Ich finde es eine gute Idee, dass die Leute hier anhand solcher Punkte bei der Vorstellung Ihrer oder anderer Ausrüstung darauf eingehen, welchem Zweck die Ausrüstung unter welchen Tourenumständen dient.
Leider redet man sonst schnell aneinander vorbei. Da hier Outdooring (oder wie immer man das nennen soll) doch stark verschieden definiert zu werden scheint. Für den einen ist es:
"zu hause loslaufen und sich in den nächsten Wald begeben" Hier ist UL sicherlich recht easy umzusetzen. Meist nur kurze Zeit unterwegs. Auf Komfort zu verzichten fällt entsprechend leichter. Auch das Experimentieren fällt vermutlich leichter, da bei einem Defekt oder der sich zeigenden Ungeeignetheit eines Ausrüstungs- und/oder Kleidungsstücks einfach zurückgegangen wird.
Für den andere ist es mehr,
"Mit dem Kanu/Fahrrad/Hundeschlitten (usw.) irgendwo hin" Hier beginnt die Reise i.d.R.
nicht* vor der Haustür. Die Ausrüstung muss irgendwo hingeschaft werden und man legt ziemlich schnell weite Strecken zurück. Hat man jetzt hier einen Ausfall, wird es entweder teuer, weil man irgendwo nachkaufen muss und/oder man verdirbt sich ordentlich den Spass. Auch sind diese Reisen oft länger angesetzt. Somit wird es (für mich zumindest) schon schwieriger auf kleine Annehmlichkeiten zu verzichten.
Hier in den UL-Bereich zu tauchen setzt meiner Meinung nach, schon eine gehörige Portion Erfahrung voraus. Angefangen bei so Kleinigkeiten, wieviel ml Duschgel/Seife brauche ich z.B. für 4 Wochen. Wieviel ml Autan (o.ä.) muss ich mitnehmen. Wie sieht es in dem Land, das bereist wird aus, was gibt es vor Ort jederzeit, was sollte ich lieber mitnehemen (Stichwort: Ersatzteile für Kanu und Rad) Die Logik gebietet einem ja nun, je länger die Reise, um so leichter sollten einzelne Ausrüstungsgegenstände sein, da man immer mehr mitnehmen muss/will. Anderer seits meine ich, dass hier die Ausrüstung auch besonders stabil sein muss. Sicherlich glaube ich gern, dass Zeugs, dass auf Schlitten durch die Arktis gezogen wird oder auf irgendeinen Berg geschleppt wird, superstabil ist, ABER hier sind wir meiner Meinung nach wieder bei den Dingen, die dann einfach unverhältnismäßig teuer werden. Für mein Verständnis sind wir hier wieder in dem Bereich, wo der Ottonormalverbraucher dem gesponsorten Idial nachläuft. Dies gilt insbesondere für die sogen.
"großen 3". Denn dass man eine Aluflasche auch durch PET-Flaschen ersetzen kann, oder beim Kocher Abstriche macht glaube ich gern, aber in einem vernünfigen Maß bei Trägermittel (Rucksäcke/Packtaschen) oder beim Zelt Gewicht zu reduzieren geht meiner Meinung nach ordentlich ins Geld und ist auch nur so realistisch zu umzusetzen, denn z.B. an Isomatten herumzuschnippeln scheint mir nicht vernünftig.
Weiterhin kommt das Ziel der Reise hinzu. Sprich, der eine läuft oder fährt von Ort zu Ort um auch was von Land und Leute mitzuzbekommen, den anderen interessiert ausschließlich die Natur und meidet Ortschaften sogar. Hier unterscheidet sich der Outdoorteil praktisch garnicht, aber für den "Städtereisenden" kommt noch einiges hinzu. Stichwort: Kleidung.
Sollte dies anders sein und ich das nun völlig falsch sehen, lasse ich mich da gern belehren.
*also die eigentlich angestrebte Art der Fortbewegung (Rad/Kanu)