hier soll ein kleiner Erfahrungsaustausch zu verschiedenen Materialen im Unterwäschebereich entstehen. Was nutzt ihr für welche Aktivität, besonders fürs Wandern/Trekking, und welche Erfahrungen habt ihr gemacht.
Meine Erfahrungen
Meine ersten Erfahrungen hab ich im Radsport gemacht. Bei stark schweißtreibenden Aktivitäten kommt man an Kunstfaserunterwäsche nicht vorbei. Kein Naturmaterial trocknet so schnell wie die Kunstfaser und leitet die Feuchtigkeit so gut vom Körper weg. Für Trekkingtouren ist die Kunstfaser daher auch recht gut geeignet. Sie trägt sich angenehm und trocknet schnell, was auch bei der Wäsche draußen von Vorteil ist. Der große Nachteil an der Kunstfaser ist, dass sie nach dem schweißtreibenden Tragen unglaublich stinkt. Hierbei kommt es aber auch auf die Faser an. Besonders schlimm ist in dieser Beziehung Polypropylen. Besonders wenn man aufgrund der Witterung nicht oder nur selten Waschen kann kann, ist das für sich selber und andere recht unangenehm.
Vor einem halben Jahr wurde mir dann in einem Geschäft ein Merinoshirt von Icebreaker aufgeschwatzt und es war kein Fehlkauf. Die Unterwäsche nimmt wirklich nur sehr langsam Geruch an und trägt sich nach meinem Empfinden angenehm. Sie trocknet langsamer als Kunstfaser, aber man kühlt nicht so aus wie bei nasser Baumwolle. Mit Kratzen hab ich keine Probleme, kann mir aber vorstellen, dass andere es haben. Beim Waschen braucht man keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Leider ist Bekleidung aus Merinowolle bei den meisten Herstellern sehr teuer. Ich hoffe ja, dass es irgendwann mal einen Usertest zu dieser Quelle hier gibt:
Baumwolle ist nicht ohne Grund immer noch das Standartmaterial für Alltagsbekleidung. Bei nicht zu schweißtreibenden Aktivitäten eignet sie sich auch für draußen. Vom Thema Geruch her ist die besser als Kunstfaser, aber schlechter als Wolle. Der Hauptnachteil ist halt, dass sie sehr langsam trocknet und im nassen Zustand den Körper auskühlen kann. Für längere Unternehmungen nutz ich daher keine Baumwolle mehr.
Fazit:
Ich finde besonders fürs Trekking, wo man ja nicht so extrem schwitzt, ist Merinowolle ein sehr geeignetes Material. Man fühlt sich selber wohler und falls man mal wo einkehren will oder auf der Abreise vom Wandergebiet ist, freuen sich auch die Mitmenschen. Mir ist dabei auch selber wohler, nicht zu stinken wie ein Berserker, wenn die Wäsche der Kleidung nicht möglich war. Für sehr schweißtreibende Aktivitäten stößt die Wolle allerdings an ihre Grenzen. Nicht ohne Grund wurde diese z.B. aus dem Radsport komplett verdrängt. Hierfür würde ich weiter auf Kunstfaser setzten. Ebenfalls für die Kunstfaser spricht die bessere Haltbarkeit.
Ich habe meist einen Mix aus Merinowolle und Kunstfaserbekleidung dabei. Dies liegt auch daran, dass ich noch viel Kunstfaserbekleidung aus meiner Radsportvergangenheit besitze, die ich gern weiter nutzen will. Besonders angetan war ich hier immer vom Hersteller Craft. Die Merinowollebekleidung nutze ich dabei meist als Nachtbekleidung und die Kunstfaser besonders während schweißtreibender Aktivitäten am Tag. Für die Heimfahrt/Einkehr und wenn die Kunstfaser gerade trocknet wird dann auf die Merinobekleidung zurückgegriffen. Bei Unterhosen zieh ich Kunstfaser aber weiterhin vor. Hier ist es mir lieber diese öfter zu waschen, zumal man diese leicht trocknen kann, z.B. indem man sie tagsüber in der Hosentasche trägt. Reine Kunstfasersocken benutze ich zum Wandern grundsätzlich nicht mehr. Ich hatte mal von Falke Socken aus Coolmax-Gewebe. Nach einem Tag tragen fielen diese in die Kategorie "Chemische Waffen":sick:.
Bearbeitet von lexa, 19. November 2010 - 04:38.