Frage Mentale Vorbereitung einer Reise
#1
Geschrieben 28. Februar 2009 - 17:39
ich würde gerne einmal wissen, wie Ihr euch mental auf eine Reise oder auch Outdooraktivität vorbereitet.
Wenn ich mich auf eine Reise mental vorbereite, stelle ich mir folgende Fragen.
Wie gestalte ich die Anreise?( Auto, Flugzeug, Fahrrad, Bahn.....)
Was erwartet mich am Reiseziel?( Infrastruktur, Klima.....)
Welche Fähigkeiten muß ich beherschen, damit ich meine Reise durchführen kann?( Kanu fahren, schwimmen, gehen im weglosen Gelände.........)
Welche Ausrüstungsgegenstände benötige ich, um die Reise möglichst optimal durchführen zu können?( der persönliche finanzielle Rahmen bedingt da eh Kompromisse)
Was kann bei den geplanten Aktivitäten schief gehen?
Mit welcher Wahrscheinlichkeit kann etwas schief gehen?
Was bedeutet das für mich, wenn etwas schief geht?(Ist es nur ein Schönheitsfehler oder ist es lebensbedrohlich?)
Was kann ich dagegen tun, damit es, wenn etwas schief geht, nicht lebensbedrohlich wird? (Muß ich noch etwas lernen? Brauche ich noch weitere Ausrüstung? Muß ich die Reise verschieben?)
Auf eure Anregungen bin ich gespannt
Glück auf
Wolfgang
#2 Gast_Fuchs
Geschrieben 28. Februar 2009 - 22:58
Aber im Vorfeld mache ich mir keinerlei Gedanken darüber, was mir auf der Reise alles zustoßen könnte oder was schiefgehen kann.
Ich glaube, dass, wenn ich anfangen würde, darüber nachzudenken, ich dann besser zu Hause bleiben sollte.
"Passieren" kann immer etwas; aber wie heißt es: no risk - no fun. IMHO kann man im Voraus nicht alle Eventualitäten einer Urlaubsreise z. B. einplanen. Ich möchte das auch gar nicht ...
#3
Geschrieben 28. Februar 2009 - 23:12
Einige Monate vor einer größeren Trekkingtour überlege ich mir schon,
- wie ich zum Startpunkt meiner Tour komme,
- wie ich vom Endpunkt meiner Tour wieder zurückkomme,
- was ich an Ausrüstung brauche,
- wo ich auf Tour dann Essen her beziehe,
- welche Kleidung für die Jahreszeit zweckmäßig ist
- und und und...
#4
Geschrieben 28. Februar 2009 - 23:54
F R E U E N !!!!
Gruß Travelmad
#5
Geschrieben 01. März 2009 - 00:13
Meine mentale Vorbereitung besteht einzig darin mich zu
F R E U E N !!!!
Gruß Travelmad
Dito!
Alles andere gehört für mich zur Planung. Mentale Vorbereitung ist für mich Vorfreude, Runterkommen vom Alltag, alle Probleme erstmal auf Eis legen usw.
Grüße!
#6 Gast_Messerfreund
Geschrieben 01. März 2009 - 00:20
#7 Gast_Howie
Geschrieben 01. März 2009 - 10:44
Was kann bei den geplanten Aktivitäten schief gehen?
Mit welcher Wahrscheinlichkeit kann etwas schief gehen?
Was bedeutet das für mich, wenn etwas schief geht?(Ist es nur ein Schönheitsfehler oder ist es lebensbedrohlich?)
Was kann ich dagegen tun, damit es, wenn etwas schief geht, nicht lebensbedrohlich wird? (Muß ich noch etwas lernen? Brauche ich noch weitere Ausrüstung? Muß ich die Reise verschieben?)
Vorab überlege ich mir nicht was schief geht, sondern was geht und was ich dafür brauche !
Man kann sowieso nicht alles ausschließen, wozu dann sich über Dinge einen Kopf machen die gar nicht erst eintreten.
2 Beispiele was bei mir schief ging:
1. Trapline, British Columbia
Wir waren bei knapp -10°C auf der Trapline im Boot, in Wathosen auf dem Weg eine Falle zu checken.
Nach ständigem aus- und einsteigen ins Boot wegen des unterschiedlichen Wasserstandes merkte man die Kälte und Nässe schon intensiver, als dann noch der Motor nach ca. 7 Km Flußaufwärts nicht mehr startete, mußten wir kurz vor dem Ziel umdrehen und die ganze Strecke bei eingesetztem Regen zurück rudern.
Von innen Schweiß ( Gummiwathose) von außen Regen und die Kälte.
Völlig durchnässt und Eiszapfen an den Fingern, landeten wir das Boot, packten den Motor auf den Hänger vom Quad und machten uns auf den Weg zur Hütte.
Dort gab es dann einen richtigen Grock und etwas leben kehrte in meinen Körper zurück.
Das war eine Erfahrung . . . wie hätte ich da entgegenwirken können ? - gar nicht erst gehen ?
2. Yukon
Wir waren auf dem 5 stündigen Weg zu unserem 1. Basiscamp unserer Hundeschlittentour, als uns der Helfer kurz vor Ziel entgegen lief.
Der sollte das 2. Zelt, Werkzeug und das Hundefutter für uns vor Ort bringen.
Was war passiert ?
Er war mit dem Motorschlitten samt Hänger im Eis eingebrochen und steckte fest.
Am Camp eingetroffen versorgten wir die Hunde und machten Feuerholz.
Zwei Leute versuchten den Motorschlitten zu bergen, schafften es aber in der Dunkelheit nicht.
Die Situation war nun klar.
Die Hunde sind versorgt, Feuerholz ist ausreichend vorhanden, 5 Leute vor Ort aber nur Platz für 3.
Also bauten wir in dem 1. Zelt eine ausreichende Schlafgelegenheit für alle, indem wir die vorhandene Holzplatten nutzten und diverse Balken mit meiner Drahtsäge ! aus meinem Kit zurecht sägten.
Am nächsten Morgen brachen wir dann auf und haben den Motorschlitten samt Hänger geborgen.
Das war ebenso ein Erlebnis, aber das macht doch den "gewissen" Urlaub überhaupt aus.
Bearbeitet von Howie, 01. März 2009 - 10:47.
#8
Geschrieben 01. März 2009 - 11:25
Ein negatives Beispiel zur Verdeutlichung:
Ein Bekannter von mir war auf einer Bergwanderung in den deutschen Alpen unterwegs.
Bei einer Rast stellte er seinen Rucksack ab.
Der Rucksack kam ins rollen und drohte abzustürzen.
In einer Reflexreaktion hat mein Bekannter unbedacht versucht den Rucksack aufzufangen.
Ergebnis: Der Rucksack ist am nächsten Felsvorsprung hängen geblieben.
Mein Bekannter ist tötlich abgestürzt.
Glück auf
wolfgang
#9 Gast_Howie
Geschrieben 01. März 2009 - 11:43
in einer Reflexsituation kannst du nicht reagieren, die ist angeboren und kann wie in deinem Beispiel eben auch tödlich enden.
Für mich ist es wichtig, mich vorher schon mit evt auftretenden Situationen auseinanderzusetzten.
Sorry, das halte ich für völlig überzogen.
Wenn ich dann bedenke
ich fliege - Flugzeug stürzt ab
gebe mein Gepäck ab - ist sehen geblieben - kommt mit der nächsten Maschine erst
gehe in die Berge - rutsche aus . . .
Schneide mir etwas zurecht - könnte mich verletzen . . .
fahre auf einem See - und kentere . . .
Dann ist die Überraschung nicht so groß und ich kann besonnener reagieren.
Da bist du dann auch nicht viel besonnener, eher das Gegenteil.
Ich halte von den Negativszenarios überhaupt nichts.
Da macht man nur sich selbst fertig und dann hätte ich in so einem Fall schon gar keine Lust mehr mit dem jenigen etwas zu unternehmen.
#10
Geschrieben 01. März 2009 - 16:47
ich versuche kein Negativszenario aufzubauen, sondern mir meines Handelns bewußter zu werden.
Die von mir angeführte Herangehensweise ist ja keine Erfindung von mir, sondern an ein Standardwerkzeug, das bei der Entwicklung neuer Produkte in der Industrie verwendet wird, angelehnt.
Dieses Standardwerkzeug heißt FMEA = Fehler Merkmal und Einfluß Analyse.
Hierbei wird in Expertenteams anhand von Konstruktionszeichnungen und Prototypen ein Produkt bewertet, bevor teure Serienwerkzeuge gebaut werden.
Es wird als beurteilt welche Funktionen der Artikel hat, welche Fehler bei den Funktionen auftreten können, mit welcher Wahrscheinlichkeit diese Fehler auftreten können und welchen Einfluß diese Fehler auf die Funktion haben. Das alles wird mit Kennzahlen bewertet und es muß gegebenfalls die Konstruktion geändert werden.
Trotzdem (Negativszenario?) werden in Deutschland jährlich tausende neuer Produkte entwickelt und zur Serienreife gebracht.
Obwohl ich weiß, das jedes Flugzeug während des Flugbetriebs langsam auseinanderbricht ( es entstehen und erweitern sich permanent Risse in der Flugzeughaut, den Flügeln und ....) fliege ich mit Flugzeugen.ich fliege - Flugzeug stürzt ab
Warum?
Nicht weil ich verrückt bin, sondern weil ich weiß, welche Maßnahmen die Fluggesellschaften durchführen, damit diese Schäden (Risse) nicht lebensbedrohlich werden.
Ich muß nur wissen, welchen Fluggesellschaften ich trauen kann!
Wie wilst du meine "Besonnenheit" beurteilen können, wenn wir uns nicht kennen??Da bist du dann auch nicht viel besonnener, eher das Gegenteil.
Aber selbstverständlich muß jeder für sich selber Beurteilen wieviel Gedanken er sich über sein Handeln macht.
Glück auf
Wolfgang
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