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Jack Wolfskin Estancia RT: Erster Eindruck


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8 Antworten in diesem Thema

#1 jawoll

jawoll
  • 14 Beiträge

Geschrieben 21. August 2010 - 11:49

Moin.

Nachdem ich dachte, das Antao IV von Rejka sei ein geräumiges Zelt, musste ich mich im Thread "Isomatten: Ich brauche 3 oder 4" von strauch eines Besseren belehren lassen.

Für eine Familie mit 3 Kindern ist es zu klein - auch wenn der erste Eindruck wirklich imposant ist.

Die von strauch dort erwähnte Alternative, das Rejka Antao VI ist leider erst wieder ab nächstem Frühjahr in der Produktion. - So lange wollte ich nun nicht mehr warten.

Preisliche Alternativen von anderen Herstellern, aber eine Nummer größer, sind rar oder gar nicht vorhanden. Wie dem auch sei, ich habe mich für das Jack Wolfskin Estancia RT entschieden.

Zuerst der Schock: Das Ding kostet gut das Doppelte des Rejka Antao IV. - Ob es das auch wert ist, versuche ich hier zu erklären.

Maße und Gewichte:

Packmaß: 75 cm x 50 cm x 25 cm
Personen: 4 - 6
Gewicht: 18,4 kg

Apsiden: 1
Bis zu 3 Eingänge
Lüfter: 7
Bodenmaterial: 100% Nylon PU
Wassersäule Boden: 10.000mm
Wassersäule Außenzelt: 4000mm
Zelte Innen und Außen 100% Polyester
Gestängebögen: 4 / DAC Combination / 11-13 mm
32 Heringe (um es zur Festung zu machen?)

Aufbau
Der Aufbau ging bei weitem nicht so leicht von der Hand wie bei dem Antao. JW meint, man könne das Zelt, nachdem die vorgebogenen Alustangen durchgezogen wurden, wie eine Ziehharmonika aufstellen.
Nunja, mehr oder weniger stimmt das. Nur sind die Enden der Stangen mit einem recht langen Dorn versehen. - Wenn das Zelt steht, prima, zum Aufziehen auf weichen Untergründen (mein Rasen) störend.

Es mag sein, dass mir die Übung fehlt.
Apropos Übung: Ich habe für den Aufbau des Zeltes etwa eine halbe Stunde gebraucht. JW liefert eine Aufbauanleitung mit, die bebildert ist.
Das Antao IV ließ sich in etwa 15Minuten aufbauen. - Ohne Anleitung. (Hab sie erst danach im Packsack gefunden.) :)
Ich habe mit den beiden genannten Zelten überhaupt erst dreimal ein Zelt aufgebaut. - Es kann also sein, dass sich die Aufbaudauer bei geübten Menschen in beiden Fällen halbiert. Also 15-20Minuten für das Estancia und eine Person.

Es steht! Und nu?
…und nu ist es wahrlich ein Heim für Unterwegs. Das Ding ist riesig. In der Aspide stehe ich bequem mit 184cm. Kein Vergleich zum Antao.

Mir ist als erstes aufgefallen, dass im Zelt bereits überall Schnüre gespannt sind. Kleinigkeiten wie Taschen sind genügend vorhanden. Jack Wolfskin liefert auch gleich einen kleinen "Organizer" mit, den man variabel irgendwo hin hängen kann.
Toll finde ich den Kaminartigen Abzug in der Apside. Man spannt eine Firststange und hat so eine zusätzliche Belüftung.
Von Außen ist diese Belüftung überdeckt und lässt sich straff abspannen. - Wie sich das bei stärkeren Winden dann verhält, muss sich erst noch zeigen.

Überhaupt sind Lüftungen reichlich vorhanden. Im großen Schlafabteil gibt es zwei Lüftungen und zwei Fenster.
In jedem Fall waren es für die letzte Nacht genügend Lüftungen, dass sich im Zelt kaum bis gar kein Kondenswasser gebildet hat. 2 Erwachsene und 2 Kinder.

Leider lässt sich die Zwischenwand im großen Abteil nicht ganz entfernen, sondern nur zusammenbinden. (Auf den Bildern hoffentlich zu sehen.)
Das kleine Schlafabteil will ordentlich abgespannt sein, damit es überhaupt benutzbar wird. - Dafür muss man erst den Footprint und dann das kleine Zelt separat abspannen.

Einem Anfänger wie mir erst auf den zweiten Blick klar. - Und in der Anleitung kein Wort davon. - Wenigstens erklärt sich so die Anzahl an Heringen. Wo wir dabei sind: Gut finde ich, dass das Außenzelt an verschiedenen Punkten zusätzliche Ösen hat, wo man Heringe rein stecken kann. - Ist mir beim Antao nicht aufgefallen.
Man kann es ziemlich Sturmsicher machen.

Das komplette Zelt ist mit einem Footprint ausgelegt. Im Bereich der Eingänge sind Reißverschlüsse eingelassen, damit man nicht einsteigen muss, sondern rein laufen kann. Ich finde es toll.

Beide Schlafkabinen lassen sich leicht aus- aber auch wieder einhängen.

Mein Eindruck / persönliches Fazit
Völlig subjektiv und bar jeder Erfahrung mit anderen Zelten (außer einem grauenhaften Discounterzelt und dem Rejka Antao IV), würde ich das Ding als Luxuszelt bezeichnen. Es bietet meiner Familie ausreichend Platz.

Es ist teuer. - Nochmal ausdrücklich: ich habe keinen Vergleich zu anderen Zelten. Aber 800Euro finde ich schon ne Ecke Geld.

Dennoch freue ich mich auf die Herbstsaison. - Und hoffe auf den einen oder anderen Reisetip von Euch.

Zum Schluss noch ein paar Bilder. Ich habe es nicht komplett abgespannt. - Wenn noch Fragen sind… Immer her damit.

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#2 lexa

lexa
  • 1.137 Beiträge

Geschrieben 21. August 2010 - 13:09

Vielen Dank für die Vorstellung! Aber ich finde, so ein Bericht ist besser bei den Usertest aufgehoben, weil er dort nicht so schnell untergeht.

So ganz weiß ich nicht was man von den Jack Wolfskin Zelten halten soll. Oft hört man, dass man da halt viel für den Namen bezahlt und der Preis ist ja auch ordentlich. Die Zeit wird wohl zeigen müssen, wie es sich mit diesem Zelt verhält.

Noch etwas persönlicher Senf. Gerade bei so Familienzelten, die man in der Regel mit dem Auto transportiert gefällt mir persönlich Baumwolle als Material für das Außenzelt sehr gut. Da das Gewicht egal ist, soll man dadurch ein besseres Raumklima erhalten. Zudem stehen so Familienzelte oft mehrere Tag draußen, im Sommer halt unter entsprechender Sonneneinstrahlung. Hier ist die gute alte Baumwolle den Kunststoffkollegen überlegen. Neulich ging es um so ein Zelt von Nomad in einem anderen Thread. Ich persönlich würde mir erst mal Wechsel Zelte anschauen. Hab schon zwei von der Firma und war eigentlich immer zufrieden mit denen. http://www.wechsel-tents.de/produkte/familienzelte/

Bearbeitet von lexa, 21. August 2010 - 15:45.


#3 jawoll

jawoll
  • 14 Beiträge

Geschrieben 21. August 2010 - 13:14

Vielleicht kann ihn ja ein Moderator passend verschieben?

Hatte nicht darauf geachtet.

#4 jawoll

jawoll
  • 14 Beiträge

Geschrieben 21. August 2010 - 17:46

Ich habe mir das Nevada jetzt mal angesehen.
Finde ich auch ne gute Möglichkeit; auch wenn es auf mich irgendwie abgeschnitten wirkt. :)
Das Nomad Zelt habe ich auch gesehen. Und den Thread bezüglich des Raumklimas habe ich auch gelesen.

Allerdings sind beide Varianten auch nochmal teurer als das JW. - Und irgendwo ist das Limit.

Was die Qualität der Jack Wolfskin Zelte angeht, meine ich hier im Forum auch schon gelesen zu haben, dass Leute mit den größeren Modellen ziemlich zufrieden sind. Bei Globetrotter sind leider nur zwei Bewertungen zu lesen.
Ich würde mich freuen, wenn es weitere Stimmen dazu gibt. Vielleicht auch solche, die absolut unzufrieden mit der Firma (als Zelthersteller) sind?

#5 khayman

khayman
  • 94 Beiträge

Geschrieben 22. August 2010 - 09:31

Was die Qualität der Jack Wolfskin Zelte angeht, meine ich hier im Forum auch schon gelesen zu haben, dass Leute mit den größeren Modellen ziemlich zufrieden sind. Bei Globetrotter sind leider nur zwei Bewertungen zu lesen.
Ich würde mich freuen, wenn es weitere Stimmen dazu gibt. Vielleicht auch solche, die absolut unzufrieden mit der Firma (als Zelthersteller) sind?


Hallo,
ich weiß nicht wie Jack Wolfskin heute Zelte baut, und auch mit den großen "Hütten" habe ich keine Erfahrung, aber mein altes JW Termite hab ich Anfang der 90er gekauft, es wirklich ziemlich hart rangenommen und benutze es immer noch ....
Müsste ich nochmal ein kleines Zelt kaufen, und gäbe es das Termite noch, ich würde es wieder nehmen...
Nach 17/18 Jahren (?) und 100000de Motorradkilometer, wochenlang Regen aber auch starke Hitze steht es immernoch wie ne Eins und ist dicht ...
Einzig die Farbe ist den Zelt ein wenig gewichen, es ist heller geworden. Selbst als mal ein Auto halb über mein Termite gefahren ist (nein, ich war nicht drin), ist nicht sehr viel passiert. Außer einem gebrochenen Alustangenglied (konnte ich für nen Appel und'n Ei nachbestellen - ja war damals richtig billig!) und einem 10cm Riss in einer der Apsiden (mit Gewebeband einfach vor Ort geklebt - hält immer noch!) ist nix passiert!

Aber wie gesagt, mein Zelt ist schon etwas älter, und damals war Jack Wolfskin noch eine reine Outdoorfirma ...;-)
Gruß Khayman

#6 zukka

zukka
  • 1.600 Beiträge
  • WohnortCelle
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 24. August 2010 - 10:23

Nunja, mehr oder weniger stimmt das. Nur sind die Enden der Stangen mit einem recht langen Dorn versehen. - Wenn das Zelt steht, prima, zum Aufziehen auf weichen Untergründen (mein Rasen) störend.

Also bei den kleinen Zelten geht dis ganz gut, indem man die Gestänge direkt nebeneinander stellt. Dann hochheben und Stückweise freigeben. Bei so einem Großen Zelt könnte das natürlich wegen den ausmaßen Problematisch werden.

Hat das Zelt Bodengurte bei den Gestängen? Wenn ja, kannst du es vielleicht daran hochheben. Dann sind die Dornen nicht auf dem Boden und es müsste leichter gehen.


[MOD]---> Schieb
Ach ja das Formular... Habe ein paar Daten übernommen. Wenn du noch die Autorenbewertung machen möchtest, dann schick mir einfach deine Noten (1=schlecht bis 5=gut). Ich trage sie dann nach.[/MOD]

#7 jawoll

jawoll
  • 14 Beiträge

Geschrieben 28. August 2010 - 08:00

Ich mag keinen Regen mehr sehen… ;)

Hier nun mein Eindruck nach einer Woche Ostsee: Dauerregen, starken Gewittern mit sehr starken Böen und zwei Stunden Sonne.

Das Zelt hält dicht. Nirgendwo gab es Wassereinbruch und ich musste auch keine Nähte irgendwie bearbeiten oder nachkleben.

Was mit negativ aufgefallen ist:
Die Aufhängung des Innenzeltes am Außenzelt trägt an jeweils zwei Stellen noch die Aufhängung des Bodenbelages. Zu allem Überfluss kommt an diesen Punkten von Außen die Jack Wolfskin Erfindung RT dazu. - Das sind kleine Abspanndreiecke, welche die Krümmung der Stangen ein Stück nach oben verlegen und somit eine deutlich höhere Wölbung des Zeltes erlauben.

Das Problem hierbei ist einfach, dass die eingenähnte Schlaufe zu schwach ausgelegt ist. Bei uns ist es an zwei Stellen gerissen. An diesen Stellen ist die Bodenfolie eben nicht mehr straff gespannt. Und das Innenzelt hat einen Verbindungspunkt weniger.
Insgesamt bleibt die Funktionalität unbeeinträchtigt. Es ist nur ärgerlich.

Aufhängeleinen befinden sich in den Schlafkabinen. Über Sinn oder Unsinn von nassen/feuchten Handtüchern im Innenzelt mag man streiten. - Für mich ist es Unsinn, da man mit etlichen Lüftungen versucht, Kondenswasser vom Innenzelt abzuhalten.

Naja, es gibt ja noch eine Firststange. Und meine Frau meint, das (nasse Handtuch) müsse es ja schon ab können zu dem Preis. - Ich traue mich nicht zu widersprechen. ;)

Jack Wolfskin hätte dem Estancia RT noch eine kleine Aufhängung mehr spendieren können.
Das kleinere Schlafabteil vorn im Zelt will wirklich ordentlich abgespannt werden, damit es zwei Personen überhaupt zulässt. - Die Außenwand steigt in einem ziemlich steilen Winkel nach oben. - Für ein optimales Raumgefühl müsste das Innenzelt wenigstens eine weitere Aufhängung (eben am Rücken) besitzen.

Auch finde ich, dass es eine weitere Gase hätte geben können.
Das Zelt ist ja hauptsächlich über die Seiten begehbar. Leider hat nur eine Seite den Mückenschutz. Die Seite mit dem Ausstellbaren Dach eben nicht.
Ich kann mir vorstellen, dass man in Sommernächten gern einen gewissen Durchzug haben möchte..

Hat mir gefallen:
  • Die Belüftungen
  • Der immense Platz
  • Stabilität
  • Dichtheit
  • leichter Aufbau
  • Zusätzliche Schlaufen für Bodenbefestigung

Hat mir nicht gefallen:
  • Aufhängungspunkte Innenzelt/Footprint/Außenzelt zu schwach
  • Eine Gase zu wenig
  • Preis

Würde ich es wieder kaufen?
Wahrscheinlich.
Kann ich es als Familienzelt empfehlen?
Ja.
Gibt es Dinge, die zu verbessern sind?
Ja.

Schulnotenwertung (Durschnitt): 2.

#8 Wachdl

Wachdl
  • 49 Beiträge

Geschrieben 28. August 2010 - 08:44

Also wegen der gerissenen Schlaufen würde ich mal zu JW gehen. Die sind in der Regel sehr Kulant! Und nach so kurzer Zeit darf da meiner Meinung nach nichts ausreissen.

#9 jawoll

jawoll
  • 14 Beiträge

Geschrieben 28. August 2010 - 21:16

Ich hatte schon bei Globecamp angerufen…Da habe ich es gekauft.
Dort sagte man mir, das könne ein paar Wochen dauern, bis ich es zurück bekäme.

Da ich es in jedem Fall noch mal brauche, muss die Rücksendung leider noch etwas warten.

In jedem Fall werde ich JW noch ansprechen. - Mal sehen, was die dazu sagen.




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