teilchen erst recht festhält? Zumindest ist bis jetzt alles okay und mit Wasser ausspülen kann man die Kydex trotz des "Innenfutters".

 

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Unten das Loch um Wasser abfliessen zu lassen.

 

Doch nun zum ersten kleinen Kritikpunkt. Die Schärfe des Messers out of the Box ist nicht zu vergleichen mit einem F 1 oder Bravo 1. Für meine Zwecke ist sie ausreichend, wer allerdings Rasierschärfe erwartet, der muss hier noch an den Schleifblock. Die Schneideperformance ist, wie bei einer solchen Klingengeometrie zu erwarten, nicht die filigranste. Bei mir hat das Prepper trotzdem in allen Disziplinen eine gute Figur gemacht.

 

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Zubereitung eines Salattellers

 

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Zunder Schaben. Zum Funken schlagen ist das Prepper zu rund.

 

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Auch feinere Schnitzarbeiten sind machbar

 

Bei einem solch massive Werkzeug ist Batoning natürlich kein Problem, was ja schon die Klingenstärke von satten 6 mm aussagt. Auch das Aufhebeln morscher Rinde ist ein Kinderspiel. Achtung Kinder! Nicht nachmachen! Man kann das Messer auch in ein Brett einer Europalette hämmern und dieses mit einer Hebelbewegung spalten :cool: .

 

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An dieser Stelle sei noch eine Anmerkung zu Klingenfinish erlaubt. Das hat sich nach der bisherigen Nutzung völlig unbeeindruckt gezeigt. Ein Paar leichte Blessuren, aber mehr nicht.

 

Nebenbei: Bei einem Grillabend wollte ich das Messer gegen meine sonstigen Gewohnheiten in einen halbierten Ast auf dem Boden rammen. Und es kam wie es kommen musste, das Messer wurde in die Sandstein-Platte auf der Terrasse gerammt :bang:  . Aber Spitze ist noch dran. Alles gut.

 

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Als ich mit diesem Baum fertig war, musste ich einmal übers Leder und gut wars :D . Nein im Ernst, ich musste seit Dezember einmal Schärfen auf dem feinen Diamantblock, ansonsten reichte das Leder. Die Schnitthaltigkeit beim Prepper ist für meine Begriffe sehr gut.

 

Noch ein  ein Wort zum Griff. Der Wunsch etwas in einem Messergriff zu verstecken oder zu transportieren scheint ja so alt zu sein wie der Traum vom Fliegen. Für mich nicht nachvollziehbar. Ich möchte nichts in meinem Messer verstecken. Mir wäre das jedesmal zu viel Gefummel mit den Schrauben und diese können viel zu schnell verloren gehen. Ich habe deshalb bei meinem Prepper die Schrauben mit Loctite gesichert. Aus diesem Grund spielt für mich auch der mitgelieferte Schraubenschlüssel eine eher untergeordnete Rolle und liegt, mit den vom netten Herrn Pohl gegen Berechnung zugeschickten Ersatzschrauben, in einer Kleinteile-Box. Ich habe schon gehört dass sich so Mancher über die fehlende Abdichtung der Griffschalen gegen Feuchtigkeit sorgen macht. Ich habe ganz am Anfang mal ein Stückchen Watte in den Griff gepackt und über Nacht das Messer ins Wasser gelegt. Am nächsten Tag war die Watte immer noch trocken.

 

Über das in der Produktbeschreibung so hoch angepriesene Stück Paracord brauche ich hier denke ich nichts mehr zu sagen. Auch die leidige Diskussion über Sinn und Unsinn der PF typischen Zugaben möchte ich nicht weiter kommentieren.

 

Das Pohlforce Prepper One ist für EDC oder Bushcraft zu massig. Aber als Survivalmesser ist es ein Treuer und zuverlässiger Begleiter mit jeder Menge Kraftreserven und macht es deshalb für mich zum perfekten Werkzeug für die einsame Insel ;-) .

 

Nein, auch in dieser Vorstellung kein Preis-Statement. 

 

 

P.S. Ich konnte die beiden Bilder nicht drehen :cry: . Vielleicht könnte ein Mod. das nachträglich machen oder mir einen Tipp geben?

 



#2 maku

maku
  • 981 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 01. Mai 2017 - 14:34

Mir gefällt es. Sowohl das Messer als auch deine Vorstellung. Mit F1 liegst du schon richtig, die beiden ähneln einander mehr oder weniger (vielleicht doch mehr), das kleine Sissipuukko kann sich da auch noch einreihen. Ich rede hier von der Design-Linie, nicht von den Materialien. 6 mm Klingenstärke sind mir beim Messer leider zu viel, 5 mm sind Obergrenze. Ich weiß überhaupt nicht, warum sehr gut gelungene Messer manchmal zu Spaltkeilen mutieren. Schade. Aber: ein Kunde aus Portugal gab mal ein Uddeholm Vanadis 4-Messer in Auftrag. Klingenlänge lag bei  320 mm und die Stärke bei 20,6 mm. Das ausgeschliffene Fulltang-Ungeheuer wog fertig ungefähr 3,5 kg. Also: schlimmer geht's immer (sagen ab und zu die Unfall-Chirurgen). 26 mm folgten dann kurze Zeit später.

 

Die werksseitig angebrachte Schärfe ist zwar öfter kritikwürdig aber wozu hat man die Schärf-Kunst so oft trainiert? Mich stören an dem Prepper die 6 mm und die Schleifkerbe, also das was mich schon immer gestört hat und immer stören wird.

 

Gut, genug gejammert. Ich würde das Ding gerne mal etwas ausprobieren und Niolox (SB1) wäre auch eine interessante Erfahrung. Vielleicht gönne ich mir auch mal ein SB1-Messer, egal ob von Pohl oder von Schanz. Eine Frage noch: braucht man für den SB1 unbedingt Diamanten oder reichen auch die üblichen (Lansky-) Steine? Wann immer sich Diamanten als unerlässlich zeigen, habe ich ein Problem mit dem Begriff Survival-Messer, aber ich könnte hier auch falsch liegen.

Über Preise könnte ich dir einiges erzählen, aber dann lieber bei so einem Feierabend-Bierchen ^^

 

Und nun viel Spaß mit dem Prepper und möge es dich niemals enttäuschen.



#3 machine

machine
  • 488 Beiträge
  • WohnortHeidelberg
  • Sport:Angeln, Survival, Wandern

Geschrieben 01. Mai 2017 - 19:00

Mir gefällt es. Sowohl das Messer als auch deine Vorstellung. 

 

Danke! Das freut mich :rolleyes: .

 

 

Eine Frage noch: braucht man für den SB1 unbedingt Diamanten oder reichen auch die üblichen (Lansky-) Steine? Wann immer sich Diamanten als unerlässlich zeigen, habe ich ein Problem mit dem Begriff Survival-Messer, aber ich könnte hier auch falsch liegen.

 

 

Es gehen auch andere Steine. Ich habe die Diamantplatte nur genommen, weil es schnell gehen musste :embarrest: . Unterwegs tut`s auch der DC 4.

 

Habe heute eine kleine Mai-Tour im Dauerregen gemacht. Habe wieder einiges angestellt mit dem Prepper. Unter anderem viele kleinere Äste gespalten, um an trockenes Holz für den Hobo zu kommen.



#4 maku

maku
  • 981 Beiträge
  • Sport:Fahrradfahren, Wandern

Geschrieben 01. Mai 2017 - 21:23

Mir war die Klinge des Sissi M07 oft zu kurz beim Spalten. Prepper ist noch ein Bissl kürzer. Als ich das Glock bekommen habe, da war ein Unterschied wie Tag und Nacht. Allerdings stört die Klingenlänge nicht, wenn man es mit der Aststärke nicht übertreibt. Was mir noch beim Glock auffiel: keines meiner Messer (so viele sind es nicht) hat die Schläge beim Spalten so gut im Griff gedämpft wie das Glock. Wie fühlt sich das beim Prepper an? Ich meine hier nur kräftige Schläge.


Bearbeitet von maku, 01. Mai 2017 - 21:23.


#5 Fliegentod

Fliegentod
  • 602 Beiträge
  • WohnortNah am Kaiserstuhl

Geschrieben 02. Mai 2017 - 07:59

Danke für den schönen Bericht.

Aufschlußreich, umfangreich, angenehm zu lesen.



#6 machine

machine
  • 488 Beiträge
  • WohnortHeidelberg
  • Sport:Angeln, Survival, Wandern

Geschrieben 02. Mai 2017 - 09:33

Danke dir Fliegentod :rolleyes:.

 

Das Glock hat einen angesetzten Kunststoffgriff. Dadurch werden die Schläge natürlich besser gedämpft als beim Prepper. Hier hat man das durchgehende Stück Stahl in der Hand, das merkt man schon.



#7 Fliegentod

Fliegentod
  • 602 Beiträge
  • WohnortNah am Kaiserstuhl

Geschrieben 02. Mai 2017 - 12:46

So wie ich das sehe eignet sich der Griff nicht so gut um in für mehr Dämpfung mit Paracord einzuwickeln.

Wobei ich finde die Schläge im Griff bemerkt man je nachdem wie man das Messer hält. Wenn man die Hand beim Batoning presst um so mehr als würde man etwas locker lassen.

Eine gewisse Übungssache.







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