Inzwischen gibt es so viele youtube Videos die alle glauben irgendwas zu beweisen.
Zu dem ZT Messer aus dem Video: Stehend aus der Position übt der Herr vielleicht 20-30 kg Druck auf den Griff- das ist jetzt wirklich nichts besonderes. Würden da alle ZT zusammenklappen wäre die Frage wie ZT zu seinem (wohl unbestritten) guten Ruf kommt. Das ist ja durchaus ein Test den jeder selbst machen kann und es handelt sich auch um Kräfte die bei intensiver Nutzung zweifellos auftreten können. Ich habe vor einigen Jahren einen vergleichbaren Test mit meinem ZT 0200 gemacht, da hat sich absolut nichts bewegt. Und wäre es so einfach ein ZT zum versagen zu bekommen (und Versagen wird hier im Video zweifelsfrei gezeigt!) wäre ZT doch nur der absolute Witz und würde auf seiner Ware sitzen bleiben.
Bleiben zwei Möglichkeiten, entweder ist ZT grottenschlecht (wie im Video gezeigt) und genießt seinen Ruf vollkommen zu unrecht und die Besitzer nutzen ihr ZT nie, sodass die mindere Qualität nicht auffällt - was mir ehrlich gesagt wenig wahrscheinlich erscheint - oder das Video hat irgendwo einen anderen Haken. Eine unabsichtlich gekaufte Fälschung? Ein Zeigefinger der doch etwas stark entgegen der Lock-Richtung drückt? Ein überdehnter Lock der nicht mehr richtig einrastet? Bei dem Video sollte man nicht vergessen, dass dahinter durchaus knallharte Verkaufsinteressen stehen und die Reviewer längst nicht alle so unabhängig sind wie sie scheinen.
Das mit den Vergleichen von Messern ist immer so eine Sache, ich bin ja durchaus Freund davon, wenn Klappmesser auch mal härter rangenommen werden können. Dabei sollte man eben nicht vergessen, dass viele Hersteller nicht nur auf die "ultimative" Stabilität setzen, sondern auch auf die Verarbeitung (geringe Toleranzen, Design, gute Schärfe, Zähigkeit des Stahls) legen. Ob Gentleman Folder oder Custom-Messer, der Preis kommt teilweise eher duch die Materialwahl bzw. die Arbeitsstunden zustande, nicht nur durch eine Maximierung der Stabilität. Was mir bei Klappmessern in gewisser Weise auch nur begrenzt sinnvoll erscheint. Wenn ich ein ultra robustes Messer will, dann kaufe ich mir nunmal ein feststehendes Messer.
Das ist (um mal wieder eine Analogie zu bemühen) wie wenn man einen Porsche GT3 und einen Lamborghini Aventator auf Schotterpisten schickt um zu sehen welcher schneller versagt. Ja irgendeiner wird den Geist schon aufgeben, aber wenn ich so eine Piste fahren will wäre jeder, auch der billigste Geländewagen die bessere Wahl.
Und so ist es auch bei diesem Vergleich des CS und des ZT, selbst ein 10€ Hultafors oder ein 30€ Glock Messer wird hier besser abschneiden als das (natürlich so tolle) CS. Wo liegt da also der Mehrwert? Das ich sagen kann ein ZT für 180$ ist schlechter als ein CS für 120$ und die sind beide schlechter als ein x beliebiges feststehendes Messer für 30$? Bravo!
Bei den ganzen "Chinamessern" die immer mal ins Feld geführt werden, würde mich z.B. mal viel mehr interessieren welche und wieviele Weichmacher im Griff stecken die sich herauslösen (die werden nämlich auch schnell und in hohem Maße über die Haut aufgenommen). Das wäre für mich ein wichtigeres Qualitätsmerkmal als dieser Test im Video.
Zum Endura und zum Thread zurück: Das Endura ist ein super Messer für den Alltag und für leichte Aufgaben auf Reisen. Wer etwas mit ultimativer Robustheit sucht, der wird mit anderen Messern sicher deutlich besser bedient. Man muss sein Werkzeug nunmal so benutzen wie es konzipiert wurde. Versucht jemand mit einem Hammer eine Schraube einzudrehen, ist es nicht die Schuld des Hammers, wenn es nicht klappt
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