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Ruß - Patina vs. Polierpaste


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7 Antworten in diesem Thema

#1 zukka

zukka
  • 1.600 Beiträge
  • WohnortCelle
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 04. August 2008 - 12:30

Wer mit Spiritus kocht, kennt auch den Ruß am Topf. Und nun kommt die Glaubensfrage: Die Einen sagen es ist eine Patina und bleibt daran, für die Anderen ist es Dreck und der Topf wird geschrubbt.
Aber wie wirkt sich das auf das Kocherhalten aus? Zieht das schwarze Etwas mehr Strahlungswärme an oder Isoliert es den Topf? Oder hebt sich beides auf? Hierzu ein kleiner Test.

Aufbau der Patina:
Ich habe einen alten Topf auf meinen Spirituskocher gestellt und eingeräuchert. Es wurden jeweils ca. 140 g Spiritus verbrannt, dann der Topf grob gereinigt mit Wasser, Spüli und Küchenpapier. Das Ganze wurde viermal wiederholt, so dass insgesamt ca. 700 g Spiritus eine Rußschicht aufgebaut haben.

Der Test:
Es werden jeweils ein Liter Wasser erhitzt, Zeit und Brennstoffverbrauch gemessen. Raumtemperatur 24 °C, Wassertemperatur 15 °C, mit Deckel. Der Test wurde mit Gas durchgeführt, der Regler war maximal geöffnet.

Versuch 1: Der Topf wird mit Ruß benutzt
Zeit 4,5 min
Verbrauch 10 g

Versuch 2: Die eine Hälfte mit Ruß, die Andere geputzt
Dieser Teil diente dazu, den Unterschied direkt dazustellen. Ich hatte die Hoffnung, dass sich auf einer Seite früher Bläschen bilden würden. Einen Unterschied konnte ich aber nicht Feststellen.

Versuch 3: Geputzt
Zeit 5,25 min
Verbrauch 12 g

Fazit:
Damit liegen 45 sec und 2 g zwischen den Versuchen. Der Unterschied ist nicht besonders groß, jedoch liegt ein kleiner Vorteil beim Ruß.

Edit:
Ich habe den Topf nochmals mit 20 g bis 30 g Spiritus eingeräuschert, um eine dünne Rußschicht zu erzeugen:
Zeit 5 min
Verbrauch 15 g
-> Lohnt sich also nicht.

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  • Angehängte Datei  Patina.jpg   65,39K   16 Mal heruntergeladen

Bearbeitet von zukka, 06. August 2008 - 14:58.
Bild hinzugefügt, Edit


#2 chris

chris
  • 126 Beiträge

Geschrieben 04. August 2008 - 18:23

Danke zukka! Kann ich mir das schrubben wohl in Zukunft sparen! Ich hatte auch schon drüber nachgedacht aber noch nicht die Muße einen Test zu machen! Zum Glück gibt es Forscher wie Dich!;-)

Gruß

Chris

#3 Isildur

Isildur
  • 363 Beiträge

Geschrieben 05. August 2008 - 14:08

Ruß bleibt dran. Ich wische nur den Ruß ab, der sich leicht löst, den will ich schließlich nicht irgendwo kleben haben. Die dicke Rußschicht von Holzkocher wird allerdings so nicht dran bleiben, die ist wirklich sehr dick.

#4 zukka

zukka
  • 1.600 Beiträge
  • WohnortCelle
  • Sport:Camping, Wandern

Geschrieben 05. August 2008 - 14:32

Vielleicht findet sich ja jemand, der der sowohl Hobo/Spiritus als auch Gas/Benzin hat und mit ner 20Jahre-Patina dienen kann... Wer opfert die für's Forum und macht den Test auch mal? :lol::rolleyes:

Ich werde nochmal den Topf mit EINER Ladung Spiritus zuräuchern und einen Vergleich machen, wenn man nur eine sehr dünne Schicht drauf hat. Quasi als "der Topf spiegelt nicht mehr"- Version.

Edit: siehe oben

Bearbeitet von zukka, 06. August 2008 - 14:59.
Edit


#5 pettchen

pettchen
  • 35 Beiträge

Geschrieben 14. Oktober 2008 - 23:53

Ich bin momentan am organisieren, daß mir jemand meine Edelstahltöpfe für den Trangia brüniert, daß heißt von außen dauerhaft schwärzt, denn dieses hochglanzpolierte Metall ist wohl nicht so der beste Absorber ^^

#6 Hermes

Hermes
  • 45 Beiträge
  • WohnortHamburg
  • Sport:Camping, Klettern, Wandern

Geschrieben 15. Oktober 2008 - 20:21

@pettchen

Du schreibst von Edelstahltöpfen (sind also nicht die Originalen Alutöpfe), je nach verwendeter Methode beim Brünieren können sich Lötstellen (so vorhanden!) rasch auflösen!
Erkundige dich vorher bei der (Galvanik) Firma ob sie da Probleme sehen.
Wenn es klappt hast du eine poröse Oberfläche die dir schnell wieder zudreckt.
Für Öle und als Farbgrundierung perfekt, als "Beschichtung" zum schnelleren Kochen klingt es interessant aber die Schicht sollte nur Außen sein, ansonsten hast du Töpfe mit
Anti - Non - Stick Qualität (wie gesagt wird eine poröse Oberfläche).
Wenn es geklappt hat, würde ich mich über eine Rückmeldung (mit Bildern:rolleyes: ) freuen.

#7 Bjoern

Bjoern
  • 2.022 Beiträge

Geschrieben 26. Februar 2009 - 01:47

Zur besseren Übersicht ins Ausrüstungsforum Outdoor Küche verschoben. Bjoern

#8 Ravean

Ravean
  • 31 Beiträge

Geschrieben 26. Februar 2009 - 07:43

mhmm, Jagdwaffen sind auch brüniert, haben aber dadurch keine rauhe oder poröse Oberfläche, ganz im Gegenteil. Es gibt auch Brünierpaste, falls man mal nachbrünieren muß, auch mit der bekommt man keine rauhe oder poröse Oberfläche. Allerdings bestehen die behandelten Oberflächen (z.B. Läufe) in der Regel aus Stahl.

Da sich die Brünierung aber mit der Zeit auflösen/ablösen kann, würde ich das wirklich nur äußerlich machen. Soweit ich weiß, ist das Zeug der Gesundheit nicht sehr förderlich.

Gruß
Ravean


Edit: gerade nochmal nachgelesen, die Brünierschicht als solches ist wohl doch etwas porös, das betrifft aber nicht den behandelten Stahl darunter.

Bearbeitet von Ravean, 26. Februar 2009 - 07:56.





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