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Fällkniven F1 Review


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30 Antworten in diesem Thema

#1 Survivorman

Survivorman
  • 156 Beiträge

Geschrieben 24. Januar 2009 - 17:30

Da hier ja immer viel über das Fällkniven F1 geschrieben und teilweise auch geschwärmt wird habe ich mich entschlossen mal einen kleinen Review zu schreiben. Ich habe das Messer seit einem guten halben Jahr regelmäßig im Einsatz.

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Zunächst ein paar Daten:

Gewicht Messer: ~150 Gramm
Klingenlänge: 9,7 cm
Klingenstärke: 4,5 mm
Grifflänge: 11,3 cm
Stahl: lam. VG-10
Griffmaterial: Thermorun
Härte: 59 RHC
Preis liegt in Deutschland zur Zeit bei 110 - 130€. In UK lassen sich aber zur Zeit auch Schnäppchen machen. Da kriegt man es jetzt für um die 70€.

Ich habe mich für die Zytelscheide entschieden, weil sie strapazierfähiger, leichter und langlebiger als die ebenso erhältlich Lederscheide ist.
Die Zytelscheide hat sich in der Tat als sehr robust und unempfindlich erwiesen und fixiert das Messer ausreichend fest. Die Anmutung und Haptik hinterlässt aber einen etwas billigen Eindruck. Ihren Zweck erfüllt die Scheide allerdings anständig.


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Das F1 ist extrem vielseitig einsetzbar und dank der dicken Klinge und des laminierten VG-10 Stahls trotz der für ein Survival oder Outdoor Messer relativ kurzen Klinge ein echtes Arbeitstier mit dem sich wunderbar hebeln, spalten etc. lässt. Laminierter VG-10 bedeutet, dass das Messer aus Schichten unterschiedlicher Stähle gefertigt wird. Die äußeren Schichten sind aus völlig rostfreiem 420J2, die inneren sind aus VG-10 Stahl. Dies soll der Klinge mehr Elastizität, Belastbarkeit und Zähigkeit geben. Dies zahlt sich besonders bei groben Tätigkeiten wie etwa Hebeln aus. Das Messer war im Lieferzustand Rasiermesser scharf.

Nachschärfen muss man auch bei regelmäßigem und grobem gebrauch sehr selten. Das Messer lässt sich mit etwas Übung trotz der konvexen Klinge gut selbst schärfen.

Der Griff aus Thermorun hat sich bis jetzt als sehr robust erwiesen, liegt bei mir perfekt in der Hand und ist auch mit nassen Händen sehr sicher zu greifen.

Hier habe ich mal einen Scheit schönes trockenes Buchenholz gespalten und einen zweiten Scheit als Knüppel verwendet um das Messer durch das Holz zu treiben. Natürlich kann ich da mit keiner Axt konkurrieren und auch mit keinem 30 cm Bowie oder Kukri. Aber es lässt sich dank der dicken Klinge schnell und sicher durch das Holz prügeln. :)

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Hier hatte der Scheit dann klein beigegeben.

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und wurde dann noch weiter zerkleinert.

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Dies geht für ein Messer dieser Größe wirklich erstaunlich schnell und leicht von der Hand. Und das schöne ist man muß sich eigentlich nie Sorgen machen. Das F1 hat bis jetzt noch alles mitgemacht ohne Schaden zu nehmen.

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Auch bei feineren Tätigkeiten ist das F1 gut brauchbar. Anspitzen von Stöcken, Schnitzen, Auffächern von Ästen etc. geht mit dem F1 leicht von der Hand, da es für ein Outdoor Messer relativ klein und leicht ist und zumindest in meinen Händen sehr ausgeglichen und gut liegt. Ich erreiche beim Schnitzen nicht die Präzision wie ich es etwa mit einem Opinel oder Mora Schnitzmesser hinbekomme. Ich würde mit dem F1 z.B. keine Krippenfiguren schnitzen ;) aber alle gängigen "Bushcraft" und Outdoor Tätigkeiten lassen sich hervorragend erledigen.

Auch zur Küchenarbeit lässt sich das F1 notfalls mißbrauchen und macht dabei garnicht mal so eine schlechte Figur. Wo man beim Tomatenschneiden oder Apfelschälen mit Survival Messern a la Cold Steel SRK & Co ein Massaker :swordfight: anrichtet, erzielt man mit dem F1 recht gute Resultate.

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Fazit: ich war bis zum Kauf des F1 immer auf der Suche nach meinem perfekten Messer und denke ich habe etwas gefunden, das dem sehr nahe kommt. Für mich ist es ein unglaublich vielseitig einsetzbares Messer, das eigentlich in allen Disziplinen punkten kann und kaum wirkliche Schwächen hat. Natürlich gibt es in jeder Disziplin Spezialisten, die ihre Aufgabe besser verrichten aber ich kenne sonst kaum ein Messer das der Eier legenden Wollmilchsau so nahe kommt. Der Preis ist aufgrund der Qualität angemessen. Nur die nicht ganz optimale Zytexscheide trübt das Gesamtbild ein wenig. Hier wäre eine hochwertigere Lösung aus Kydex wünschenswert.

Bearbeitet von Survivorman, 27. Januar 2009 - 23:05.


#2 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 24. Januar 2009 - 17:34

Schöner Bericht, tolle Bilder. Danke!

#3 Gast_Fuchs

Gast_Fuchs

Geschrieben 24. Januar 2009 - 17:44

Ein toller Bericht mit sehr schönen Fotos zu einem offensichtlich sehr guten Messer. Danke Survivorman.

Eine Kydex-Scheide für Dein F1 kannst Du hier beziehen:

http://www.feines-we...fb801232bc290a8

#4 Survivorman

Survivorman
  • 156 Beiträge

Geschrieben 24. Januar 2009 - 17:56

Danke! Die kenne auch ich schon Fuchs. Sowas in der Art werde ich mir auch mal zulegen. Aber momentan steht so viel an was ich echt brauche für den Sommer, da wäre das schon sehr Luxus zumal es die Zytex ja eigentlich auch tut. Aber früher oder später hol ich mir so eine zur standesgemäßen Unterbringung des F1. :cool:

#5 Gast_Howie

Gast_Howie

Geschrieben 24. Januar 2009 - 19:17

Hallo Survivorman,

das mit der Kydex würde ich mir nochmals überlegen, denn wirkliche Vorteile bringt die nicht.
Zum einen verkratzt die Klinge zum Teil sehr übel wenn Dreck oder sonstiges sich in der Scheide befindet, zum anderen sitzt sie doch recht hoch was auf kosten des Tragekomfort geht und es bleibt nicht aus, daß du beim zurückstecken dein Hemd zerschneidest.
Ich persönlich bin aufgrund der o.g. Erfahrungen wieder auf Leder zurückgekommen.

Ansonsten deckt sich dein Test weitgehenst mit meinen Erfahungen mit meinem F1 Black Micarta.

#6 ramses_st

ramses_st
  • 33 Beiträge

Geschrieben 04. Oktober 2009 - 10:41

Hallo Outdoor Fans,
das Thema ist schon ein wenig älter aber da es noch offen ist wollte ich doch noch was dazu los werden. Was ich ein wenig vermisse sind die kritischen Stimmen.
Ich besitze zufälliger weise auch das Fällkniven F1.

http://forum.odoo.tv...&pictureid=2866

http://forum.odoo.tv...&pictureid=2867

http://forum.odoo.tv...&pictureid=2868

Die Schnitthaltigkeit ist wirklich dank des V10 Stahls sehr gut...
Aber die Betonung liegt auf SCHNITThaltigkeit. Wer dieses Messer als Beil missbraucht MUSS danach zuerst mal 4 Stunden wieder schleifen um damit zumindest wieder mal ein paar Haare von dem Arm abtrennen zu können.
Klar, wenn ich dieses Messer in einem Winkel anschleifen würde der durchaus solche Aktionen erlaubt... nun dies führt dazu das es an anderen Stellen dann wichtigere (für ein Messer) Eigenschaften einbüßt.
Und leider muss ich auch sagen dass zum Äpfel schälen dieses Messer nicht unbedingt geeignet ist, generell zum kochen ist es wegen des (an der dicksten Stelle) 5 mm Starken Klinge eher nicht das richtige Werkzeug.

F1 liegt aber sehr gut in der Hand, das Messer ist außergewöhnlich griffig und lässt sich sehr gut führen. Insgesamt ein tolles Messer.

#7 Isildur

Isildur
  • 363 Beiträge

Geschrieben 04. Oktober 2009 - 10:46

Ich finde das Messer auch Klasse allerdings würde ich die Eignung für feine Arbeiten etwas relativieren. Hier finde ich den konvexen Schliff störend, ein Eka H8 o.ä. schlägt sich hier deutlich besser.
Das ist ganz normal, ein Messer kann nicht alles.

#8 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 04. Oktober 2009 - 13:23

Darum lohnt es sich auch immer ein Taschenmesser oder Multitool mit dünner Klinge dabei zu haben. Als Outdoormesser fürs grobe und mit bedingter Eignung für feinere Arbeiten ist das Fällkniven sicher eines der besten Messer am Markt.

#9 Gast_Ghost

Gast_Ghost

Geschrieben 10. Oktober 2009 - 07:29

Hallo zusammen!
Ein wirklich sehr gutes Review. Ich spiele auch mit dem Gedanken, mir ein F1 zu kaufen. Allerdings hätte ich eher dem Pohl Force Hornet den Vorzug gegeben. Aber nachdem ich dieses Review gelesen habe, kann ich mich überhaupt nicht mehr Entscheiden :D

#10 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 10. Oktober 2009 - 12:22

Da würde ich ohne lange nachzudenken jedenfalls das Fällkniven nehmen. Der Griff ist praxistauglicher (mit dem Hornet zu hacken zB ist eine Qual, da fehlt eben der feste, lange Griff), der Stahl besser, das Messer als ganzes "Outdoortauglicher". Das Hornet ist optisch sehr nett, aber imho in der Praxis den meisten anderen fixed in der Preisklasse unterlegen. Warum?

Die 6mm dicke Klinge geht auf Kosten der erreichbaren Schärfe. Dünne Klingen schneiden besser, das Hornet ist bei Apfel und Co ein Spalter (wie das Fällkniven auch, klar). OK, Spalter sind im Wald und Feld ja auch oft brauchbar, siehe Cold Steel und Fällkniven - die aber bessere Klingenstähle haben, denn D2 ist zwar sehr schnitthaltig aber eben was erreichbare Schärfe angeht VG10 und Co unterlegen. Und die Konkurrenz ist besser auf Outdoornutzung ausgelegt, ein langer Kratongriff ist weniger schön, liegt aber besser in der Hand und erlaubt festeren Griff. Das Hornet wäre vom Griff her ein sehr gutes EDC, da aber sind die 6mm Klinge ein Killerkriterium. Im EDC Bereich sind 3mm gut ausreichend, das Messer wäre damit leichter, die Schnittleistung besser und das Konzept als EDC passender.

Fazit: Das Hornet ist ein sehr interessantes Messer, und hat seine Berechtigung. Aber es wurde nicht konsequent auf einen Bereich optimiert, so ist es nun leider weder Arbeitstier noch EDC, sondern ein Hybrid der beides kann, aber nichts wirklich ideal. Schade, denn wäre das Hornet um 3mm dünner, es wäre wohl in meiner EDC Rotation weit vorne.




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