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Frage Stähle und Lock von Messern


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11 Antworten in diesem Thema

#1 zukka

zukka
  • 1.600 Beiträge
  • WohnortCelle
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 29. Januar 2009 - 10:34

Moin!

Als Unwissender ist es für mich schwierig, sich untzer den ganzen Stählen und Lock-Systemen zurecht zufinden. :(

Könnte ihr mir mal einen kurzen Überblick (Eigenschafen) über die gängigen Locks/Stähle geben? Wäre nett, Danke!

(lasst mich nicht dumm sterben :cry: :p)

#2 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 29. Januar 2009 - 11:37

Ok, die Locks gehn ja noch, bei ein paar hundert Stählen steig ich aber aus. Da beschränk ich mich aufs nötigste.

LOCKS

Axis Lock: Ein Bolzen wird mittels Feder beim Öffnen und Schließen des Messers entweder hinter die Klinge, oder bei manchen Modellen in eine Aussparung an der Klinge gedrückt. Das verriegelt das Messer effektiv und sehr sicher. Zudem eröglicht der Axis sehr einfaches und schnelles einhändiges Öffnen und Schließen. Bei vielen Benchmades, sowie unter anderen Namen bei SOG und anderen.

Backlock: Ein sehr stabiler, sicherer und weit verbreiteter Verschluss. Ein unter Federspannung stehender Hammer greift in eine Mulde am Klingenrücken, und sichert so die Klinge. Der Lock ist sehr sicher, aber oft auch recht schwergägnig. Gute Backlocks gehören zu den sichersten Verriegelungen. Zu finden bei fast allen Herstellern.

Ball Bearing Lock: Im Prinzip gleich dem Axis Lock, nur dass der Bolzen durch eine Kugel erstezt ist. Durch die Kugel etwas weniger griffig, sonst sehr gut. zB bei Spyderco

Button Lock: Klinge wird durch Bolzen gesichert, der unter Federspannung steht, und sich mittels Knopfdruck lösen lässt.

Fingerlock: Scherzbegriff für Messer ohne Sicherung. Nur der Finger dazwischen hindert die Klinge am einklappen.

FrameLock: Im Prinzip dem Linerlock sehr ähnlich, nur das der Liner nicht unter Griffschalen liegt, sondern selbnst ein Ausschnitt der äußeren Griffschale ist. Immer wieder eine Diskussion wert, schönes Beispiel ist das Chris Reeve Sebenza.

Integrallock: Siehe Framelock

Linerlock: Ein Teil des Liners schiebt sich beim öffnen unter die Klinge, und sichert sie so gegen Einklappen. Zum schließen wird der Liner einfach wieder weggedrückt. Gegen unbeabsichtigtes Aufklappen sichert ein Detenball die Klinge. Über dem Liner sitzen Griffschalen. Der Linerlock ist oft zu finden, und verriegelt gut gemacht sehr sicher. Schlecht abgestimmte Linerlocks schlagen durch, oder verriegeln unsauber.

Sicherungsschieber wie bei den großen Victorinox sichern die Klinge sicher, aber nicht spielfrei. Schade.

Puzzle Lock: Abart des Linerlock, nur das der Liner in eine passende Aussparung der Kline grieft, was den Verschluss komplizierter aber sicherer macht. zB bei manchen Cherusker Messern.

RAM Lock: Der massive Lock am Cold Steel Pocket Bushman. Ein unter sehr starker Federspannung stehender Bolzen fährt von unten in eine Aussarung an der Klingenwurzel. Schwer zu lösen, einhändig wohl gar nicht. Aber sehr sicher!

Virobloc:Das Opinel System, ein Metallring den man drehen kann wird unter die Klingenwurzel geschoben. Das sichert die Klinge einfach, aber effektiv gegen einklappen.

So weit zu den Locks, wenn mir andere einfallen eränze ich hier.

#3 Morales

Morales
  • 236 Beiträge
  • WohnortRE, NRW

Geschrieben 29. Januar 2009 - 11:38

Das mit den Stählen mach ich gern (bin kein Experte, aber wohlinformierter Laie^^), geht leider nicht so fix. Soll es primär um eine Auflistung der gängigen auf dem Markt vertretenen Stähle gehen inklusive einer allgemeinen Einführung in die verschiedenen Klassen von Stählen plus Legierungselemente? Das wäre nämlich relativ umfangreich...

Gruß,
Carsten

#4 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 29. Januar 2009 - 11:43

Stähle sind noch schwieriger zu erfassen, es gibt Unmengen Stähle mit Vor- und Nachteilen.

Um die Sache zu vereinfachen: Frag einfach im Einzelfall, DEN ultimativen Messerstahl gibts ohnehin nicht.

lg Woz

#5 Gast_olli16

Gast_olli16

Geschrieben 29. Januar 2009 - 11:46

Moin,

eine, meiner Meinung nach, gute und verständliche Stahltabelle habe ich hier verlinkt:

http://forum.odoo.tv...p=9185#post9185

Gruß
Olli

#6 Gast_Fuchs

Gast_Fuchs

Geschrieben 29. Januar 2009 - 13:20

Stähle sind noch schwieriger zu erfassen, es gibt Unmengen Stähle mit Vor- und Nachteilen.

Um die Sache zu vereinfachen: Frag einfach im Einzelfall, DEN ultimativen Messerstahl gibts ohnehin nicht.

lg Woz


Dann, woz, möchte ich Dein Angebot gerne einmal annehmen.

In der von olli16 verlinkten Liste von TimM steht nichts über den Stahl H1, der von Spyderco für deren Messerserie "salt" verwendet wird. In dem Beitrag, wo es um TimM's Liste geht, ist weiter unten ein Link zu einer Diskussion von Roman gesetzt. Roman hatte in einer vorhergehenden Diskussion sinngemäß geäußert, das H1 kein Stahl für Messer sei. Andere User waren da wohl anderer Meinung. Leider haben mir diese Diskussion nicht geholfen meine Frage zu klären.

Sind die Messer von Spyderco aus dem Stahl H1 edc-tauglich? Ist H1 schnitthaltig? Lässt sich dieser Stahl leicht nachschärfen?

Hintergrund meiner Frage ist, dass meine Ehefrau eine Spyderco haben möchte, welches man auch mal bedenkenlos mit an den Strand nehmen kann, ohne dass es Rost ansetzt. So sind wir auf die Spyderco salt gekommen. Ihr gefällt besonders gut das Fixed von Spyderco, das aqua-salt und zwar das mit dem gelben Griff (wäre der blau oder rot würde es ihr wohl noch besser gefallen).:lol:

http://www.toolshop....roducts_id=3595

Das Messer gibt es auch ohne Wellenschliffklinge.

Bearbeitet von Fuchs, 29. Januar 2009 - 13:24.
Rechtschreibfehler verbessert.


#7 Morales

Morales
  • 236 Beiträge
  • WohnortRE, NRW

Geschrieben 29. Januar 2009 - 13:39

Der H1 ist eine Eigenentwicklung von Spyderco, der jedoch seine Härte nicht, wie bei den meisten anderen Stählen, aus dem Kohlenstoff bezieht, sondern aus dem Stickstoff. Die Diskussion hatten wir im MF vor gar nicht allzu langer Zeit.
Der H1 ist ein arbeitshärtender Stahl, der sich durch entsprechende Reibungshitze quasi selbst härtet. Die Schnitthaltigkeit ist eher mittelmäßig, aber absolut ausreichend, aber er lässt sich leicht nachschärfen und er wird niemals rosten.

Gruß,
Carsten

#8 Gast_Fuchs

Gast_Fuchs

Geschrieben 29. Januar 2009 - 13:52

Der H1 ist eine Eigenentwicklung von Spyderco, der jedoch seine Härte nicht, wie bei den meisten anderen Stählen, aus dem Kohlenstoff bezieht, sondern aus dem Stickstoff. Die Diskussion hatten wir im MF vor gar nicht allzu langer Zeit.
Der H1 ist ein arbeitshärtender Stahl, der sich durch entsprechende Reibungshitze quasi selbst härtet. Die Schnitthaltigkeit ist eher mittelmäßig, aber absolut ausreichend, aber er lässt sich leicht nachschärfen und er wird niemals rosten.

Gruß,
Carsten


Danke, Carsten, für die prompte und verständliche Erklärung.:)

#9 zukka

zukka
  • 1.600 Beiträge
  • WohnortCelle
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 29. Januar 2009 - 16:33

Danke! Das war doch schon mal (für mich) verständlich.

Um die Sache zu vereinfachen: Frag einfach im Einzelfall, DEN ultimativen Messerstahl gibts ohnehin nicht.

Dann frag ich doch mal: 440A/B/C, D2,...

#10 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 29. Januar 2009 - 17:58

Ahjo, die Klassiker.

440 a ist sehr einfach schärfbar, und ausreichend rostresistent. die erreichbare Schärfe und die Schnitthaltigkeit sind eher mau. Kein Tipp.

440 B kann fast alles ein bisserl besser, wobei der 440 hier in der Messermacherei der beste tipp ist. 440C ist gut schnitthaltig, scharf zu bekommen und schärfbar, er ist für Gebrauchsmesser durchaus gut nutzbar, und keine schlechte Wahl.

Der D2 ist ein sehr guter, rostender Stahl. Er nimmt eine gute, aggressive Schneide an, und hält sie dann gut. Das Manko ist imho die schlechte rostresistenz, darum mag ich ihn nicht. Ich bin mehr der rostfrei Typ.

Zu meinen Stahlbeschreibungen sei gesagt, sie entstammen meiner Anwendernutzung, ich bin kein Metallurg. Kenne ich einen Stahl gar nicht sage ich das logischerweise.

Woz




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