Zum Inhalt wechseln


Foto
- - - - -

(keine) Ausbrüche bei VG-10, VG-1 oder D2 Stahl?


  • Bitte melde dich an um zu Antworten
4 Antworten in diesem Thema

#1 Floyd

Floyd
  • 888 Beiträge
  • WohnortCastrop-Rauxel
  • Sport:Fahrradfahren, Geocaching, Kanusport, Wandern

Geschrieben 02. April 2010 - 22:25

Also das ist jetzt nicht so als ob da richtig große Stücke fehlen. Das war ein ausbruch von geschätzten 2-3 zentel mm auf ner Breite von ca 1 mm. Das war in ner halben Stunde wieder rausgeschliffen. Ich hatte damit Holz gespalten. Bei nem anderen Messer wäre wahrscheinlich die Schneide verbogen. Wärmebehandlung von Stählen ist ein Kompliziertes Thema aber grob kann man sagen je härter ein Stahl umso bruchempfindlicher ist er. Beim Härten wird über 723°C erwärmt und dort andert sich das Gefüge durch rasches abkühlen kann sich das Gefüge nicht zurück und es kommt zu Spannungen im Stahl, die Härte. Ein so gehärteter Stahl bezeichnet man als glashart einerseits weil er hart wie Glas ist aber auch genauso spröde. Beim anlassen wird noch mal auf 200-550°C erwärmt um diese Spannungen zum Teil wieder abzubauen und die Härte auf ein gewünschtes Mass abzusenken. Welche Härte für welchen Stahl sinnvoll ist hängt von seiner Zusammensetzung ab. Minderwertiger Stahl enthält viel Schwefel und Phosphor die machen das Material brüchig. Die sprichwörtliche Qualität des Swedenstahls beruht darauf das das schwedische Eisenerz von Natur aus relativ wenig Schwefel und Phosphor enthält.
Der Gedanke hinter Mehrlagenstahl ist das man die Mittellage auf eine hohere Härte anlassen kann da sie von den zähelastischen Aussenlagen gestütz werden. Dies gilt aber nur für die Klinge als ganzes. Die eigentliche Schneide ist genauso empfindlich wie die einer Monostahlklinge aus dem gleichen Material und gleicher Härte. Für impulsartige Belastungen wie sie beim hacken oder batoning auftretten ist eine solch harte Schneide einfach nicht ausgelegt. Darum sind Äxte oder Macheten deutlich weicher.

#2 2000wolf

2000wolf
  • 70 Beiträge

Geschrieben 03. April 2010 - 18:31

Hallo zusammen,

motiviert von peterpan und nach längerer Überlegung mache ich doch einen neuen Thread auf, da z. B. im aktuellen Mora 2010 Thread http://forum.odoo.tv...ser-2010-a.html etwas OT über die Erfahrungen mit VG-10, San Mai III VG-1 oder D2 Stahl berichtet wird. Am OT bin ich mitschuldig... ;-)

Hersteller, z. B. Coldsteel (im folgenden CS), Fällkniven (im folgenden FK) oder z. T. auch Ontario arbeiten mit härteren Laminat-Stählen bzw. Ontario z. B. beim RAT-7 D2 mit einem härteren D2 Mono-Stahl.

Es gibt hier, im Messerforum und auf youtube diverse Threads bei denen Anwender o.g. härterer Stähle von Ausbrüchen ("Chipping", "Dents" etc.) berichten.
Andererseits gibt es auch viele Threads von Anwendern, die mit diesen Stählen keine "Probleme" haben.

Vielleicht liege ich falsch, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass manche ihre harten VG-1 bzw. VG-10 oder auch D2 Klingen nicht richtig handhaben, z. B. beim Auftreffen auf Holz leicht verdrehen oder in den Boden schlagen und dort kleine Steinchen treffen etc.

Vermutlich sind bei solchen Misshandlungen gut wärmebehandelte 1095 Stähle widerstandsfähiger, dafür korrodieren sie schneller und sind nicht so schnitthaltig, was auf längeren Touren sicher auch nicht so begeistert.

Es ist natürlich schwierig aus der Entfernung die genaue Ursache von Ausbrüchen zu finden, aber ich würde mich freuen, wenn wir hier genauer herausarbeiten könnten, unter welchen Umständen Ausbrüche aufgetreten sind und was zufriedene Anwender ggf. anders machen.

Ich hoffe, Ihr findet das auch spannend und berichtet von Euren Erfahrungen... ;-)

Nachtrag:
Habe noch das GEK 2000 in D2 gefunden. Scheint sich "trotz" der Härte tatsächlich für harte Anwendungen zu eignen...
http://www.anton-len...chk=1&Itemid=52

Bearbeitet von 2000wolf, 03. April 2010 - 18:46.
Nachtrag


#3 Heiko.H

Heiko.H
  • 111 Beiträge

Geschrieben 03. April 2010 - 18:54

Also das Problem ist nicht die Härte. Es gibt viele Stahlsorten die härter sind und trotzdem nicht ausbrechen.
Beim D2 ist das Problem das er extrem große Karbide bildet und kaum Matrix die sie festhält. Es wird gerne erklärt mit vielen großen Zähnen aber kein Zahnfleisch die sie halten;-)
Also eine feine Schneide ist schon vom Gefüge her nicht machbar und die die machbar ist neigt stark zu Ausbrüchen.
Ein amerikanischer Messermacher hat mal gesagt der D2 ergibt eine beschissenen Schneide , die hält aber ewig.
Dieses Problem haben aber einige Stahlsorten die zuviel Kohlestoff beinhalten.
Der D2 ist sehr schlagempfindlich , wenn die Schneide aber dick genug ist und der Winkel grob genug fällt das nicht auf.
Zum Vg10 und VG1 kann ich leider nicht viel sagen , da fehlen mir die Infos darüber.

#4 thinktank

thinktank
  • 11 Beiträge

Geschrieben 03. April 2010 - 19:29

ich kann noch keine links hinzufügen, deshalb:

wenn du bei google bladeforum chipping eingibst, kommen zwei sehr passende threads zu dem thema. sobald ich kann, werd ich die links eigenhändig nachliefern. :wondering:

#5 Gast_peterpan

Gast_peterpan

Geschrieben 03. April 2010 - 19:40

Ich habe mehrere Messer, deren Klinge aus dem angesprochenen Laminatstahl gefertigt wurde.

Klingenausbrüche habe ich bislang an keinem meiner Messer festgestellt.

Ich habe mein S1 von Fällkniven schon richtig hart ran genommen. Das Messer weist lediglich einige Kratzer in den Flanken auf. Aber diese kommen eindeutig von der Kydex-Scheide.




Besucher die dieses Thema lesen: 0

Mitglieder: 0, Gäste: 0, unsichtbare Mitglieder: 0