Das Messer hat wahlweise eine Klinge aus laminiertem VG10 (wie bei meinem Modell) oder aus dem vom U2 bekannten SGPS.
Fällkniven hat den VG10 wie auch den SGPS gut im Griff, sie härten den VG 10 auf 59 HRC, den SGPS auf 62 HRC (Herstellerangaben). Off-Box kommen die Messer sauscharf und halten diese Schärfe lange. Das Nachschärfen ist mit dem richtigen Werkzeug einfach zu bewerkstelligen, sollte man die Messer aber völlig stumpf werden lassen dauert das schon mal ne Weile. Also: Scharf halten, das geht einfach und flott!
Die Daten:
Technische Daten
Länge geschlossen: 103 mm
Klingenlänge: 77 mm
Klingenstärke: 3 mm
Gewicht: 80 g
Das Messer ist mittels beidseitiger Daumenstifte beidhändig bedienbar, wie jeder Linerlock bevorzugt dieser aber eine (die rechte) Hand. Ich als Linkshänder komme dennoch gut damit zu recht, man gewöhnt sich schnell daran. Clip hat das Messer keinen, es kommt mit brauchbarer Nylonhülle die man läng und quer am Gürtel tragen kann. Brauch ich nicht, ich trage es in der Tasche - das Etui ist gut, in der Preisklasse wäre aber Leder als Option nett.
Das Messer verriegelt mittels Linerlock (oder Framelock? Da scheiden sich die Geister, da die Griffschale den Liner nur teilweise abdeckt), in jedem Fall aber sicher und spielfrei. Liner und Detentball sind sauber gearbeitet und funktionieren einwandfrei. Unbeabischtigt klappt das also weder auf noch zu.
Die Klinge ist lang genug für die meisten Abreiten, nur die ganz groben Arbeiten sind nicht der Fall des P Folders. Handlage und Hapti sind gut, Das Micarta kann aber mit nasser Hand rutschig sein - und Handschutz gibt es keinen. Also Vorsicht, das P1 ist wohl doch eher ein City-Messer.
Oder doch nicht? Die offene Bauweise machen es sehr einfach zu reinigen, das ist eine wahre Freude. Unter die Wasserleitung, fertig. Trocknen lassen, und wenn man will ein Tropfen Öl (dank Bronzewashern nicht wirklich nötig, die Klinge geht traumhaft weich!) - fertig!
Der Clou?
Das P1 ist der Baukasten für den Messerfan. Neben Klingenwahl (Vg10, SGPS) stehen auch Griffmaterialien zur Wahl. Micarta wie an meinem Modell, Cocobolo für die Holzfans oder Knochen in Blau oder Gelb - und andere Varianten sollen folgen! Dem Bastler fällt es dank der verschraubten Bauweise zudem leicht sich Customschalen zu machen - wenn einer das will!
Und: für die Deutschen (und andere Länder mit Einhandmesserallergie) gibt es die P Modelle auch mit beidseitigem Nagelhieb an Stelle der Pins - schon ist das Messer ein Zweihandfolder, und darf problemlos getragen werden.
Fazit: Um 140 Euro (VG10 und Micarta) gibt es einen edlen, modernen Folder der viel aushält. Top! Qualität auf höchstem Niveau, Materialwahl ebenso, näher kommt ein Serienmessern teuren Customs nicht. Die Modelle mit SGPS und Knochen oder Holz sind nicht besser, aber edler - was sich im Preis widerspiegelt, wert sind sie es dennoch.
Woz
