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Spyderco Manix 2


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4 Antworten in diesem Thema

#1 Woz

Woz
  • 1.099 Beiträge

Geschrieben 11. Juli 2009 - 13:19

Nach längerer Pause wieder mal ein Review aus dem Hause Woz. Entschuldigt die Wartezeit, aber dafür hab ich heute auch ein besonders nettes Messer in Angebot ;-)

Das Manix war Spydercos Arbeitstier. Auf der Suche nach sehr stabilen Arbeitsfoldern stieß man unweigerlich auch auf das Manix, ein Messer wie es leider nur recht wenige gibt. Ja, auch Katz, Gerber, SOG und andere Hersteller bauen stabile Folder, aber das Manix war eines der besten, und gewann auch den Vergleichstest "Arbeitsmesser" im Messermagazin. Umso größer war die Verwunderung als Spyderco beide Manix Modelle, das Modell in 86mm und das in 95mm Klingenlänge vom Markt nahm.

Vorigen Monat dann erschien der Nachfolger, das lang erwartete Manix 2. Vieles war anders geworden. Der beliebte S30V Stahl wurde, erstmals bei Spyderco, durch 154CM Stahl ersetzt, der starke Backlock wurde durch einen "caged ball lock" ersetzt, und das Messer insgesamt ist nun in einer überraschend günstigen Preisklasse angesiedelt. Bisher gibt es nur ein 86mm Modell, ein großes Manix 2 ist bisher nur ein Gerücht.

Der Griff des Messers trägt griffige G10 Schalen. Sie liegen gut in der Hand und erlauben mehrere bequeme Griffpositionen. Der Lock entspricht im Prinzip Benchmades Axis Lock, oder SOGs Arc Lock. Eine Feder drückt einen Bolzen in eine Aussparung am Klingenrücken, und verriegelt dort sicher und stabil. Bei Spyderco ist der Bolzen eine Kugel, und diese steckt in einem Plastik"käfig" - das erhöht die Bediensicherheit. Warum man nicht einfach einen Bolzen statt des - unbequemen und hässlichen - Käfigs nimmt weiß der Himmel. Nachdem Benchmade immer wieder Modelle mit Spydercos Klingenloch macht könnte ja Spyderco mal den Axis Lock in bei Benchmade mieten. Das Ball-Ding jedenfalls funktioniert gut, ist sehr stabil, aber es ist sehr schwer den Lock einhändig zu Öffnen oder zu Schließen - die Feder ist zu stark, der Käfig nicht griffig genug. Ja, es geht. Aber es ist unbequem und nicht grade sicher. Mit beiden Händen schließen, und mittels Klingenloch oder Spyderdrop einhänig öffnen geht super, aber das aufflippen wie am Axis ist eher was für Fingerakrobaten.

Eingefügtes Bild

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Die Klinge wiederum ist super. Spydercos Blattform, guter Stahl (S30V wäre zwar besser, aber teurer) und dicke stabile Klinge - dieses Messer will arbeiten. Dabei ist es bedingt auch zum Hacken und fürs Grobe geeignet, die Klinge und der Lock halten das aus - nur ist die Klinge dafür etwas kurz. Das 95mm Modell wäre da sicher besser. Im Bereich der normalen und feinen Arbeiten brilliert das Spyderco, auch feinste Arbeiten sind kein Problem, aber wegen der recht starken Klinge nicht ideal. Dass statt dem Flachschliff beim Manix nun ein Hohlschliff angebracht ist stört mich nicht. Wobei, lieber wäre mir der Flachschliff.

Vergleich zum Tenacious
Eingefügtes Bild

Fazit: Das Manix 2 ist ein gutes Arbeitsmesser mit kleinen Schwächen. Mit besserem Stahl, Flachschliff und Axislock wäre es nah am idealen EDC. Aber auch so ist es stimmig und passt, nur sollte man für das einhändige Schließen starke Finger haben - oder eben beide Hände benutzen. Der Preis tröstet über die Schwächen hinweg: War das Manix 1 noch in der 200+ Euro Klasse kommt das Manix 2 um 82 Dollar aus den USA, hier in Europa dürfte der Preis dann um die 100 Euro liegen.

#2 Shuya

Shuya
  • 402 Beiträge
  • Sport:Camping, Klettern

Geschrieben 11. Juli 2009 - 15:04

...und wieder ein Schritt rückwärts für Spyderco, wie ich finde.
Klar, man kann nachvollziehen, dass das alte Manix vom Markt genommen wurde, wenn es sich so schlecht verkauft, wie Spyderco sagt.

Allerdings werden jetzt viele Modelle schlichtweg verschlimmbessert.
Das fängt mit den Delica/Enduras an, die mMn durch die Platinen einfach nur schwerer geworden sind, und die fehlende Spitze (Stichwort Deppenspitze) macht es nicht besser. Mein Delica III lob ich mir da doch noch. Bin froh, eines zu haben.

Weiter gehts mit dem Police. Ich hatte mal ein altes Police in SS, das hatte Charme, auch wenns mir etwas zu groß war. Im Messerforum-PA hatte ich dann die Gelegenheit, das neue Police zu testen. Der Charme, einfach alles was das Police ausgemacht hat, war hinüber. Im Prinzip wars ein Endura mit Flachschliff und Deppenspitze. Schade.

Und jetzt das Manix. Mein großes Manix habe ich verkauft, weils nur rumlag.
Schade, mitlerweile bereue ichs. Das neue hat mit dem alten ja mal garnichts mehr gemein. Der gekürzte Flachschliff ist ebenfalls ein Schritt rückwärts. Schade.

Momentan verstehe ich Spydercos Produkterneuerungen langsam nicht mehr, und schaue mit Trauer auf die alten Modelle zurück.
Das neue Manix werde ich mir wohl nicht kaufen.

Grüße
Micha

#3 DaBeppo

DaBeppo
  • 461 Beiträge
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 11. Juli 2009 - 20:54

Ja Shuya, da kann ich Dir nur uneingeschränkt zustimmen!
Ich mag die neuen Modelle auch nicht mehr.
Schlimmverbessert, genau das ist das richtige Wort für diese Messer. Schade, ich mochte die Marke mal gerne.

#4 Gast_peterpan

Gast_peterpan

Geschrieben 19. Februar 2010 - 23:35

Guter Bericht zu einem IMHO guten Arbeitsmesser. Leider sind die Fotos nicht mehr sichtbar.:(

#5 Gast_weltenbummler

Gast_weltenbummler

Geschrieben 05. März 2010 - 13:55

Kenne das "alte" Manix nicht- aber habe letzt mal in einer Videoreview das neue Manix 2 in der limited Edition gesehen mit Flachschliff (über die ganze Klinge) und blauen Griffen und S30V Stahl für 120 US$ fand das sah sehr schnuckelig aus..
YouTube - Spyderco Manix 2: Sprint to Perfection
Bei den normalen Manix II kommt ab 2010 154CM zum Einsatz- sicher kein schlechter Stahl...




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