Lundhags Stiefel oder "normales" Modell?
#31
Geschrieben 18. Juni 2012 - 16:16
#32
Geschrieben 18. Juni 2012 - 21:18
Ich verwende eine Kombo aus einer "normalen" Wandersocke von Falke und Woolpower 600ern. Hört sich erstmal abgefahren Warm an aber bei aktuellen Wanderschuhen hat man ja ebenfalls eine nicht zu verachtende Isolationsschicht über der Socke.Zu meinem Problem:
Es hat den Anschein, als sich da was tut, aber es ist noch in der Schwebe. Ich habe die Mail schon abgeschickt, mal sehen, was der Händler dazu meint. Ich könnte es noch mit Gr. 43 probieren, aber dann sind sie noch mal 7 mm länger und ich habe jetzt schon 10-12 mm Spiel mit zwei Paar Socken (Woolpower 200 und 400). Die Zehenknick-Falte könnte sich weiter nach hinten verschieben und sitzt womöglich auf der Naht. Das wäre sehr schlecht...
Ich glaube den gesunden Mittelweg zwischen Isolation und Komfort/Funktion zu finden ist bei Schalenstiefeln die grösste Herausforderung.
Aber mir machts Spass! Allerdings bin ich auch bisher sehr zufrieden!
Ich habe die Schuhe zur Zeit, im unteren Teil, eher locker geschnürt. Ich bin da noch ein wenig am probieren.Eine Frage noch:
Waren deine Schuhe unten eher locker oder eher stramm geschnürt? Auf den Fotos kann ich das nicht wirklich erkennen, aber es sieht schon recht locker aus...
was hätte er wohl zu all den schuhproblemen gesagt : http://www.top-of-ur...s/EppJaeger.jpg :o))
Und der Vergleich hinkt nicht!!
Der gute Mann wird sich sicher auch Gedanken über "Komfort" und Isolation in seinen zwiegenähten Lederstiefeln gemacht haben.
Selbst auf materieller Ebene trifft der Vergleich, zumindest in meinem Fall, auch zu.
Die Lundhags sollen für mich eine langfristige Investition darstellen und somit will die Entscheindung auch gut überlegt sein. (Sofern man finanziell begrenzt ist)
Und auch der gute Herr auf dem Foto wird sich seine Stiefel, die ihn warscheinlich ebenfalls viele Jahre begleiteten, nicht leichtfertig erworben haben. Als erfahrener Bergführer hat man vermutlich auch einen gewissen Ansruch auf sein Equipment.
Beste Grüsse,
Johannes
Bearbeitet von Johannsen, 18. Juni 2012 - 21:28.
#33
Geschrieben 19. Juni 2012 - 16:28
Bei meiner Reklamationsanfrage hat sich forstsports-shop.de gewunden wie ein laaaanger Aaaaaal. Die Begründung war eigentlich simpel: Der Schuh ist schon im Gebrauch gewesen und Lundhags würde sagen, dass es am Fuß liegt
Aus kaufmännischer Sicht kann ich das nachvollziehen, aber Lundhags sollte da schon etwas kulanter sein. Es ist schön, dass man Schuhe für die Lebenszeit eines Menschen baut, aber man kann doch nicht davon ausgehen, dass die Größe 42 auf Opti-Leisten auf alle Füße passt, die 265 mm lang sind. Es gibt halt auch Exoten... Vielleicht sollte ich selbst Kontakt mit Lundhags aufnehmen?
Wenn alle Stricke reißen, kaufe ich mir noch die Gr. 43 und probiere sie zu Hause an und aus. Da ich die Macken der 42er schon sehr gut kenne, weiß ich worauf ich achten muss. Vielleicht wird's bei zweiten Anlauf klappen. Ich verliere dabei unnötig Geld, aber wenn sie tatsächlich 10 Jahre und länger halten sollten, kann ich das noch mit Mühe, Not und Zähneknirschen verschmerzen.
Bearbeitet von maku, 19. Juni 2012 - 16:29.
#34
Geschrieben 25. Juni 2012 - 16:01
Nun sind meine Lundi´s richtig eingelaufen. Nirgendwo kneift, drückt oder scheuert es.
Ich bin immer mehr von diesen Schuhen begeistert. Ich finde sie haben ein wirklich geniales "Gehgefühl".
Auch wenn sie ein wenig den "Gummistiefel- Charme" versprühen, finde ich sie auch im Alltag sehr gut tragbar... Die letzten Tage waren sie ja bei diesem herrlichen Wetter voll in ihrem Element
Beste Grüsse,
Johannes
#35
Geschrieben 01. Juli 2012 - 23:34
Nun zur Sache:
Die neuen heißen wieder Syncro Mid, jetzt Gr. 43, neues Modell. Sie haben eine Naht mehr als die alten (aus meiner Sicht unnötig) und sind innen an der Certech-Basis mit 1,4 mm starkem Microfaser-Gewebe ausgekleidet. Bei den alten gab's Spaltleder. Lundhags meint, die neuen wären dadurch noch strapazierfähiger, ich vermute den roten Stift. Die Micorfaser hat allerdings den Vorteil, das sie viel schneller trocknet und der Schuh sich nicht so feucht anfühlt wie bei Spaltleder. Mal sehen was die Zukunft zeigt.
Nach bereits 50 gelaufenen Kilometern sind sie wie eine zweite Haut. Beim Einlaufen gab's zwei nicht ganz so schlimme Blasen, die allerdings auf meine arrogante Sockenkombi zurück gehen: Baumwoll-Liner und BW-Socke, wie bei dem ersten Paar. Ein Sockenpaar von Lundhags (Liner und Outdoor) wirkte wie ein Heilmittel. Auf die Blasen angezogen und es ging einfach weiter. Woolpower funktioniert auch prima. Es scheint fast so, als ob ich meinen Schuh gefunden hätte, den Rest zeigt, wie gesagt, die Zukunft.
Bilder gibt's in 10 Jahren Wie es in Petersons Film "Das Boot" vom Herrn KaLeun gesagt wurde- man sollte keine Bilder von auslaufender Besatzung machen, sondern von einlaufender - dann gibt es mehr Werte.
Gruß
Matthias
#36
Geschrieben 20. November 2013 - 14:26
was hätte er wohl zu all den schuhproblemen gesagt : http://www.top-of-ur...s/EppJaeger.jpg :o))
Das ist Emil Epp, Schreiner, ehemaliger Hüttenwart der Kröntenhütte, Bergführer, und vor allem ein Original. Ich habe ihn als alten Mann noch kennenglernt.
Vermutlich hätte er etwas in dem Sinne gesagt, dass all das neumödige Zeugs auch nichts nütze wenn jemand ein Tschalpi sei. Er sei mit seinen Schuhen jedenfalls noch auf jeden Berg gekommen.
Und ziemlich sicher handelt es sich bei seinem Modell um Miltärschuhe. Die waren damals so ziemlich das Beste auf dem Markt. Einfacher Lederschuh, mit Leder gefüttert. Ich glaube mich zu erinnern, dass mein Vater die neuen Schuhe jeweils einen Tag in kaltem Wasser "eingeweicht" hat, dann wurde gefettet und geknetet, damit sie weicher und einigermassen wasserdicht wurden. Jedenfalls war es sehr viel Aufwand. Ach ja, und die Socken waren sicher handgestrickt! Und auch hier noch: mein Vater hat sie jeweils, wenn sich Blasen ankündigten, umgedreht, die Aussenseite innen, da war das Getrick glatter. Das hat jeweils funktioniert.
Emils Sohn, Martin Epp, ist übrigens ein Survival-Pionier. Er hat die vermutlich erste Survival-Schule Europas aufgebaut, in schwedisch Lappland. Die Schule lief gut, bis zum Reaktorunfall in Tschernobyl. Da wurden weite Teile Europas verseucht, niemand mehr wollte sich auf das Risiko einlassen, sich für 3 Wochen zum grossen Teil aus der Natur ernähren. Das war das Ende der Survival-Schule.
So, das war jetzt OT, aber da es hier schon angesprochen wurde...
Dann wende ich mich jetzt den Lundhags-Schuhen zu. Ich finde die toll! Allerdings ist mir nicht klar, wie das im Sommer aussieht, da man die Temperatur einfach durch mehr oder weniger, dickere oder dünnere Socken regelt. Sind dann die Schuhe im Sommer nicht zu gross/weit?
Für mich kann ich sie mir sowie nur für den Winter, mit Schneeschuhen, vorstellen. Ich glaube nicht, dass sie geröllhaldentauglich sind und mit Steigeisen würde es auch schwierig. Aber schliesslich ist der Schuh auch für den Norden konzipiert, da sind Geröllhalden nicht so sehr ein Thema Ich habe noch einen Bericht gefunden, der nicht durchwegs positiv ausfällt. Ok, ich habe nicht im Sinn, bei -15° herumzustehen. Aber das hohe Gewicht schreckt mich schon auch etwas ab. Und das angeblich mangelnde Gefühl ebenso. Ich muss mir die Sache noch überlegen, aber ich bin kein Kücken mehr, achte je länger je mehr auf das Gewicht
Hier gibt es überigens den Lundhags Polar Quest im Moment stark verbilligt (in der Schweiz), auch den Mira, Damenmodell. Die Seite ist übrigens auch sonst einen Besuch wert, da gibt es sehr viele Videos, die bei einem Kaufentscheid helfen können. Halt in Schweizerdeutsch, aber das werdet Ihr auch verstehen.
- maku gefällt das
#37
Geschrieben 20. November 2013 - 19:36
Zu den Schuhen:
Der Jahreszeiteinwechsel bringt keine Veränderung der Passform mit sich, zumindest bei mir. Es gibt noch die Möglichkeit eine weitere Einlegesohle zu verwenden oder etwas fester zu schnüren - je nach dem... Steigeisenfest sind die Lundis nicht und das war auch nicht vorgesehen, allerdings weiß ich nicht, wie sich das beim Polar Quest verhält.
In dem Bericht haben mich einige Punkte gestört, auch wenn Berichte eher subjektiv sind. Was bedeutet genau "kein Gefühl"? Ich lasse mich von meinem Schuh gerne vom, oft unkomfortablen, Untergrund "abkoppeln". Die Lundhags-Schuhe haben eine großzügig bemessenes Stahl-Gelenk in der Sohle, das für die entsprechende Steifigkeit und somit für eine sehr gute Stabilität sorgt. Ein Tritt auf eine scharfe (sprich schmale) Fels- bzw. Steinkante macht da überhaupt nichts. Die vielen Schichten machen das Laufen m.E. angenehmer.
Versagen auf Eis... Da gibt es doch Spikes. Eine Sohle, die auf Eis wirklich guten Gripp bietet ist für mich zu kompromisslos. Da nehme ich lieber die Spikes mit.
Steh-Schuhe für die Kälte sind die Lundhags nicht und die meisten anderen Marken und Modelle ebenfalls nicht. Wenn man sich nach den wärmsten Schuhen überhaupt umschauen will, dann bitte nach "Walenki" googeln. Das sind Winter-Filzstiefel, noch aus den alten Sovjet-Zeiten, wo Massenmörder wie Wladimir Ilitsch Ulianov ( aka Lenin) und Josif Wissaljonowitch Dschugaschwili (aka Stalin) das Sagen hatten. Ich meine hier den gefürchteten russischen Winter, wo -15°C soz. den Frühling andeuteten und -30 bis -50 Grad die Regel waren oder immer noch sind.
Die Tatsache, dass diese Schuhe bis heute noch hergestellt und getragen werden spricht für sich, finde ich, allerdings sollte man trotzdem nicht länger als nötig damit stehen bleiben.
Aber:
das sind meine Eindrücke und meine Meinung und es steht jedem frei diese zu akzeptieren oder abzulehnen.
Schweizer-deutsch bereitet mir nur sehr geringe "Kopfschmerzen". Ich mag diese Sprache, selbst wenn ich nicht sagen kann warum und der verlinkte Shop ist mir bekannt.
Bearbeitet von maku, 20. November 2013 - 19:37.
#38
Geschrieben 20. November 2013 - 21:04
Ich denke, das ist der Unterschied zwischen Alpen und eher nordischen Verhältnissen, wofür die Schuhe ja auch gemacht sind. Wenn ich im Sommer in den Bergen unterwegs bin, brauche ich den Kontakt mit dem Untergrund. Ich muss nicht jedes Steinchen fühlen, aber ich muss wissen wo und wie ich stehe und vor allem wie viel und welcher Teil der Schuhsohle aufliegt.In dem Bericht haben mich einige Punkte gestört, auch wenn Berichte eher subjektiv sind. Was bedeutet genau "kein Gefühl"? Ich lasse mich von meinem Schuh gerne vom, oft unkomfortablen, Untergrund "abkoppeln".
Vor allem in solchem Gelände (Senta dal Diavel am Munt Pers, unten der Berninapass mit Lago Bianco. Und nein, das bin nicht ich, ich habe das Bild gemacht) Das, glaube ich, ist im Bericht gemeint.
IMG_6420.jpg 305,33K 11 Mal heruntergeladen
Da gebe ich Dir Recht, das stört mich auch nicht.Versagen auf Eis... Da gibt es doch Spikes. Eine Sohle, die auf Eis wirklich guten Gripp bietet ist für mich zu kompromisslos. Da nehme ich lieber die Spikes mit.
Für mich sind es tatsächlich das Gewicht und das "Gefühl". Wobei letzteres im Winter auch nicht so wichtig wäre. Und dieser Schuh kommt für mich nur im Winter in Frage. Warm scheint er zu sein, Stehpartys werde ich bei Eiseskälte nicht feiern... So ganz ist er noch nicht vom Tisch. Ich werde mir jetzt mal die andern Schuhe, die ich zum Schneeschuhlaufen anvisiert habe, ansehen.
Das ist doch, weil die Schweizer so sympathisch sind!Schweizer-deutsch bereitet mir nur sehr geringe "Kopfschmerzen". Ich mag diese Sprache, selbst wenn ich nicht sagen kann warum
#39
Geschrieben 21. November 2013 - 00:25
Was das alpine Terrain angeht - da gebe ich dir jedoch recht, vor allem da wo du schreibst, dass es wichtig ist wie die Sohle aufliegt. Lundhags hat seine Schuhe nicht speziell für die (alpinen) Berge gemacht, was aber nicht heißt, dass sie dort versagen. Der Schwerpunkt der Entwicklung lag jedoch auf "Wanderschuh" und der größte Markt ist immer noch Skandinavien, weil die Schuhe dort am besten hinein passen, was du auch schon geschrieben hast. Lundhags strebt eine gefestigte Position auf dem deutschen Markt an, bis jetzt ohne durchschlagenden Erfolg. Wie sieht's in der Schweiz aus?
Ich bin schon manchen Schweizern begegnet (beruflich und privat). Da ist wirklich was dran.Das ist doch, weil die Schweizer so sympathisch sind!
#40
Geschrieben 21. November 2013 - 16:26
Lundhags strebt eine gefestigte Position auf dem deutschen Markt an, bis jetzt ohne durchschlagenden Erfolg. Wie sieht's in der Schweiz aus?
Also ich habe hier im Forum zum ersten Mal von diesen Schuhen gehört. Aber das hat vielleicht damit zu tun, dass ich für meine Zwecke hauptsächlich alpintaugliche Ausrüstung brauche. Ich habe aber mal die Suchmaschine bemüht und nur Ergebnissen in der Schweiz anzeigen lassen. Da gibt es einen Lundhags-Shop, der offenbar im Scandinavian Outdoor Shop integriert ist. Logo, die sind ja auf Skandinavien spezialsiert. Hab ich ja in meinem letzten Post verlinkt. Sonst gibt es nicht viel. Einen Forstausrüster und Zalando, ein Online-Versandhändler, die bieten das offenbar neu an.
Mal sehen, ob das was wird. Verdient hätten es die Schuhe, meine ich.
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