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isomind

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Offline Letzte Aktivität 19. Aug. 2015 20:27
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Von mir verfasste Beiträge

Im Thema: [SE] Kungsleden 2015 (Teilbereich, Ammarnäs-Jäckvik)

19. August 2015 - 20:27

Ja der Norden ist schon wirklich schön. Obwohl die Angelegenheit mit den Mücken wirklich mies war. Nächstes Mal werde ich mal Südschweden ausprobieren, ich glaube da könnte es deutlich weniger sein mit den Viechern. Ich war schonmal in Südschweden, aber nie so naturintensiv mit draußen übernachten... und ist auch schon länger her, kann mich aber nicht erinnern, dass ich mich da besonders über Mücken geärgert hätte. Hoffe, dass mich meine Erinnerung nicht täuscht. 


Im Thema: [SE] Kungsleden 2015 (Teilbereich, Ammarnäs-Jäckvik)

14. August 2015 - 17:56

klingt gut, werd ich mal ausprobieren  :)


Im Thema: [SE] Kungsleden 2015 (Teilbereich, Ammarnäs-Jäckvik)

14. August 2015 - 17:02

Tag 5
Müde und frustriert von der Nacht beginnt der Morgen. Heute wollen wir zur nächsten Hütte aufbrechen, ggf. weiter. Wir kommen wieder in waldigeres Gebiet. Wir erreichen die sehr gemütliche und recht große Hütte gegen 15 Uhr. Auch wenn sie urgemütlich ist, passt uns die Zeit natürlich garnicht. Wir machen Pause, füllen das Wasser am nahegelegenen Fluss auf und gehen weiter. Abends zelten wir bei einer Zwischenstation: Ein Restaurant mit Zeltmöglichkeit. Der Raum zum Essen und Aufenthalt ist etwas lieblos, ein Flur zwischen dusche, Klos und Abstellkammer.
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Tag 6
Der Weg führt am See entlang. Der sonst so reine Birkenwald mischt sich mehr mit Nadelbäumen. Der Weg ist teilweise sehr unwegsam, felsig und so. Aber ein schöner Wald wie ich ihn sonst aus Süd-Schweden kenne. Das Wetter heute ist morgens noch kühl und bewölkt, dann kommt die Sonne raus, es ist den ganzen Tag schön warm. Die Stechmücken sind an manchen Stellen sehr wenige. Meinem Mitwanderer geht es nicht sehr gut, unzählige Mückenstiche, heftiger Schnupfen, anstehende Erkältung schwächen ihn merklich. Das Abbrechen der Tour im nächsten Ort Adolfström wird zum Thema. Aufgrund seines Zustands können wir nur langsam gehen.
Endlich angekommen in Adolfström stellen wir fest, dass es sich nur um einen sehr kleinen Ort handelt, wohl eher auch nur ein Ferienort. Im Dorfladen versucht man uns ambitioniert zu helfen, die Möglichkeiten der Rückfahrt auszukundschaften. Im Telefonat mit dem Touristenbüro aus Arjeplog finden wir raus, dass die Rückfahrt von hier aus sehr kompliziert ist. (Wir müssten mit dem Taxi zu einer Straße 95 fahren, ungewiss, ob der Taxiunternehmer englisch spricht, von dort aus den Bus rauswiken, der nur 3Mal die Woche fährt. Mit dem Bus nach Arjeplog, von dort aus umsteigen auf einen Bus nach Jörn und von dort mit dem Zug nach Stockholm....... Jedenfalls kompliziert und nicht ohne Risiko). 
Wir kaufen der Fairness halber noch ein Brot und Butter im Laden und entscheiden uns, im Ort auf dem Campingplatz zu übernachten. Man merkt, dass wir nicht mehr am Nabel der Welt sind, Leute im laden sprechen nicht so gut und zahlreich englisch, wie man es sonst aus Schweden kennt, sämtliche Schilder (z. B. Toilette) sind nur in schwedisch.
Während wir auf die Campingplatz-Besitzerin warten, genießen wir das gekaufte Brot, welches wir großzügig in die Butter tunken. Der Zeltplatz ist um einiges besser als der letzte, richtige Küche mit Herd, Klos mit Klopapier, Mülleimer, einfacher Trockenraum. Wasser ist erwartungsgemäß trinkbar und soll sehr gute Qualität haben. Praktisch keine Stechmücken in Afolfström - ein Traum! Der Abend endet mit Duschen, Wäsche waschen und ich einem monströsen Essen.
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Tag 7
Mein Mitwanderer hat sich entschieden, trotz der Erkältung weiterzugehen. Der Plan ist es, die noch vor uns liegenden knapp 30 km nach Jäckvik in 2 Tagen zu laufen. Welche Zelt-Bedingungen uns unterwegs erwarten, wissen wir nicht. Ob wir es bis zur Hütte in der Mitte schaffen, wissen wir noch nicht...
Ausgeschlafen, gut gefrühstückt und vollgepumpt mit Schmerzmittel geht es erst spät um ca. 12 Uhr los. Wir kommen gut voran. Das Tagesziel Hütte trauen wir uns mittlerweile recht sicher zu. Es regnet morgens erst nicht, dann aber den ganzen Tag von nieseln bis normal. Der Weg ist häufig sehr felsig und unwegsamen, anstrengend. Aber der Wald schön anzusehen, er ist sehr dicht, blumig und felsig.
Mücken halten sich in Grenzen. Wir erreichen die tief im Wald liegende, fast versteckte Hütte gegen 17 Uhr (Hütte Pieljekaise). Zelten wäre hier im Wald kaum bis garnicht möglich gewesen. Sie ist sehr geräumig und ausgesprochen komfortabel eingerichtet. Sogar eine Küche mit Gasherd gibt es. Der Extra-Raum zu den Betten ist natürlich verschlossen. Die Hütte ist nach kurzer ethnischer Säuberung mückenfei und bleibt es auch. Wir schlafen also darin, draußen gäbe es auch keine Zeltfläche.
Es regnet den Rest des Tages in Strömen wie noch nie. Ofen an und ein riesen Abendessen mit Schokoriegel, Tee und Bannok-Versuch lassen den Abend ausklingen. Vor uns sollte nur noch einfache Wegstrecke liegen, Zeitplan top.
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Tag 8
morgens regnet es immernoch, es regnet jetzt schon seit ca 20 h ununterbrochen. Als wir losgehen hört es zwar auf, aber es regnet den ganzen Tag abwechselnd weiter. Der Weg ist ein Bach. epw7jtka.jpg
Nach kurzer Zeit kommen wir der Bergspitze näher und der Wald lichtet sich wieder zu offener Fjäll-Landschaft.
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Es ist sehr windig, zusammen mit dem Regen auf Dauer ganz schön unangenehm. Aber keine Mücken.

Wie kommen an den Wendepunkt der Wegstrecke und es geht nur noch bergab. Den Abstecher zum Gipfel sparen wir uns. Plötzlich stehen wir etwas fassungslos vor einem reißenden Bach, ohne dass eine Brücke oder Planken zu sehen wären, wie sonst überall. Die 3 Steine sind zum Rüberhopsen mit dem Rucksack zu gefährlich, auch weil sie überspült sind.
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Wir suchen weiter oben nach einer besseren Stelle. Nach etwas Suche schlage ich vor, dass wir uns die Füße nass machen müssen und durchlaufen müssen. Die beste Stelle, die wir fanden, sieht immernoch gefährlich aus, aber ich riskiere es... Einfach durchlaufen. Die Schuhe und Strümpfe sind jetzt klatsch nass, aber wir haben auch nur noch wenige Kilometer zu laufen. Unten im Tal gehen wir durch regelrechten Urwald mit großen Farnen.
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Wir kommen etwa 2 h nach unserem Bach-Abenteuer in Jäckvik an. Es gibt eine Art Hotel mit Camping-Möglichkeit. Küche und Aufenthaltsraum für Camping Benutzer vorhanden. Jäckvik besteht wohl nur aus ein paar verteilten Häusern, dem Hotel und der Tankstelle, die zugleich Einkaufgelegenheit der Region, Bus- und Poststation ist. Der nächste Bus fährt erst in 2 Tagen, also richten wir uns mit unseren Zelten hinterm Haus ein und gammeln. Keine Mücken in Jäckvik!
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Abreise
Der Bus fährt Mittwochs, wir erwarten einen Reisebus wie auf der Hinreise. Es kommt aber nur ein kleiner 10-Sitzer oder so. Auf der Fahrt nach Arjeplog bekommen wir dann doch noch Rentiere zu sehen, die mitten auf der Straße als Gruppe entlang der Straße laufen. 
Auch die Rückreise läuft wieder wie geplant. Wir kommen Donnerstag Morgen in Stockholm an und haben noch den ganzen Tag für Erkundungen in Stockholm. Das Vorbuchen des Hostels scheint sich gelohnt zu haben, alle Betten scheinen belegt. 
Nach dem Überqueren der Nordsee mit der Fähre werde ich schnell daran erinnert, dass ich in Deutschland bin, da ich zwar noch im selben Zug sitze, aber kein Wifi mehr da ist. Aber was solls. Noch 5 h Fahrt und darf mich ins eigene Bett legen.

Fazit
Es ist schwer, Gegenden in der Welt oder gar in Europa zu finden, die noch Wildnis bieten, mit wenig Menschen, wo man aus den Bächen trinken kann, wo es keine Gefährlichen Tiere und Krankheiten gibt und wo man täglich Wasser findet. 
Wir mussten weit fahren, aber dort findet man genau das. Leider kommen mit dem Wasser auch die Mücken, die einem ganz schön den Spaß verderben können. Das musste ich auch schon in Schottland feststellen. 
Nichtdestotrotz bleiben Eindrücke von atemberaubender Natur und ein abenteuerliches Erlebnis. 

Allgemein zum Kungsleden:
Wir haben zwischen 2 und 4 mal am Tag jemanden getroffen, manchmal weniger, was mir so genau gefallen hat. Meistens Schweden. In Unterhaltungen wurde erwähnt, es wären viele deutsche unterwegs, Belgier auch und getroffen haben wir auch Engländer/Schotten. Mein Eindruck war, dass neben den schwedischen Touristen Deutsche die größte Gruppe ausmachen, aber es nicht so ist, als würde man im Urlaub wieder doch nur Deutsch sprechen.

Das Wetter eigentlich wie erwartet: bisschen wechselhaft, aber meist folgt auf die eine Periode die andre, also nach einem durchnässtem Regentag wird der nächste Tag meist gut sein. Ca 15 grad, nachts 9 grad. Nachts sehr hell, fast taghell.


Die Wegmarkierungen: Man muss bei Abzweigungen öfters mal aufs GPS schauen, die Markierungen sind nicht immer allzu gut. Teilweise laufen Kungsleden und die mit roten Holzkreuzen gekennzeichneten Winterwege für Motorschlitten parallel, man muss aber aufpassen, dass man nicht eine Abzweigung des Kungsleden verpasst und dann vor einem Teich oder Ähnliches steht, der im Winter mit einem Motorschlitten befahrbar wäre. 


Bargeld: Ich hatte mit meinen 500-SEK-Banknoten echte Probleme; vielleicht weil 4 von 5 Zahlungen in Schweden mittlerweile bargeldlos erfolgen. Selbst in Stockholm im 7-11-Laden hat mir den Schein nicht gewechselt.
 
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jetzt hats geklappt   :)

 

 

Schöner Bericht und wirklich schöne Bilder. Was hattest du an Nahrung dabei? Riegel hab ich gelesen aber woraus bestanden deine anderen Mahlzeiten? Das Thema Nahrung ist für mich immer ein spannender Aspekt  :D .

Also ich hatte jede Menge Fruchtriegel dabei, aber auch einige Haferriegel und ein paar Schokoriegel. Riegel find ich total genial, kann man auch mal essen, wenn man keine Zeit hat zum Kochen oder Spülen oder wenn Wassermangel zum Spülen da ist. 

Morgens meistens Müsli, aber auch mal Milchreis aus der Tüte. Zwiback hatte ich diesmal auch ausprobiert, geschmacklich ok und man kann ihn auch trocken essen, aber nimmt viel Platz weg und macht nicht so satt. 

Abends irgendwas Gekochtes, rote Linsen haben sich bewährt, aber auch Reis (weiß), Hirse, Nudeln und fertiger Kartoffelbrei. Reisnudeln waren auch ganz praktisch, aber recht fad.

Dazu hab ich alles Mögliche reingekippt, Gewürze halt, getrocknete Oliven, Jerky, Tomatenmark, Olivenöl, Salami hab ich mir auch gegönnt mitzunehmen.

Fertiggerichte gabs natürlich auch ein paar mal, aber davon hat mir diesmal keins wirklich gut geschmeckt.   


Im Thema: [SE] Kungsleden 2015 (Teilbereich, Ammarnäs-Jäckvik)

11. August 2015 - 19:59

ja die Anreise war wirklich lang.. wenn man wenigstens am Stück durchfahren könnte... aber so ist das eben :-)

nee mit Teil 2 wird das wohl nix, ich kann keine Bilder mehr posten und ein Reisebericht ohne Bilder is ja wie Pizza ohne Belag  :) außerdem habe ich jetzt schon woanders den vollen Bericht geschrieben.